Wagner will weg - geht er zum THW?
Von Jens Kürbis, LN
Hamburg - Für Hamburgs Handballer kommt es jetzt ganz dick: 27:37-Demontage beim VfL Gummersbach, erstmals in dieser Saison der Fall ans Tabellenende, Trainer Anders Fältnäs steht erneut massiv in der Kritik, morgen kommt Champions-League-Sieger Magdeburg (20 Uhr) und nun steht auch noch Adrian Wagner vor dem Absprung.
Der VfL Gummersbach signalisierte bereits Interesse. Doch in der Nationalmannschaft und im Verein ist ein anderer Verein Gesprächsthema Nummer eins: Der 24-jährige Linksaußen soll beim THW Kiel bereits einen Dreijahresvertrag unterschrieben haben. Wagner dementiert: "Ich habe nirgendwo etwas unterschrieben. Das müsste ich schon wissen."
Fest steht aber: Der gebürtige Hamburger will weg. Der Hintergrund: Wagners Vertrag beim HSV läuft zum Saisonende aus. Gespräche über eine Verlängerung verliefen bisher im Sande. Die HSV-Verantwortlichen rücken zudem immer mehr von ihrem einstigen Vorzeige-Spieler ab, nehmen ihn ins Visier. "Ich spiele derzeit zwar nicht gut, kämpfe um meine Form, aber Bocklosigkeit ist das Allerletzte, was ich mir vorwerfen lassen muss", sagt Wagner, der in Wetzlar sogar mit Magen-Darm-Infekt spielte. Vor der Gummersbach-Partie legte ihn die Grippe wieder flach. Auch sein morgiger Einsatz ist mehr als fraglich.
Nach eigenem Bekunden ist das auch noch seine Zukunft, obwohl er darüber derzeit nicht gern reden will. "Ich habe schon Stress genug", sagt er und verweist auf seinen Berater Stefan Bögel. Bis Ende Dezember soll er ihm Klarheit verschaffen, "wo ich in der kommenden Saison spiele". Wechsel-Theater im Januar - das will Wagner um jeden Preis vermeiden. Aus gutem Grund. "Ich will für die WM einen freien Kopf haben."
ln-online/lokales vom 17.12.2002 07:25