Wieso ist man bei so einem überlebenswichtigem Spiel mit 2200 Zuschauern zufrieden?
TuS Nettelstedt-Lübbecke - HBW Balingen-Weilstetten
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Lothar Frohwein -
14. Februar 2016 um 19:14
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Weil man sich von Vereinsseite kaum bemüht, mehr Leute in die Halle zu bekommen. Es gibt wohl kaum einen Verein der ersten Bundesliga der lediglich durch die lokale Presse und drei Stellwänden an den jeweiligen Bundesstraßen am Stadtanfang Werbung vermarktet wird. Es gibt null Marketing in dieser Hinsicht.
Es dauert schon ein paar Monate bzw. Jahre bis man einst vergraulte Zuschauer wieder in die Halle lockt. Und bei den ganzen Turbulenzen der letzten Zeit kann das noch eine Weile dauern

Ich kenne persönlich mehr Leute, die sagen, sie würden keinen Fuß mehr in die Halle setzen als Leute die in die Halle kommen. Und das, obwohl diese Personen ein sehr großes Interesse am Handball haben.
Und deswegen kann man in der jetztigen Situation, vor dem Hintergrund des derzeitigen Zuschauerschnitts, nur staunen über jede Person, die mehr in die Halle kommt.
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Ich kann es nur wiederholen:
2.200 Zuschauer an einem Standort, der nur 25.000 Einwohner hat (Stadt Lübbecke), vor dem Spiel (wir haben den 21. Februar!) sieglos war, mit Abstand das schwächste Marketing der Liga betreibt und dessen Einzugsgebiet (aus geographischen und kulturellen Gründen: für Insider: "Berg" - "Kanal" - "Altkreisgrenze" und "Landesgrenze" an das hier handballfreie Niedersachsen sowie nachbarschaftliche Konkurrenz --> GWD) sehr arg beschränkt ist, sind völlig OK.
Überspitzt ausgedrückt (weil man sich nicht um Zuschauer außerhalb des Kerngebiets der Stadt Lübbecke bemüht) waren knapp 9% der Einwohner in der Halle.
Überspitzung (zugegebenermaßen unstatthaft, aber zur Veranschaulichung) getoppt: Das wäre so, als hätten die Füchse 312.000 Zuschauer.
Klar aus meiner Sicht ist, dass das dauerhaft nicht konkurrenzfähig ist.
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Als Außenstehender stellt sich mir die Frage: Warum wird denn so gut wie kein Marketing betrieben? In der angeblich stärksten Liga der Welt doch ziemlich amateurhaft

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Nicht nur als Außenstehender
...Immerhin: Anscheinend gibt es noch reichlich Potenzial, welches es in Zukunft auszuschöpfen gilt!
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@ Lelle: Das fragen wir uns seit Jahren. Das Geld wird wohl nahezu ausschließlich in die Mannschaft investiert.
Letztlich kann ich aber niemandem einen Vorwurf machen; die Familie Gauselmann hat das unter dem Strich so entschieden und ohne diese gäbe es keinen hochklassigen Handball in Lübbecke.
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@ Lelle: Das fragen wir uns seit Jahren. Das Geld wird wohl nahezu ausschließlich in die Mannschaft investiert.
Die Frage, die man sich stellen muss, lautet doch: Was bringt Marketing?
Wenn man sein Potential nahezu ausgeschöpft hat, bzw. sich Zuschauer aus Prinzip abwenden, wieviele soll das Marketing denn dann erreichen? -
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Och, es gibt bei uns in der Region schon genug noch genug Gebiete und Möglichkeiten, die erschlossen werden könnten, zum Beispiel:
- Bünde, 45.000 Einwohner, 17 km entfernt;
- Kirchlengern, 16.000 Einwohner, 13 km;
- denkbare Kooperation mit SV Rödinghausen, 10.000 Einwohner, 20 km, [Fußball --> bitte googlen!];
- Preußisch Oldendorf, 13.000 Einwohner, 11 km;
- Melle, 46.000 Einwohner, 25 km;
- Espelkamp, 25.000 Einwohner, 10 km;
- Rahden, 15.000 Einwohner, 16 km;
- Herford, 64.000 Einwohner, 24 km
- Bad Essen, 16.000 Einwohner; 22 kmu.s.w.
Alle geannten Orte stehen nicht unter dem Einfluss von GWD oder dem TBV und haben keine Bundesligisten im Mannschaftssport am Start (mit Ausnahme der Zweitliga-Fußballerinnen aus Herford).
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Und dann muss man sich mal vorstellen, dass es Lemgo schafft, Werbeplakate in Bünde bzw. Herford aufzustellen.
Bünde ist von Lemgo knapp 40 km, Herford 22 km entfernt. In Bielefeld fahren Busse mit TBV Werbung rum...
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Ich will den Kreis ja gar nicht zu groß ziehen.
Aber wenn es möglich ist, mit der regionalen "Eurobahn" auf Dauerkarten-Ticket des DSC Arminia für umme von Lübbecke nach Bielefeld (40 Minuten Fahrt - und Bielefeld: Ja, das gibt es wirklich
) zu fahren: Warum geht das nicht umgekehrt von Bielefeld (328.000 Einwohner) nach Lübbecke zum TuS? - Das zu organisieren wäre eine lohnende- aber auch größere Aufgabe. -
lothar.....
redet ihr euch die situation da nciht ein bisschen schön....?
das liegt doch nicht nur am marketing.
die halle ist wirklich am untersten ende der bundesligaskala, gestern sassen wir reihe 1-beinfreiheit aufgrund der werbebanden nur für leute bis max.
1,50m grösse vorhanden. bewirtung mit brötchen auf dem flur und kaffee aus ner 50-Euro-kaffeemaschine. stimmung in der halle wirklich nur gut,
wenns auch ansatzweise gut läuft-sonst gestern mehrfach tote hose.spielerisch beide mannschaften mit ganz viel potenzial nach oben,der glücklichere hat gewonnen-einen besseren gab es nicht bei den beiden mannschaften. etliche spielzüge die nicht liefen, da sich die spieler unterteinander teilweise gar nicht verstanden -live direkt bei uns mehrfach zu hören zwischen bechtloff-manolovic/rückraum- genauso mit schagen und rückraum.
ich sehe ja öfter mal den tus.
ich hab den tus auch schon wesentlich besser spielen gesehen.
stimmung war beim tus schon immer so eine sache.
aber wenn die gegend um lübbecke den tus nicht annimmt, dann sicher nicht wegen dem marketing. dies wird sicher tiefere gründe haben.offenbar fehlt da die identifikation mit dem tus, sportlich und das event "handball" wird nicht angenommen.
da kann man viel spekulieren.
gauselmann als fast einziger patriarch in der bundesliga übriggeblieben.
sportliche leitung auch in den eigenen reihen öfter mal stark umstritten und auch ganz offen im bundesligabereich nicht gerade mit lob
überhäuft-um das mal ganz vorsichtig auszudrücken.
da fehlt in einigen bereichen die basis für nachhaltige arbeit.
und eine wende- die viele,auch ich,mit beuchtler erkennen konnten, wurde dann mal wieder radikal im keim erstickt.
auch wenn die dieses jahr den abstieg vermeiden- was für eine perspektive ist nöchstes jahr ?
warum verlassen spieler den verein ein halbes jahr vor vertragsende-nationalspieler...
warum cancelt ein spieler seinen bis 2017 laufenden vertrag udn unterschriebt woanders nur für ein halbes jahr...
ihr bekommt doch noch mehr mit wie wir- und dass da nicht nur hinter vorgehaltener hand öfter mal diverse auseinandersetzungen
und vorgehensweisen aus dem "mittelalter" von den betroffenen angeprangert werden, ist euch doch auch sicher noch besser bekannt.wenn der tus nicht irgendwie ganz schnell mal die kurve bekommt-und dies nicht nur sportlich sondern insbesondere auch vom personal
auf und neben der platte, dann hab ich zumindest wenig hoffnung..... -
lothar schreibt:
ZitatWarum geht das nicht umgekehrt von Bielefeld (328.000 Einwohner) nach Lübbecke zum TuS? - Das zu organisieren wäre eine lohnende- aber auch größere Aufgabe.
Nuja, wäre dann aber für manchen vielleicht doch auch schön, wenn man evtl. am selben Tag auch noch nach Bielefeld zurückkommen könnte - der letzte Zug von Lübbecke nach Bielefeld fährt Samstags um 20.20 Uhr
- danach ist Lübbecke von der Außenwelt abgeschnitten.Ganz davon abgesehen ist es natürlich ziemlich abwegig in Bielefeld Publikum für Handball in Lübbecke zu suchen (da ist nicht zuletzt dank der presselandschaft Lemgo der Platzhirsch)
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@ TCLIP:
Ich widerspreche in vielen Punkten nicht; bin ja selbst sehr kritisch gegenüber meinem "Heimatverein".
Sei doch bitte so nett und werte deine - sehr lesenswerten und fundierten - Beiträge weiter auf, indem du Groß- und Kleinschreibung verwendest, Absätze machst etc. Das ist sonst sehr, sehr anstrengend zu lesen.
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lothar schreibt:
Nuja, wäre dann aber für manchen vielleicht doch auch schön, wenn man evtl. am selben Tag auch noch nach Bielefeld zurückkommen könnte - der letzte Zug von Lübbecke nach Bielefeld fährt Samstags um 20.20 Uhr
- danach ist Lübbecke von der Außenwelt abgeschnitten.Ganz davon abgesehen ist es natürlich ziemlich abwegig in Bielefeld Publikum für Handball in Lübbecke zu suchen (da ist nicht zuletzt dank der presselandschaft Lemgo der Platzhirsch)
Deshalb ja auch mein Hinweis auf die große Aufgabe, Karl!
Der Kreis um Bielefeld ist möglicherweise doch zu groß. Aber: Versuch macht klug!
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Und dann muss man sich mal vorstellen, dass es Lemgo schafft, Werbeplakate in Bünde bzw. Herford aufzustellen.
Bünde ist von Lemgo knapp 40 km, Herford 22 km entfernt. In Bielefeld fahren Busse mit TBV Werbung rum...
Lemgo hat sich in den vergangenen Jahrzehnten aber ein ganz anderes Image erarbeitet ("TBV Deutschland") als Nettelstedt als graue Maus.
Wenn ich aus Bünde zum Handball wollte, würde ich auch lieber nach Lemgo als nach Lübbecke fahren.
Und das kann man mit Marketing nicht lösen, Basis dafür muss auf der sportlichen Seite gelegt werden.
Da scheint sich ja auch ein bischen was zu tun, die Jugendarbeit wurde im Gegensatz zu früher stark aufgewertet, damit schafft man auf Dauer Identifikation in der Region. Aber das dauert natürlich eine ganze Weile. -
Lothar:
ZitatDeshalb ja auch mein Hinweis auf die große Aufgabe, Karl!
Haha, nicht ungeschickt die unzureichende Sachverhaltsermittlung verdeckend

Nee, also Marketing bringt in der Ecke gar nix. Hotti hat ja neulich mal im Interview von der 'fehlenden Emotionalität' in der Region gesprochen - und da ist auch wirklich was dran. GWD hat ja nun viel, viel bessere Voraussetzungen (allein schon, weil da kein Gauselmann+ Sohn ist) und probiert ja nun wirklich sehr vieles (da haben sich etliche Leute aus dem Umfeld des Vereins gefunden, die sich in der Öffentlichkeitsarbeit engagieren) - tja, bei den Besucherzahlen kann man kein Resultat erkennen...(okay, man weiss nicht, wie es ohne die vielfältigen Aktivitäten wäre). Die Kampa-Halle ist natürlich auch nicht so Klasse (im Innenraum eh deutlich schlechter als in Lübbecke) - interessant würde die Entwicklung nach den doch recht konkreten Hallenneubauplänen sein.
Das ist da schon ein besonderes Pflaster....(auch wenn man das über jede Region so sagt)
Lemgo hat ganz andere Voraussetzungen, z.B. einfach den Lippe-Bonus als dritten Landesteil Nordrhein-Westfalens mit einem eigenen Instititutionensystem und einer Sonderstellung (nur mal nen uraltes Beispiel: die für Lemgo ungemein wertvollen permenten Liveübertragungen in der Mitte der 1980er Jahren im 3. Programm des WDR am Samstag um 20.15 Uhr waren ja sone Sache, die für den Aufstieg des TBVs ungemein wertvoll waren (damals waren TV-Übertragungen noch so richtig, richtig wichtig) - kann mich da noch anne Übertragung von dem Spiel gegen GWD erinnern, wo vom WDR-Kommentator getan wurde, als ob die Dankerser Mannschaft irgendwie aus 'Ostafrika' käme)
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lemgo mit lippe bonus....?
also die vorteile die man sich durch den anschluss an nrw und nicht niedersachsen erkämpft hatte, sind größtenteils seit
jahren ausgelaufen. mir erschliesst sich da auch kein zusammenhang mit dem handball.bevor lemgo auf der handballlandkarte erstmals auftauchte, war gwd doch schon im deutschen handballolymp.
nur:
in den letzten 25 jahren......
lemgo ist damals als verein gewachsen.
holte mehrfach den europacup.
wurde mehrfach deutscher meister.
wurde mehrfach deutscher pokalsieger.
hatte den 1. welthandballer in owl.
stellte dann auch den "tbv deutschland".
baute seine halle 2x unter großer eigenbeteiligung und risiko aus.
hat seit jahren einen sehr guten "unterbau".
hat jahrelang die nähe auch zu anderen zuschauergruppen gesucht-so auch die umstrittenen gastspiele in halle.
etc.
wenn da mehr als 3 sachen auf einen anderen owl-verein zutreffen.....das dies begleitend jahrelang mit gutem marketing auch immer am leben gehalten wurde, versteht sich.
nur ohne die erfolge und handhabung einer gewissen spürbaren nähe zu den fans/zuschauern wär das
nicht auch heute möglich, bei tabellenplatz kurz vor dem abstieg einen zuschauerschnitt zu haben, der so ca. doppelt
so hoch wie der vom tus nl ist..... -
Nuja, Heristo, Volker Zerbe und Fynn Holpert sind mit der Geschichte aber auch verbunden.
Was in Lemgo passiert, ist im Kreis Minden-Lübbecke völlig unerheblich. Bielefeld wäre auch kein Lübbecker oder Mindener Handballzuschauerrekrutierungsfeld (in größerem Ausmaß), wenn es Lemgo nicht gäbe.
Natürlich hat Lippe eine eigene Regionalmentalität, die ist in Minden und Lübbecke (und im gemeinsamen 'Zwangskreis') kaum vorhanden - und über die ist der Aufstieg des TBVs auch maßgeblich gelaufen (Lippische Brand und so...). Mit der Schwächung der lippischen Institutionen kam auch die Hinwendung zu Heristo...
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Lothar:
Haha, nicht ungeschickt die unzureichende Sachverhaltsermittlung verdeckend

Das verstehe ich nicht. Bitte erkläre mir das, Karl!
ZitatNee, also Marketing bringt in der Ecke gar nix. Hotti hat ja neulich mal im Interview von der 'fehlenden Emotionalität' in der Region gesprochen - und da ist auch wirklich was dran. GWD hat ja nun viel, viel bessere Voraussetzungen (allein schon, weil da kein Gauselmann+ Sohn ist)
Mmmm. Ich bin der Meinung, dass gezieltes Marketing selbstverständlich was bringt. Und zwar eine Menge!
Sowohl für GWD als auch für den TuS. Aber darüber kann man sicherlich trefflich streiten.
Worüber man nicht streiten kann: GWD ist zwar kein Mäzen-Klub wie der TuS, aber ganz sicher ein mäzenähnlicher Verein, wie die meisten Klubs in der Bundesliga auch; was ja völlig in Ordnung ist. Ohne Harting keine erste Bundesliga. Nicht mal im Ansatz. Diese Tatsache wird seit Jahren geschickt verschleiert, was aus meiner Sicht auch OK ist. Aber es ist Fakt.
Nichtsdestotrotz ist GWD ein äußerst sympathischer, authentischer Verein mit großer Tradition und viel Leidenschaft und Herz; eine der vielen tragenden Säulen des deutschen Handballs.
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Frohwein schreibt;
ZitatDiese Tatsache wird seit Jahren geschickt und absichtlich verschleiert, was aus meiner Sicht auch OK ist.
Jo, wird ja so geschickt verschleiert, dass es permanent auf den Trikots (vor allem im Jugendbereich) und auch bisweilen im Mindener Tageblatt nachzulesen ist...(die Verleihung des 'Goldenen Ehrenrings', der höchsten Auszeichnung von GWD Minden an Dietmar Harting wurde auch nicht geheim vorgenommen - bei Lübbecke würde es übrigens nur Lachsalven hervorrufen, wenn Feric und Kölling Gauselmann auszeichnen würden - das haben se noch nicht gemacht- oder?)
Was der Unterschied ist (ganz abgesehen davon, dass bei GWD die Gesellschafterstruktur wesentlich pluralistischer ist - ist ja auch offen, ob jemand anders aus dem gesellschafterkreis oder darauf hinaus die Hauptsponsorenfunktion übernehmen würde, wenn es Harting nicht gäbe - bei Lübbecke wäre das kaum vorstellbar): habe nen Mitglied der Familie Harting sich noch nie zu konkreten sportlichen Sachverhalten öffentlich geäußert gehört - eine Geldstrafe von der HBL hats auch noch nicht gegeben, weil sich die Ordner nicht trauten, einen Harting auf Anweisung der Spielleitung aus dem Innenraum zu entfernen (schon allein, weil da keiner ist)

Tja, Lübbecke und GWD, das ist halt primär nen Niveauunterschied - auf allen Ebenen (hab ich schon vor 10 Jahren hier geschrieben, nuja, gibt halt immergültige Wahrheiten)
edit:
Lothar schreibt:ZitatDas verstehe ich nicht. Bitte erkläre mir das, Karl!
Nuja, du wusstest einfach bei deinem 'Vorschlag' nicht, wann der letzte Zug Lübbecke verlässt....und 'laberst' dich angesichts der (für den Vorschlag elementaren) Kenntnislücke raus... -