• Es interessiert mich nicht, was andere wählen und ich gebe auch keine Tipps, wen man wählen sollte oder wen nicht, das ist falsch angewandte Demokratie.


    Was ist daran falsch angewandt, wenn Menschen über Politik und die bevorstehenden Wahlen reden?
    Wo hast du denn deine Meinung her, welche Partei du wählst? Du wählst Partei XY und wenn die nicht gerade an der Regierung ist, dass du ihre aktuelle Politik beurteilen kannst, weißt du doch nur vom Hörensagenlesen, welche Partei zu dir passen könnte und deine Stimme verdient. Und wenn andere so auf dich einwirken, damit du irgendwas wählst, warum sollst du nicht selbst auch auf andere einwirken und sie zu überzeugen versuchen oder wenigstens deine Meinung mit anderen abgleichen?
    Die paar Wochen blöder Wahlkampf mit dem ganzen Tamtam sind natürlich Schwachsinn und verlangen nach Schmerzensgeld, aber grundsätzlich ist es doch spannend, sich über die Parteien auszutauschen. Wählen darfst du dann ja allein. ;)

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)

  • Interessant das die SPD nun zum zweiten hintereinander direkt nach der Bundestagswahl anfängt clevere Dinge zu tun. Man hat das 2013er-Ergebnis damit aufgefangen das man medienwirksam die Basis abstimmen lässt und so die Koalitionsverhandlungen sehr viel stärker angehen konnte, also vom Ergebnis her gerechtfertigt war. Jetzt sagt man 2 Minuten nach der Prognose Opposition, womit man allermindestens Kauder überrascht hat....ich fand das war ihm deutlich anzusehen. Das ist das was denke ich viele gehofft und der SPD gar nicht mehr zugetraut haben. Das gesagt....warum immer erst nach der Wahl mutig werden....ich verstehe es nicht. Man hätte mit so einer Aussage bestimmt ein paar Prozentpunkte rausholen können, wenn man sie im August gemacht hätte.

    Bei den nun anstehenden Jamaica-Verhandlungen bin ich sehr gespannt. Nun wird auch die CDU mehr als einmal über ihren Schatten springen müssen, das hat sie ja sonst recht clever der SPD oder FDP zugeschoben. Wie die Grünen das machen wollen, ist mir schleierhaft. Durch ihre Tradition die Basis zu befragen, wird das sehr schwierig, denn anders als bei der SPD und der CDU/CSU wird es der FDP wahrscheinlich egal sein ob die Grünen das durchbekommen. Neuwahlen oder Opposition ist für Lindner beides in Ordnung.

    Ich hoffe das es damit klappt. Danach werden die Grünen zwar erledigt sein, aber während der Regierung werden sie mäßigend auf die Rechtsausleger in der CDU und die Marktradikalen in der FDP wirken, egal ob sie Kompromisse eingehen oder nicht. Fatal wäre, wenn die Verhandlungen scheitern und die SPD sich dann doch wieder mit staatspolitischer Verantwortung und diesem Gerede in die Koalition drängen lässt.

  • 4 weitere Jahre GroKo wären für die SPD ja auhc politsscher Selbstmord, da würde man dann wohl am Ende bei 15 Prozent landen...da wären Newahlen aus Sicht der SPD die bessere Alternative

    also entweder Jamaika oder Neuwahlen..man darf gespannt sein

  • Das war halt 2013 auch schon richtig. Da war die Unheilsprognose das man dann nur knapp auf 20 käme und siehe da. Daher kann man nach wie vor befürchten das in der SPD genug Leute sind denen regieren wichtiger ist als die Zukunft der Partei. Vielleicht glauben diese Leute sogar im Sinne einer Verantwortung gegenüber dem Land zu handeln. Keine gute Idee egal wie man es betrachtet, denn nicht nur die SPD und ihr schlechtes Wahlergebnis sind Konsequenzen, sondern eben auch sowas wie die AFD.

  • Das war halt 2013 auch schon richtig. Da war die Unheilsprognose das man dann nur knapp auf 20 käme und siehe da. Daher kann man nach wie vor befürchten das in der SPD genug Leute sind denen regieren wichtiger ist als die Zukunft der Partei. Vielleicht glauben diese Leute sogar im Sinne einer Verantwortung gegenüber dem Land zu handeln. Keine gute Idee egal wie man es betrachtet, denn nicht nur die SPD und ihr schlechtes Wahlergebnis sind Konsequenzen, sondern eben auch sowas wie die AFD.

    Ich stimme Paul Jonas voll zu. In jedem Fall weerden die nächsten Wochen unterhaltsam. Zum einen werden die Koalitionsverhandlungen spannend. Zum anderen hat die Selbstzerlegung der AgD ja sehr schnell begonnen. :cool:

  • Paradox ist, wenn der "völkischen" Frau Petry die eigene Partei zu rechts wird. Das kann ja heiter werden......

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass die SPD gar keine andere Wahl hat als standhaft zu bleiben. Eine Neuauflage der großen Koalition wäre aus parteipolitischer Sicht Selbstmord und das dürften auch die obersten Genossen realisiert haben. Sigmar Gabriel ist es 2013 gelungen nahezu alle relevanten Punkte in den Koalitionsvertrag zu integrieren. Der Abstand zwischen der Sozialdemokratie und CDU/CSU war noch nie so groß gewesen wie damals und trotzdem konnte der flächendeckende Mindestlohn als auch die Rente mit 63 durchgesetzt werden. Das Resultat dieses, aus sozialdemokratischer Sicht hervorragenden Koalitionsvertrages, ist uns seit gestern bekannt. Ein weiteres Problem wäre die Glaubwürdigkeit. Deutlicher kann man einer Koalition keine Absage erteilen als dies Martin Schulz und die gesamte SPD Führung gestern getan hat. Falls man im Willy Brandt Haus der Neuauflage der aktuellen Regierungskoalition auch nur eine minimale Chance gegeben hätte, wäre dies auf eine andere Art und Weise kommuniziert worden. Der letzte Punkt, der eine Regierungsbeteiligung der SPD unter Bundeskanzlerin Angela Merkel fast ausschließt ist die Basis. Im Wahlkampf hat Martin Schulz den Mitgliedern versprochen, dass diese über einen solchen abstimmen dürfen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Basis dieses mal nicht so einfach zu besänftigen wäre wie vor vier Jahren dürfte gegeben sein. Kurzum, eine Neuauflage der großen Koalition würde die Partei noch weiter spalten. Die Rolle des Oppositionsführers scheint die Partei hingegen zu vereinen und an parteipolitischer Selbstzerstörung ist in der SPD wohl niemand interessiert. Strategische Interessen können in einer erneuten großen Koalition unter einer Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Bundesebene im Jahr 2021 nicht erreicht werden.

  • Völlig unter geht bislang die Tatsache, dass Merkel ja zum letzten Mal angetreten ist. Aus der Opposition heraus ist auch ein Rennen um die Kanzlerschaft in vier Jahren viel offener als aus der Regierung heraus. Denn dieses Vakuum hinter Merkel muss die CDU ja auch erstmal passend ausfüllen. Menschen wollen oft Veränderung und ich bin gespannt, welche Veränderung die CDU einleiten wird, die immerhin die größten Verluste aller erlitten hat.

  • Völlig unter geht bislang die Tatsache, dass Merkel ja zum letzten Mal angetreten ist. Aus der Opposition heraus ist auch ein Rennen um die Kanzlerschaft in vier Jahren viel offener als aus der Regierung heraus. Denn dieses Vakuum hinter Merkel muss die CDU ja auch erstmal passend ausfüllen. Menschen wollen oft Veränderung und ich bin gespannt, welche Veränderung die CDU einleiten wird, die immerhin die größten Verluste aller erlitten hat.

    Das wäre allerdings fast ein Argument für eine große Koalition. Ein starker und beliebter Vizekanzler könnte Merkels Message der Stabilität eventuell sehr viel glaubwürdiger vertreten als Kandidat X der CDU.

    Allerdings: Hat Merkel das überhaupt mal so gesagt? Mir scheint das auch in gewissem Maße Wunschdenken zu sein das das hier ihr letztes mal ist. Ähnlich wie die Leute die 2015 und 2016 jede Woche geschrieben haben das sie morgen zurück tritt. Damals habe ich mich immer gefragt warum sie das tun sollte und heute frage ich mich ob sie nicht zu dem Schluss kommen könnte das niemand außer ihr (aus ihrer Sicht) über 2021 in der Lage wäre das Land kompetent zu führen. Wer ist denn innerparteilich mächtig genug sie daran zu hindern?

  • Mal schauen, was die CSU machen wird. Jamaika mit den Grünen dürfte ein weiterer sargnagel für die kommenden Basis sein, aber ohne hottes Truppe wird es auch nicht gehen.

    woo woo woo - you know it, bro

    Einmal editiert, zuletzt von ALI (25. September 2017 um 18:45)

  • Ein weitere Variante wäre, dass Angela Merkel diese Legislaturperiode nicht durchziehen wird und nach zwei Jahren ein neuer Bundeskanzler die Regierungsgeschicke leiten wird. Ziel wäre es, dass es dieser in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode schafft einen Amtsbonus zu kreieren, welcher in den Wahlen 2021 dann beflügeln könnte. Allerdings wissen wir nach heurigen Stand noch nicht, ob es zu einer erfolgreichen Regierungsbildung kommt und ob diese überhaupt in der Lage wäre eine Legislaturperiode durchzuhalten. In der aktuellen Situation bin ich gespannt ob eine Jamaika Koalition zusammengezimmert werden kann. Im Grunde genommen sitzen fünf Parteien an einem Tisch. Die CSU hat teilweise unterschiedliche Vorstellungen als die CDU und die Realo Grünen zeigen deutliche Differenzen zu den linksgerichteten Grünen auf. Christian Lindner dürfte als einziger in diesem "Dreierbündnis" möglichst unabhängig agieren. Inwieweit sich die Schließung der rechten Flanke, CSU Forderung, mit den Vorstellungen der Kreuzberger Grünen oder einem Jürgen Trittin vereinbaren lassen wird interessant zu beobachten sein. Es ist ja schon jetzt zu erkennen, dass bei den Grünen Politiker wie Trittin und Hofreiter auf die Bremse treten. Ob der bayerische Löwe nach diesem Wahldesaster gezähmt werden kann, mag vor allem im Bezug auf die dortigen Landtagswahlen im nächsten Jahr bezweifelt werden. Die Kompromissbereitschaft dürfte vor allem in München endlich sein. Trittins Forderung nach einer liberaleren Flüchtlingspolitik der CSU, werden Seehofer und Co wohl mit einem lächeln quittieren. Zum Schluss bleibt noch festzuhalten, dass Merkels bisherige Juniorpartner bei der kommenden Bundestagswahl immer das schlechteste Ergebnis ihre Geschichte erzielt haben. Die FDP und die Grünen werden sich genau überlegen unter welchen Bedingungen sie eine Koalition eingehen. Gerade die FDP wird alles möglich versuchen um ein solches Dejavu Erlebnis zu verhindern.

  • In Sachsen ist die AfD stärkste Partei,
    und Tillich hat den Knall immer noch nicht gehört,
    er will das braune Problem in seinem Land immer noch nicht sehen und beim Namen nennen.
    Beängstigend ist das.

  • Was ich nirgends finde, sind die detaillierten Ergebnisse der BT-Wahl. Sprich, wie teilen sich die "sonstige" auf. Diese Parteien vereinen immerhin 5 % der Stimmen auf sich. Was haben Piraten, Frei Wähler, NPD und weitere für Ergebnisse erzielt?

    Weiß jemand, wo man das nachlesen kann?

  • Hast du wirklich gesucht? In Frohweins Link, musst du einfach auf Deutschland oder die Bundesländer klicken und dann ein bisschen runterscrollen. Unter den Grafiken ist eine Tabelle mit den genauen Ergebnissen nach Parteien und diversen anderen Kriterien aufgeschlüsselt.

    Die Tierschutzpartei hat zum Beispiel 373.278 Zweitstimmen erhalten (0,8% der Zweistimmen) und etwas mehr als 22.000 Erststimmen (was auf eine Nachkommastelle 0,0% ergibt).

    @Topic
    Die schwierigste Frage in den angehenden Sondierungsgesprächen scheint für alle Beteiligten die weitere Richtung der CSU zu sein. Erstmal geht es darum ob Seehofer das ganze überlebt und wer dann käme. Danach geht es darum das die Obergrenze von den Grünen bereits zur roten Linie erklärt worden ist. Eigentlich kann die CSU hier nicht zurückrudern, daher kann das auch ein Manöver der Grünen sein sich aus dieser Koalition von vorne herein rauszustehlen.

    Gleichzeitig würde diese Koalition generell aber nicht funktionieren, wenn Seehofers angekündigter weiterer Rechtsruck der CSU wirklich Realität werden würde. Ich glaube nicht einmal die CDU hat Bock abermals mit einer faktischen Oppositionspartei zu koalieren, geschweige denn die Grünen oder die FDP. Ich verstünde es sowieso nicht ganz, da man eigentlich sagen könnte das der AFD-light-Kurs vom Wähler ziemlich abgestraft wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Paul Jonas (27. September 2017 um 10:41)

    • Offizieller Beitrag

    Die Logik der CSU-Granden verstehe ich auch nicht. Im Wahlkampf äußerte sich Seehofer zur Obergrenze angesprochen dass man diese nicht mehr brauche weil ja dieZahlen zurück gegangen seien.

    Mir stellt sich nur die Frage ob man als Partei jedem Wähler hinterherrennen muss oder ob man nicht eher für Überzeugungen eintritt.

    Schlechte Ansichten werden nicht gut bloß weil sie statt von der AFD jetzt von der CSU vertreten werden. Aber was sind manche Politiker nicht einfach bereit um ihre Parteienmacht zu erhalten ...