Playoffs - Pro & Contra

  • Auch wenn es keine neue Idee ist, HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann spricht sich erneut für die Einführung von Playoffs ein:

    Handball-Bundesliga: Geschäftsführer Frank Bohmann will Playoffs

    Ich hatte tatsächlich nach dem Remis im Spitzenspiel zwischen Löwen und Zebras auch darüber nachgedacht, dass man von solchen packenden Spielen mehr braucht, um die Leute für den Handball zu begeistern und vor den Bildschirm zu locken......das könnte mit Einführung von Playoffs gelingen....

    Wie seht Ihr das Ganze....?!

  • Auch wenn es keine neue Idee ist, HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann spricht sich erneut für die Einführung von Playoffs ein:

    Handball-Bundesliga: Geschäftsführer Frank Bohmann will Playoffs

    Ich hatte tatsächlich nach dem Remis im Spitzenspiel zwischen Löwen und Zebras auch darüber nachgedacht, dass man von solchen packenden Spielen mehr braucht, um die Leute für den Handball zu begeistern und vor den Bildschirm zu locken......das könnte mit Einführung von Playoffs gelingen....

    Wie seht Ihr das Ganze....?!


    Ich bin grundsätzlich gegen Playoffs.

    Hier meine Gründe:

    • Es ist ein Alleinstellungsmerkmal der Meisterschaft, dass die beste Mannschaft nach 34 (dieses Jahr 36) Spiele der deutsche Meister ist.
    • In einer Saison kann sich Verletzungspech ausgleichen, in einem Playoff nicht.
    • Für die Spitzenmannschaften ist es am Ende der Saison die reine Tortur: Final4 in Hamburg, Berlin, Köln und dann noch mal Playoffs.
    • Die Belastung der Spieler ist sowieso schon viel zu hoch.
    • Der Abstand zum Rest der Liga würde wahrscheinlich noch größer.
  • Wenn man auf Play Off setzt, sollte man das Ligasystem ebenfalls abschaffen und es durch eine Art Europapokalsystem ersetzen, das hätte zudem den Vorteil das dies mutmaßlich weniger Spiele für alle bedeuten würde und damit Entlastung, sowie die Möglichkeit das theoretisch mehr Teams teilnehmen könnten...32 zum Beispiel.

    Klingt bescheuert? Nein, nur im ersten Moment wenn man darüber diskutiert Play Offs anzuberaumen. Play Offs sugerrieren die Form einer Mannschaft im April und Mai, auch ein reines Finale spiegelt die Form einer Mannschaft im Mai ab. Die Liga spiegelt aber die Leistung einer Mannschaft von September bis Mai ab. Wer danach oben steht ist auch wenn es knapp wird ein in jedem Falle verdienter Meister. Nimmt man aber nun Play Offs oder ein Finale hin, wird ein zu großer Stellenwert auf die Performance in der Schlussphase gelegt. Daher macht das ganze nur Sinn im Sinne der Fairness, wenn man von Anfang an auf ein System setzt, wo man jederzeit oder schnell ausscheiden kann...sei es eine kleine Gruppenphase oder eben frühe Ko-Runden wie im Europapokal.

    Klar wäre so ein Play Off System recht spektakulär, aber machen wir uns doch nichts vor...so ein Spiel wie das von Mannheim gegen Kiel kommt doch offensichtlich auch ohne sowas zustande. Diese Topspiele sind eh ausverkauft und die TV-Quote ist im Rahmen einer Handballtvquote eh hoch.

  • Ich sehe es kommen. Kiel und Flensburg spielen zweimal CL gegeneinander, einmal DHB Pokal, zweimal regular saison und dann xmal Play off. Am Ende sind's dann wohlmöglich 10 Begegnungen gegeneinander. Toll...
    Play offs sind ein marketing Gag, rein sportlich haben sie null Mehrwert, im Gegenteil, viele Spiele der Vorrunde werden belanglos. Und da es auch noch Pokal und Cl gibt im Gegensatz zu den Ami-Ligen, treffen die Spitzenteams ohnehin schon bis zu fünfmal in einer Saison aufeinander. THW - RNL gab es schon dreimal, wären sie nicht gegen Szeged ausgeschieden, kämen jetzt noch zwei Partien dazu.

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    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

    • Offizieller Beitrag

    Ich sage es immer wieder:

    Handball ist in vielerlei Hinsicht artverwandt mit Fußball! Aber so gut wie nicht mit Basketball oder Eishockey, was aber fälschlicherweise immer wieder geglaubt wird. Was in den Ami-Sportarten funktioniert, klappt selten im Handball. Beispiele gibt es genug.

    Wenn Play-Offs der Stein der Weisen wären: Wieso verzichtet die deutsche Fußball-Liga darauf?

    Wenn ein destruktives Motiv ("Zerstörung der Dominanz des THW") der Antrieb ist, ein etabliertes System (das uns ja oben wie unten Spannung pur liefert, siehe aktuelle Saison und auch vergangenen Serie) zu ersetzen, wird das neue System scheitern!

    Die Frage muss doch nicht sein, wie man dem THW das Leben schwer macht, sondern wie man die anderen Klubs erst einnmmal strukturell und dann auch wirtschaftlich in die grobe Richtung des THW bekommt...

    Zudem wären Play-Offs (zusätzliche Spiele) bei dem aktuellen internationalen Spielplan (Aufblähung der CL, Olympia, etc.) dauerhaft wohl auch nur durch eine Verkleinerung der Liga möglich. Dafür gab es zuletzt nicht mal im Ansatz eine Mehrheit (auch der THW nimmt die ausverkauften Heimspiele in der Liga gerne mit, nicht nur die "Kleinen" Vereine halten davon nichts) und derzeit ist es nur schwer vorstellbar, dass sich daran etwas ändert. Es sei denn, es gäbe dafür ein "Angebot, das man nicht ablehnen kann", also ganz viel Geld. Richtig viel, weit jenseits der derzeigen TV-Gelder. Aber das ist realistischerweise nicht in Sicht.

    Frühere Diskussionen zu diesem Thema:
    Pro und Contra "Play-off-Modus"
    Mal wieder zum Thema Play-Off
    Wie kann man die Handball-Bundesliga spannender machen?

  • Wenn ein destruktives Motiv ("Zerstörung der Dominanz des THW") der Antrieb ist, ein etabliertes System (das uns ja oben wie unten Spannung pur liefert, siehe aktuelle Saison und auch vergangenen Serie) zu ersetzen, wird das neue System scheitern!

    Die Frage muss doch nicht sein, wie man dem THW das Leben schwer macht, sondern wie man die anderen Klubs erst einnmmal strukturell und dann auch wirtschaftlich in die grobe Richtung des THW bekommt...


    Zudem muss man hier mal einhaken. Wer profitiert von einem Playoffsystem oder einer Endrunde oder einem Finalturnier? Die Topvereine und möglicherweise der Ligaverband. Die zusätzlichen Spiele und die daraus resultierenden Einnahmen bei TV, Zuschauern und sicher auch Sponsoren würden bei den Topvereinen landen und die Schere würde sich weiter öffnen. Balingen hätte absolut 0,0% von so einem System.

    Weiterhin muss man sich auch sportlich fragen ob am Ende einer Saison nicht sowieso die Teams mit den stärksten und breitesten Kadern auch am ehesten von einem Play-Off-System profitieren. Diesen Effekt das mal ein Außenseiter jemand guten schlägt, gibt es einem Pokal mit einer Ko-Runde, aber kaum in einem Play-Off mit Hin- und Rückspiel oder gar Best of three. Kiel würde das also kaum in irgendeiner Weise schwächen, zumal solche Vorsätze sowieso fragwürdig sind...das ist nicht die Formel 1.

  • Im Fußball, Lothar, haben Playoffs keinerlei Tradition. Die gibt es eigentlich nur in der Major League Soccer, weil man gerade dort unbedingt mehr Medieninteresse benötigt, um mit der Sportart voran zu kommen. Den Fußball sollten wir also mal komplett ausklammern. Das Entwerten der Hauptrunde ist sicherlich ein Faktor, für mich der Faktor, der gegen Playoffs spricht. Ich würde aber gerne auf die Gründe von Handballer2105 eingehen und darüber diskutieren, warum das für mich eher nicht zutrifft:

    • Es ist ein Alleinstellungsmerkmal der Meisterschaft, dass die beste Mannschaft nach 34 (dieses Jahr 36) Spiele der deutsche Meister ist.

    Richtig, sehe ich auch so, wie schon oben erwähnt. Die reguläre Saison würde dann entwertet werden.

    • In einer Saison kann sich Verletzungspech ausgleichen, in einem Playoff nicht.

    Verletzungen haben in den seltensten Fällen Glück und Pech als Ursache. Und wie man sieht haben den Kielern ja nun auch wichtige Spieler in der Partie gegen die Löwen gefehlt, ganz ohne Playoffs.

    • Für die Spitzenmannschaften ist es am Ende der Saison die reine Tortur: Final4 in Hamburg, Berlin, Köln und dann noch mal Playoffs.

    Zunächst qualifiziert sich ja nicht jede Mannschaft für jedes Turnier. Die Löwen sind nicht mit dabei in Köln, der THW nicht in Hamburg und logischerweise beide nicht in Berlin. Desweiteren qualifiziert sich nicht jeder Teilnehmer des Final 4 im Pokal auch für die Playoffs. Das kann mal passieren, ist aber eher unwahrscheinlich. Also sind es nicht wie bei Dir hier vier Events, sonder maximal drei (geht ja auch nicht anders), tendenziell eher zwei.

    • Die Belastung der Spieler ist sowieso schon viel zu hoch.

    Richtig, die ist eh schon viel zu hoch. Aber dann müsste man grundsätzlich mal über einiges nachdenken. Beispielsweise eine Champions League, deren Gruppen zu groß sind. Ein EHF-Pokal, bei dem es eine völlig unnötige Gruppenphase gibt. Große Turniere in jedem Jahr, alle vier Jahre sogar zwei große Turniere. Eine Qualifikation für die EURO in einem Gruppensystem... Eine Liga, die man auch auf 16 Teams verkleinern könnte.

    • Der Abstand zum Rest der Liga würde wahrscheinlich noch größer.

    Kannst Du das erläutern? Wieso sollte der Abstand zum Rest der Liga größer werden? Ich sehe das ganz anders. Wenn der THW irgendwann auf Platz drei so viel Vorsprung hat wie beispielsweise jetzt, denn wäre das Heimrecht im Rückspiel des Halbfinals gesichert, ein mögliches Finale sowieso an neutralem Ort. Die beste Gelegenheit also, um Spieler zu schonen und nötige Ruhepausen zu verschaffen. Und übrigens auch, um junge deutsche Talente heranzuführen. So ein Tim Suton beispielweise, könnte in den Phasen gegen Saisonende deutlich mehr Spielzeit bekommen.

  • Zudem muss man hier mal einhaken. Wer profitiert von einem Playoffsystem oder einer Endrunde oder einem Finalturnier? Die Topvereine und möglicherweise der Ligaverband. Die zusätzlichen Spiele und die daraus resultierenden Einnahmen bei TV, Zuschauern und sicher auch Sponsoren würden bei den Topvereinen landen und die Schere würde sich weiter öffnen. Balingen hätte absolut 0,0% von so einem System.

    Weiterhin muss man sich auch sportlich fragen ob am Ende einer Saison nicht sowieso die Teams mit den stärksten und breitesten Kadern auch am ehesten von einem Play-Off-System profitieren. Diesen Effekt das mal ein Außenseiter jemand guten schlägt, gibt es einem Pokal mit einer Ko-Runde, aber kaum in einem Play-Off mit Hin- und Rückspiel oder gar Best of three. Kiel würde das also kaum in irgendeiner Weise schwächen, zumal solche Vorsätze sowieso fragwürdig sind...das ist nicht die Formel 1.

    Da muss ich wiederum einhaken. Natürlich profitiert auch ein Team wie Balingen von eventuellen Playoffs, nämlich durch gesteigerte TV-Einnahmen. Die mediale Wahrnehmung bei einem Finale an einem neutralen Ort dient auch der besseren Vermarktung. Alleine mit dem Ticketing einer solchen Veranstaltung liegen wir bei Einnahmen im siebenstelligen Bereich. Zusätzliche Einnahmen müssten dann natürlich auch unter den Vereinen verteilt werden. Hier könnte die HBL ja sogar entgegen wirken und sagen, dass man die Gelder gleich verteilt, damit eben die Schere nicht weiter auseinander geht. Ansonsten würde ich im Zuge von Playoffs sowohl Playdowns einführen, als auch die Liga auf 16 Teams verkleinern. Das erhöht zudem die Qualität in der Liga, außerdem sorgt es dafür, dass sich dauerhaft nur wirklich professionell geführte Clubs auch in der Liga etablieren (Stichpunkt Halle, Umfeld etc. pp.).

    • Offizieller Beitrag

    Im Fußball, Lothar, haben Playoffs keinerlei Tradition. Die gibt es eigentlich nur in der Major League Soccer, weil man gerade dort unbedingt mehr Medieninteresse benötigt, um mit der Sportart voran zu kommen. Den Fußball sollten wir also mal komplett ausklammern.

    Im deutschen Männerhandball haben Playoffs auch keine Tradition. Warum also die erfolgreichte Sportart ausklammern anstatt sich an dieser zu orientieren? Vielleicht ist sie ja so erfolgreich, auch WEIL es keine Playoffs gibt und die Tabelle für jedermann immer lesbar und verständlich ist?

    Der Playoff-Versuch zu Beginn der 90er wurde aus den genannten Gründen (Entwertung der Hauptrunde, Ungerechtigkeiten bzgl. Verletzungen) schnell wieder eingestampft. Die Frauen haben die Playoffs wieder abgeschafft, weil sie für die Entwicklung nichts gebracht haben. Andere Länder spielen Playoffs, überwiegend aus dem Grund, weil es nicht genug Mannschaften für eine ausgewogene 18er-Liga gibt. In Deutschland haben wir diese Mannschaften aber.

  • Für die Attraktivität eines Wettbewerbes kommt es darauf an, daß jeder Interessierte den Modus sofort versteht. Das Ligasystem kapiert jeder Depp (sorry) auf den ersten Blick. Wer die meisten Spiele gewinnt/Punkte holt, ist Meister, Ende und Aus. Daran gibt's ja gar nichts auszusetzen. Wenn es einen einzelnen Verein gibt, der jedes Jahr die Nase vorne hat, dann wird der wohl besser arbeiten als der Rest. Und dann ist es eben Sache der anderen Vereine an sich zu arbeiten um ein gleiches hohes Handlungsniveau in finanziellen und personellen Fragen zu erreichen, über das der betreffende Verein dann ja wohl offensichtlich verfügt. Weder die Dominanz des THW im Handball noch die des FC Bayern im Fußball sind ja einfach so vom Himmel gefallen, sondern jeweils das Resultat jahrzehntelanger Arbeit. Es kann nicht Aufgabe des Ligaverbandes sein den Modus so zu gestalten, das Ergebnis solcher Aufbauarbeit zu relativieren und damit den anderen Vereinen die Verpflichtung zu nehmen, aus eigener Kraft aufzuschließen. Bis es soweit ist, daß es zwei, drei, vier andere Vereine auf dem Niveau gibt, wird nun mal noch weiterhin einige Jahre dauern, nachdem ja am Beispiel des Handball SV Hamburg aufgefallen sein dürfte, daß kurzfristiges Reinbuttern keine langfristigen Perspektiven ergibt. Und eine kurzfristige (hektische) Veränderung des Spielmodus wird ebenfalls keine langfristigen positiven Effekte ergeben (wobei sich die Frage stellt inwieweit der HBL-Geschäftsführer überhaupt an einer langfristigen Entwicklung interessiert ist).

    Wir hatten diese unsinnige Play Off-Diskussion ja schon ein paar Male, und nach wie vor wird die Liga nicht spannender dadurch, daß man am Ende der Rundenspiele diese durch eine Hand voll KO-Spiele wieder entwertet. Für KO-Freunde gibt es den Pokal (auf die historische Beziehung der beiden Modi hatte ich in irgendeinem der vielen Vorgängerthreads schon verwiesen. Das Ligasystem wurde geschaffen um die Unzulänglichkeiten des KO-Modus auszugleichen). Die einzigen Profiteure einer KO-Endrunde wären die beteiligten Vereine (womöglich noch nicht mal alle, wenn der Ligagewinner am Ende die Play Offs nicht gewinnt, ist er sogar geschädigt) und möglicherweise der Ligaverband durch ein paar zusätzliche Taler Fernseheinnahmen. Und wie die meisten schon angemerkt haben, hätten Wetzlar, Nettelstedt, Balingen usw. keinen Mehrwert von dem Modus, im Gegenteil würden ihre Spiele gegen die "Großen" durch den Play Off-Modus ein Stück weit sogar (mehr als bisher) zum clownesken Beiwerk verkommen. Nächstens wird Bohmann vielleicht noch ein Franchisesystem vorschlagen und endlich die 12 größten Städte verbindlich in die Liga aufnehmen wollen. Darauf warte ich schon lange. Red Bull Handball ist nur eine Frage der Zeit.

    • Offizieller Beitrag


    Natürlich profitiert auch ein Team wie Balingen von eventuellen Playoffs, nämlich durch gesteigerte TV-Einnahmen. Die mediale Wahrnehmung bei einem Finale an einem neutralen Ort dient auch der besseren Vermarktung. Alleine mit dem Ticketing einer solchen Veranstaltung liegen wir bei Einnahmen im siebenstelligen Bereich. Zusätzliche Einnahmen müssten dann natürlich auch unter den Vereinen verteilt werden. Hier könnte die HBL ja sogar entgegen wirken und sagen, dass man die Gelder gleich verteilt, damit eben die Schere nicht weiter auseinander geht. Ansonsten würde ich im Zuge von Playoffs sowohl Playdowns einführen, als auch die Liga auf 16 Teams verkleinern. Das erhöht zudem die Qualität in der Liga, außerdem sorgt es dafür, dass sich dauerhaft nur wirklich professionell geführte Clubs auch in der Liga etablieren (Stichpunkt Halle, Umfeld etc. pp.).

    Wer soll denn die gesteigerten TV-Einnahmen bezahlen?
    Woher sollen die kommen?
    Gibt es höhere TV-Einnahmen, seit der Pokal im Final-Four ausgespielt wird?
    Wer überträgt das Final-Four?
    Wie sollen siebenstellige Zuschauereinnahmen generiert werden?
    Welche Halle ist so groß?
    Oder doch Stadion?
    Könnten Playoffs oderPlaydows spannender als die vergangene oder die aktuelle Serie sein?

  • Ich bin gegen Play Offs. Für Kiel und für die Rhein Neckar Löwen, würde es sich bei der regulären Saison dann nur noch um 34 bessere Testspiele handeln und man hat ja in Ungarn und Polen schon gesehen was für eine zusätzliche Spannung die Play Offs bringen. In den letzten Jahren ging in beiden Ländern die Meisterschaft fast immer an Veszprem und Kielce. Drüber hinaus bin ich einfach der Ansicht, dass die Mannschaft, die nach Hin und Rückrunde die Tabelle anführt es verdient hat Meister zu werden. irgendwie finde ich es komisch, wenn plötzlich der Tabellendritte der regulären Saison die Meisterschaft hohlt

  • Im Fußball, Lothar, haben Playoffs keinerlei Tradition. Die gibt es eigentlich nur in der Major League Soccer, weil man gerade dort unbedingt mehr Medieninteresse benötigt, um mit der Sportart voran zu kommen. Den Fußball sollten wir also mal komplett ausklammern.

    Finde ich nicht. man sollte eher die Amiligen ausklammern, da diese nur Playoffs kennen.

    Für die Spitzenmannschaften ist es am Ende der Saison die reine Tortur: Final4 in Hamburg, Berlin, Köln und dann noch mal Playoffs.Zunächst qualifiziert sich ja nicht jede Mannschaft für jedes Turnier. Die Löwen sind nicht mit dabei in Köln, der THW nicht in Hamburg und logischerweise beide nicht in Berlin. Desweiteren qualifiziert sich nicht jeder Teilnehmer des Final 4 im Pokal auch für die Playoffs. Das kann mal passieren, ist aber eher unwahrscheinlich. Also sind es nicht wie bei Dir hier vier Events, sonder maximal drei (geht ja auch nicht anders), tendenziell eher zwei.
    Die Belastung der Spieler ist sowieso schon viel zu hoch.Richtig, die ist eh schon viel zu hoch. Aber dann müsste man grundsätzlich mal über einiges nachdenken. Beispielsweise eine Champions League, deren Gruppen zu groß sind. Ein EHF-Pokal, bei dem es eine völlig unnötige Gruppenphase gibt. Große Turniere in jedem Jahr, alle vier Jahre sogar zwei große Turniere. Eine Qualifikation für die EURO in einem Gruppensystem... Eine Liga, die man auch auf 16 Teams verkleinern könnte.
    Der Abstand zum Rest der Liga würde wahrscheinlich noch größer.Kannst Du das erläutern? Wieso sollte der Abstand zum Rest der Liga größer werden? Ich sehe das ganz anders. Wenn der THW irgendwann auf Platz drei so viel Vorsprung hat wie beispielsweise jetzt, denn wäre das Heimrecht im Rückspiel des Halbfinals gesichert, ein mögliches Finale sowieso an neutralem Ort. Die beste Gelegenheit also, um Spieler zu schonen und nötige Ruhepausen zu verschaffen. Und übrigens auch, um junge deutsche Talente heranzuführen. So ein Tim Suton beispielweise, könnte in den Phasen gegen Saisonende deutlich mehr Spielzeit bekommen.

    Du gehst hier von einem Modus mit Hin und Rückspiel bis zum Finale aus. Und das Finale wird dann an einem neutralen Ort ausgetragen.
    Normalerweise laufen aber Playoffs anders ab. Es geht minimum um best of three incl. Finale.
    Dies kann nur mit einer Reduzierung der Liga erreicht werden.


    Wenn man über Playoffs nachdenkt sollte als erstes wieder eine Relegation 3. der 2.Liga gegen 3.letzten der 1. Liga eingeführt werden.

  • Ich bin da zwiegespalten. Im Handball sehe ich da jetzt noch nicht wirklich den Bedarf. Auch wenn der Kreis der Titelkanditaten klein ist.

    Als Dauerkarteninhaber beim VFB Friedrichshafen (Volleyball) bin ich froh, dass jetzt Playoffs sind. Noch froher bin ich, wenn endlich Finals sind. Die Liga ist ganze elf Mannschaften stark. Davon eine außer Konkurrenz. In der Runde hatten die ersten beiden Mannschaften 11 Punkte Vorsprung auf den dritten. Der dritte hat, wenn man es ehrlich betrachtet, nicht den Hauch einer Chance ins Finale einzuziehen.
    Bisher gab es in Friedrichshafen diese Saison 4-5 spannende Spiele: Championsleague-Heimspiele, Heimspiele in Liga und Pokal gegen Berlin.
    Playoff-Viertel und Halbfinal-spiele bisher alle 3:0.
    Da überlegt man sich als Dauerkarteninhaber mit 10 min Fußweg, ob man sich das wirklich angucken soll, wenn es gegen einen Verein aus dem Mittelfeld geht, weil es einfach kein spannendes Spiel verspricht. In dieser Liga sind Playoffs absolut interessant, weil die Runde vorher eigentlich nur dazu dient sich einzuspielen und das Heimrecht für's Finale zu erwerben.
    Da aber in Finale und Halbfinale eine best-of-five Serie gespielt wird, reicht auch nicht ein guter Tag um auf einmal Meister zu werden.

    • Der Abstand zum Rest der Liga würde wahrscheinlich noch größer.

    Kannst Du das erläutern? Wieso sollte der Abstand zum Rest der Liga größer werden? Ich sehe das ganz anders. Wenn der THW irgendwann auf Platz drei so viel Vorsprung hat wie beispielsweise jetzt, denn wäre das Heimrecht im Rückspiel des Halbfinals gesichert, ein mögliches Finale sowieso an neutralem Ort. Die beste Gelegenheit also, um Spieler zu schonen und nötige Ruhepausen zu verschaffen. Und übrigens auch, um junge deutsche Talente heranzuführen. So ein Tim Suton beispielweise, könnte in den Phasen gegen Saisonende deutlich mehr Spielzeit bekommen.


    Meine Aussage basiert auf der Annahme, dass die Gelder, die durch die Playoffs reinkommen, zum großen Teil dem Verband und den teilnehmenden Mannschaften zugute kommen.

  • Ganz allgemein: Ich brauche keine Playoffs im Handball. Wenn sie doch kommen werde ich sicher nicht aufhören, Handball in der Halle zu schauen, aber begeistert wäre ich nicht. Im Eishockey sind die Playoffs sehr attraktiv, in den amerikanischen Ligen auch. Aber es gibt eben einige wesentliche Unterschiede. Sowohl im Eishockey als auch in den amerikanischen Top-Ligen gibt es keine sonstigen Wettbewerbe, wie Pokal oder internationale Wettbewerbe. In den USA sind die Meisterschaften auch nicht in einer Liga organisiert, in der jeder gleich oft zuhause und auswärts gegen jedes andere Team antritt. Frag mal in der NFL nach, wer letzte Saison wirklich Spaß daran hatte, 4 Spiele gegen die AFC North zu spielen, während andere 4 Spiele gegen die NFC South hatten. Dass es hier ein Playoffsystem braucht, um nach der regulären Saison einen Meiste rzu finden, erscheint mir sehr logisch.

    Ich würde aber gerne auf die Gründe von Handballer2105 eingehen und darüber diskutieren, warum das für mich eher nicht zutrifft:

    • Es ist ein Alleinstellungsmerkmal der Meisterschaft, dass die beste Mannschaft nach 34 (dieses Jahr 36) Spiele der deutsche Meister ist.

    Richtig, sehe ich auch so, wie schon oben erwähnt. Die reguläre Saison würde dann entwertet werden.

    • In einer Saison kann sich Verletzungspech ausgleichen, in einem Playoff nicht.

    Verletzungen haben in den seltensten Fällen Glück und Pech als Ursache. Und wie man sieht haben den Kielern ja nun auch wichtige Spieler in der Partie gegen die Löwen gefehlt, ganz ohne Playoffs.


    Dennoch handelt es sich hierbei um ein Spiel im Rahmen von 35 weiteren Spielen.

    Zitat
    • Für die Spitzenmannschaften ist es am Ende der Saison die reine Tortur: Final4 in Hamburg, Berlin, Köln und dann noch mal Playoffs.

    Zunächst qualifiziert sich ja nicht jede Mannschaft für jedes Turnier. Die Löwen sind nicht mit dabei in Köln, der THW nicht in Hamburg und logischerweise beide nicht in Berlin. Desweiteren qualifiziert sich nicht jeder Teilnehmer des Final 4 im Pokal auch für die Playoffs. Das kann mal passieren, ist aber eher unwahrscheinlich. Also sind es nicht wie bei Dir hier vier Events, sonder maximal drei (geht ja auch nicht anders), tendenziell eher zwei.


    Natürlich wird es nicht jedes Jahr so sein, dass die 4 Teams im DHB Final 4 auch die vier besten Teams der Liga sind. Aber müssen es unbedingt alle vier sein? Dieses Jahr sind es immerhin drei von vier Teams, die in Hamburg und bei Playoffs dabei wären (Stand heute). Zwei Mannschaften aus den Top 4 der HBL hast du sehr oft dabei. Und für die wäre das schon mMn zuviel des Guten, auch noch um die Meisterschaft Playoffs zu spielen.

    Zitat
    • Die Belastung der Spieler ist sowieso schon viel zu hoch.

    Richtig, die ist eh schon viel zu hoch. Aber dann müsste man grundsätzlich mal über einiges nachdenken. Beispielsweise eine Champions League, deren Gruppen zu groß sind. Ein EHF-Pokal, bei dem es eine völlig unnötige Gruppenphase gibt. Große Turniere in jedem Jahr, alle vier Jahre sogar zwei große Turniere. Eine Qualifikation für die EURO in einem Gruppensystem...


    Das wären europäische Lösungen, oder gar Lösungen auf Ebene der IHF. Wird nicht passieren, da in vielen anderen europäischen Ländern eben keine derart anspruchsvolle und ausgeglichene Liga existiert wie in Deutschland. Diese Verbände haben genau 0,00 Prozent Interesse daran, wg. der HBL im europäischen Bereich etwas zu ändern. Also: ein Lösungsvorschlag, der von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist und deswegen mMn gar nicht weiter beachtet werden muss.

    Zitat


    Eine Liga, die man auch auf 16 Teams verkleinern könnte.


    Grundsätzlich die einzige Idee, die machbar erscheint, denn das kann man national entscheiden. Aber was ist mit den Teams, die nicht europäisch spielen, im Pokal früh ausscheiden und mit den Playoffs nichts zu tun haben? Die haben zwei Heimspiele weniger. Zahlen Sponsoren mehr oder weniger, wenn ihre Werbung seltener zu sehen ist?

    Zitat
    • Der Abstand zum Rest der Liga würde wahrscheinlich noch größer.

    Kannst Du das erläutern? Wieso sollte der Abstand zum Rest der Liga größer werden? Ich sehe das ganz anders. Wenn der THW irgendwann auf Platz drei so viel Vorsprung hat wie beispielsweise jetzt, denn wäre das Heimrecht im Rückspiel des Halbfinals gesichert, ein mögliches Finale sowieso an neutralem Ort. Die beste Gelegenheit also, um Spieler zu schonen und nötige Ruhepausen zu verschaffen.


    ... und damit möglicherweise die Tabelle zu verfälschen, wenn aufgrund der Schonung von Spielern verloren werden sollte? Sicher nicht auszuschließen; ich bräuchte das aber nicht.


    Berechtigte Fragen!


    Als Dauerkarteninhaber beim VFB Friedrichshafen bin ich froh, dass jetzt Playoffs sind. Noch froher bin ich, wenn endlich Finals sind. Die Liga ist ganze elf Mannschaften stark. Davon eine außer Konkurrenz. In der Runde hatten die ersten beiden Mannschaften 11 Punkte Vorsprung auf den dritten. Der dritte hat, wenn man es ehrlich betrachtet, nicht den Hauch einer Chance ins Finale einzuziehen.
    Bisher gab es in Friedrichshafen diese Saison 4-5 spannende Spiele: Championsleague-Heimspiele, Heimspiele in Liga und Pokal gegen Berlin.
    Playoff-Viertel und Halbfinal-spiele bisher alle 3:0.
    Da überlegt man sich als Dauerkarteninhaber mit 10 min Fußweg, ob man sich das wirklich angucken soll, wenn es gegen einen Verein aus dem Mittelfeld geht, weil es einfach kein spannendes Spiel verspricht. In dieser Liga sind Playoffs absolut interessant, weil die Runde vorher eigentlich nur dazu dient sich einzuspielen und das Heimrecht für's Finale zu erwerben.
    Da aber in Finale und Halbfinale eine best-of-five Serie gespielt wird, reicht auch nicht ein guter Tag um auf einmal Meister zu werden.


    Und genau das ist eben im Handball, wie du richtig angemerkt hast, komplett anders. Klar gibt es auch hier Spiele, bei denen das Heimteam den Gegner mit +14, +15 aus der Halle ballert. Aber ein Spiel THW gg. Erlangen hat gezeigt, dass auch vermeintlich klare Spiele ab und an richtig eng werden können. Gibt es hinten drauf noch Playoffs, die ja sicher extra kosten, überlege es sich sicherlich einige Zuschauer, vielleicht ein oder zwei Saisonspiel (mehr als üblich) nicht zu besuchen, um dann in den Playoffs mit dabei zu sein. Ob das den Zuschauerschnitt der Mannschaften erhöht?

    San Francisco 49ers - Rhein-Neckar Löwen - Adler Mannheim -BVB

  • Ich bin da zwiegespalten. Im Handball sehe ich da jetzt noch nicht wirklich den Bedarf. Auch wenn der Kreis der Titelkanditaten klein ist.

    Als Dauerkarteninhaber beim VFB Friedrichshafen (Volleyball) bin ich froh, dass jetzt Playoffs sind. Noch froher bin ich, wenn endlich Finals sind. Die Liga ist ganze elf Mannschaften stark. Davon eine außer Konkurrenz. In der Runde hatten die ersten beiden Mannschaften 11 Punkte Vorsprung auf den dritten. Der dritte hat, wenn man es ehrlich betrachtet, nicht den Hauch einer Chance ins Finale einzuziehen.
    Bisher gab es in Friedrichshafen diese Saison 4-5 spannende Spiele: Championsleague-Heimspiele, Heimspiele in Liga und Pokal gegen Berlin.
    Playoff-Viertel und Halbfinal-spiele bisher alle 3:0.
    Da überlegt man sich als Dauerkarteninhaber mit 10 min Fußweg, ob man sich das wirklich angucken soll, wenn es gegen einen Verein aus dem Mittelfeld geht, weil es einfach kein spannendes Spiel verspricht. In dieser Liga sind Playoffs absolut interessant, weil die Runde vorher eigentlich nur dazu dient sich einzuspielen und das Heimrecht für's Finale zu erwerben.
    Da aber in Finale und Halbfinale eine best-of-five Serie gespielt wird, reicht auch nicht ein guter Tag um auf einmal Meister zu werden.


    Sorry, aber ist eine sehr zentrale, auf einen oder zwei Vereine ausgerichtete Betrachtungsweise, die der Liga und der Sportart - hier Volleyball - nicht weiterhilft. Ich sehe es wie Sven und andere: Meisterschaft = Ligarunde, Play-offs = K.o-Spiele = Pokalwettbewerbe - und da kann da auch mal ausnahmsweise der Außenseiter die Nase vorne haben.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Ich finde Playoffs eigentlich sehr spannend und bin offen gegenüber. Allerdings bei einem eingleisigen System ist es eher unsinnig einzuführen. Wenn dann sollte man es in einem zweigleisigen System einsetzen, da macht das System durchaus sinniger.

    Ich würde den Frank Bohmann raten einen Franchiseliga nach US-Vorbild zu gründen. Die Liga hat keinen Auf- und Absteiger. Wer in die Liga will, muss eine entsprechende Lizenzgebühr zahlen, die dann für ein paar Jahre gilt. Die Liga könnte sogar in 2 Staffeln (Süd und Nord) unterteilt werden, die wiederum Divisions haben. Je nach Anzahl der Teams in der Liga, könnte die Aufteilung und Playoffquali entsprechend sich ändern.