Handball-WM 2015 - Vorrunde, Gruppe D

  • Nun wird ja in den letzten Tagen immer wieder Dagur gelobt - für neue Ideen, für das Ende des Angsthasenhandballs etc. Ich frage mich inzwischen, wie groß der Anteil seines Teams, wie groß insbesondere der Anteil von Alexander Haase ist. Den meine Beobachtung der letzten Jahre wäre, dass Dagur diese Top-Trainerleistungen auch in Berlin abgeliefert hat - bis zum Beginn der letzten Saison, also bis Haase die Füchse verlassen hat. Von da an trug das Spiel zwar immer noch seine (Dagurs) Handschrift, aber einiges haute auch oft nicht hin: Man hatte in jüngster Zeit öfter den Eindruck, Dagur übertreibt es, verfolgt eine Idee zu verbissen, das Timing stimmt nicht. Jetzt, mit der Nationalmannschaft wirkt alles wieder viel besser abgestimmt. Und nicht von ungefähr, vielleicht für einige einigermaßen überraschend, viel seine Wahl des Ko-Trainers ja auf Alexander. Ich möchte ihn jetzt auch nicht groß reden und habe in der Praxis keine Ahnung, wie die Verantwortlichkeiten im Trainerteam aufgeteilt sind (vielleicht eine interessante Frage für eine weitere Kreis ab-Ausgabe, falls mal jemand aus dem Stab vorm Mikrofon ist, @capitano?) , aber ich könnte mir vorstellen, dass die Zusammenarbeit von Dagur und Alexander sehr wichtig für den momentanen Erfolg ist.

    Interessanter Blickwinkel, den ich bisher komplett übersah. Die Parallele zum, na ja, kleinem Absturz der Füchse in der Liga ist ja aber wirklich vorhanden.

    Das Duo funktionierte extrem gut bei den Füchsen und funktioniert jetzt ebenso in der Nationalmannschaft.

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)

  • Freundschaft!

    Es gibt derartige Beispiele. Besonders prägnant ist eins aus dem Fußball. Brian Clough konnte praktisch aus Scheiße Gold machen. Aber das hat immer nur dann funktioniert, wenn Peter Taylor sein Assistent war. Wenn sich zwei ergänzen, der eine den anderen bremst oder antreibt, wenn es nötig ist, kann das genau das entscheidende Kriterium werden. Genau dann trifft man die goldene Mitte.

  • @ rocksinger: Beim Fussball hätte Herr Kahn aber Recht, denn dort wäre es ein Eigentor...die Regel dass es nach Abschlägen , Abwürfen kein Eigentor geben kann gibbet dort nämlich nicht...es gab einmal einen berühmten Fall mit dem ehemaligen Frankfurter Torwart Pahl, der sich beim Abwurf den Ball selbst ins Tor geworfen hat , das gilt inoffiziell als spektakulärstes Eigentor der Fussball Bundesliga Geschichte

    Du weisst genau, dass ich meinte, wenn Kahn eine falsche Aussage macht.

  • Also ich kenne die Handballregeln nicht genau, aber wäre es dann wohl ein Regelbruch gewesen, hätte man bei obiger Situation auf Tor entschieden?

    Antwort ist: ja.

    (Aber die Schiedsrichter hätten sich natürlich damit herausgeredet, dass der Ball vorher NICHT unter Kontrolle war - was zwar nicht stimmt, aber eben Tatsachenentscheidung ist)

  • Ich persönlich finde die Diskussion um das "Eigentor" hat was.

    Für mich bringt auch der Vergleich mit dem Fußball einen zusätzlichen Reiz.
    Olli Kahn kennt sich in Regelfragen bestimmt besser aus als Henning Fritz. Aber die Regeländerungen beim Fußball in den letzten Jahren sind doch deutlich überschaubarer.

    Ich habe 1998 aufgehört zu pfeiffen. Mir war diese Regeländerung auch nicht bekannt.
    Dieser Teil der Regel
    II) der Torwart den Ball im Torraum unter Kontrolle gebracht hat oder der Ball im Torraum auf dem Boden liegen bleibt
    führte früher zu einem Abspiel. Damit wäre das gestern ein Eigentor gewesen.
    Dies war die Zeit als Henning Fritz die Regeln gelernt hat. Soweit ich mich erinnere agierte Henning damals anders als Heine ;)

    In meiner Zeit als SR habe ich erlebt wie regelfest (oder eben nicht) die Spieler, auch in höheren Klassen waren. Diese Details kannte in der Regel keiner, auch wenn man damit Geld verdiente.

    Schwalbe hat mir bisher auch gut gefallen. Als er im Russlandspiel aber über Regeln redete, merkte man auch, dass er sich auf dünnes Eis begeben hat.
    Sinngemäß aus der Erinnerung "Stürmerfoul, nein, da muss der Abwehrspieler stehen, glaube ich, aber der Ellenbogen.." - Sorry, wenn ich es nicht ganz korrekt wiedergegeben haben sollte.
    Ich denke die Akteure (Spieler, Trainer, Experten) kennen i.d.R. sinngemäß die wichtigsten Regeln. Alles weitere ist Intuition.
    Für mich ist das für die Experten aber okay, da ich unterhalten werden möchte und keinen Regelkundevortrag hören möchte.

  • Na, das ist doch mal eine fundierte und gut begründete Gegenmeinung. So macht die Diskussion auch Spaß - wenn vernünftige und nicht ironische oder übertriebene Antworten kommen.

    Sky hat übrigens einen Beitrag zur Korrektur der fritz-Aussage veröffentlicht, siehe hier:

    | sky.de

  • Mit der Korrektur ist dann hoffentlich morgen die Diskussion mit meinem Arbeitskollegen beendet, bei der er nur immer wieder das Argument "aber Henning Fritz hat gesagt" wiederholen konnte.

  • Ich denke die Akteure (Spieler, Trainer, Experten) kennen i.d.R. sinngemäß die wichtigsten Regeln. Alles weitere ist Intuition.
    Für mich ist das für die Experten aber okay, da ich unterhalten werden möchte und keinen Regelkundevortrag hören möchte.

    Sehe ich ähnlich. Zumal man bedenken muss, dass in der überwiegenden Mehrzahl Menschen dort einschalten, die bei weitem nicht über das (Regel-)Wissen verfügen, wie eine beträchtliche Anzahl der HE-Foristen. Da ist dann das "intuitive" Wissen, wie oben angesprochen, völlig ausreichend. Und wenn es mal Unstimmigkeiten gibt, ist Sky offenbar auch in der Lage, angemessen zu reagieren. Insofern passt das denke ich. :hi:

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • @ rocksinger: Beim Fussball hätte Herr Kahn aber Recht, denn dort wäre es ein Eigentor...die Regel dass es nach Abschlägen , Abwürfen kein Eigentor geben kann gibbet dort nämlich nicht...es gab einmal einen berühmten Fall mit dem ehemaligen Frankfurter Torwart Pahl, der sich beim Abwurf den Ball selbst ins Tor geworfen hat , das gilt inoffiziell als spektakulärstes Eigentor der Fussball Bundesliga Geschichte


    Stimmt nicht ganz ...
    Schießt man einen Bodenabstoß oder dirketen Freistoß oder aber wirft einen Einwurf beim Fussball dirket ins eigene Tor gibt es Ecke :D
    Beim Fussbal ist das Fangen des Balls durch dne Torwart halt keine besodnerheit wie beim Handball sondern einfach Teil des Spieles.
    Bei Einwurf ins gegnerische Tor gibt es übrigens Abstoß. Das berühmte Einwurftor von Uwe Reinders war ein Schiedsrichterfehler. Soviel zur Ahnungslosigkeit von Herrn Fritz.


  • Man stelle sich so eine Situation mal nach einem Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft vor und Olli Kahn würde etwas Ähnliches erzählen - der würde doch in der Luft zerrissen ...

    (Zur Erläuterung: Bin KEIN Bayern-Fan und KEIN Olli-Kahn-Fan, aber als Experte verkauft er sich 10 x besser als Fritz)


    In welchem Parallel-Universum gilt Kahn denn als Regelexperte? Kahn hält sich bei Regelthemen immer komplett raus (nicht ohne Grund werden mit Merk/Meier Ex-Schiedsrichter hinzugezogen (die oft genug auch falsch liegen)). Und das sich Kahn mit ca. 1000x mehr Medienerfahrung (und wahrscheinlich einem ganz anderem persönlichen Team hinter ihm) besser verkauft, sollte nun wirklich nicht verwundern. Vielleicht ist da Dein Anspruchsdenken etwas überzogen?

  • Fritz wirkt authentisch, Kahn immer wie ein aufgeplusteter Gockel (wobei, vielleicht ist das ja bei ihm authentisch). Und gäbe es ein Phrasenschwein beim ZDF, wäre es allein durch Kahn immer gut gefüllt.

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    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Das Tor von Uwe Reinders war doch gültig,


    Bauen wir mal eine Brücke von Uwe (Reinders) zu Uwe (Gensheimer) - heute wäre da ein nicht ganz unwichtiges Spiel von "Uwe und seinen Kameraden" gegen Argentinien. Die haben zwar keinen Messi, aber einen Pizarro und sind saugefährlich. ;)

    Mein Tipp: Es wird eng, ganz eng ... :/:


  • In welchem Parallel-Universum gilt Kahn denn als Regelexperte? Kahn hält sich bei Regelthemen immer komplett raus (nicht ohne Grund werden mit Merk/Meier Ex-Schiedsrichter hinzugezogen (die oft genug auch falsch liegen)). Und das sich Kahn mit ca. 1000x mehr Medienerfahrung (und wahrscheinlich einem ganz anderem persönlichen Team hinter ihm) besser verkauft, sollte nun wirklich nicht verwundern. Vielleicht ist da Dein Anspruchsdenken etwas überzogen?

    Dann sind wir ja einer Meinung, dass es das Beste ist, sich aus Regelfragen rauszuhalten, von denen man keine Ahnung hat.

  • Mein Tipp: Es wird eng, ganz eng ... :/:

    Ich sehe auch heute ein kniffligeres Spiel als gg DEN. So potentielle Favoritenrolle und deutsches Handballteam hatte in den letzten Jahren selten positive Ergebnisse zur Folge. Gegen RUS ahnte ich nach Hz1 genau jenes Phänomen, aber das Team hat Moral und kann kämpfen.

    Wir erleben eben aktuell die neue Zeitrechnung postHeuberger.

    Da wir ja kurz im Paralleluniversum Fußball weilten, darf ich kurz bemerken, dass mich so ein Blitz streifte nach dem DEN Spiel ... es waren doch die Dänen, welche die Jugoslawen ersetzten. Sie kamen ohne Vorbereitung vom Strand und holten den EM Titel.
    Jaja, der Vergleich hinkt (ist ja eine WM :smokin: ), aber aktuell weder D noch DEN (footsie) traute man irgendwas zu und Jugoslawien oder Australien ersetzen, egal, Hauptsache Südamerika :lol: :hi:

    Tipp: D vs ARG 29-27

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)

  • Dann sind wir ja einer Meinung, dass es das Beste ist, sich aus Regelfragen rauszuhalten, von denen man keine Ahnung hat.

    Das macht es jetzt aber wieder schwierig, denn dann muss der jeweilige "Experte" ja wissen, von welchen Regelfragen er keine Ahnung hat. :lol:

    Das Erste, was ein Kind lernt, ist gegen den Ball zu treten! Wenn es intelligent ist, nimmt es ihn später in die Hand !!!

    Die Wissenschaftler haben herausgefunden..... und sind auch wieder reingekommen :)

    Politiker sind wie Windeln, man sollte sie oft wechseln, und aus den gleichen Gründen! (Mark Twain)

  • Donnerstag, 20. Januar 2014, 16.55 Uhr
    Wenn der Ronny 2x klingelt
    für einen Audiostream auf http://www.scdhfk-handball.de/fanzone/audio-livestream
    Handball Männer Klingelpartie

    Im Spielfilm klingelt Jack Nicholson, um Jessica Lange zu verführen, deren Ehemann das Haus verlassen hat. In unserem Fall läutet Ronny an einer Haustür in Plagwitz, um Lutz Walter zu überzeugen, gemeinsam das Handballspiel zwischen Deutschland und Argentinien (aus Katar) zu gucken. Immerhin soll Juan Pablo Fernandez, ein ehemaliger Spieler des SC DHfK Leipzig, mitmischen. Sie werden ihn beobachten und nebenbei Zwischenstände ansagen.

    Aber Achtung: Sie hören auf eigene Gefahr!

  • Wenn es für Russland heute blöd läuft könnte das Turnier für sie heute schon vorbei sein. Es wäre dafür nur eine Überraschung notwendig:

    - Sieg von Argentinien gegen Deutschland (Das ist die Überraschung  :D )
    - Sieg von Dänemark gegen Russland
    - Sieg von Polen gegen Algerien

    Umso erstaunlicher, wenn man bedenkt wie gut sich die Russen bisher verkauft haben. Sollte Argentinien heute nicht gewinnen bzw. Russland zumindest einen Punkt holen gibt es übermorgen ein echtes Endspiel um den 4. Achtelfinalplatz.