Arena und Nordhorns Manager einig: HSG soll nach Hannover umziehen
Der Umzug des Handball- Bundesligisten HSG Nordhorn nach Hannover ist so gut wie perfekt. Die Betreiber der Preussag-Arena in Hannover und HSG-Manager Bernd Rigterink haben sich am Dienstag auf die Eckpunkte eines Vertrages geeinigt. Das bestätigte Arena-Geschäftsführer Rafael Voigt. Nach seinen Angaben müssen nur noch der Verein und die GmbH des Erstligisten zustimmen. Rigterink hatte eine endgültige Entscheidung für Mittwoch angekündigt.
dpa (29.04.2003) von Michael Rossmann
«Es muss eine schnelle Entscheidung geben», sagte der Manager. Dabei denkt Rigterink vor allem an die Spieler, die Planungssicherheit haben wollen. «Ich bin sehr optimistisch», sagte Voigt. «Die Rahmenbedingungen sind klar, sie werden noch heute schriftlich fixiert.»
In Nordhorn sehen Voigt und Rigterink für das Team, das in der vergangenen Saison deutscher Vizemeister geworden war, keine Zukunft. Nach der Absage des Hauptsponsors Toto/Lotto fehle die finanzielle Grundlage für ein Spitzenteam in der Grafschaft Nordhorn, sagte Voigt. Die HSG hatte bisher vergeblich versucht, einen Nachfolger zu finden, der ebenfalls 250.000 Euro pro Saison zahlt.
Die HSG hatte die Lizenz für die laufende Saison nur mit Mühe erhalten. Die Spielgenehmigung für die kommende Serie wurde nur erteilt, weil eine Absichtserklärung der Arena vorliegt. Toto/Lotto wird bei einem Umzug nach Hannover voraussichtlich wieder einsteigen. Der Etat soll bei rund zwei Millionen Euro liegen.
«Es wird so getan, als wollten wir Nordhorn etwas wegnehmen», sagte Voigt, «aber ohne uns geht es mit der HSG nicht weiter.» In der rund 12.000 Zuschauer fassenden Arena auf dem ehemaligen Expo- Gelände, wo zuletzt zwei Jahren lang die Hannover Scorpions Eishockey gespielt hatten, soll das Handball-Team voraussichtlich unter dem Namen HSGN Hannover auflaufen.
Die derzeitige Mannschaft soll nach den Vorstellungen der Arena- Betreiber komplett übernommen und eventuell noch verstärkt werden. Rigterink soll für eine Übergangszeit Manager des Teams bleiben. «Er ist der Vater des Erfolges in Nordhorn und soll ein Jahr begleitend dabei sein», sagte der Arena-Geschäftsführer. Laut Voigt wird es mittelfristig auch Verstärkungen im Management-Bereich geben. «Wir sind ja keine Handball-Profis.»
Langfristig will Voigt auch wieder ein Eishockey-Team in der Arena spielen lassen. Die Scorpions hatten sich nach heftigem Streit mit den Arena-Betreibern entschlossen, ihre Heimspiele wieder im Mellendorfer Icehouse auszutragen. Er könne sich sogar vorstellen, drei Hometeams in der Arena spielen zu lassen.