• Hmmm... in der Landesverfassung von 1946 ist sie in Art.21 als mögliche Strafe vermerkt.
    Da Bundesrecht aber Landesrecht bricht (Art. 31 GG) ist dieser Absatz seit inkrafttreten des GG ungültig bzw. nicht anwendbar.

    Bis 1949 wurde in Deutschland ja auch noch exekutiert. (z.B. die Verurteilten des Hauptkriegsverbrecherprozesses in Nürnberg).
    Erst nach Übergabe der Zuständigkeiten der Strafgerichtsbarkeit mit der Gründung der BRD (23.5.49) und damit verbunden dem inkrafttreten des GG ist die Todesstrafe in Deutschland kein Thema mehr, und zum Glück kann sie (auf legalem Weg) auch nie wieder kommen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Erst nach Übergabe der Zuständigkeiten der Strafgerichtsbarkeit mit der Gründung der BRD (23.5.49) und damit verbunden dem inkrafttreten des GG ist die Todesstrafe in Deutschland kein Thema mehr, und zum Glück kann sie (auf legalem Weg) auch nie wieder kommen.

    Wie gesagt, glücklicherwiese in der gesamten EU auch nicht. Es ist Aufnahmekriterium für die EU, keine Todesstrafe zu haben!

    Z.Thema Sicherheitsverwahrung: Ich sagte ja, dass die Gesetze hinreichend Möglichkeiten bieten, die Gesellschaft voe gwfährlichen Wiederholungstätern zu schützen. Nur anwenden muss man sie auch!

    Sicherheitsverwahrung ist ja eben keine Strafe, sondern eine Präventivmaßnahme, die u.U. wirklich lebenslang bedeutet.

  • Hi,

    Zitat

    Original von Rico
    Mit dem Unrecht hinrichten ist so ne Sache - halt nur wenn man es beweisen kann - Fingerabdrücke oder Geständniss aber wenn man sagt er wars und gleich die Todesstrafe gemacht würde - wäre ich auch dagegen...


    Die Frage ist nur: wie willst Du etwas 100% beweisen?
    Beispielsweise die ach so tolle Gen-Analyse:
    "Die Gefahr eines Fehlers bei der Gen-Analyse, so Brinkmann, sei zwar sehr gering, aber nicht völlig auszuschließen. Immerhin fänden zur Qualitätskontrolle seit Jahren groß angelegte Ringversuche statt. Die Fehlerquote bewegt sich laut Brinkmann mit drei Fehlern bei 3500 Einzelanalysen im Promillebereich. "
    (http://mitglied.lycos.de/harrywoerz/6.html)

    Und wie willst Du verhindern, dass - mal angenommen es gebe Todesstrafe nur bei 100% Schuldbeweis - ein Richter die Todesstrafe nicht bei 95% verhängt? In Amerika wie mir scheint gang und gebe... Dass alle Richter 100% richtig arbeiten würden und nur bei 100% Beweis Todesstrafen verhängen würden, halte ich zu 100% für höchst unwahrscheinlich...

    Bis dann
    Carsten

    P.S.:

    Zitat

    Original von Rico
    ich entschuldige mich vorher schonmal für meine Meinung!


    Ehrlich gesagt: den Satz finde ich nicht so toll...

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!

  • Zitat

    Original von Helge
    Glücklicherweise ist die Todesstrafe in der gesamten EU verboten! In Europa steht der Resozialisierungsgedanke als Zweck der Strafe im Vordergrund, in den USA die Sühnefunktion.


    Hi,
    halte ich für sehr schlecht umgesetzt. Fehler sind IMHO (wobei 1. ein bisschen abschweifend ist):

    1. Unsere Gesetze sind täterorientiert. Die Opfer werden meistens aussen vor gelassen. Meiner Ansicht nach müsste in die Resozialisierung der Opfer mindestens genauso viel investiert werden wie in die Resozialisierung der Täter - und eigentlich mehr.

    2. Für eine Resozialisierung ist sch...egal, ob der Täter eine schlechte Kindheit oder sowas hatte. Eigentlich halte ich die Wahrscheinlichkeit sogar für grösser, dass es bei solchen Tätern länger dauert. Auch die geringere Schuldfähigkeit bei Alkoholgenuss gehört auf den Prüfstand. Die meisten trinken Alkohol schon freiwillig (zu Anfang)...

    3. Die Länge der Strafe wird im Gericht festgelegt. Das ist eigentlich, wenn es eine Resozialisierung geben soll, Schwachsinn und hat mehr was mit Sühne, Strafe, etc. zu tun. Bei Resozialisierung müsste die Länge der Strafe aber eigentlich im Nachhinein festgelegt werden, so nach der Art "Nu isser harmlos". Wobei das in der Umsetzung Probleme bringt, siehe rückfällige Sexualtäter...

    4. Ich habe so das Gefühl, die tatsächlichen Massnahmen im Strafvollzug sind nicht immer wirklich resozialisierend...

    Bis dann
    Carsten

    Ceterum censeo GEZ esse delendam!

  • 100% beweisen kann man es wohl bei geiselnahmen mit todesfällen - wenn man den den geilsenähmer fast.
    Und bei Vergewaltigungstäter - wenn man da Sperma nachweisen kann ist es eigentlich auch schon 99% richtig. Ist halt heikles Thema aber wer einen anderen Menschen töte sollte in meinen Augen selber getötet werden bzw "100" Jahre in der Zelle schmoren!

  • Zitat

    Original von Rico
    "100" Jahre in der Zelle schmoren!

    Ich sag ja : Öfter mal Sicherheitsverwahrung.
    In den USA diskutieren die Gegner der Todesstrafe eine Alternative, die "Life without Parole" genannt wird, also Lebenslänglich ohne Möglichkeit der Begnadigung.
    Eine Entlassung ist dann nur noch möglich, wenn in einem nachträglichen Verfahren wirklich die Unschuld erwiesen wird.

    Von den Möglichkeiten her sind unsere Richter mit unseren Gesetzen sehr gut bedient, sie können in ihren Urteilen auch Unterschiede machen, aus welchen Motiven jemand tötet, wie die Lage des Opfers einzuschätzen war, etc.pp.

    Es wäre also durchaus möglich, Leute wie Marcus Gäfgen, diese beiden Heinis aus Aachen oder andere Kindermörder für immer wegzusperren. Leider machen unsere Richter zu selten davon Gebrauch, weil in diesen Fällen meist eine verfehlte Auffassung des Resozialisierungsgedankens herrscht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Hereticus
    Leider machen unsere Richter zu selten davon Gebrauch, weil in diesen Fällen meist eine verfehlte Auffassung des Resozialisierungsgedankens herrscht.

    Wohl wahr. Das liegt auch daran, dass immer wieder unterschiedliche Gerichte für die Überprüfung der SiVerw zuständig sind.

    Die besondere Schwere der Schuld wird auch recht selten festgestellt (d.h. eine Aussetzung einer lebenslangen Freiheitsstrafe zur Bewährung nach 15 Jahren darf nicht stattfinden. Wird die besondere Schwere der Schuld im Urteil festgestellt, sitzen die Jungs im Minumum 25 Jahre. Daran könnte sich die unbefristete SiVerw anschließen, die die Leute wirklich bis zur Sieche aus dem Verkehr zieht.)

    Möglichkeiten gibt es, wie gesagt, genug!

    Das Strafsystem einiger US-Staaten ist mir allerdings mehr als suspekt. Neben der Schwierigkeit des anglo-amerikanischen Geschworenensystems (Die Verhandlung wird zur Show für die Geschworenen, dazu die Präzedenz-Fall-Rspr.), gibt es dort z.T. Gesetze, die in Europa schon im Mittelalter abgeschafft waren.

    Ob das für die Opfer besser ist als hier, wage ich zu bezweifeln. Platt gesagt (und das ist bewiesen) kommen die Täter mit viel Kohle in einigen US-Staaten fast immer davon, die ohne Kohle hängt man oft unschuldig (z.B. weil der Pflichtverteidiger keinen Bock hat).

    Das kann es auch nicht sein.

    100%ige Sicherheit bei Schuldsprüchen gibt es nur in Ausnahmefällen. Das Gericht muss von der Schuld des Angeklagten überzeugt sein, ohne vernünftige Zweifel zu haben. Das reicht für eine Verurteilung und daher ist es möglich aufgrund einer Indizienkette schuldig zu sprechen.

    Ab und zu (glücklicherweise bei uns im Gegensatz zu USA sehr selten) stellt sich allerdings heraus, dass aller Wahrscheinlichkeit zum Trotz diese Indizienkette gerissen ist und doch alles ganz anders war...

  • Zitat

    Original von KSV-Jens
    Das mit dem Punktesystem weiß ich zwar nicht, aber das kann stimmen. Zumindest sind mir Urteile aus den USA bekannt, wonach Menschen zu deutlich mehr als 100 Jahren Haft verurteilt wurden.

    Nun ja, dann nehme ich lieber lebenslänglich, ist kürzer.... ;)

    Stimmt, würd ich dann auch lieber nehmen!!! ;)


    Weiß eigentlich irgendwer was aus diesem Jungen (USA) geworden ist, der angeblich seine kleine Schwester sexuell Missbraucht haben soll und er meinte er hätte ihr nur beim Hose ausziehen geholfen oder so ähnlich weil sie mal aufs Klo musste, hab das Urteil da nämlich nicht mitgekriegt!? Da hatten sie ja glaube ich auch überlegt ob sie bei ihm die Todesstrafe voll strecken, oder????

    MfG Speedy

    MfG Speedy

    Für Rechtsschreibfehler haften meine Maus und meine Tastatur!!!! ;)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Was würdet Ihr machen, wenn ein perverser euer Kind vergewaltigt ... redet Ihr dann noch von ..... wir dürfen nicht über Leben und Tod entscheiden?

    Was würdest du denn sagen, wenn ein dir lieber Mensch zu Unrecht hingerichtet würde?

    Muss man da dann nicht konsequenterweise auch Rache nehmen?

    Muss man dann den Richter, der das Urteil sprach, auch hinrichten?

    Oder den Staatsanwalt, der die Ermittlungen geleitet hat?

    Oder den Polizisten, der möglicherweile bei der Beweissicherung nicht korrekt genug war?

    Oder den Anwalt, der vielleicht was verbockt hat?

    Wie geht diese Kette von Rache weiter?

    Wo ist das Ende?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von ctproud
    Die Frage ist nur: wie willst Du etwas 100% beweisen?
    Beispielsweise die ach so tolle Gen-Analyse:
    "Die Gefahr eines Fehlers bei der Gen-Analyse, so Brinkmann, sei zwar sehr gering, aber nicht völlig auszuschließen. Immerhin fänden zur Qualitätskontrolle seit Jahren groß angelegte Ringversuche statt. Die Fehlerquote bewegt sich laut Brinkmann mit drei Fehlern bei 3500 Einzelanalysen im Promillebereich. "
    (http://mitglied.lycos.de/harrywoerz/6.html)


    Das ist die eine Seite. Aber, was beweist denn der sog. genetische Fingerabdruck?

    Er beweist, dass genetisches Material (vielleicht Haare) von A beispielsweise an der Kleidung des Opfers sind.

    Mehr nicht.

    Wie ist es dort hingekommen?

    Es ist doch für den kühl planenden Verbrecher ein Leichtes, diese Spuren zu manipulieren. Einmal in die Haarbürste eines Bekannten, der kein Alibi hat (und mglw. einschlägig vorbestraft ist) gegriffen und die Haare an die Leiche verbracht und schon ist die Beweislage eindeutig? Und Rübe ab!?

    Nein, dieses Beweismittel ist nur tauglich, wenn noch viele andere Beweise dazu kommen. Allein aufgrund des gen. Fingerabdruckes darf nicht schuldig gesprochen werden!

  • Ich finde es nicht richtig wenn man einen Menschen umbringt auch wenn er noch so grausam.Das hat doch auch etwas mit Humanität zu tun und außerdem ist der Staat dann selber nich besser als der Mörder.

    !!!DA BIN ICH WIEDER!!!

  • Wollte das Thema gerne mal wieder nach oben holen. Gerade wieder hoch aktuell nach der Auslieferung Saddam Husseins an den Irak.

    Wie kann man sich das Recht herausnehmen andere Menschen zu töten? :(
    Das gilt sowohl für Mörder, als auch für Richter, bzw. Vollstrecker - aber halt: sind die denn dann nicht auch Mörder?

    Um mal einen Punkt der Todesstrafe-Befürworter aufzugreifen: Natürlich würde ich Rache wollen, wenn e.g. meinen Kindern (die ich ja vielleicht mal irgendwann haben werde), etwas angetan worden wäre - vermutlich würde ich Amok laufen (bitte bemerken: übertragend gemeint), aber lindert es den Schmerz, den man in einer solchen Stuation verspürt? Mit Sicherheit nicht - aber: die Erleichterung, dass die Person das keinem anderen mehr antun kann ist vermutlich groß.
    Dennoch - es kam die Anmerkung, das der Täter nicht nur dem Opfer, sondern auch der Familie/Freunde,... schadet. Richtig! Aber: was ist mit der Familie des Täters? Möchte ich denen noch über das Leid, was ihr Vater, Mutter, Onkel, Tochter,... ihnen angetan hat noch steigern? Gibt mir das Genugtuung? Ich kann die Frage sicherlich nicht beantworten, da ich glücklicherweise noch nicht in einer derart furchtbaren Situation - die ich niemandem wünsche - war, aber das sind Gedanken, die mir bei Thema Todesstrafe kommen. Ich hab da aber noch sehr sehr viele mehr...

    Wichtig ist aber auf alle Fälle, dass wir nicht den Tätern die ungeteilte Aufmerksamkeit schenken (wurde hier auch bereits angemerkt). Die Opfer (dazu gehören auch Familie, Freunde,....) benötigen auf jeden Fall psychologische Unterstützung! Es gibt Organisationen, die sich speziell mit den Opfern von Straftaten befassen (z.B. "Der weiße Ring").

    So, ich hoffe, ihr konntet meinen - zugegebenermaßen etwas wirren - Gedankengängen folgen.. :/:

    Gruß, Coco

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

    Einmal editiert, zuletzt von Coco (30. Juni 2004 um 17:58)

  • Ich finde Deine Gedanken überhaupt nicht wirr!

    Niemand hat das Recht, einen Menschen zu töten, Henker auf Weisung eines Richters nicht und auch Soldaten auf Befehl von Vorgesetzten nicht.

    Für letztere kommt noch erschwerend hinzu, dass diese bei Kampfhandlungen selber über Leben und Tod entscheiden dürfen. Da wird nicht danach gefragt, ob eine Notwehrsituation vorlag, (hier würde ich eine Ausnahme vom Grundsatz des Tötungsverbotes machen) sondern es wird immer eine Notwehr unterstellt.

    Das fatale an der Todesstrafe (ich meine die "zivile") ist meiner Meinung nach, dass der Staat es vormacht und es für ligitim hält, das Leben einer anderen Person unter bestimmten Umständen zur Disposition zu stellen. Wer glaubt, dass das keinen Nachahmeffekt hat, (nach dem Motto, "der hatte es nicht besser verdient") ist gefährlich naiv!

    Gruss,

    Block-O

    Gruss,

    Block-O

  • Zitat

    Original von block-o
    Ich finde Deine Gedanken überhaupt nicht wirr!


    Dann bin ich ja beruhigt - meinte auch eher nicht, dass der Inhalt (dazu stehe ich natürlich!), sondern die Art der Wiedergabe etwas wirr gewesen sein könnte.

    Zitat

    Für letztere kommt noch erschwerend hinzu, dass diese bei Kampfhandlungen selber über Leben und Tod entscheiden dürfen. Da wird nicht danach gefragt, ob eine Notwehrsituation vorlag, (hier würde ich eine Ausnahme vom Grundsatz des Tötungsverbotes machen) sondern es wird immer eine Notwehr unterstellt.

    Hier kann man natürlich gleich die Frage anschließen, wie "sinnvoll" :wall: Kriege sind... (Ja, ich bin mir darüber bewusst, dass Soldaten auch andere Aufgaben übernehmen.)

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • Rico: Ich konnte deinen Gedankengang schon nachvollziehen, aber in einem Punkt, besonders jetzt auf den Irak bezogen, muss ich wiedersprechen. Fast jeder irakischen Familie wurde in den vergangenen Jahren/Jahrzehnten durch die Herrschaft Sadams etwas "angetan". Da kann man sicher nicht mit irgendwelchen Organisationen aushelfen. Hier würde sein Tod sicher mehr Erleichterung/Erlösung aussenden. Dennoch glaube ich, dass der Tod Sadams kein gleichzeitiges Ende des Terrors im Irak mit sich führen wird. Ich denke eher, dass genau das Gegenteil eintritt. Aber das ist mittlerweile off topic.
    Grundsätzlich bin ich aber gegen die Todesstrafe, da dem Täter so nie die Strafe zukommt, die er in einer lebenslangen Freiheitsstrafe erfahren müsste.

  • Huch, wo kommt das Thema denn grad her? Also grundsätzlich bin ich dagegen.

    Aber meine Entscheidung fällt nicht mehr so leicht, wenn man über Leute wie Saddam Hussein redet.

    Oder an die Deutsche Geschichte denkt. War das Attentat auf Hitler ein Verbrechen oder der Versuch einer Heldentat?
    Dazu ist meine Meinung eben so klar, nur dummerweise gegensätzlich zu der oben geäußerten.

    Also ein "einfacher" Mörder, Vergewaltiger oder so etwas nein, ein Massenmörder ja?
    Wo zieht man dann aber die Grenze?
    Ist ein Menschenleben weniger wert als zwei?
    Wer trifft die Entscheidung über Leben und Tod eines Menschen? Ein anderer Mensch? Und der dann im Namen des Volkes??

    Wenn ich das so bedenke, komme ich eigentlich zu dem Schluß, dass staatliche Todesstrafe eigentlich überhaupt nicht geht.
    So hätte sich im Falle Saddams halt ein zivilcouragierter "Verbrecher" finden lassen müssen, der das ganze schon vorher erledigt hätte.
    Mein Mitleid hätte sich in Grenzen gehalten.

    Soweit mein moralischer Standpunkt, den ich übrigens weder für bedeutend, noch für allgemeingültig halte.

  • björn:
    Ich gehe davon aus, dass du mich meintest und nicht Rico? (Oder ahbe ich einen seiner Beiträge übersehen, in dem er über den Irak schreibt?

    Die Auslieferung war nur mein Aufhänger, um das Thema wieder nach oben zu holen und hatte im Grunde nicht viel mit meinem weiteren Text zu tun (außer, dass ich auch in diesem Fall gegen die Todesstrafe bin - da mache ich keine Ausnahme)

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • Nichts würde der Tod Saddams bewirken, ausser das die Spirale der Gewalt sich noch schneller dreht.

    Wie kommt es, dass Staaten, mit der Androhung der Todesstrafe, die höchste Gewaltkriminalitätsrate haben ?

    Die erfolgreichsten Menschen in der Geschichte, waren Menschen, die auf Gewalt verzichtet haben, selbst wenn man ihnen oder den Ihren Gewalt antat. Andere hingegen, die nach dem Motto "Auge um Auge ..." handelten, haben allesamt versagt!

    Gruss,

    Block-O

    • Offizieller Beitrag

    - Der Vollzug der Todesstrafe ist teurer als der Vollzug einer lebenslangen Haftstrafe.
    - Der Vollzug der Todesstrafe hat erwiesenermaßen noch nicht einmal ansatzweise irgendwelche abschreckenden, generalpräventiven oder spezialpräventiven Wirkungen.
    - Der Vollzug der Todesstrafe ist ein reines Racheinstrument.
    - Es stehen (zumindest in Deutschland) ausreichende rechtliche Instrumentarien zur Verfügung, einen Verbrecher tatsächlich Lebenslang hinter Gitter zu bekommen (sie werden nur nicht konsequent angewandt, okay)
    - In der Bibel steht "Du sollst nicht töten", aber nichts von einer Ausnahme. Für alle, die jetz sagen, ich glaube nicht an Gott, was interessiert mich das: Die gesamte westliche Zivilisation, das westliche Wertesystem, die humanistischen Werte, die Grundrechte, alles basiert im Wesentlichen auf der Bibel und dem christlichen Glauben.

    Fazit: Für mich gibt es kein Argument für die Todesstrafe. Sie gehört daher dauerhaft abgeschafft.


    Wegen der Eltern ... es geht auch anders (ich weiß, dass das wohl eine Ausnahme sein dürfte, aber:

    Zitat

    Bud Welch zum Beispiel, ein 61-jähriger katholischer Tankstellenbesitzer, dessen Tochter in den Trümmern des Regierungsgebäudes starb. Welch hat irgendwann einen 61-jährigen katholischen Fließbandarbeiter in Buffalo, New York, angerufen und gefragt, ob man sich nicht einmal treffen könnte. Bobby McVeigh, Timothys Vater, war einverstanden, und seitdem telefonieren die beiden regelmäßig. McVeigh wird sich am Mittwoch in seinem Haus verschanzen, irgendwann in den Nachrichten hören, was sein Sohn als Henkersmahlzeit gegessen hat und sich zum tausendsten Mal die Frage stellen, wann und wie aus seinem Kind ein Massenmörder wurde. Bud Welch wird irgendwann anrufen, und wahrscheinlich werden sie sich fragen, wem mit dem Tod von Timothy McVeigh jetzt eigentlich geholfen ist.


    http://www.zeit.de/2001/19/Politik/200119_todesstrafe.html

  • Ich denke man denkt anderst drüber, wenn sein eigenes Kind angefasst/getöttet wurde ... wenn das der Staat nicht kann, dann eben ich. So würde ich denken. Ansonsten stimme ich aber Phunky zu!