Trainieren von schnellerem Entscheiden

2 Mannschaften bilden, vor einem Tor mit Tape ein TicTacToe Feld aufkleben und pro Mannschaft je drei Moosgummischeiben oder ähnliches. Dann ab Mittellinie loslaufen und die Scheibe im Feld unterbringen, zurücklaufen, der nächste läuft los. Wenn alle Scheiben gelegt sind ohne das es einen Gewinner gibt können die nächsten aus der Mannschaft die Scheiben umlegen. Macht unheimlich Spaß und man muß schnell entscheiden wo man die Scheibe hinlegt.

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Ich habe mich beim Torwarttraing immer stark an der Praxis orientiert.

In deinen Fall würde ich ich das Passtraining für den Torhüter in möglichst jede Übungseinheit für den Torhüter mit einbauen und solange durchziehen, bis der Pass vollständig automatisiert (incl. Kopf!!!) ist.

Beispiel:
1. Während des gesamten Trainings sind 2 Personen an den Seitenlinien, die permanent ihre Positionen verändern und anspielbar sind. (können Verletzte, Zuschauer, Freunde, was auch immer sein)
2. Die Übungen für den Torhüter werden eigentlich "ganz normal" durchgeführt. Ausnahme: wenn der Trainer einen Ball in den Wurfkreis wirft (rollt, legt), muss der Torhüter diesen erlaufen. Kurz bevor er diesen erreicht sagt der Trainer "rechts" oder "links" an, der Torhüter muss den Ball aufnehmen und sofort (ganz wichtig) die jeweilige Person anspielen.
Varianten:
wenn die Person einen Arm hebt (oder sitzt, oder mit dem Rücken zu ihm steht, oder ...... ) muss auf die andere Person ausgewichen werden / es wird zusätzlich noch die Wurfart angesagt (Lob, Intensität, Aufsetzer) / Torwart mus aus dem sitzen werfen (dann allerdings die Distanz verringern) ....
3. Klar: Belohnung bzw. Betrafung - logisch...

So hab ich das mit all meinen Torhüter(inne)n gemacht, und am Ende waren das alle echte Gegenstoßspezialist(inn)en - das normale "Ball in''s Spiel bringen" wurde schon gar nicht mehr als Anforderung angesehen. Ging ganz automatisch, wie das das Laufen und springen.

Automatisierung ist das Zauberwort im Torwart-Training - meiner Meinung nach...

Hallo und Willkommen !

Ich trainiere selbst eine E-Jugend und kann Dir dazu raten dass Du Dich noch nicht fest für einen Torwart entscheidest. Das kann in ein paar Jahren Böse enden. Je nach grösse Deiner Gruppe mindestens 2-4 Torwarte spielen lassen.

Schnelle Entscheidungen trainiere ich oft mit Spielen (Aufwärmen).
Etwa 5 Spieler pro Team (halbes Handballfeld) :
- Spiel 1 : 10 Pässe ergeben einen Punkt, prellen ist nicht erlaubt. Varianten : Pässe mit 2 Händen; zuerst immer mit dem Ball den Boden berühren; Pässe nur mit Links.
- Spiel 2 : 4 Tore Spiel, in allen vier Ecken mit Hütchen Tore markieren, ca. 2m breit. Tor ist jeweils ein Bodenpass durch ein Tor, ansonssten Regeln gleich wie Spiel 1.
- Spiel 3 : 1 Bank jeweils auf beiden Seiten, Tor ist jeweils ein Pass zu einem Mitspieler auf der Bank. Gegner dürfen nicht auf der Bank stehen, man darf max. 3 Sekunden auf der Bank stehen. Ansonsten gleiche Regeln und Varianten wie Spiel 1 + 2.

- Alle Spiele jeweils ohne Körperkontakt.
- Mit der Zeit den Zeitdruck für die Pässe erhöhen (zuerst 3 Sekunden, dann 2 ...), evtl. laut mitzählen.
- Nach einem Tor / Punkt bei Spiel 1+3 darf die Mannschaft weiterspielen.
- Auch gute Übungen für Mann-Mann Verteidigung.

Denk daran, der Erfolg kommt nicht sofort, viel Repetition ist notwendig, auch wenn sie in diesem Alter sehr schnell lernen.

Viel Erfolg!

Suomi

Hallo,

ein weiteres schönes Spiel ist ein Fangspiel.
Es geht dabei zwar nicht in erster Linie um den Torhüter, aber es sollten sowieso möglichst alle deiner Spieler reaktionsschnell sein, oder ?

1.
Die Spieler stellen sich in Doppelreihe in die Hallenmitte. Ausrichtung parallel zur Seitenaus-Linie. Abstand zueinander ca. 1 Meter.
Dann "Schnick-Schnack-Schnuck" bzw. "Stein-Schere-Papier" der Gewinner muss den Verlierer fangen, die Seitenaus-Linie rettet den Verlierer.

2.
Die Spieler verteilen sich in einer Hallenhälfte (oder kleiner), es gibt einen Fänger. Es ist ein Ball im Spiel.
Wer den Ball hat, der ist frei, kann also nicht gefangen werden. Hier die Kooperation zwischen den Spielern gefragt. Schnelles Abspielen, um den Mitspieler zu "retten", Übersicht - wer ist in Bedrängnis?, Fangen, Laufen, Werfen in Kombination.
Lässt sich in jeder Trainingseinheit, auch zum Warm up, einbauen.

Übrigens gebe ich Suomi recht, bitte lasst jedes Kind mal im Tor spielen. Das hat u.a. den Vorteil, dass auch ein späterer Feldspieler mal den Blickwinkel eines Torhüters eingenommen hatte und auch umgekehrt. Es hilft jedem TW, wenn er auch mal mit dem Wunsch auf Torerfolg auf ein Tor wirft. Zusätzlich stellt sich erst später heraus, wer sich tatsächlich zum Torhüter eignet.

Viel Erfolg

Guten Abend Baden68,

für mich gibt es zwei gleichwertige Zauberwörter, Geduld und Automatisierung.
Ich bin ja nur Torwarttrainer für Männer, denke mir aber, gerade Geduld sollte für Jugendtrainer erstrangig sein.

Mit sportlichem Gruß

Stimmt, da hast du recht, für den Trainer ist Geduld sehr wichtig. Garantiert auch noch bei den Männern, denn ohne Geduld kann man die vielen Fehler, die oft im Jugendbereich gemacht werden, nicht korrigieren.

Guten Tag Baden68,

das "Zauberwort" Geduld steht auch für den Torhüter, der sich von mir führen lässt, an oberster Stelle. Ich möchte es hier -aktive Geduld- nennen.
Hier gilt, wenn der Angreifer in Wurfbereitschaft ist, ohne wenn und aber:
Geduldig, unter Hochspannung, stabil stehen bleiben, auch wenn das Stellungsbild nicht optimal ist, auch den Oberkörper nicht nach einer Seite nehmen, abwarten bis dass der Ball unterwegs ist, der Werfer sich entschieden hat.
Nun erst kommt der Aktionsablauf mit seiner Automatisierung ins Spiel.
Wie die Automatisierung zu erreichen ist, sollte gängiges Wissen eines jeden Torwarttrainers sein.

Mit sportlichem Gruß

Damit hast du vielleicht grundsätzlich recht, allerdings hilft das hier im Thread nicht weiter. Schließlich ist der Torhüter nicht ungeduldig sondern zögert zu lange.
Eine Grundsatzdiskussion über Gott und die Welt wäre hier in diesem Thread off-topic

Das freut mich sehr Dein Feedback !
Welche Spiele haben Euch Deiner Meinung nach weitergebracht ? Man lernt ja selbst nie aus.

Suomi.