Brexit - Britain out

  • Die EU ist aber nicht mit dem Euro gleichzusetzen! Bei dem Euro rennst Du bei mir offene Türen ein. Manche Länder (nicht nur Griechenland) waren und sind bis jetzt nicht geeignet für eine gemeinsame Währung. Es wird ja gemunkelt, dass die Einführung einer gemeinsamen Währung eine Forderung der Franzosen als Gegenleistung für die Zustimmung der deutschen Wiedervereinigung war.
    Der Treppenwitz ist hier, dass Deutschland die größten Vorteile aus dem Euro zieht.
    Griechenland wäre nie zu diesem Problem geworden, wenn die europäischen Länder wirtschaftlich stabiler wären.

    Was aber auch immer ignoriert wird, ist die Tatsache , dass die Briten (eigenverantwortlich) ihr Land für die Osteuropäer nach der Erweiterung der EU weit geöffnet haben. Dies war, wenn ich mich korrekt erinnere 2004 und keine Vorgabe der EU. Viele andere Länder (inklusive Deutschland) waren da sehr viel restriktiver.

    Dies jetzt der EU zum Vorwurf zu machen, ist eine Verdrehung der Tatsachen.

  • Im Rückspiegel betrachtet sicherlich richtig.

    So wie ich es verstanden habe: Die Sorge war, dass ob des unkontrollierten Immigrantenzustroms nun, perspektivisch zu viele Immigranten mit einem EU Pass ins UK kommen können.

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)

  • Die Blockbildung wird weiter voranschreiten, einerseits, andererseits zeigen einzelne Staaten wie Südkorea oder die Schweiz, Norwegen (na gut haben Öl) durchaus, dass sie florieren können, weil sie eben nicht in einem Block agieren.


    Norwegen und die Schweiz sind durch Sonderabkommen stark mit der EU verbunden. Ich betrachte sie deshalb nicht als isoliert. Südkorea ist natürlich anders, aber hier bestätigt die Ausnahme die Regel! ;)

  • Der Schuß vor den Bug scheint nicht anzukommen, denn aktuell sehen wir doch nur eine Vorwärtsverteidigung der EU Spitzen und eben kein Innehalten a la: STOP MAL, was läuft da eigentlich schief!?


    Das kann man auch nicht erwarten - zumindest nicht öffentlich.
    Die Verhandlungen haben doch schon am Freitag morgens begonnen... nichts konstruktives, aber man bringt gegenseitig seine Geschütze in Stellung. Ein "mea culpa" ist in diesem Stadium der Diplomatie nicht vorgesehen.
    Erst wenn dieses verbale Kräftemessen abgeschlossen ist kommen die Verhandlungen (ob der gemeinsame Tisch rund, oval oder eckig ist). Nach dieser wichtigen Klärung kann man auch über Umstrukturierungen innerhalb der EU offen diskutieren.

    "Nichts ist gefährlicher als die Weltanschauung von Menschen, die die Welt nie angeschaut haben"

    Alexander v. Humboldt

    »Die schärfsten Kritiker der Elche

    waren früher selber welche« F.W. Bernstein

  • Hast du dich auch noch nicht daran gewöhnen können? Er ist doch der Meister der sinnbefreiten Halbsätze!

    Oder vielleicht ist es auch Foren-Tourette...

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Europas Sonnenkönige halt... Schuss, Knall .. nüscht gehört.

    CETA* gerne ohne nationale Parlamente durchwinken. Selbst unser Politclown Gabriel mag das nicht -- hear!, hear!
    Glyphosat* gestern analog in der Kommission (da hinter den Türen, von denen keiner gewählt wurde) für weitere 18 Monate erlaubt.

    Martin Schulz in einem Gespräch mit H.M. Broder:
    "Wäre die EU ein Staat und würde einen Antrag zum Beitritt in die Europäische Union stellen, dann würde der Antrag abgelehnt. Mangels demokratischer Substanz."

    Quelle: aktuelle Ausgabe FOCUS MONEY (27/2016), Seite 3
    ___________
    * Nachallem was ich so lese: Ich bin für CETA und für die Nutzung von Glyphosat, aber auch wenn ich mich in einer Minderheit wähne, meine ich doch, dass Parlamente, besser noch das Volk, was dazu sagen sollten!

    ...

    Tante Edit macht was für die Pfadrelevanz: Je suis Brexit ...
    Europa wird sich positiv verändern - The European

    ..

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)

    Einmal editiert, zuletzt von FuexxeFan3 (30. Juni 2016 um 13:44)

  • Der Artikel ist interessant, wenn er die Legimitation der EU diskutiert, auch im Hinblick auf die Komission. Da hat einiges bei der Konstruktion nicht gepasst.

    Argumentativ überschneidet sich der Artikel aber nicht allzu sehr mit der Brexit Kampagne, teilweise sind die nicht nur disjunkt sondern klar widersprüchlich. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, was ich aus dem Ergebnis des Referendums mitnehmen sollte. Da hilft dieser Artikel ebenfalls nicht weiter.

    Der positive Ausblick in dem Artikel, der aus dem Brexit hergeleitet wird, ist ein Brief an das Christkind. Das ist absurd.

  • Hm also ich halte nicht viel die Nationalen Parlamente immer auch noch zusätzlich dazu abstimmen zu lassen!
    Ich finde die EU sollte schon ihre Bereiche haben in denen das Europäische Parlament zustimmen muss und das reicht dann.
    Das sind ja auch demokratisch gewählte Abgeordnete!
    Problem ist halt mit den Nationalen Parlamenten, dass diese dann ganz Europa blockieren können, das ist nicht gut.


    Die Kommision wird mittlerweile immerhin bestätigt vom EU-Parlament, dass diese nicht demokratischer ist liegt Einzug und allein an den Nationalen Staaten, die nicht bereit sind das Parlament dies allein entscheiden zu lassen.
    Komplett undemorkatisch ist also auf jeden Fall falsch, aber sicherlich extrem indirekt bestimmt.

  • Das Hauptproblem beim Umgang mit den Brexiteers sehe ich genau so gelagert wie im Umgang mit der AfD. In den Mainstreammedien werden Brexiteers als dumm und rückständig dargestellt. Damit stellt eine Minderheit, die meint das einzig Wahre und Gute zu vertreten, eine Mehrheit als dumm dar. Die Reaktionen sind bekannt.

    Damit wird aber jede Diskussion abgebrochen und wir sind wieder im Lagerdenken.

    Zitat

    Hm also ich halte nicht viel die Nationalen Parlamente immer auch noch zusätzlich dazu abstimmen zu lassen!
    Ich finde die EU sollte schon ihre Bereiche haben in denen das Europäische Parlament zustimmen muss und das reicht dann.
    Das sind ja auch demokratisch gewählte Abgeordnete!
    Problem ist halt mit den Nationalen Parlamenten, dass diese dann ganz Europa blockieren können, das ist nicht gut.

    Prinzipiell ist das richtig. Aber nach der monatelangen Debatte um TTIPP sowie dem Ausstieg von GB ist dieses Vorgehen an politischer Instinktlosigkeit nicht zu überbieten.
    Ob eine Einzelentscheidung aller 38 Parlamente jemals zu einer Ratifizierung führen würde sei mal dahingestellt. Die Bulgaren und Rumänen wollen bei CETA ja beispielsweise auch noch Visaregelungen durchdrücken. Da wirst Du ja als Verhandlungsgegner auf der anderen Seite des Teiches verrückt. Nur wie schon geschrieben. In der jetztigen Situation :nein:
    Selbst Mutti wird sich wohl aktuell jeden Kommentar dazu verkneifen.

    Wir nähern uns in der Debatte aber der kernfrage. Wozu leistet sich die EU ein äusserst teuerer Parlament, ohne dass auch nur ein Land bereit ist bzw. es seinem Wähler verkaufen kann, dass nationale Entscheidungen an dieses Parlament azutreten sind.

  • Problem bei Brexit-Unterstützern aber auch AfDlern und allen andre Populisten aktuell ist eben dass diese Leute kein bischen mit Argumenten erreichbar sind. Da ist dann auch eine Diskussion sehr sehr schwer!
    Für diejenigen (zumindest in Deutschland) die noch ihren Kopf einschalten ist allerdings das Problem, dass die Grenzen zwischen den noch immer zwei wichtigsten Parteien SPD und CDU sowas von verwaschen sind. SPD und CDU stürzen sich sowas auf die Mitte, ihre linken bzw. rechten Flügel lassen sie komplett verhungern.

    Zitat

    Prinzipiell ist das richtig. Aber nach der monatelangen Debatte um TTIPP sowie dem Ausstieg von GB ist dieses Vorgehen an politischer Instinktlosigkeit nicht zu überbieten.

    Die EU ist für CETA wie auch dieses Glyphosat verantwortlich, es gibt den EU-Binnenmarkt, in allen gelten die gleichen Regeln und das ist auch gut so. Da jetzt die Entscheidung in die nationalen Parlamente verlagern... gar nicht gut, dann versuchen alle noch ihre Sonderwünsche durchzudrücken!
    Selbst wenn sie es akzeptieren gehe ich davon aus, sobald es Kritik daran gibt wird dann von den nationalen Politikern nur auf die böse EU verwiesen dass die das ja machen müssten.
    Das ist ein absolutes Unding dass alle unbeliebten Entscheidungen einfach der EU zugeordnet werden! Wenn das nur das EU-Parlament entscheidet ist es ja auch demokratisch anerkannt und jedes Land kann ja auf seine Abgeordneten Einfluss nehmen. Wenn diese mit deren Abstimmungsverhalten dann nicht zufrieden sind müssen die eben bei der nächsten EU-Wahl das wählen was sie meinen sei richtig. Nicht wie aktuell einfach nur nach wie diese Parteien sich national verhalten.

    Das EU Parlament existiert weil alle wissen dass es zu einer Demokratischen Organisation dazu gehört. Vermutlich hat man sich bei der Einführung eine Bürgernähe erhofft.
    Das Parlament wurde mit dem Vertrag von Lissabon schon deutlich gestärkt. Allerdings gibt es eben eine Reihe von Ländern die nicht bereit sind ihre Kompetenzen von ihreren Nationalen/Regionalen Parlamenten an die EU zu übertragen.
    Immerhin sind jetzt Überstimmungen im Ministerrat einfacher geworden.

  • Problem bei Brexit-Unterstützern aber auch AfDlern und allen andre Populisten aktuell ist eben dass diese Leute kein bischen mit Argumenten erreichbar sind.


    Das ist ja immer eine Frage der Perspektive, wer für welche Argumente nicht zugänglich ist. Versetzen wir uns doch mal in die Lage des 50 jährigen englischen Klempners aus dem britischen Midlands 2004 hat GB die Arbeitnehmerfreizügigkeit erklärt. In den ersten drei Jahren rechnete man mit 15-20000 polnischen Zuwanderern. De facto sind sei 2004 860000 Polen nach GB eingewandert. Und da diese bekanntlich fleissig und strebsam sind haben sie damit dem englischen Klempner, der gemütlich in seinem Dorf seit Jahren die Runde dreht, Konkurrenz gemacht und diesen aus der Hängematte vertrieben. Proteste gegen diese Art der Arbeitsmigration gab es schon immer. Nur wurden diese ignoriert bzw. auf die EU geschoben. Dazu kommt die Deindustrialisierung Englands mit Verlagerung auf den Finanzsektor, welcher aber in erster Linie in London Jobs geschaffen hat. Das ist jetzt die Quittung. Die obigen Zahlen habe ich gestern in der SZ gelesen.

    • Offizieller Beitrag


    Das ist ja immer eine Frage der Perspektive, wer für welche Argumente nicht zugänglich ist. Versetzen wir uns doch mal in die Lage des 50 jährigen englischen Klempners aus dem britischen Midlands 2004 hat GB die Arbeitnehmerfreizügigkeit erklärt. In den ersten drei Jahren rechnete man mit 15-20000 polnischen Zuwanderern. De facto sind sei 2004 860000 Polen nach GB eingewandert. Und da diese bekanntlich fleissig und strebsam sind haben sie damit dem englischen Klempner, der gemütlich in seinem Dorf seit Jahren die Runde dreht, Konkurrenz gemacht und diesen aus der Hängematte vertrieben. Proteste gegen diese Art der Arbeitsmigration gab es schon immer. Nur wurden diese ignoriert bzw. auf die EU geschoben. Dazu kommt die Deindustrialisierung Englands mit Verlagerung auf den Finanzsektor, welcher aber in erster Linie in London Jobs geschaffen hat. Das ist jetzt die Quittung. Die obigen Zahlen habe ich gestern in der SZ gelesen.

    In diesem SZ-Aritkel: Brexit: So steht es um Einwanderung nach Großbritannien - Politik - Süddeutsche.de?

    Seit 2004 oder in 2004?

    Da steht, dass 2004 insgesamt 87.000 EU-Bürger nach GB eingewandert sind und auch von 2004 - 2015 komme ich auf insgesamt 1,1 - 1,2 Mio. EU-Bürger.