26. März 2003, Mi.:
HSG Nordhorn - SC Magdeburg : --:-- (--:--)
TuS N-Lübbecke - TUSEM Essen : --:-- (--:--)
THW Kiel - GWD Minden : --:-- (--:--)
ThSV Eisenach - TBV Lemgo : --:-- (--:--)
VfL Gummersbach - SG Flensburg-Handewitt : --:-- (--:--)
live im DSF
28. März 2003, Fr.:
SG Willstätt/Schutterwald - HSV Hamburg : --:-- (--:--)
29. März 2003, Sa.:
Wilhelmshavener HV - TV Großwallstadt : --:-- (--:--)
SG Wallau-Massenheim - FA Göppingen : --:-- (--:--)
VfL Pfullingen - HSG D/M Wetzlar : --:-- (--:--)
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THW Kiel - GWD Minden : --:-- (--:--)
Schiedsrichter der Partie am Mittwoch sind Brauer (Hamburg) / Holm (Hagen).
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Interview mit GWD-Manager Horst Bredemeier"
Zebra:
Nach den relativ erfolgreichen letzten Jahren droht der GWD Minden nun der Abstieg. Wiebegründen Sie diese Talfahrt?
Horst Bredemeier:
Wir haben die Saison von vorn herein sehr realistisch eingeschätzt und wollten mitdem Abstiegskampf natürlich am liebsten nichts zu tun haben. Nach den vielen Abgängen vonWeltklassespielern wie z.B. Dujshebaev, Tutschkin oder Lisicic in den letzten Jahren war unsschon klar, dass wir zum unteren Drittel der Liga gehören, was bei einem Etat von nur 1,7 MioEuro auch keine Überraschung ist. In dieser Saison haben wir, analog zum THW Kiel, enormes Verletzungspech zu verkraften gehabt. Das Kreuzband von Frank von Behren über fast die gesamte Saison, Schulterverletzung von Bezdicek über mehrere Wochen, jetzt der Ausfall von Gustaf Bjarnason über den Rest der Saison, zudem Verletzungen von unserem Shooting-Star der letzten Saison, Christian Prokop, über die gesamte Saison. Dies sind Lücken, welche junge Spieler wieArne Niemeyer oder Jan Buschmann mit ihren 22 Jahren nur schwer schließen können. Demnach kann man den momentanen Tabellenplatz eigentlich als völlig normalen sportlichen Werdegang sehen, auchwenn es natürlich schmerzhaft ist.
Zebra:
Wie gedenken Sie den Klassenerhalt noch zu sichern? War der Trainerwechsel von Rymanov zuRainer Niemeyer eine Art Notbremse?
Horst Bredemeier:
Ja, das war eine Notbremse. Es tut mir besonders leid für Aleksandr Rymanov, da erdie letzten Jahre hier sehr gute Arbeit gemacht hat und noch in der vergangenen Saison für unsden optimalen, nämlich den 8. Platz erreicht hat. Es war klar, dass sein Vertrag zum Saisonendenicht verlängert werden würde. Durch den Druck aus dem Umfeld haben wir uns dann dazudurchgerungen, den Trainer schon vorzeitig zu wechseln, als letzte Möglichkeit von Seiten desVereins ein Zeichen zu setzen. Schon an seinem Ersatz durch Rainer Niemeyer aus unserer zweiten Mannschaft sieht man auch, dass wir wirtschaftlich keine großen Sprünge machen können. Es istnunmal so, dass wir sehr stark auf unsere eigene Jugend bauen müssen, was bisher ganz gutgeklappt hat und auch daran anschaulich wird, dass wir in Kiel mit wahrscheinlich fünf eigenenJugendspielern antreten werden. Erfolgreiche Eigengewächse wie z.B von Behren wechseln zugrößeren Vereinen und so wird es demnächst mit unseren derzeitigen Youngstern wie Arne Niemeyergeschehen, dagegen können wir uns gar nicht wehren. Dennoch werden wir selbstverständlich allesdafür tun, damit wir wenigstens den 15. Tabellenplatz erreichen und die Klasse halten können.
Zebra:
Ihr letzter Auswärtssieg in Kiel gelang Ihnen zuletzt in der Saison 1983/84, damals nochals GW Dankersen. Wie schätzen Sie Ihre Chancen im kommenden Spiel ein?
Horst Bredemeier:
Zunächst möchte ich betonen: GW Dankersen sind wir eigentlich immer noch. Wir haben damals ohne Not einen Markennamen aufgegeben, indem der Zusatz "Minden" dran gehängt wurde. Zuunseren Chancen ist zu sagen, dass wir uns natürlich als krasser Außenseiter sehen, wir sind miteiner Mannschaft wie dem THW Kiel nicht vergleichbar. Für uns sind ab sofort alle SpieleEndspiele und dementsprechend wird sich die Mannschaft ins Zeug legen müssen, um denKlassenerhalt noch zu sichern. Der THW wird sich angesichts des Champions League-Aus und derNiederlage gegen Göppingen rehabilitieren wollen und müssen. Von daher macht dies unsere Aufgabeumso schwieriger, zumal wir noch gar nicht wissen, mit welcher Mannschaft wir auflaufen werden.Ansonsten wird nur zu hoffen sein, dass wir mit der richtigen kämpferischen EinstellungSchadensbegrenzung erlangen können.
Zebra:
Sie sehen also keinen Vorteil für Minden in der momentanen Kieler Schwächephase?
Horst Bredemeier:
Nein, die Kieler haben immer noch genug Potential, um jeder Mannschaft gefährlich zuwerden. Da sind Spieler wie Petersson, Jacobsen, Lövgren, oder vor allem das TorwartgespannFritz/Andersson. So etwas hat Minden nicht zu bieten. Hinzu kommt noch das gigantische Publikum von 10000 Zuschauern. Ich denke, man sollte Kiel nicht schlechter reden, als es ist.
Zebra:
Sie sind gut befreundet mit Uwe Schwenker und haben so gesehen auch einen guten Überblicküber die Geschehnisse in Kiel. Wie beurteilen Sie die momentane Kieler Situation und deneingeläuteten Umbruch in der Mannschaft?
Horst Bredemeier:
Das ist richtig. Mit Uwe Schwenker bin ich eng befreundet. Er verfolgt eine geradeLinie, redet anderen nicht nach dem Mund und weiß was er will. Ein Mann, den ich sehr schätze, imprivaten als auch im geschäftlichen Bereich. Zur Situation in Kiel ist zu sagen, dass sie völlignormal ist. Man hatte dort so viele Erfolge, dass es einfach irgendwann genau so kommen musste,wie es jetzt ist. Die zahlreichen Erfolge in den letzten Jahren wurden vor allem durch Spielerwie Wislander und Olsson und Petersen errungen. Irgendwann war es klar, müsste sich der THW vondem einen oder anderen trennen. Er hätte es vorher machen können, dann wäre er allerdings imletzten Jahr kein Deutscher Meister geworden. Nun kam in diesem Jahr das immense Verletzungspechhinzu. Ich bin mir aber sicher, dass Kiel in den nächsten Jahren wieder eine absoluteTopmannschaft haben und um die Meisterschaft mitspielen wird. Der Umbruch musste kommen und wennman nicht so viel Verletzungspech gehabt hätte, sähe es auch in der Tabelle wesentlich besseraus.
Zebra:
Haben Sie ähnliche Umbruch-Pläne für Minden? Was soll sich mittelfristig ändern?
Horst Bredemeier:
Nein, wir brauchen in Minden keinen Umbruch. Wir arbeiten sehr stark mit jungenSpielern zusammen, sind ständig dabei, etwas aufzubauen. Minden ist mit großen Vereinen wie Kiel nicht zu vergleichen. Wir sind nur eine Mannschaft, die es den anderen Teams ermöglicht, 17 bzw.34 Spiele zu haben, weil die Bundesliga nicht mit 10 Mannschaften spielen kann. AuchSpekulationen über einen Hallen-Umzug nach Hannover muss ich eine klare Absage erteilen. DieserWunsch kommt eher von Seiten der Hannoveraner, da Minden nur knapp 60 km von Hannover entferntist. Solche Gerüchte werden sich nicht abstellen lassen, Pläne für eine Umsetzung gibt es nicht.
Zebra:
Ihnen wurde eine Stelle im Marketing- und Werbebereich der demnächst eigenständigen Ligain Aussicht gestellt. Warum haben Sie das abgelehnt?
Horst Bredemeier:
Ich war der Wunschkandidat von Uwe Schwenker für diesen Posten, habe dies aber schonim Vorfeld abgelehnt. Zu einem offiziellen Angebot kam es daher nie. Ich bin ganz glücklichdamit, DHB-Vizepräsident zu sein und darüber hinaus macht mir der Job in Minden immer noch zuviel Spaß, als dass ich ihn für etwas anderes aufgeben möchte. Dies ist mein Heimatverein und dakann man sich nicht einfach aus der Verantwortung drücken oder nur die Rosinen raus picken, indemman sagt, wenn es hier nicht läuft, dann mache ich was anderes. Das wäre zu einfach. Wir haben indieser Saison gewisse Probleme, aber da muss man durch. Es kommen auch wieder bessere Zeiten.
Quelle > THW Homepage