Gelbe Karte wegen nicht hearusgeben des Balls

Zitat

Unsportliches Verhalten, das direkt mit einer Hinausstellung zu ahnden ist

8:8 Bestimmte Unsportlichkeiten werden als schwerwiegender angesehen und haben deshalb eine direkte Hinausstellung zur Folge, unabhängig davon, ob der betreffende Spieler oder Offizielle zuvor eine Verwarnung erhalten hat. Hierzu gehören u.a. folgende Vergehen:

a) ...

b) wenn der Spieler bei einer Entscheidung gegen seine Mannschaft den Ball nicht sofort fallen lässt oder niederlegt, so dass er spielbar ist;

c) ...

Wenn der Schiedsrichter das so wahrgenommen hat und dann die Regel falsch angewendet hat, ist das ein Regelverstoß, der aber nur dann in einem Einspruch zum Erfolg führen kann, wenn er spielentscheidend war.

Na ja, das reicht nicht für einen spielentscheidenden Regelverstoß:

• Spiel wurde nur mit einem Tor verloren

… denn:

• Eine spielentscheidende Situation liegt dann vor, wenn die erkennende Rechtsinstanz zu der Auffassung gelangt, dass ohne den vorliegenden Regelverstoß eine andere Spielentscheidung mit einer „an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit“ zu erwarten gewesen wäre, d. h. wenn durch eine andere Auslegung der Situation eine andere Spielwertung nicht nur lediglich möglich, sondern hochgradig wahrscheinlich wäre.

Wenn man jetzt wegen jeder zu Unrecht gegebenen oder nicht gegebenen 2 Minuten Strafe Spiele wiederholen würde...meine Güte da hätte man viel zu tun

Regelverstoß ist klar (keine Tatsachenentscheidung!).

Wann war denn die Aktion?
Kann ja auch für die Spielfortsetzung entscheidend sein.

Lies dir mal diese Entscheidung des Bundessportgerichts durch, die betrifft gerade deine Frage ob "spielentscheidend" mit weiteren Ausführungen und Verweisen auf andere Entscheidungen.

Zitat von UFausLD

Lies dir mal diese Entscheidung des Bundessportgerichts durch, die betrifft gerade deine Frage ob "spielentscheidend" mit weiteren Ausführungen und Verweisen auf andere Entscheidungen.

Ich hab bei solchen Sachen schon so viele unterschiedliche Urteile gesehen (auch wo dann das eine Gericht im selben Fall anderer Meinung war als das andere),
dass ich mir da im konkreten Fall nicht zutraue, zu sagen, wie das ausgehen würde.

Nur zwei Sachen zu deinem Vergleichsbeispiel:

Da geht es darum, ob ein Spieler spielen darf oder noch zwei Angriffe durch einen anderen ersetzt werden muss.
Da geht es nicht um Über- und Unterzahl (im Gegensatz zu hier).
Da seh ich einen sehr großen Unterschied zu dem Fall hier.

Zweitens sieht man an dem Urteil, dass die Bedeutung des betreffenden Spielers für die Mannschaft in dem Spiel wichtig für das Urteil ist.

Die Frage kann ja mal jeder für sich selbst beantworten:
Ist es wahrscheinlich, dass das Spiel anders ausgeht, wenn 6 Minuten vor dem Ende ein Torwart hinausgestellt wird und die Mannschaft zwei Minuten in Unterzahl und dabei mit einem Feldspieler im Tor spielen muss, als wenn die Mannschaft die zwei Minuten komplett und mit Torwart spielt?

Zitat von Rheinland-SR

Die Frage kann ja mal jeder für sich selbst beantworten:
Ist es wahrscheinlich, dass das Spiel anders ausgeht, wenn 6 Minuten vor dem Ende ein Torwart hinausgestellt wird und die Mannschaft zwei Minuten in Unterzahl und dabei mit einem Feldspieler im Tor spielen muss, als wenn die Mannschaft die zwei Minuten komplett und mit Torwart spielt?

Trotzdem weiß keiner, wie ein Sportsgerichtsurteil ausgesehen hätte, weil eben kein Einspruch eingelegt wurde. Also Kaffesatzleserei.