Corona-Virus

  • Meinungsverschiedenheit und eine Diskussion über Entscheidungen sind ja gut und schön. Das größte Problem ist doch, du fragst 10 Experten und erhälst 10 Meinungen. Der eine steckt bis zum Hals in der Thematik drin (z.B. die Herrschaften der aktuell forschenden Institute), andererseits kommen da Menschen aus dem Bereich zu Wort, die in der Vergangenheit zwar an der Materie gearbeitet haben, heute aber in anderen Bereichen tätig sind. Wodarg hat sich in den letzten Jahren gefühlt auch mehr um seine politische Karriere denn um die Virologie gekümmert.

    Zu den Anweisungen und den Kontaktbeschränkungen kann man stehen, wie man will. Für eine einigermaßen kontrollierte Ausbreitung des Virus ist sie gut und richtig. Im Vergleich zur Grippe hat man ja wenig Erfahrung mit der Krankheit und kein Gegenmittel. Die Dauer der Beschränkung ist eine Frage, die andere klären müssen. Kritik darf auch erlaubt sein, ohne Frage. Aber wenn bewusst gegen Anweisungen verstoßen oder dazu aufgerufen wird (siehe soziale Medien), sei die Frage gestattet, wozu wählen und die Volksvertreter für die Parlamente wählen, wenn am Ende doch jede Entscheidung falsch ist? Aber das wird zu politisch für diesen Thread.

    Ein Wort vielleicht noch zu den Medien in Deutschland: Sie Staatsmedien zu schimpfen, halte ich für überzogen. Vermutlich wird die Bundesregierung an die Leitungen mit der Bitte rangetreten sein, nicht allzu große Panik durch Schreckensnachrichten zu verbreiten. Dummerweise sind durch die Einschränkungen so viele Bereiche runtergefahren bzw. uninteressant geworden, dass Berichte über andere Themen nicht beachtet werden. Informationsverpflichtung hin oder her, die Frage ist, wie viel verträgt unsereins, ohne noch mehr durchzudrehen es jetzt schon der Fall ist...

    Handball ist hart, sollte aber immer fair sein...

  • sicherlich mal ein artikel, der bei vielen sachen den finger in die wunde legt
    und auch mal wahrheiten sagt, die von "oben" nicht gern gehört werden.

    es wird sich sicher kein mensch insgesamt die meinung bilden können, was von den angaben zu 80% richtig ist udn was zu 99% -
    auffallend für mich auf jeden fall, dass die chinesen und nachbarn in dem interview für meine begriffe viel zu gut weg kommen.

    gern kritisch umgehen mit dem eigenen -da schweizerischen- krankensystem,
    aber dann sollte man dies auch mit dem chinesischen-
    kein wort davon, dass die chinesen nachweislich zuletzt erst bei der angabe "wuhan alles top" deutlich übertreiben haben
    oder
    direkt gesagt : sie haben nicht die wahrheit gesagt -
    dies haben aufnahmen verschiedener journalisten aus mehreren ländern eindeutig belegt.

    sonst finde ich das interview in grossen teilen sehr lesenswert-
    auch deutlich (dort in rot gehalten) der hinweis auf dies erbärmliche und elendige spielen einiger sehr weniger (auch hier im forum)
    mit angeblichen finanziellen interessen der für diese coleur üblichen verdächtigen jenseits des mittelmeeres.
    auch nicht gespickt mit wickipedia nachschlagepflichtigen spezialbegriffen -
    man braucht zeit es zu lesen - aber es lohnt sich...

  • Vor allem ist der bemerkenswerte Artikel als Plädoyer gegen jedwede Lockerung zu sehen und gegen das Konzept der Herdenimmunität!- man braucht sich nix vorzumachen, letztendlich impliziert das, dass sich Menschen anstecken sollen...

    Ich vermisse völlig eine Diskussion der massiven Verschärfung von Regeln in Deutschland als Alternative zum Herdenimmunitätskonzept (zu dem man immer noch überschwenken könnte)- nach dem Muster anderen Länder (und in China hat sie dann ja doch zu einem relativen Erfolg geführt)

    Die entscheidenste Stelle mit aktueller Relevanz (Abschnitt 8 im Artikel, dort näher ausgeführt):

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (12. April 2020 um 10:41)


  • Hier übrigens noch etwas zur Heinsberg Studie :

    https://www.zeit.de/politik/deutschland/…cebook%22%7D%7D

    Ich habe schon das Gefühl das hinter den Kulissen gerade ein ganz gewaltiger Machtkampf in der CDU/CSU abläuft, vor allem die Akteure Laschet und Söder betreffend. Siehe ja auch die nach außen gedrungene Meinungsverschiedenheit als Söder mit den Ausgangsbeschränkungen vorgeprescht war.

    Wenn man nach dieser Studie handeln würde, wäre es Laschets Baby und damit entscheidend in der Kanzler-Frage.

    Und bevor jetzt kommt das man Parteipolitik mal beiseite lassen soll...macht euch nichts vor. Gerade jetzt ist das entscheidend, denn selten konnte man als einzelne Person so viel gewinnen oder verlieren.

  • Glaub ich nicht Paul, die ganze Angelegenheit ist von einer solchen Tragweite, dass innerhalb und zwischen der Regierungsparteien da personalstrategische Überlegungen nur eine untergeordnete Rolle spielen (die VORDERGRÜNDIGEN Heinsbergergebnisse werden natürlich von dem finanzierenden Laschet instrumentalisiert - aber nicht, weil er unbedingt Kanzlerkandidat werden will)

  • Er gliedert das ja dankenswerterweise auf. Punkt 1, Punkt 2...usw....
    Allein Punkt 2 und die folgende Untergliederung ,machen mich skeptisch. Covid 19 ist seit ungefähr November öffentlich bekannt, auf welcher Basis kommen die Zahlen zustande, die da in den Raum geworfen werden. Er stellt einen Zeitraum von ein paar Monaten ggü. von 30 bis 40 Jahren aufgrund subjektiver Erfahrungen.
    Ach ja, Statistiken soll man ja nicht bemühen, sondern die Leute an der Basis fragen... aber dann mit Zahlen um sich werfen
    In RLP sind 4700 Einwohner nachweislich infiziert, bei 4.000.000 Einwohnern. Solange wir keine hinreichenden und vor allem einheitliche Tests haben , passiert genau das was momentan passiert... keiner weiß was genaueres

  • ich glaube auch, dass so ein machtkampf zu erwarten war-
    kanzlerfrage - wie profiliere ich mich am besten
    nrw- möchte auch gerne mal wieder andere themen haben als die sexaffären mit kids

    wenn man sieht, welche wellen der parteivorsitz bei der spd zur folge hatte, dann hält sich das bis jetzt bei der kanzlerfrage
    bei der cdu ja sogar noch im rahmen-
    und weiss i.a. überhaupt noch mehr als 1 von 10, wer denn jetzt den spd vorsitz inne hat ?

    bayern hab ich verständnis fürs die offensive art udn weise des herangehens - bei den aussengrenzen die dies land hat,
    war das für mich sehr angemessen.
    bei nrw -siehe oben- auch mit laschet jemand, der sich gern im rampenlicht sieht, i.a. relativ froh, dass in der diskussion
    auch ischgl vorne liegt und nicht heinsberg- noch dazu der bürgermeister von heinsberg (oder landrat ?) aus meiner sicht
    einen überragenden job macht- dies trotz etlicher interviews wohltuend meist im hintergrund.

    ich denke auch, dass in den anderen parteien hart gerungen wird, wer sich grad nach aussen hervortun darf oder soll -
    da kann man aufgrund der fragilen parteizusprüche der wähler mit falschen worten i.a. mal schnell viele % verlieren.
    ich erinnere mal an lindner, der sofort nach seinen äusserungen über profifussballer am nächsten tag den ganzen vormittag
    medial vertreten war, um dies etwas gerade zu rücken.

  • Hier übrigens noch etwas zur Heinsberg Studie :

    https://www.zeit.de/politik/deutsc…cebook%22%7D%7D

    Glaub ich nicht Paul, die ganze Angelegenheit ist von einer solchen Tragweite, dass innerhalb und zwischen der Regierungsparteien da personalstrategische Überlegungen nur eine untergeordnete Rolle spielen (die VORDERGRÜNDIGEN Heinsbergergebnisse werden natürlich von dem finanzierenden Laschet instrumentalisiert - aber nicht, weil er unbedingt Kanzlerkandidat werden will)

    Es herrschen bestimmt weniger Konflikte als sonst, was man ja auch am Tempo der Maßnahmen und Rettungspakete sieht. Und natürlich wird der CDU-interne Wahlkampf gerade nicht öffentlich ausgetragen....aber natürlich besteht der. Söder und Laschet sind Berufspolitiker und zudem welche die sich noch nicht am Zenit ihrer Karriere sehen. Selbst wenn das für sie momentan nur eine sekundäre Priorität hat...es hat eine Priorität. Das wäre sonst für sie wie aufhören zu atmen.

    Laschet und Söder haben jetzt den brillanten Vorteil das neben ihnen in erster Linie Merkel, Spahn und Scholz öffentlich stattfinden, die aus verschiedenen Gründen keine Konkurrenz für sie darstellen. Das nutzen sie und werden sie weiter nutzen. Würde übrigens auch jeder andere machen, ist daher gar nicht wirklich kritisch gemeint. So ist halt die Realität.

  • @Jagdfever: genau auf der Basis, dass keiner was wirklich genaues weiß, wendet sich der Autor ja entschieden gegen das Konzept der Herdenimmunität.

    Und eine genauere Kenntnis der chinesischen Verhältnisse (wo man durch härteste Maßnahmen das jetzt doch so halbwegs regional begrenzen konnte - die BEKÄMPFUNG scheint schon in Teilen eine Erfolgsgeschichte zu sein) ist bei dem schweizer Professor ja nun klar nachweisbar (siehe Ausführungen im ersten Teil des Artikels, habe ja nur einen kurzen Ausschnitt genommen, gerade den mit allerhöchster Aktualität)

    https://www.mittellaendische.ch/2020/04/08/cov…entscheidungen/

    Paul: die Konstellation scheint grob zu sein: Laschet/Spahn/Wirtschaft/vll. Günther versus Merkel(Braun)/Kretschmann/Söder/Dreyer

    Das ist aber sachbezogen - ich befürchte, da kommt ein halbgarer Kompromiss raus (über das prinzipielle Konzept der Herdenimmunität wird nicht diskutiert - m.E. eine diskussionswerte Überlegung wäre eine etwa dreiwöchige Verschärfung der Maßnahmen. politisch allerdings unwahrscheinlich. Diejenigen mit deutlicher Skepis gegenüber Herdenimmunität müssen froh sein, wenn das Jetzige so ungefähr bleibt)

    Bei weitgehenden Lockerungen ist auch nicht auszuschließen, dass einzelne Bundesländer einen Sonderweg machen werden


  • @Jagdfever: genau auf der Basis, dass keiner was wirklich genaues weiß, wendet sich der Autor ja entschieden gegen das Konzept der Herdenimmunität.

    Und eine genauere Kenntnis der chinesischen Verhältnisse (wo man durch härteste Maßnahmen das jetzt doch so halbwegs regional begrenzen konnte - die BEKÄMPFUNG scheint schon in Teilen eine Erfolgsgeschichte zu sein) ist bei dem schweizer Professor ja nun klar nachweisbar (siehe Ausführungen im ersten Teil des Artikels habe ja nur einen kurzen Ausschnitt genommen, gerade den mit allerhöchster Aktualität)

    https://www.mittellaendische.ch/2020/04/…entscheidungen/

    Paul: die Konstellation scheint zu sein: Laschet/Spahn/Wirtschaft/vll. Günther versus Merkel(Braun)/Kretschmann/Söder/Dreyer

    Das ist aber sachbezogen - ich befürchte, da kommt ein halbgarer Kompromiss raus (über das prinzipielle Konzept der Herdenimmunität wird nicht diskutiert)

    Ach so....jetzt....nee doch nicht!
    Allein die Aussage: An Influenza stecken sich x% vom Pflegepersonal an, aber keiner verstirbt daran, bei Covid19 aber 25 bis 30%. Wenn dem wirklich so wäre, wäre es da nicht sinnvoller nicht mehr zu behandeln? Da rein rechnerisch die Übertragungsquote allein schon durch Pflegende zu einer Pandemie führt.

  • @Jagdfieber: Das steht doch gar nicht im Artikel, sondern (Kap. 2 - Eine gewöhnliche Grippe):

    Zitat

    Im Rahmen einer «gewöhnlichen» Influenza erwerben ca. 8% der Betreuenden ebenfalls eine Influenza, aber niemand stirbt daran. Bei COVID-19 werden 25% bis 30% der Betreuenden infiziert und das ist mit einer signifikanten Mortalität verbunden. Dutzende von Ärzten und Pflegepersonen, die COVID-19 Patienten betreut haben, sind an derselben Infektion verstorben.

    'Signifikant' bedeutet nur, dass es mit einer statistisch überduchschnittlichen Mortalität verbunden ist - und das ist doch völlig unbestreitbar, fast ein Allgemeinplatz

    Lektüre ist teilweise nicht leicht (man kann vll. auch vieles überfliegen ohne Verlust hinsichtlich des Argumentationsganges), aber...

  • da sind durchaus ein paar kanckpunkte in dem sonst überwiegend guten artikel/ interview...
    nicht nur der vergleich bei der ansteckungsgefahr mit pflegepersonal-
    genauso die angabe, bzgl. influenza und "vorbekämpfung" wird die impfung ja vollkommen nicht erwähnt...

    ich sehe darin auch manchmal den ansatzpunkt, dass mit einer offensiven herangehensweise (also bewusst ein paar infos zu
    unterlassen oder andere einfach zu hoch zu bewerten) durchaus mehr aufmerksamkeit erregt werden kann...

    was definitiv nicht ist :
    eine "erfolgsgeschichte" in china jetzt erkannt zu haben, dazu weiss eigentlich jeder (sorry....fast) dass die zahlen aus china nicht unbedingt
    nur geschönt sind, sondern aus erfahrung wie in alten zeiten vorgeschrieben sind was bekannt gegeben wird.
    dazu passen eindeutig die aussagen von etlichen journalisten- mit bildmaterial- und auch die aus der öffentlichkeit entfernten personen
    in china die in interviews die angaben der regierung in zweifel gezogen haben.

  • Ich kann nur jedem empfehlen sich die Mühe zu machen, diesen langen Artikel einmal zu lesen :

    https://www.mittellaendische.ch/2020/04/08/cov…entscheidungen/


    Vielen Dank für das Teilen des Artikels. Ich finde ihn sehr informativ und er scheut sich auch nicht, die Tatsachen zu benennen.

    Beunruhigt hat mich die Tatsache, dass es noch nie gelungen ist, einen Impfstoff gegen irgendeinen Corona Virus zu entwickeln.

    Wichtig fand ich seine Intention, bei anderen Ländern abzuschauen, was funktioniert und was weniger gut funktioniert.

    Und ich stimme ihm zu, dass es wenig hilft, mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn es dort schlechter läuft.

  • An einer normalen Influenza versterben jedes Jahr genug Menschen! Die Nachfolgeerscheinungen sind hier der Grund...
    Wie will jemand so etwas untermauern, wenn nicht ausnahmslos und flächendeckend getestet wird...
    Wir fischen alle im Trüben.... Leider