Patrick Wiencek im Interview mit Merle Schaack und Tamo Schwarz
Wie geht die Mannschaft mit dem Schock des frühen Pokal-Ausscheidens um?
Wir haben direkt danach in der Kabine besprochen, dass es so nicht weitergehen kann. Aber eine Lösung, wie man den Ball im Tor unterbringt oder weniger technische Fehler macht, gab es unter uns Spielern so recht noch nicht. Das ärgert uns am meisten: Die Taktik war gut, wir haben gute Spielzüge gehabt, nur das Tor nicht getroffen. Allein ich habe vier Bälle verworfen.
Was geht da in einem vor?
In dem Moment würde man innerlich gerne zusammenbrechen. Man fragt sich: ,Warum mache ich gerade diesen Wurf und nicht einen hier oder dort hin?’. Das kommt auch abends im Bett oft noch mal hoch, wenn man gerade einschlafen möchte…
Viktor Szilagyi hat Maßnahmen angekündigt. Haben Sie davon schon etwas gemerkt?
Wenn ich Trainer wäre, würde ich jetzt gucken, dass ich die Mannschaft erstmal wieder gut einstelle. Wenn man verliert, ist eine erste Konsequenz, dass noch mal härter trainiert wird. Dann wird jedem noch mal klarer, dass er noch mehr geben muss… Und abseits des Feldes?
Unsere Mentaltrainerin ist bestimmt mit einigen Spielern in Kontakt, die sowieso mit ihr arbeiten. Meiner Erfahrung nach muss die Einstellung immer die richtige sein. Und den Weg dahin muss jeder für sich selbst finden. Wir Erfahreneren versuchen vorzuleben, wie es gehen kann.
Wie führt Filip Jicha als Trainer durch so schwierige Phasen?
So wie er auch als Spieler war. Er ist klar in seinen Aussagen und weiß, was er möchte. Wir stehen alle hinter Filip. Wir Spieler machen die Fehler, wir treffen das Tor nicht.
Fühlt sich die Mannschaft mit dem Sieben-gegen-Sechs auch in Crunchtime-Situationen wohl?
Wir stehen voll dazu, auch in heiklen und spielentscheidenden Situationen. Denn es bringt uns oft unglaublich viel Sicherheit. Vielleicht war es gegen Wetzlar am Ende ein Genickbruch. Aber hätte ich vorher zwei Würfe mehr reingemacht, müssten wir gar nicht darüber reden, ob es spielentscheidend war.