Wenn ich das beim (einigermaßen flüchtigen) Durchlesen richtig verstanden hatte, warst du ja einer von denen, die den Spiegel für diese Veröffentlichung kritisiert haben. Aber eigentlich bringst du es doch selbst auf den Punkt: "Es hat natürlich ein Geschmäckle".
Ich sehe das Ganze so. Bob Hanning hat sich riesige Verdienste um den deutschen (und v.a. den Berliner) Handball erworben. Und er ist mittlerweile mit einem Einfluss (um nicht zu sagen mit einer Machtfülle) ausgestattet, die es den öffentlichen Medien gebietet, sich das ganze mal etwas genauer anzuschauen.
Genau das macht der Spiegel, nicht mehr und nicht weniger. Und damit erfüllt er nach einer Meinung einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag. Nämlich den, "den Mächtigen dieses Landes auf die Finger zu schauen". Und einer von diesen "Mächtigen" ist Bob Hanning (wenn auch nur im gesamtgesellschaftlich nur marginal relevanten Bereich Handball).
Es kann aber natürlich auch sein, dass mit dieser Sache alles soweit in Ordnung ist und trotzdem ein (vermeintlicher) Makel an Hanning hängenbleibt. Das wäre selbstverständlich ein Stück weit bitter, aber andererseits ist es auch der ganz normale Preis eines Lebens als öffentliche Person. Bob Hanning hat sich das so rausgesucht.
Ich für mich selbst kann sagen: Ich bin froh, dass ich keine öffentliche Person bin.
Man kann es jetzt Haarspalterei nennen, aber ich kritisiere den Spiegel-Artikel hauptsächlich wegen seines diffamierenden, abwertenden Stils und das m.M.n. nach damit beim Leser etwas suggeriert werden soll. Nämlich das der Hanning was verbotenes gemacht hat. Das hat er aber imho nicht.
Des Weiteren halte ich eben Artikel dieser Coleur nicht dafür geeignet das ganze "Thema Prokop, Hanning und wie nun weiter..." zu entschärfen und zu versachlichen, um uns endlich wieder auf die anstehenden Herausforderungen zu besinnen.
Ich meine aber nicht, dass man zu Schweinereien schweigen sollte und ich meine auch nicht, dass man etwas deckeln sollte, nur weil es unangenehm ist.
Ich halte es eher für ein Mücke-Elefanten-Ding oder einen Sturm im Wasserglas. Ich sage mir eher, der Bob, das ist mir schon ein Fuchs, aber ich sage eben nicht, dass der Bob deshalb nicht mehr tragbar ist.