Playoffs - Pro & Contra

    • Offizieller Beitrag


    Unter Annahme eines Klassenerhalts von Lemgo und tatsächlich drei Aufsteigern (was je dank der Causa Eisenach nicht sicher ist)

    Das ist sicher!
    Der ThSV hat die Erstligalizenz erhalten, wenn auch für einen anderen Spielort. Doch das ändert nichts an der längst feststehenden Tatsache, dass es vier Absteiger aus der ersten und drei Aufsteiger aus der zweiten Liga geben wird.

  • Wenn wir HBW als Absteiger sehen ist es ein Fall wie in der Klammer beschrieben:
    (Die Zahlen sind auswechselbar)
    13 Plätze: konstant
    Platz 14: TVG (bis 2013) - Minden (2013-2015) - *Herausforderer* (2015-) (Ob dieser Herausforderer nur HBW oder HCE heißt, ist egal.)
    Platz 15: HBW (bis 2014) - BHC (2014-)

    Da aber der HBW nun mal in der Realität nicht abgestiegen ist und es müßig wäre zu berechnen, wie die Plätze verteilt wären, wenn er abgestiegen wäre, ist die Rechnerei mit einem "doppelt vergebenen Platz" logischer:

    14 Plätze: konstant
    Platz 15: TVG (bis 2013) - Minden (2013-2015) - BHC (seit 2014) (zwischen 2014 u. 2015 doppelt vergeben)

    »Wenn ich Ihnen die Frage gestellt hätte, und Sie wären ich, dann würden Sie auch die Frage nicht so beantworten, wie Ihre Frage tendenziell vermuten lässt, dass Sie gern hätten, dass ich sie beantworten würde.« - Jean-Claude Juncker

  • lothar Frowein: Das heißt also: Sollte es keine Erlaubnis für die WAH geben, gibt es nächstes Jahr keinen Zweitligahandball in der WAH sondern Erstligahandball in einer anderen Halle? Ich persönlich hätte eher einen Aufstiegsverzicht erwartet, will dir aber da gerne Glauben schenken.

    »Wenn ich Ihnen die Frage gestellt hätte, und Sie wären ich, dann würden Sie auch die Frage nicht so beantworten, wie Ihre Frage tendenziell vermuten lässt, dass Sie gern hätten, dass ich sie beantworten würde.« - Jean-Claude Juncker

  • Im Teil 3 der Kreis ab Episode 30 (ab 11:57) wurde ein interessantes Modell aufgezeigt, bei dem Playoffs dann auch Sinn machen würden.

    Die Anzahl der Spiele müsste nicht notwendigerweise steigen. Unterschiedliche Hallenstandards zwischen den Ligen/Staffeln (z.B. "HEL" HandballEliteLiga (Franchise) und HBL, vllt. 2 gleisig NO/SW wären) möglich. Für jede Mannschaft bestünde die Möglichkeit Meister zu werden. Und Auf- bzw. Abstieg wären bei der HBL auch möglich.


    Keine Angst, wird nicht passieren!

  • Tja, aber nur einer wirds.....von den letzten 10 Meistern wurde es 9mall der THW , und das noch ohne diese Saison

    aber dennoch bin ich strilkt geegn Play-Offs die dann eventuell eine ganze Saison verfälschen

  • Beuger: Hat irgendwer behauptet dass es nicht jeweils verdient war? wenn man am Ende die meisten Punkte oder jedenfalls die bessere Tordifferenz hat, dann hat man es immer verdient Meister zu werden

    nur wird es mit immer dem gleichemn Meister halt schwierig "Aussenstehende" für den Handball zu begeistern, die sich dann sagen.." Ach, das ist ja die Liga wo immer der gleiche Meister wird...das ist ja wenig interessant"...und ich denke, da wird sich die nächsten Jahre auch kaum was ändern....wennn erst Hansen da ist hat der THW einen Rückraum mit dem er eigentlich "automatisch" Meister werden muss, falls sich nicht 3, 4 Spieler gleichzeitig beim Fingerhakeln verletzen

  • Ich denke nicht, dass irgendjemand schon gedacht hat: "Da wird ja immer nur Kiel Meister.. nein, von dieser Liga werde ich gewiss kein Fan!"

    Die Sportart begeistert Fans, nicht die Meisterfrage in der Liga. Außerdem ist zu viel Gewechsel in den Tabellenregionen auch nicht gut für kontinuierliche Basisfanarbeit in den Vereinen.

  • Es gibt sicher sehr viele Sportinteressierte für die ein gewisser Spannungsbogen in der Top Liga von Bedeutung ist und für die ein immer gleicher Meister eher ermüdend wirkt...mir persönlich ist das egal, meinetwegen kann der THW auch die nächsten 20 Jahre am Stück den Titel holen

  • Play Offs müssen nicht unbedingt mehr Abwechslung in der Meisterfrage bringen. In Ungarn gibt es Play Off, trotzdem wurde Veszprém in den letzten 18 Jahren 16 Mal Meister (plus zwei Mal Szeged, im Finale gegen Veszprém). In Österreich gibt es bei den Frauen KO-Spiele, trotzdem gab es seit 1977 keinen Meister außer Hypo (und überhaupt noch nie einen anderen Pokalsieger, was ja auch eine Art Play Off darstellt). Spannung im sportlichen Wettbewerb muß also andere Ursachen haben als den Spielmodus...

    Das Gegenbeispiel ist dann die komplette Verzerrung des Saisonverlaufs, wie 1990 in der Bundesliga gesehen, als der Vierte und der Sechste der Abschlußtabelle den Meister ausgespielt hatten (und der Tabellenführer schon im Viertelfinale gegen den Achten ausgeschieden war). Jener Vierte wäre im Jahr darauf übrigens um ein Haar als amtierender Meister abgestiegen.

    Play Offs haben keinen Nutzen (außer künstlicher "Spannung" - sofern man es spannend findet, wenn der 1. gegen den 8. ausscheidet und der Tabellen-4. Meister zur Schale kommen kann wie die Jungfrau zum Kinde - und ein paar Penunzen extra), verzerren entweder das Tabellenbild oder sind - wenn sie es nicht tun - eben nur sinnfreie Zusatzveranstaltung für die Gallerie und den Kassierer. Ich denke, das Thema ist schon lange totgekaut, auch wenn Herr Bohmann das jetzt jedes Jahr wieder aus der Schublade kramt. Einmal hat er sich dabei ja schon die Finger geklemmt, das wird beim nächsten Anlauf nicht anders sein.

  • Es gibt sicher sehr viele Sportinteressierte für die ein gewisser Spannungsbogen in der Top Liga von Bedeutung ist und für die ein immer gleicher Meister eher ermüdend wirkt...mir persönlich ist das egal, meinetwegen kann der THW auch die nächsten 20 Jahre am Stück den Titel holen


    Hm, also wenn ich mich recht erinner, war die letzte Saison so spannend wie nur irgend möglich. Ich kann mich an keine spannendere Meisterschaftsentscheidung im Handball erinnern. Ein Herzschlagfinale aller erster Güte! Das soll mir in anderen Sportarten erstmal jemand zeigen.
    Da hat der deutsche Fußball aber ein viel größeres Problem mit unspannenden Meisterschaftskämpfen. Nicht umsonst ist die englische Liga, in der regelmäßig 4-5 Teams Meister werden können und bis zum Schluss nah beieinander sind, die reichste und attraktivste Liga.
    Ich denke, wenn man den Handball nur mal ordentlich vermarkten würde - hier und da mal ein bisschen künstliche Spannung erzeugen, so wie beim Fußball - würde der Gelegenheitsgucker auch nichts gegen Göppingen gegen Balingen, Minden gegen Lübbecke oder Gummersbach gegen Solingen/Wuppertal haben. Im Gegenteil!
    Eine Diskussion über Playoffs lenkt meiner Meinung nach von der eigentlichen Problematik ab, dass man die Vermarktung nicht richtig hinbekommt. Es kommt mir so vor wie ein Koch, der sein Essen immer weiter salzt, bis es versalzen ist, nur weil er es anders nicht hinbekommen hat, es lecker zuzubereiten (und es in grauen Blechbüchsen verkauft)..

  • Ich denke, wenn man den Handball nur mal ordentlich vermarkten würde

    Zum Vermarkten benötigt man einen Markt mit Angebot und Nachfrage. Und mit der Nachfrage ist es leider nicht so toll wie man hier manchmal träumt

    Zitat

    hier und da mal ein bisschen künstliche Spannung erzeugen, so wie beim Fußball

    Was genau meinst du damit?

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!


  • Hm, also wenn ich mich recht erinner, war die letzte Saison so spannend wie nur irgend möglich. Ich kann mich an keine spannendere Meisterschaftsentscheidung im Handball erinnern. Ein Herzschlagfinale aller erster Güte! Das soll mir in anderen Sportarten erstmal jemand zeigen.
    Da hat der deutsche Fußball aber ein viel größeres Problem mit unspannenden Meisterschaftskämpfen. Nicht umsonst ist die englische Liga, in der regelmäßig 4-5 Teams Meister werden können und bis zum Schluss nah beieinander sind, die reichste und attraktivste Liga.
    Ich denke, wenn man den Handball nur mal ordentlich vermarkten würde - hier und da mal ein bisschen künstliche Spannung erzeugen, so wie beim Fußball - würde der Gelegenheitsgucker auch nichts gegen Göppingen gegen Balingen, Minden gegen Lübbecke oder Gummersbach gegen Solingen/Wuppertal haben. Im Gegenteil!
    Eine Diskussion über Playoffs lenkt meiner Meinung nach von der eigentlichen Problematik ab, dass man die Vermarktung nicht richtig hinbekommt. Es kommt mir so vor wie ein Koch, der sein Essen immer weiter salzt, bis es versalzen ist, nur weil er es anders nicht hinbekommen hat, es lecker zuzubereiten (und es in grauen Blechbüchsen verkauft)..

    Um Handball erfolgreich vermarkten zu können, braucht es eine erfolgreiche Nationalmannschaft, d.h. diese erreicht bei allen großen Turnieren regelmäßig das Viertelfinale. Zweitens genügend Mannschaften mit Strahlkraft und "Stars" - und sei es auch nur, weil sie mit einem Klatschpressen-Star (van Almsick, Thomalla) liiert sind/waren.

    Die von dir genannten Spielpaarungen sind für nicht besonders am Handball Interessierte völlig uninteressant und lassen sich niemals vermarkten. Sorry, das ist leider so. Frag nach bei den TV-Sendern.

    Die folgenden Zeilen stammen aus dem Jahr 2005 und sind weiterhin gültig, wenn man denn die Vereinsnamen aktualisiert.

    KronauÖstringen oder das Image-Problem des Produkts Profi-Handball

    Kronau-Östringen steht hier nur als Platzhalter. Platzhalter für Lemgo, Wallau-Massenheim, Großwallstadt, Gummersbach und alle anderen Orte, die durch erstklassigen Handball eine gewisse Bekanntheit erlangt haben. Sie sind gleichermaßen aber auch Synonyme für Provinz.
    Provinz und Profitum dürften allerdings für Außenstehende zwei Begriffe sein, die sich weitgehend ausschließen. Vermutlich wird hierdurch auch die Wahrnehmung des Profi-Handballs als Spitzensport, der sich hinter keinem anderen Profisport verstecken braucht, überlagert.

    Die Provinz als besonderes Problem für den Profi-Handball in Großstädten

    Selbstverständlich verträgt jede höchste Profi-Liga eine gewisse Anzahl „provinzieller“ Vereine. Das Problem für die Großstadtvereine beginnt dann, wenn Vereine aus der Provinz in der Mehrzahl sind. Spielpaarungen mit „Dorfvereinen“ sind dem Einwohner einer Metropole schwer zu verkaufen. Und wenn er sie doch besucht, erwartet er, dass das eigene Team haushoch gewinnt.

    Im Handball kommt erschwerend hinzu, dass die Großstadtvereine in der Regel nicht in der Stadt gewachsen sind, d.h. dort keine Tradition haben und sich auch keine Fangemeinde bilden konnte. Sondern es wurde versucht Vereine in Großstädte auszuwildern und diesen Vereinen selbst noch der Provinzgeruch anhaftet. Es versteht sich von selbst, dass dieses Vorhaben nur gelingen kann, wenn sich die Vermarktung entsprechend professionell dieser extremen Herausforderung stellt und alle Register zieht.


    P.S.
    Und selbst die DFL hat Angst vor der "Verzwergung" der Bundesliga, da dieses negativ für die Vermarktung wäre. So gesehen hat die DFL dieses Jahr großes Glück gehabt, dass mit Freiburg und Paderborn 2 "Zwerge" absteigen und durch andere ersetzt werden.

  • So gesehen hat die DFL dieses Jahr großes Glück gehabt, dass mit Freiburg und Paderborn 2 "Zwerge" absteigen und durch andere ersetzt werden


    Jo, durch Ingolstadt und Darmstadt. Das riecht nach Glamour. :cool: Dazu stirbt grad langsam der Dino. Marketingtechnisch hätten Auf- und Abstieg dort kaum schlimmer laufen können. ;)

  • Die Vermarktung des Handballs ist ein extrem vielseitiges Problem. Ich halte auch die Nationalmannscahft für das wichtigste Zugpferd. Weiteres muss das Fernsehen leisten. Wenn ARD und ZDF eine Sportart im Visier haben, dann wird die auch wachsen. Somit muss das Ziel der Handballer sein, möglichst viel Sendezeit in ARD und ZDF zu bekommen, sei es durch Zusammenfassungen oder live-Spiele.
    Drittens sind auch die "Dorfvereine" gefragt. Ein Drittligist kann, wenn in seiner Region sonst niemand wesentlich höheres mehr spielt, meiner Meinung nach prozentual in dieser Region mehr Leute für Handball begeistern als die Bundesliga. Insofern ist gute Öffentlicheits- und Vermarktungsarbeit der kleineren Vereine unerlässlich. Die Werbung muss von unten kommen.
    Dann kommt natürlich die Bundesliga auch ins Spiel. Es ist gut, dass die Vereine von den ländlichen Regionen ihre Spiele in die Städte verlegen, Beispiel Hannover. So kommen die Zuschauer und wenn auch nur ein Teil beim Handball bleibt, ist das ein Erfolg.
    Playoffs oder andere Events kommen an letzter Stelle und können dem Gesamtprodukt unter Umständen, bei Playoffs zumindest, auch schaden. Von daher sollte man davon lieber Abstand nehmen.

  • Die "Bekanntmachung" muss ganz unten anfangen.
    Für außenstehende (und v.a. Kinder) ist es egal, ob eine Mannschaft, die sie anschauen und die ihnen gefällt, in der Kreisklasse oder der Bundesliga spielt. Deshalb muss man auch in den untersten Klassen darum bedacht sein, sich so gut wie möglich zu verkaufen und neue Zuschauer anzulocken.

    Offense wins games, Defense wins Championships. - Junior Seau

  • Zum Vermarkten benötigt man einen Markt mit Angebot und Nachfrage. Und mit der Nachfrage ist es leider nicht so toll wie man hier manchmal träumt

    Was genau meinst du damit?


    Ich meine damit das Kreieren von Spannung mit Schlagzeilen über ein ach-so-brisantes Derby, die Aufarbeitung der Derby-Geschichte beider Vereine, einfach ein bisschen mehr Drama und Brisanz, vor allem von den Medien. Wenn ich mir die meisten Spielberichte anschaue (bspw. auf Sport1), dann steht da oft einfach sowas wie: "Die HSG Wetzlar gewann 30:28 beim SC Magdeburg. Beste Torschützen waren.." Damit haust du niemanden vom Stuhl! So ein Sieg wäre momentan vergleichbar mit einem Sieg vom FC Köln in Leverkusen oder Wolfsburg, aber im Fußball wird über solche Spiele die ganze Woche geredet, im Handball reicht es oft, wenn man den Spielausgang erwähnt. Sowas kann in gewissem Maße von der Liga und den Clubs gesteuert werden, da bin ich mir sicher.
    Außerdem würde ich mir mehr echte Typen im Handball wünschen. Wer öfter in Köln ist, der wird den Eindruck haben, dass Poldi immer noch beim FC spielt, so oft wie er von Plakaten und Monitoren auf Werbungen zu sehen ist. Er ist in Köln immer noch der große Superstar. Im Handball haben wir allenfalls Kretzschmar und Brand, die öffentlich wahrgenommen werden, und vielleicht noch Heinevetter durch sein Aussehen und seine Liaison mit Simone Thomalla. Danach kommt lange nichts. Einen Pommes Hens kennen noch einige wegen seines (mittlerweile aus der Mode gekommenen) Iro, aber er hat es einfach nicht geschafft, seine anfängliche Bekanntheit zu nutzen, um den Handball außerhalb Hamburgs bekannter zu machen. Sehr schade. Ebenso ein Florian Kehrmann. Diese Leute müssten regelmäßig in den Talkshows bei Lanz und Maischberger und im Sportstudio sitzen. Tun sie aber nicht.

    Ist jetzt etwas off-topic, sorry, aber ich finde es relevant.

    P.S.: Vielleicht müsste man es mal guerilla-mäßig versuchen, nach dem Motto "jegliche Presse ist gute Presse" ;)