Strukturreform ist nötig!

  • Terminchaos auch in der neuen Saison: Strukturreform ist nötig!

    Die neue Bundesligasaison beginnt am 30. August, sagt der offizielle Spielplan. Tatsächlich starten an jenem Wochenende nicht alle Bundesligisten, Teams wie der THW Kiel oder der SC Magdeburg starten erst eine oder zwei Wochen später in die Meisterrunde. Hauptursache für das Terminchaos zu Beginn der Saison ist die Junioren-WM in Brasilien, zu der zahlreiche Bundesligaklubs ihre Jungspieler abgeben müssen . Spielverlegungen bereits vor dem ersten Spieltag sind ein Novum in der "besten Liga der Welt". Grund genug, alternative Konzepte zu prüfen, die es den Fans und den Fernsehanstalten leichter machen, das Geschehen der Liga zu verfolgen. Macht man weiter wie bisher, findet man nie einen TV-Partner, der bereit ist, kompakt und ausdauernd über das Ligageschehen zu berichten.

    Sven Webers, Macher der Internetseite bundesligainfo.de hat sich Gedanken um den Handballsport gemacht und schlägt eine Strukturreform der Handball-Bundesliga vor. Kernpunkt seines Konzeptes ist eine Vereinheitlichung der Spieltage, mit festen Wochentagen als Austragungstermine. Sonntags und Mittwochs sind dem Konzept zufolge die Spieltage der Liga, nicht mehr Freitags, Samstags oder auch Dienstags, wie in der abgelaufenen Spielzeit.

    Die Anwurfzeit hat in der Bundesliga Traditionscharakter, leider nur bei jedem einzelnen Verein und höchst konträr zum Rest der Liga. In Essen pilgern die Fans an Sonntagen gegen 16.00 Uhr in die Halle, in Kiel ist Samstag, 19.30 Uhr Ostseehallenzeit, Wetzlar spielt immer wieder gerne bereits Freitagabend, während beim SC Magdeburg der Blick auf den Spielplan ein fröhliches Durcheinander beschert: mal Samstags gegen 15.00 Uhr oder 19.30 Uhr, mal auch Sonntags um 15.30 Uhr. Derartige Konstellationen machen es nicht nur unmöglich, jemals ein Handball-Magazin im Fernsehen zu etablieren, auch kurze Spielberichte in den allgemeinen Sportsendungen über einzelne Top-Spiele sind damit aus Sicht der Fernsehmacher nahezu unmöglich, da man dem Zuschauer die Einordnung dieses einen Spieles in das gesamte Geschehen nicht verdeutlichen kann. Live-Übertragungen sind zudem weiterhin dem Zufall überlassen, da die Sender explizit bei den Vereinen anchfragen müssen, ob man nicht jenes oder welches Spiel live zeigen könne. Eine einheitliche Struktur und Verlässlichkeit ist für den Zuschauer nicht erkennbar, weshalb man auch die Marktanteile nicht heben können wird.

    Mit der Vergabe der Fußballrechte an die ARD und das DSF ist die Situation für den Handball nicht leichter geworden, denn das Wochenende wird in allen öffentlich-rechtlichen Programmen vom Fußball mehr als bisher dominiert sein, das DSF droht bereits mit einem „Super-Sonntag“ und 4 Stunden Fußball am Stück ab 16.30 Uhr.

    Es muss sich etwas ändern im Handball, sonst wird auch bald wieder die Nationalmannschaft beim geringsten Mißerfolg in der medialen Bedeutungslosigkeit verschwinden. Das Konzept von Sven Webers kann hierbei einen bedeutenden Diskussionsanstoß geben.

    Wir stellen das Konzept daher innerhalb der Handballszene einer breiteren Öffentlichkeit vor und fordern zu einer aktiven Diskussion darüber auf. Der deutsche Handballsport mag international erfolgreich sein, national die besten Spieler der Welt beherbergen und in den Großstädten Zuschauermassen anlocken. Voraussetzung für eine Fernsehsportart ist aber neben diesen Kriterien eine verlässliche Saisonplanung mit festen Spielzeiten. Nur so kann man auch feste Sendezeiten erhalten.

    Das Konzept von Sven Webers deckt möglicherweise nicht alle Punkte ab, die bei einer Spieltagsplanung zu berücksichtigen sind, da der Fokus ausschließlich auf der 1. Bundesliga Männer liegt, jedoch sollte es als Denkanstoß und Diskussionsgrundlage dienen, um unseren Sport weiter nach vorne zu bringen.

    Link: Strukturreform der Handball-Bundesliga

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • nachdem am vergangenen wochenende auf der ligavollversammlung u.a. der saisonterminplan für die neue saison festgezurrt wurde, kann dieser lange geplante artikel endlich aus der schublade. sven webers, hier als hereticus bekannt, hat das o.a. konzept entwickelt und es gehört mMn jetzt endlich in die Öffentlichkeit. Denn wie es ausschaut, wird die TV-Präsenz, anders als man es Anfang des Jahres noch vermuten konnte, schlechter sein, als die Jahre zuvor. In etwa 2 Stunden steht die Bundesliga ohne TV-Vertrag da, und es ist ungewiss, was der neue bringen mag. Da man nun - wie ich finde - ohne Not in einer Klemme steckt, wird man irgendein Angeboit akzeptieren müssen. Da die Liga, wie der Spielplan ersehen läßt, ihre Hausaufgaben schlicht nicht gemacht hat, aus den unterschiedlichsten Gründen, ist es angebracht, den schwarzen Peter mal weg von den Fernsehsendern hin zu den Ligaverantwortlichen zu schieben.

    Ich hoffe, in der größten Handball-Community Deutschlands entsteht nun eine breite Diskussion zu diesem Thema. Es geht schließlich um unseren Sport und wie wir ihn die nächsten Jahre außerhalb der Hallen präsentiert bekommen...

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Also dieser Terminchaos ist in der Tat sehr nervig. Ein Problem sind sicher sporadisch belegte Hallen, aber das mit der Junioren-WM halte ich z.B. für ein hausgemachtes Problem. Die können doch solche Veranstaltungen parallel mit anderen Nationalmannschafts-Veranstaltungen legen. Dann gibt es auch z.B. keine Probleme mehr wegen Abstellungen von Spielern wie beim SC Magdeburg und den damit verbundenen Spielverlegungen, oder sehe ich das falsch?

    • Offizieller Beitrag

    Hut ab, Hereticus!

    Du hast dir viel Arbeit gemacht!

    Völlig konform gehe ich mit deiner Ansicht, die Kirche (den Handball) im Dorf zu lassen.

    Problematisch sehe ich allerdings bei dem vorgeschlagenen Sonntagstermin, dass man in vielen ländlichen Vereinen die Halle nicht voll bekommen wird.

    Der Samstagabend gehört zum Handball wie der Ball.

    Sonntagstermine würden im Kreis Minden-Lübbecke sicherlich locker 500 Zuschauer im Schnitt kosten.

    (Sonntags müssen viele Handball-Fans in ihren Hand-oder Fußballmannschaften selber ran, bzw. die Kinder vom Sportplatz abholen, Oma wegbringen. Das anschließende traditionelle Rahmenprogramm kann angesichts des drohenden Montags geknickt werden...)

    Man muss sich dann auch fragen, was die kleinen Vereine von der Terminverschiebung haben: Weniger Zuschauer und ohnehin keine Berichte.

    Berichtet würde dann doch - da brauchen wir uns nichts vorzumachen - vom THW, SCM, TBV, SG Fl, HSV, Gummersbach (aber nur in der KölnArena) und eventuell noch vom TuSEM.

    Nach Pfullingen, Wetzlar, Eisenach, Minden, Stralsund, Wilhelmshaven, Kronau, Großwallstadt, Göppingen, Wallau etc käme höchtens einmal im Jahr ein Kamerateam.

    Ich glaube nicht, dass der Sonntagstermin mehrheitsfähig ist.

    Es sei denn, es würde ein finanzieller Ausgleich für die Mindereinnahmen im Zuschauerbereich geschaffen und eine akzeptable Zahl von Mindestsendeminuten von HEIMSPIELEN festgesetzt.

    Nich zu vergessen: Viele Vereine haben ihre Anwurfzeiten auch auf das ortsansässige Lokalradio abgestimmt. Von diesem Medium haben die kleinen Vereine jedenfalls mehr, als einmal im Jahr einen Dreiminutenbericht im TV.

  • lokal, ortsansässig, regional...alles richtig, aber dann bleibt der handball eben da wo er ist, in seiner kleinen gemütlichen nische.

    wenn es denn innerhalb der liga diese winzige gemeinsamkeit gibt, dass kleine und große vereine etwas von einer progressiven vermarktung haben sollen, dann kann auf die jeweilige regionale strategie keine rücksicht mehr genommen werden.

    eine vereinheitlichung der spieltermine kann man sicher nicht per order mufti durchsetzen, sondenr muss breit diskutiert werden, nicht regional, sondern bundesweit. und dann muss jeder aber auch bereit sein, kompromisse finden zu wollen.

    der sonntag ist sicher kein dogma und wird von mir auch nicht favorisiert. samstagabend ist aus meiner sicht als hallenbesucher immer noch der beste termin.

    fakt ist aber, dass etwas passieren muss. diese ganzen regionalen unterschiede führen aus der sackgasse nicht heraus, auch wenn es regional alles paßt.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Gute Arbeit, Hereticus!
    Allerdings wird mal wieder die leidige Forderung nach einer Reduzierung der Liga auf 16 Vereine aufgestellt, die ich für den Profisport für überflüssig erachte. Es gibt so viele Profiligen in Europa, die mit 18, 20 oder sogar 22 Vereinen auskommen (oder mit weniger Vereinen, dafür aber mehreren Spielrunden). Und überall wird man mit der erhöhten Zahl an Spieltagen bestens fertig. Nur in der Handball-Bundesliga soll das nicht klappen? Ich denke, 18 Vereine ist bereits ein guter Mittelwert und Kompromiss. Es kommt nur darauf an, die 34 Spieltage sinnvoll zu terminieren und solide zu organisieren. Und dazu hat Hereticus ja auch schon gute Ideen geliefert...

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

    • Offizieller Beitrag

    Zu Olaf:

    Ich gebe dir ja in der Sache völlig Recht!

    Nur wenn, dann muss es so laufen, wie beim Fußball:

    Berichte aus allen Hallen an jedem Spieltag!

    Ansonten prophezeie ich dir, dass eine Vereinheitlichung nicht mehrheitsfähig wird.

    Die kleinen Vereine sind zu sehr auf Zuschauer- und die damit verbundenen Getränkeeinnahmen angewiesen, als dass sie zugunsten der Großen oder des Sports allgemein, auf Gelder verzichten könnten.

    Ich mach mal ne Beispielsrechnung auf:

    Nehmen wir mal den TuS (ich weiß, dass wir abgestiegen sind ;)):

    Wir wissen, dass uns ein Sonntagstermin etwa 500 Zuschauer kostet.

    Das macht, Steuer abgezogen, in etwa 12€ mal 500 pro Spieltag an direkten Einnahmeverlusten aus. (knapp gerechnet)

    Mal 17 = ca. 100.000 Euro

    Jeder Zuschauer verzehrt etwa für 4 Euro, macht nochmal 34000 Euro.

    Die dann merklich leerere Halle macht es regionalen Sponsoren, VON DENEN KLEINE VEREINE ZU 80% LEBEN, deutlich schwerer, Geld zu geben.

    Insofern ist der weitschaftliche Schaden kaum zu messen.

    Das alles muss bedacht werden!

    Die Sache wäre nur mit garantierten Sendeminuten aus der eigenen Halle sowie einer Vervielfachung der bislang läppischen TV-Gelder (von etwa 60.000 Euro für einen Erstligisten) machbar!

  • Die Befürchtungen, Helge, kenne ich, und sie sind ja auch berechtigt. Im übrigen wäre es auch für den Sport abträglich, wenn die Hallen nur noch zur Hälfte gefüllt wären.

    Die TV-Gelder wird man nicht erhöhen können, im Gegenteil. Die Produktionskosten einer Sendung muss ja schon der Sender tragen, und wenn aus 9 Hallen berichtet werden soll, wird das sehr teuer. Das Geld muss über die Wirtschaft wieder reinkommen. Anfangs mag das sogar ein Zuschussgeschäft sein, aber bisher waren sich alle Fachleute einig, dass man es über diesen Weg schaffen kann.

    Man sollte die Diskussion nur nicht so rum anfangen, wie du es hier teilweise tust. Das Ziel ist eine Vereinheitlichung der Spieltage, dem muss zunächst alles untergeordnet werden. Wenn man direkt mit Totschlagargumenten kommt, so berechtigt sie sein mögen, dann wird das Ziel nie erreichbar sein. Und so leid es mir tut, jeder Verein wird da auch Opfer bringen müssen. Die Alternative heißt eben: Verbleiben in der Nische.

    Garantierte Sendeminuten sind wenig sinnvoll, denke ich, solange jedem Verein klar ist, dass er zu jedem Spieltag mit bewegten Bildern vertreten ist. Die Länge von Spielberichten hängt ja auch von der Tabellensituation und der Dramatik ab.

    Think Big, hat neulich ein Verantwortungsträger eines Bundesligisten zu mir gesagt. Man darf Visionen und Planungen nicht vom Getränkekonsum im Landkreis Minden-Lübbecke abhängig machen. Nimm´s mir nicht übel, Helge, aber das ist mir ne Nummer zu klein gedacht.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

    • Offizieller Beitrag

    Schon klar, Olaf!

    Ich wollte dir ja eigentlich - provokativ - aufzeigen, mit welchen Argumenten (Totschlag oder nicht) man sich auseinander zu setzen hat. Du sagst ja auch, sie seien berechtigt.

    Es gibt mit Sicherheit auch Argumente, die vorgebracht werden und die nicht nachvollziehbar sind ("Wir ändern nichts, weil das immer schon so war" etc.)

    Man muss da vertretbare Lösungen finden!

    Für Vereine, die mit jedem Cent rechnen (und davon gibt es genug), sind Mindererlöse i.H.v. > 100.000 schon wesentlich.

    Der Kreis Minden-Lübbecke war ja nur ein Beispiel. Ich denke mal, die Kollegen z.B. aus Wetzlar machen eine ähnliche Rechnung auf.

    Meine persönliche Meinung sieht auch anders aus.

    Im übrigen sind wir ja gar nicht weit auseinander. Du meinst ja auch, dass von jedem Spiel berichtet werden sollte und man den einheitlichen Termin (favorisiert Samstag) gemeinsam abstimmen muss.

  • Zitat

    Original von Helge Für Vereine, die mit jedem Cent rechnen (und davon gibt es genug), sind Mindererlöse i.H.v. > 100.000 schon wesentlich.

    Der Kreis Minden-Lübbecke war ja nur ein Beispiel. Ich denke mal, die Kollegen z.B. aus Wetzlar machen eine ähnliche Rechnung auf.

    Das sehe ich ganz genau so!

    Die grundsätzliche Frage ist und bleibt, ob Bundesligahandball auch in zunkuft noch auf dem Land möglich sein soll, oder ob er - wie der Fußball - nur noch für Großstädter gedacht ist!

    Die Terminfrage ist da nur ein Randproblem. Ich wäre für den Samstagabend als Standardtermin, von dem nur in wirklichen Ausnahmefällen abgewichen werden sollte.

    [MARK=green]Auch 2003/2004 unabsteigbar! [/MARK]

    • Offizieller Beitrag

    Viele Probleme ließen sich lösen, wenn sich endlich ein potenter Generalsponsor für die Liga finden würde, von dem alle Vereine gleichermaßen profitieren!

    Allerdings könnte es ja auch hier wieder Schwierigkeiten geben, wenn dieser Konkurrent eines Hauptsponsors eines Vereins wäre...

  • wie man hörte, hatte man wohl einen Finanzdienstleister an der Angel, der wohl schon mal einen Verein oder so ähnlich gesponert hatte, genaues weiß ich nicht, da wird sich viel in Schweigen gehüllt.

    und ob bundesligahandball nun eher ländlich oder städtisch stattfindet, ist überhaupt nicht die frage, wetzlar-fan, die gesunde mischung macht es - wie fast immer.

    entscheidend für die TV-Sender ist nicht, ob sie nach Hintertupfing oder Groß-Berlin fahren müssen, entscheidend ist, dass die Halle Platz für ein paar Kameras hat und es einen einheitlichen Spielplan gibt (was ja nicht bedeutet, dass vereinzelte Ausnahmen nicht zulässig sein dürfen)

    Helge: Wir kennen beide die Strukturen der Liga recht gut, Schwierigkeiten wird es also auch geben, wenn es eigentlich keine mehr gibt. Da sind einige recht erfinderisch...

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Zitat

    Original von Olaf

    und ob bundesligahandball nun eher ländlich oder städtisch stattfindet, ist überhaupt nicht die frage, wetzlar-fan, die gesunde mischung macht es


    ... und genau die wird es nicht mehr geben, wenn die Strukturen nur noch reiche Vereine überleben lassen!!!

    [MARK=green]Auch 2003/2004 unabsteigbar! [/MARK]

  • Zitat

    Original von HSG-Wetzlar-Fan

    ... und genau die wird es nicht mehr geben, wenn die Strukturen nur noch reiche Vereine überleben lassen!!!

    "reiche Vereine" = Großstadtvereine. So ist die landläufige Meinung. Aber das Beispiel Eishockey zeigt, dass solche neumodischen Großstadtclubs, ob nun "Mad Dogs" München oder "Barons", häufig auch nur kurzfristig gepuschte Modeerscheinungen sind. Die ziehen doch sofort weiter, sobald der Rubel nicht wie gewünscht rollt. Dadurch verliert der Sport vollkommen seine Glaubwürdigkeit!!

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

  • Also, eine Vereinheitlichung der Spielpläne hätte durchaus Vorteile, ein kompletter Samstagspieltag wäre für die Fernsehanstalten (und damit auch für Sponsoren vor Ort), deutlich attraktiver.

    Das Problem liegt aber vielerorts schon an der Verfügbarkeit der Hallen. In den Hallen wird ja nicht nur Handball gespielt, da finden Konzerte, Messen, Ausstellungen etc. statt. Diese Veranstaltungen werden teilweise schon Jahre im voraus terminiert, und wenn dann endlich der Spielplan rauskommt, kommt es automatisch zu Terminkollisionen. Das hat ja schon dazu geführt, das der THW Spiele in Neumünster etc. austragen musste, weil absolut kein Termin mehr in der Ostseehalle frei war. Und bei anderen Vereinen wird es ähnlich, bei den ländlichen Vereinen wohl weniger, aber z.B. in Essen, Hamburg, Magdeburg wird es nicht anders aussehen.

    Meines Erachtens ist dies ein großes Problem bei den Anwurfzeiten, und das wird sich kaum ändern lassen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von HSG-Wetzlar-Fan
    ... und genau die wird es nicht mehr geben, wenn die Strukturen nur noch reiche Vereine überleben lassen!!!

    Es kann nicht im Interesse der Großen sein, die Kleinen platt zu machen. Die Übermannschaften sind auf eine gesunde Liga angewiesen. Das hat Uwe Schwenker auch mehrfach betont.


    @ Müllers-Omar:

    Es muss um jeden Preis verhindert werden, dass die "Eishocky-Metoden" in die Handball-Ligen Einzug halten.

    Der HSV befindet sich bereits auf diesem schmalen Grat...

  • Zitat

    Original von Müllers Omar

    "reiche Vereine" = Großstadtvereine. So ist die landläufige Meinung. Aber das Beispiel Eishockey zeigt, dass solche neumodischen Großstadtclubs, ob nun "Mad Dogs" München oder "Barons", häufig auch nur kurzfristig gepuschte Modeerscheinungen sind. Die ziehen doch sofort weiter, sobald der Rubel nicht wie gewünscht rollt. Dadurch verliert der Sport vollkommen seine Glaubwürdigkeit!!

    davon ist doch aber in svens konzept überhaupt nicht die rede. oder führt eine vereinheitlichung der spieltermine automatisch zum aussterben der dorfvereine? verstehe die argumentation in diesem zusammenhang nicht ganz

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Zitat

    Original von Olaf

    davon ist doch aber in svens konzept überhaupt nicht die rede. oder führt eine vereinheitlichung der spieltermine automatisch zum aussterben der dorfvereine? verstehe die argumentation in diesem zusammenhang nicht ganz


    Ist auch eine Art Missverständnis. Svens Konzept soll hiermit auch garnicht angegriffen werden. Ich möchte allerdings damit Helges Argumentation unterstützen, nach der auch die Bedürfnisse der "kleinen Vereine" bei solchen Planungen immer im Bewusstsein bleiben müssen. Wenn die ganze Liga auf "Teufel komm raus" fersehgerecht getrimmt wird, dann befürchte ich eben eine solche Amerikanisierung a la Eishockey auch beim Handball. Wie Helge schon schrieb: Beim HSV haben wir schon beinahe ein solches Kunstprodukt (...fehlt nur noch der amerikanische Name und der Umzug nach Süddeutschland, sobald die Rendite sinkt).

    Klar, eine Strukturreform kann auch anders ablaufen, und Svens Konzept scheint dabei nicht unvernünftig... Ich hoffe jedenfalls, dass man eine Entwicklung wie beim Eishockey mit einer vernünftigen und moderaten Reformpolitik verhindern kann, die eben auch ein wenig an den alten Strukturen festhält. Auch die alten Strukturen haben bestimmte Qualitäten: Tradition, Stabilität, Identifikation der Fans!!
    Reformen ja - Amerikanisierung nein!

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

  • und genau darauf legt Sven ja großen Wert.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Zitat

    Original von Müllers Omar

    "reiche Vereine" = Großstadtvereine. So ist die landläufige Meinung.

    So herum stimmt die Gleichung. Dorfvereine haben kein Chance, jemals reich zu werden. Man darf das aber nicht umdrehen, als wäre ein Großstadtverein automatisch zum Reichtum verbannt.

    Im Grunde wäre die korrekte Aussage: "reiche Vereine = Retortenvereine"!!!

    [MARK=green]Auch 2003/2004 unabsteigbar! [/MARK]