Symbolisch für den Willen und die Einstellung der beiden Mannschaften war für mich die Auszeit in der 48. Minute. beim Spielstand von 23:28. Frank Lorenzet schwor, wenn er auch über das gesamte Spiel gesehen für den Geschmack mancher Zuschauer ein wenig zu viel rumbrüllte, seine Jungs noch einmal richtig ein und man sah, dass sich Leichlingen den Sieg auf keine Fall mehr nehmen lassen wollte. Im anderen Rudel, dem der Hagener, ging es dagegen ruhig und gemächlich zu. Niels Pfannenschmidt schob auf seinem Täfelchen Steine hin und her und versuchte mit taktischen Anweisungen die Wende herbeizuführen. Das Ergebnis war, dass die Eintracht in den letzten Spielminuten an die Wand gespielt wurde. Beispiel dafür waren die noch folgenden Treffer von Oussama Lajnef, der seine Hagener Gegenspieler regelrecht vorführte.
Valdas Novickis führte beim LTV von Beginn an sehr clever Regie und schnell stand es 4:8. Kreckeler (9), Lange (10) und Hansen (7) erzielten ihre Treffer nach Belieben und trafen bei Hagens Keeper Mahncke auf fast keine Gegenwehr. Hagen spielte gestern irgendwie ohne Torwart und ohne jeglichen Mumm. Vier oder fünf frühe Holztreffer trugen zu aus Hagener Sicht deprimierenden Spielständen bei.
Wie man mit solch einer Leistung das über Platz 2 und damit die Teilnahme an der Relegation entscheidende Heimspiel am nächsten Freitag gegen Longerich gewinnen will, ist mehr als fraglich. Nils Pfannenschmidt war an seinem ersten Spieltag als Hagens Coach vollmundig angetreten und hatte verkündet: "Diese Mannschaft wird in der Saison kein Spiel mehr verlieren." Nun sind es schon derer zwei und wären die Spieler des Neusser HV gestern in der Halle gewesen, hätten sie sich wahrscheinlich darüber, dass diese Eintracht am letzten Spieltag gegen sie gewinnen will, schlapp gelacht.