Olympische Spiele 2024 (Männer)

  • capitano19:

    Natürlich kann man zwei Sportarten nie komplett miteinander vergleichen. Aber auch Volleyball strotzt nur so vor Regel-Details, die der Gelegenheitszuschauer nicht nachvollzieht. Oder kannst Du ohne zu googlen erklären, welche besonderen Regeln im Volleyball für den Libero gelten? Dagegen ist z.B. passives Spiel im Handball einfach zu verstehen. Den wiederkehrenden Verweis auf das angeblich so komplexe Regelwerk im Handball kann ich nicht nachvollziehen. Die IHF Handballregeln umfassen 90 Seiten, das Regelwerk des Volleyball-Weltverbandes 91 Seiten, das DFB-Fußball-Regelheft hat 164 Seiten, die offiziellen Basketballregeln des DBB 135 Seiten und das IIHF Rulebook für Eishockey satte 206 Seiten. Handball ist nun wahrlich keine besonders komplexe Sportart in Bezug auf das Regelwerk.

    • Mit dem Grundwissen, dass der Ball übers Netz muss, pro Mannschaft drei Ballkontakte erlaubt sind, ein Ballwechsel endet, wenn der Ball den Boden berührt, und ein Satz bis 25 Punkte geht, kann ich mich in eine Volleyball-Halle setzen, das Spiel anschauen und 95% aller Spielszenen sind mir klar.
    • Mit dem Grundwissen, dass der Ball ins Tor muss, der Ball geprellt werden darf, mit dem gefassten Ball drei Schritte erlaubt sind, der Torraum nur vom Torwart betreten werden darf und am Ende die Mannschaft gewinnt die mehr Tore erzielt hat, kann ich mich in eine Handball-Halle setzen, das Spiel anschauen und 95% aller Spielszenen sind mir klar.

    Es gibt in jeder Sportart spezielle Regeln oder Spezialfälle, die für den Gelegenheitszuschauer nicht sofort ersichtlich sind, aber da hat der Handball wahrlich keine Sonderrolle und das ist für die meisten Zuschauer auch nicht entscheidend.

    _____________________________________________________________________________

    Aus meiner Sicht sind für die Popularität einer Sportart vielmehr die Verbreitung im Breitensport, die Sichtbarkeit der Sportart und Erfolge nationaler Spitzensportler ausschlaggebend. Die ersten beiden Punkte benötigen die Arbeit der nationalen Verbände. Es braucht Angebote in den Schulen, Fortbildungen für Sportler, Hilfe bei der Gründung neuer Vereine, Verfügbarkeit von Trainingszeiten und Ausbildung von Jugendtrainern, etc. Dazu ist neben viel Engagement leider oft einfach finanzielle Unterstützung entscheidend.

    Arcosh, du schreibst so viele richtige Dinge, vor allem im zweiten Teiles von deinem Beitrag.


    Aber deinen Absatz am Anfang bezüglich Handball, ist in der Realität nicht so.

    Das fängt schon beim Zeitspiel an.

    Geh mal mit Leuten zum Handball, die keine Ahnung haben.

    Erste Frage : Wieso ist denn jetzt Zeitspiel ?

    Zweite Frage paar Minuten später: Wieso wird das Zeitspiel denn jetzt so schnell angezeigt, eben durfte die Mannschaft wesentlich länger vorher spielen

    Dritte Frage: Wieso wird Zeitspiel angezeigt, wenn man mit den weiteren Pässen ( inkl Freiwürfe ) trotzdem noch gefühlt 30 Sekunden im Angriff ist

    Und danach winken schon die ersten ab..

    Auch die Pfiffe der Schiedsrichter etc sind für solche Leute nie klar. Wieso Freiwurf ( was ist beim Freiwurf erlaubt etc ? ) und kein 7m und und und ...

    Das diskutieren wir hier ja schon bis zum "brechen" ....

    Und das sind jetzt nur 2 Beispiele von so vielen ...

    Handball ist super komplex und es gibt auch kaum eine Sportart, bei der ein Schiedsrichter so eingreifen kann ( Ermessungsspielraum ) wie beim Handball...

  • Freundschaft!

    Das sind aber genau die Dinge, die Leute sagen, die das Spiel nicht verstehen. Das ist halt überhaupt nicht so, wenn man es tut. Es gibt nach den Spielen (z.B. im NFL Game Pass) die Möglichkeit, die Spiele "condensed", also ohne diese "Pausen" zu gucken. Das kann man einfach nicht, weil man nach ein paar Minuten absolut wahnsinnig wird und immer wieder zurückspult. In diesen "Pausen" passiert zudem sehr viel spielrelevantes, seien es die Motions, die Auswechslungen, das Zeitmanagement oder auch die Frage, ob man einen Spielzug noch einmal überprüfen lässt. Es gibt sogar ein Buch "Schaue nicht auf den Ball". Das Spiel wird eben auch in relevanter Weise dann gespielt, wenn der Ball sich gar nicht bewegt.

    Davon ab, ist Football das beste Sportspiel, dass es gibt, insofern, dass der Spannungsbogen über Stunden praktisch permanent da ist. Das liegt daran, dass es mehrere Ebenen gibt. Also einmal die Punkte. Aber es ist auch existenziell, die Ball zu behalten, bzw. zu erobern. Bei den anderen Sportarten passieren halt die Tore sehr selten (Fußball) oder es gibt permanent Tore/Punkte (Handball/Basketball), wodurch diese eben erst mal nicht so wichtig sind. Beim Football passieren permanent sehr ergebnisrelevante Dinge.

    Nach deiner Argumentation war Handball dann früher z.B. in den 80ern also besser, als die Spiele noch 14:13 ausgingen :D

  • Freundschaft!

    Nach deiner Argumentation war Handball dann früher z.B. in den 80ern also besser, als die Spiele noch 14:13 ausgingen :D

    Wenn Du nicht diskutieren, dann lass es doch. aber lass solche in den Munde gelegten Pseudoaussagen.

    Der Handball war von 20 Jahren jedenfalls nicht besser also heute, als nur noch gerannt wurde und die Spiele 40:40 ausgingen.

  • Freundschaft!

    Das sind aber genau die Dinge, die Leute sagen, die das Spiel nicht verstehen. Das ist halt überhaupt nicht so, wenn man es tut. Es gibt nach den Spielen (z.B. im NFL Game Pass) die Möglichkeit, die Spiele "condensed", also ohne diese "Pausen" zu gucken. Das kann man einfach nicht, weil man nach ein paar Minuten absolut wahnsinnig wird und immer wieder zurückspult. In diesen "Pausen" passiert zudem sehr viel spielrelevantes, seien es die Motions, die Auswechslungen, das Zeitmanagement oder auch die Frage, ob man einen Spielzug noch einmal überprüfen lässt. Es gibt sogar ein Buch "Schaue nicht auf den Ball". Das Spiel wird eben auch in relevanter Weise dann gespielt, wenn der Ball sich gar nicht bewegt.

    Davon ab, ist Football das beste Sportspiel, dass es gibt, insofern, dass der Spannungsbogen über Stunden praktisch permanent da ist. Das liegt daran, dass es mehrere Ebenen gibt. Also einmal die Punkte. Aber es ist auch existenziell, die Ball zu behalten, bzw. zu erobern. Bei den anderen Sportarten passieren halt die Tore sehr selten (Fußball) oder es gibt permanent Tore/Punkte (Handball/Basketball), wodurch diese eben erst mal nicht so wichtig sind. Beim Football passieren permanent sehr ergebnisrelevante Dinge.

    Mag sein, dass ich das Spiel nicht "verstehe". Aber es reizt mich eben auch nicht das Spiel besser zu verstehen, da es mir einfach keinen Spaß macht zu schauen.

    Das Eventgedönse außenrum trägt den Rest dazu bei.

    Was du schreibst mag für dich so passen, für mich ist und wird Football wahrscheinlich niemals das beste Sportspiel werden, wahrscheinlich noch nicht einmal Top 10.

    Bzgl. Spannung finde ich es beim Tennis z.B. interessant, da hier keine Zeit abläuft sondern Punkte erreicht werden müssen. Also kann auch jeder Rückstand aufgeholt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von SüTig_SG (3. Januar 2025 um 18:39)

  • Freundschaft!

    Wenn Du nicht diskutieren, dann lass es doch. aber lass solche in den Munde gelegten Pseudoaussagen.

    Der Handball war von 20 Jahren jedenfalls nicht besser also heute, als nur noch gerannt wurde und die Spiele 40:40 ausgingen.

    Verstehe deine gestückelten Sätze nicht. Wo steht, dass ich nicht diskutieren möchte :/

  • Handball hat einen großen Nachteil (oder 2).

    Handball lässt sich eigentlich nur noch in der Halle spielen, die sollte auch eine Feldgröße von 20x40m haben und man braucht auch min. 10 Leute dafür (5 gegen 5) alles andere bringt eiegntlich nichts. Es gibt den Versuch mit Beachhandball, aber naja.

    Basketball geht auch allein (Körbe werfen) oder 1 gegen 1 in der Garagenauffahrt. Fußball geht auf jeder ebenen Fläche und zwei Schultaschen egeben ein Tor, man kann es auch mal mit 2 oder 4 Leuten spielen, usw.

  • Handball hat einen großen Nachteil (oder 2).

    Handball lässt sich eigentlich nur noch in der Halle spielen, die sollte auch eine Feldgröße von 20x40m haben und man braucht auch min. 10 Leute dafür (5 gegen 5) alles andere bringt eiegntlich nichts. Es gibt den Versuch mit Beachhandball, aber naja.

    Basketball geht auch allein (Körbe werfen) oder 1 gegen 1 in der Garagenauffahrt. Fußball geht auf jeder ebenen Fläche und zwei Schultaschen egeben ein Tor, man kann es auch mal mit 2 oder 4 Leuten spielen, usw.

    Handball geht doch auch 1vs1, das sollte man gerade in MD doch wissen

  • Genau. Und dazu kommen dann noch Stürmerfoul, Kreis Ab, falsche Sperre, passives Spiels, zurückgepfiffene schnelle Mitte, Freiwürfe, Zeitstrafen und so weiter. Erkläre das mal einem Laien. Das ist ungefähr der gleiche Grund, warum in Deutschland niemand Baseball guckt.

    Also Baseball kann man einfacher und schneller erklären, als Handball. Aber dafür ist Handball dynamischer und kurzweiliger als Baseball.

    GWD Minden ist mein Verein!

  • Genau. Und dazu kommen dann noch Stürmerfoul, Kreis Ab, falsche Sperre, passives Spiels, zurückgepfiffene schnelle Mitte, Freiwürfe, Zeitstrafen und so weiter. Erkläre das mal einem Laien. Das ist ungefähr der gleiche Grund, warum in Deutschland niemand Baseball guckt.

    An Kreis Ab bist Du ja schuld! :D :D

    Nein mal im Ernst, es ist und bleibt eine europäische Sportart mit leichten Ausreißern vielleicht mal aus Südamerika (z.B. Chile, Argentinien, Brasilien) und Afrika/Asien (z.B. Ägypten, Katar) .

  • Es gab ja schon Versuche, man hat Kindern im Grundschulalter 3 Bälle hingelegt, einen Fussball, einen Basketball und einen Handball, kein Kind hat den Handball als erstes genommen.

    Zudem versteckt sich Handball medial in einem Nischensender, Basketball oder Volleyball gibts auch im Free-TV.

    Über das immer komplizierter werdende Regelwerk brauchen wir uns nicht zu unterhalten, das einzige Regelwerk, das noch komplizierter ist, ist das neue Komsumcannabisgesetz

    Dann das seltsame Turniersystem im Kinderhandball, bei dem immer alle gewinnen.

    So traurig das auch ist, Handball ist eine aussterbende Sportart, in nicht allzu ferner Zukunft wird das vergleichbar sein mit Faustball oder Prellball.

    Eine 100%ige Wahrheit gibt es ebensowenig wie 100%igen Alkohol. (S.Freud)

  • So traurig das auch ist, Handball ist eine aussterbende Sportart, in nicht allzu ferner Zukunft wird das vergleichbar sein mit Faustball oder Prellball.

    Dabei müsste Faustball, der hier diskutierten Logik folgend, eigentlich Ballsportart Nr. 1 sein: geht nicht allzu lange und ist intuitiv verständlich.

    Ist aber nicht so...

  • Volleyball ist unkomplizierter zu spielen, zur Not reicht ein Seil und ein Ball. Und es ist einer der wenigen Mannschaftssportarten mit Ball, wo man normalerweise keinen (unsanften) Körperkontakt mit dem Gegner hat.

    Es kann im Prinzip jeder ein bisschen spielen, auch die, die sonst Angst haben sich weh zu tun oder es koordinativ nicht drauf haben zu prellen, zu fangen oder zu werfen.

    Prellen, Fangen, Werfen muss man auch beim Fußball nicht. Das ermöglicht es auch motorisch weniger talentierten zu kicken.

    Wenn man sich mal Kreisliga oder Thekenmannschaften anschaut, was da einige so treiben, wenn die Handball spielen würden, müsste man alle 3 Sekunden nen technischen Fehler pfeifen. Selbst Basketball ist da noch einfacher, Schritteregel ist nicht ganz so einschränkend und beim Prellen darf man den Ball führen mit der Hand.

    Und wenn ich an meine Schulzeit denke, wenn wir Fussball, Hockey oder Handball spielten, niemand hat freiwillig Torwart gespielt.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Finde nicht, dass sich Handball medial in einem Nischensender versteckt, es sind doch jede Woche Spiele im Free-TV zu sehen, von der anstehenden WM gar nicht erst zu reden. Und der Spartensender DYN ist für Fans an sich eine tolle Ergänzung dazu.

    Deine Einschätzung zum Kinderhandball kann ich ebenso nicht nachvollziehen. Hier ist man wirklich innovativ unterwegs und schaff neue Ansätze, Kindern den Einstieg in diese Sportart zu erleichtern und mit Erfolgserlebnissen für Handball zu begeistern.

  • Volleyball ist unkomplizierter zu spielen, zur Not reicht ein Seil und ein Ball. Und es ist einer der wenigen Mannschaftssportarten mit Ball, wo man normalerweise keinen (unsanften) Körperkontakt mit dem Gegner hat.

    Es kann im Prinzip jeder ein bisschen spielen, auch die, die sonst Angst haben sich weh zu tun oder es koordinativ nicht drauf haben zu prellen, zu fangen oder zu werfen.

    Prellen, Fangen, Werfen muss man auch beim Fußball nicht. Das ermöglicht es auch motorisch weniger talentierten zu kicken.

    Wenn man sich mal Kreisliga oder Thekenmannschaften anschaut, was da einige so treiben, wenn die Handball spielen würden, müsste man alle 3 Sekunden nen technischen Fehler pfeifen. Selbst Basketball ist da noch einfacher, Schritteregel ist nicht ganz so einschränkend und beim Prellen darf man den Ball führen mit der Hand.

    Und wenn ich an meine Schulzeit denke, wenn wir Fussball, Hockey oder Handball spielten, niemand hat freiwillig Torwart gespielt.

    Da bin ich meist bei dir - mit der Ausnahme aber, dass die Schrittregel beim Basketball durch die Anzahl der Kontakte doch eher eingeschränkt ist als beim Handball.

  • Und wenn, dann sollte mal die IHF langsam finanzielle Mittel für die Bekanntheit der Sportart stecken.

    Ich denke nicht, dass man das dem IHF vorwerfen kann. Es wurden selbst auf den kleinsten Inseln Beachhandballverbände gegründet.

    HIer mal ein Beispiel https://teamhandballnews.com/2024/10/are-th…beach-handball/

    Es gibt ja auch ein durchgängiges Wettkampfsystem. In solche Turniere fließen vermutlich einige Gelder, da Länder wie Djibouti sicher nicht besonders viel staatliche Unterstützung kriegen.

    IHF | 2024/2025 Men's IHF Trophy Africa – Zone 5

  • Ok, ich schränke die Schrittregel mal auf mich selbst ein. Als ich mal jung war, hatte ich Hand- und Basketball gespielt, beim Basketball fiel es mir leichter keine Schrittfehler zu machen.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut