Meinungsmache ist ein anderes Wort für Wahlkampf und jeder hat das Recht darauf für Stimmen zu werben. In der Hamburger Bürgerschaft unterstützen, bis auf die Linke, alle Parteien eine Bewerbung. Der durchaus populäre Erste Bürgermeister ging auf Stimmenfang, die großen Sportvereine unterstützten eine Bewerbung und sogar die Medien schlugen sich auf die Seite von Olaf Scholz.
Ich persönlich hätte mit Nein gestimmt, da ich nicht wieß, warum Hamburg langfristig von so einer Olympiade profititeren sollte. Die Sorge, dass sich der Senat stark verschuldet, hätte bei mir zugegebenermaßen eine entscheidende Rolle gespielt. Der Finanzierungsplan stand noch gar nicht fest, niemand hatte eine Ahung in wie weit sich der Bund beteiligen würde und die Tatsache, dass Paris gut mit der Hälfte des Hamburger Budgets auskommen würde, hätte mir auch zu Bedenken gegeben. Dazu hat der Senat bei der Elbphilharmonie bewiesen, dass der Budgetrahmen schon einmal gesprengt wurde. Jeder der jetzt sagt, dass die Hamburger Nörgler oder Angsthasen wären, würde nicht nur ein merkwürdiges Demokratieverständnis aufweisen, sondern es sich auch zu einfach machen. In München hatte man auch keine Lust auf olympische Winterspiele, da die Bevölkerung nicht mehr bereit zu sein scheint Beträge in Milliardenhöhe für sportliche Großveranstaltungen auszugeben. Damit sich das ändert, sollten sich die Sportverbände dringend reformieren und nicht nur für negative Schlagzeilen sorgen.