Kleinere Liga wegen zu hoher Belastung?

  • ist klar, dass in Deutschland rein internationale Spiele leider kaum jemanden interessieren (ist im Fussball ja nicht viel anders, außer bei WMs) - das ist leider nen deutsches Phänomen


    Das liegt aber vor allem an der Attraktivität unserer eigenen Ligen. Schau mal zum Eishockey oder der BBL - da interessiert sich hier kaum einer für, wohl aber für die großen Brüder NHL und NBA. Dort wiederum interessiert man sich deutlich weniger für die Spiele der Nationalmannschaft, da die Liga schon so attraktiv ist.

    Klar, dass sich die Handballzuschauer aus Mazedonien, Finnland oder selbst Frankreich auf die CL freuen. In deren Liga herrscht im Meisterschaftskampf äußerste Langeweile und es existiert ein enormes Leistungsgefälle. Nicht so in der deutschen BuLi. Da schlägt Göppingen Kiel, Wetzlar Flensburg und Melsungen die RNL, und das in relativer (zu ausländischen Ligen) Regelmäßigkeit. Warum soll ich mir also Schaffhausen gegen Skopje anschauen, wenn die auf dem Niveau von Wetzlar gegen Göppingen spielen, was ich auch zu Hause häufig genug sehen kann?

    Und im Fußball herrscht in der Liga trotz der zumeist übermächtigen Bayern keine Langeweile. Wozu sollen wir uns denn dafür interessieren, wie Porto gegen Galatasaray spielt, wenn ein Spiel wie Schalke gegen Leverkusen ebenso hochklassige Unterhaltung bietet? In anderen Ligen (außer England und Spanien) interessiert das Spiel 6. gegen 8. fast niemanden, in Deutschland schon. Dennoch interessiert die CL, da die absoluten Superstars eben, anders als im Handball, nicht in Deutschland spielen, sondern in Madrid, Barcelona oder London. Deutsche Fußballfans wissen, dass die einheimischen Vereine in der Weltspitze mitspielen, es aber noch ein paar unantastbare Großvereine im Ausland gibt, an deren Klasse und Attraktivität wir nicht drankommen. Dieser Umstand stellt sich so ganz langsam erst im Handball ein (Barça, Paris etc.). Es darf aber immer die Frage nach der Nachhaltigkeit erlaubt sein.. (siehe Kopenhagen oder Ciudad)

    Unter diesen Aspekten denke ich, dass sich die Handball-CL winden kann wie sie will; sie wird es in absehbarer Zeit nicht schaffen, den Deutschen im Allgemeinen für sich zu gewinnen.

  • sicher braucht auch Velux die deutschen mannschaften !!!

    ich mag keine gruppenphasen im europapokal ( und schon gar keine so überfrachteten ) das salz in der suppe sind ko-spiele, das vorgeplänkel nervt eigentlich nur. da werden zig spiele gespielt obwohl die meisten teilnehmer der ko-runde auf grund ihrer klasse eh schon feststehen.

    wofür 16 spieler pro team - vranjes braucht eh nur 10 ;)

  • tobi: Naja, Vardar Skopje würd ich schon 'etwas' stärker einschätzen als Wetzlar oder Göppingen ;)

    Übrigens spielen Schaffhausen und Vardar in der Cl gar nicht gegeneinander - dank des neuen Modus!! (okay, Metalurg schon, deren Spiele gegen die Schweizer waren in der Tat eher was für 'Spezialisten')

    Aber ich denke unsere beiden (sich gar nicht ausschließenden) Argumentionen sind klar geworden - ist ja auch nen Nebenaspekt bei der Diskussion um die Frage des Verhältnisses CL und Bundesliga. Die Bundesliga könnte halt sehr gut mit einer kompakteren CL leben - die europäischen Spitzenmannschaften anderer Ligen nicht, die leiten teilweise ihre Daseinsberechtigung primär aus der CL ab.

    Ich finde die recht neue Vielfalt in der absoluten Spitze des europäischen Männerhandballs klasse (lange, lange hat es gedauert, bis der Zerfall des Ostblocks und Jugoslawiens kompensiert wurde). Schön wäre es, wenn die neuen Spitzenmannschaften als Lokomotiven in ihren Heimatlänern fungieren würden, in Frankreich und Polen gibts da sicherlich auch Ansätze....auf breiter Front sehe ich das aber eher nicht. Ne zumindest gehobene serbische und rumänische Mannschaft wäre auch nicht schlecht - wie auch ne Renaissace von Zagreb.

    Problem ist natürlich auch die staatliche Zersplitterung in der traditionellen Hochburg Balkan und der Ex-UDSSR - da gibts für starke nationale Ligen einfach nicht genügend Potenzial - und Seha ist kein volwertiger Ersatz dafür: Außerdem ist die Anzahl von Weltklassespieler ja nicht beliebig vermehrbar....

    Kurzum: eine Reduktion der Belastung für deusche CL-Teilnehmer halte ich unter den gegenwärtigen Bedingungen für unrealistisch und auf europäischer Ebene nicht durchsetzbar (und aus gesamteuropäischer Sicht des Handballs für nicht wünschenswert)

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (8. Dezember 2015 um 15:18)

  • Ich denke, dass Alfred eine Reduzierung der Belastung seiner Spieler möchte und eine Reduzierung des internationalen Kalenders für utopisch hält und deshalb für die 16er Liga plädiert, obwohl das finanziell nicht gerade gut ist für den THW. Das wären 2 ausverkaufte Heimspiele weniger. Bei anderen würden Spiele wegfallen, wo die Kosten eventuell sogar höher sind als die Einnahmen. Mit Paris oder Barcelona kann der THW dann erst recht nicht mehr mithalten.

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  • Handball ist seit Jahren einer der Qotengaranten bei Sport1 und was verlangt die HBL dafür? Quasi nichts!

    Meinst du das ernst? Soll die HBL doch mal Ansprüche anmelden. Wundere dich aber nicht, wenn plötzlich gar kein Handball mehr im Free-TV läuft. Dir ist schon aufgefallen, dass Sport1 die Handball-Übertragungen bereits reduziert und den traditionellen Sendeplatz der 4-Liga (Fußball) geopfert hat? Warum wohl?

  • @Küstentanne: Gislasson ist nur recht irrelevant (Storms Meinung würde schon mehr zählen - aber auch nur etwas). Kein Verein außerhalb der Champions- Legueteilnehmer (und evtl Aspiranten wie Melsungen oder perspektivisch der SCM) hat ein Interesse an einer Ligareduzierung. Das gäbe verstärkten Wettbewerb mit damit verbundener notwendiger Etatsteigerung bei geringeren Einnahmen durch weniger Pflichspielen usw. Zudem würde es vermutlich übrigens auch weniger deutsche Erstligaspieler geben.

    Ligareduzierung würde auch bedeuten: der 14. steigt ab....Zweitligisten wären ja auch indirekt betroffen und stimmen in der Ligaversammlung ab. Da würde kein (auch nur perspektivischer) Aufstiegsaspirant anner Erstrligareduzierung interessiert sein, die Abstiegsaspiranten aus der 2. Liga auch nicht.

    Es ist ein unlösbares Dilemma..betroffen sind halt nur die CL-Mannschaften und solche, die es werden wollen (der SCM z.B. wäre dieses Jahr nun wirklich z.B. mit dem Kader nicht reif gewesen für die CL, die Doppelbelastung hätten die nicht einigermaßen zufriedenstellend gepackt)

    Das eine Reduzierung der Liga kaum praktikabel ist, hat halt auch mit der Selbstorganisation der Liga zu tun - als früher der DHB das (quasi) alleinige Sagen in der Bundesiga hatte, konnte er auch Sachen gegen den Willen der Mehrheit der Vereine durchsetzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Karl (8. Dezember 2015 um 18:18)

  • Meinst du das ernst? Soll die HBL doch mal Ansprüche anmelden. Wundere dich aber nicht, wenn plötzlich gar kein Handball mehr im Free-TV läuft. Dir ist schon aufgefallen, dass Sport1 die Handball-Übertragungen bereits reduziert und den traditionellen Sendeplatz der 4-Liga (Fußball) geopfert hat? Warum wohl?

    Sowas nennt man Verhandlungsgeschick. Selbst zu den besten Zeiten des Deutschen Handballs hat es die HBL nicht geschafft, vernünftige TV-Verträge abzuschließen. Man könnte aus dem Handball mit einer professionellen Struktur in DHB und HBL deutlich mehr heraus holen. Stattdessen bekriegt man sich untereinander und gegeneinander.

    Ja Sport1 hat die Übertragungen reduziert. Und woran liegt das? Weil die HBL seit Jahren nicht in der Lage ist, einen einheitlichen, übersichtlichen und damit auch TV-gerechten Spielplan zu organisieren. Wenn die CL-Vereinen etwas dagegen haben - Pech gehabt! Dann muss sich der DHB/die HBL halt einmal gegen die EHF durchsetzen.

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  • Da entscheiden aber auch die TV-Gelder und da zahlt Sky einfach mehr als Sport1 und das ist am Ende des Tages wichtiger. Einheitlichkeit im Spielplan wird nicht gehen, es sei denn man verlässt das Wochenende und trägt seine Spiele nur noch von Dienstag bis Donnerstag aus. Vielmehr wäre es eine Idee einen festen TV-Termin im Free-TV so zu verankern, dass er dauerhaft beibehalten wird, er sich etabliert. Den Freitag halte ich da für eine Option, denn da läuft außer dem Bundesliga-Spiel auf Sky nichts, was mit Sport zu tun hat und von Bedeutung wäre.

  • Mein Vorschlag für die Champions League: acht vierer Gruppen, Achtelfinale und Viertelfinale im Best of five Modus ausspielen, Final four.

    Fände ich auf jeden Fall um einiges attraktiver. Die EHF hätte immernoch genügend Spiele und der Modus ist um einiges spannender und übersichtlicher. Also ich hab diese Saison bisher erst ein einziges CL-Spiel geguckt (Fle-Paris) und das, obwohl ich Sky habe und die Berichterstattung von Sky im letzten Jahr auch sehr gut fand. Die Belastung für die Mannschaften wird natürlich nicht weniger, aber da muss man wohl auch nicht damit rechnen, dass die EHF zugunsten der HBL etwas ändert.

  • Das wird nicht passieren, denn der Grund allen Übels, wie es viele nennen, also der aufgeblähten Gruppenphase, sind die Spiele, die gerade Clubs wie Kielce, Barcelona, Vardar oder Veszprem garantiert haben wollen. Sie wollen extreme Planungssicherheit gerade in Bezug auf die Anzahl der Spiele, TV-Übertragungen und Sponsorengesprächen.

  • Die 4 können ja eine eigene Vorrunde spielen. Der Erste bekommt dann den vermeintlich leichtesten Gegner in der nächsten Runde, usw.. Die deutschen Klubs haben solange Pause. Die sich in ihren Ligen langweilenden Klubs haben somit ihre gewünschten Spiele gegen richtige Gegner und die deutschen Klubs ihre Entlastung.

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  • Nicht durchwinken. Die anderen packen obendrauf.

    Laut Aussagen einiger Spieler sind ja auch nicht die Spiele selbst das Problem sondern das viele Reisen. Da gäbe es doch Möglichkeiten, das zu reduzieren, z. B. durch regionale Vorrunden.

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  • Nun, am Ende kann man sich sicher sein das nichts davon passieren wird. Denn egal was der Alfred, Schmäschke und jeder andere auch sagen mögen...letztendlich wollen alle Top-Mannschaften in der CL spielen und würden nicht drauf verzichten wollen (weswegen ich auch den Löwen nie so ganz glaube das dieser Wettbewerb für sie nachrangig ist). Das ultimative Druckmittel, wie zum Beispiel die Drohung eines mindestens einjährigen Rückzuges deutscher Mannschaften, muss die EHF daher nicht fürchten.

  • Das wird nicht passieren, denn der Grund allen Übels, wie es viele nennen, also der aufgeblähten Gruppenphase, sind die Spiele, die gerade Clubs wie Kielce, Barcelona, Vardar oder Veszprem garantiert haben wollen. Sie wollen extreme Planungssicherheit gerade in Bezug auf die Anzahl der Spiele, TV-Übertragungen und Sponsorengesprächen.


    Okay, aber selbst wenn man die Gruppenphase so beibehält, könnte man statt Achtel- und Viertelfinale nur ein Viertelfinale mit Best of 5 machen, würde an der Planungssicherheit nichts ändern, stattdessen aber an der Spannung, wenn z.B. dann nur die ersten drei plus der erste der Liga B weiterkommen und dann z.B. der vierte und fünfte der Liga A und der zweite und vllt noch der dritte der Liga B in den Europa Pokal kommen. Klar, wird sich nichts ändern, trotzdem fände ich es um einiges spannender.
    Ansich verstehe ich jetzt mittlerweile aber auch, dass die große Gruppenphase der richtige Ansatz ist. Klar, für die deutschen Vereine ist es blöd, für die Entwicklung in Europa aber auf jeden Fall positiv.

  • Nun, am Ende kann man sich sicher sein das nichts davon passieren wird. Denn egal was der Alfred, Schmäschke und jeder andere auch sagen mögen...letztendlich wollen alle Top-Mannschaften in der CL spielen und würden nicht drauf verzichten wollen (weswegen ich auch den Löwen nie so ganz glaube das dieser Wettbewerb für sie nachrangig ist). Das ultimative Druckmittel, wie zum Beispiel die Drohung eines mindestens einjährigen Rückzuges deutscher Mannschaften, muss die EHF daher nicht fürchten.


    Nachrangig bedeutet ja nicht unwichtig. Aber wenn die Löwen sich zwischen dem ersten Deutschen Meistertitel und dem ehfcl Final4 entscheiden müssten, wüsste ich, wofür sie sich entscheiden würden.
    Und prinzipiell wird es nur schwerer sich für das Final4 zu qualifizieren. Hätte man in der ehfcl immer voll auf Sieg gespielt, würde man vielleicht jetzt schon die deutsche Meisterschaft abschreiben müssen.

  • Da entscheiden aber auch die TV-Gelder und da zahlt Sky einfach mehr als Sport1 und das ist am Ende des Tages wichtiger. Einheitlichkeit im Spielplan wird nicht gehen, es sei denn man verlässt das Wochenende und trägt seine Spiele nur noch von Dienstag bis Donnerstag aus. Vielmehr wäre es eine Idee einen festen TV-Termin im Free-TV so zu verankern, dass er dauerhaft beibehalten wird, er sich etabliert. Den Freitag halte ich da für eine Option, denn da läuft außer dem Bundesliga-Spiel auf Sky nichts, was mit Sport zu tun hat und von Bedeutung wäre.


    Freitag würde aber definitiv nicht für die Mannschaften passen, die europäisch spielen. Dann doch lieber wie die Franzosen von Dienstag bis Donnerstag, bloß werden da die meisten Bundesligavereine nicht mitmachen, denn den Zuschwauerschwunf wird man durch höhere TV Gelder wahrscheinlich nicht ausgleichen können.