München - Der TBV Lemgo marschiert so souverän wie noch nie ein Team zuvor durch die Bundesliga. Mit dem neu kreierten Tempo-Handball spielen die Ostwestfalen auch ohne ihren verletzten ehemaligen Welthandballer Daniel Stephan die Konkurrenz in Grund und Boden.
Dennoch wird das Auftreten international skeptisch beobachtet. Der schwedische Weltmeister- und Europameister-Trainer Bengt Johansson hat den TBV-Stil heftig kritisiert.
"Die schnelle Mitte zerstört die Handball-Kultur", sagt der Erfolgscoach.
"Ich habe einige TBV-Spiele im DSF gesehen und es ist furchtbar, sich eine solche Spielweise über 60 Minuten lang ansehen zu müssen. 70 Tore in einem Handballspiel sind bei Weitem zuviel."
Harsche Kritik am TBV. Jüngstes Opfer des Tabellenführers war am Samstag Rekordmeister VfL Gummersbach. 35 Treffer warf die Mannschaft von Trainer Volker Mudrow, nur 28 der Gast. Mit 34,5 Treffern pro Spiel hat der TBV zudem sieben Tore mehr erzielt als nach 25 Spieltagen in der vergangenen Spielzeit
Die Kritik nimmt Mudrow (33), der als jüngster Trainer der Liga mit dem TBV Lemgo in seiner ersten Saison gleich vor dem großen Triumph steht, gelassen hin.
Mudrow: "Erfolg ist das Wichtigste"
"Das ist Johanssons persönliche Meinung. Ich habe aber schon viele Stimmen gehört, die unseren Handball super-attraktiv finden", sagte Mudrow gegenüber Sport1. "Und unser Handball ist erfolgreich. Das ist das Wichtigste."
Nur 13 Punkte aus neun Spielen fehlen dem TBV, der auch als einziges deutsches Team in einem Europapokal-Halbfinale steht, zur zweiten Meisterschaft.
Quelle > http://www.sport1.de
Also was meint ihr ? Wer von den beiden Trainern hat Recht ?