Grundsätzlich kann ich verstehen, dass die ein oder andere Schiedsrichterleistung nicht dem entsprach, was sich alle Beteiligten gewünscht oder auch erwartet haben.
Wir sprechen alle zu Recht über ein zu hohe Belastung bei den Spielern, da diesen der Urlaub und die Pausen fehlen, aber sieht das bei den Schiedsrichtern wirklich so viel anders aus? Die Herren und Damen der Topgespanne pfeifen regelmäßig nationale und internationale Spiele und dazu dann die Großturniere in der "Winterpause" und im Sommer, wenn Olympische Spiele sind.
Auch wenn die körperliche Belastung (schon alleine aufgrund des fehlenden Gegenspielerkontakts) eine andere ist, ist die mentale Belastung vermutlich auch nicht zu unterschätzen. Neben der Zeit auf dem Feld müssen sich die Herren und Damen körperlich fit halten um das hohe Tempo in den Spielen körperlich mitgehen zu können, Spiele vor- und nachbereiten, die An- und Abreise zum nächsten Spiel planen und ganz nebenbei auch noch einem normalen Beruf nachgehen. Familie gibt es dann -ebenso wie bei den Spielern- übrigens auch noch um die man sich irgendwie kümmern und mit der man Zeit verbringen möchte. Ich würde das nicht alles so locker flockig zeitlich in meinem normalen Alltag unterbringen - selbst dann nicht, wenn ich in meinen normalen Job die Stunden deutlich reduzieren würde.
Ich kann mir vorstellen, dass dies alles bei dem ein oder anderen schlicht und ergreifend auch irgendwann mal dazu führt, dass er einfach müde ist und die Konzentrationsfähigkeit auf der Platte einfach merklich sinkt und dann durchwachsene Leistungen entstehen. Wenn man den Unmut aufgrund der schlechteren Leistung spürt, selbst ebenfalls mit sich unzufrieden ist aber dennoch die Erholung fehlt, werden die Leistungen im Laufe der Saison kaum besser sondern eher noch schlechter.
Vielleicht benötigen Schulze und Tönnies einfach auch mal eine längere Pause um wieder an die erwartete Leistung anknüpfen zu können.