• Wenn der Ballbesitzer gegen die Hand am Gegner vorbei geht, sollte er den Ball in der anderen Hand halten. Das bietet für jede Folgehandlung Vorteile.

    Falls der Gegner sich nicht austanzen lässt, ist das Abspiel leicht möglich und das Spiel geht weiter.

    Falls der Ballbesitzer den Zweikampf gewinnt und eine Aushilfe bindet, kommt der Pass zum parallel stoßenden Nebenmann, der dann eine Überzahl ausspielen kann.

    Falls der Ballbesitzer den Zweikampf gewinnt und keine Aushilfe kommt, geht der Ball zurück in die Wurfhand zum Torwurf.

    Falls der Ballbesitzer den Zweikampf gewinnt und die Aushilfe nicht rechtzeitig um die Sperre herum kommt, geht der Pass zum Kreisläufer.

    So stelle ich mir das vor, so habe ich das oft genug gespielt, so wurde das vom SR auch immer genehmigt.

    Trotzdem nimmt fast jeder Spieler den Ball sofort in die Wurfhand. Aufgefallen ist es mir zuletzt bei Loerper, weil sie als RRR (Rechtshänderin im rechten Rückraum) ständig links vorbei geht. Was könnte die für Chancen erarbeiten, wenn sie den Ball in die andere Hand nähme!

    Warum macht das niemand? ?(

  • Hallo,

    das muss im Training geübt werden, genau wie das Werfen mit der schwächeren Hand.

    Allerdings dürfte das nur bei Personen von Erfolg geprägt sein, die auch eine Neigung zur anderen Hand, oder sogar beidhändig haben.

    Meine Tochter ist Rechtshänderin, spielt aber unter Bedrängnis auch mit links ab bzw. schließt den Torwurf mit links ab. Das sieht manchmal nicht so elegant aus, weil sie mit links abspringt, aber meist bringt sie in diesen Situationen auch den Ball im Tor unter. Pro Spiel passiert das aber max. 1-2mal.
    Aber: sie hatte als Kleinkind auch eine Affinität zur linken Hand.

    Sophie

  • Henning, wenn der Rückraumspieler in den Nullschritt einspringt, dann hat er MEISTENS den Ball in beiden Händen vor der Brust/Bauch. Es ist sehr schwierig, wenn er links vorbei geht, den Ball in der linken Hand zu führen (denn Rechtshänder bleibt Rechtshänder und er nimmt eben den Ball automatisch in die rechte Hand). Er lernt ja auch den ÜBERZIEHER mit dem RECHTEN Arm und nicht, dass er den Ball in die linke Hand nehmen soll... Ich denke, das ist verteufelt schwer, was Du da forderst.

  • Wer ist als Rechtshänder mit der linken Hand genauso Ballsicher wie mit Rechts?


    Wenige, aber welche Ballsicherheit braucht es, um den Ball in einer Hand zu halten, um einen kurzen Pass zu spielen oder den Ball von der einen Hand in die andere zu führen?

    das muss im Training geübt werden


    Das finde ich auch.

    Zitat

    Allerdings dürfte das nur bei Personen von Erfolg geprägt sein, die auch eine Neigung zur anderen Hand, oder sogar beidhändig haben.


    Da kann ich zustimmen; ich bin mit rechts nicht wesentlich besser als mit links, aber für´s Ballhalten oder einen Pass reicht es mit jeder Hand.

    dann hat er MEISTENS den Ball in beiden Händen vor der Brust/Bauch.


    Dann nimmt er die rechte Hand vom Ball weg und schon führt er den Ball in der linken Hand. Die Schwierigkeit sehe ich nicht.

    Er lernt ja auch den ÜBERZIEHER mit dem RECHTEN Arm und nicht, dass er den Ball in die linke Hand nehmen soll... Ich denke, das ist verteufelt schwer, was Du da forderst.


    Ich glaube, man müsste den Spielern nur mal aufzeigen, was geht.

    Eine weiß schon, wie´s geht: im Spiel Schweden : Montenegro um Bronze :D. Johansen ist nur dabei, um ein paar mal mehr zu zeigen, wie sicher der Ball in der fernen Hand vor der Gegnerin ist.

    37:25 So einfach ist das: Ball in die linke Hand, wenn man links vorbei geht.
    45:10 Auch für Linkshänder, die links vorbei wollen, ist es ratsam und selbstverständlich, den Ball in der linken Hand zu halten.
    1:08:48 Ball links, links vorbei, Aushilfe kommt von links, Ball in die rechte Hand
    1:17:58 Ball links, links vorbei, keine Aushilfe, Wurf
    1:24:48 Funktioniert auch noch nach dem Prellen
    1:31:25 Links ist der Ball in Sicherheit vor der ausgespielten Gegnerin, dann rechts in der Wurfhand geschützt vor der Aushilfe.

    Funktioniert gegen Knezevic, gegen Jovanovic; gegen wen sollte es schief gehen?

    3 Mal editiert, zuletzt von Henning (3. Januar 2015 um 15:40) aus folgendem Grund: Linkprobleme

  • Henning, es gefällt mir, wie hartnäckig Du Deine Thesen vertrittst. Zumindest bei manchen Trainern wirst Du dadurch für einen Moment das Nachdenken anregen. Vielleicht dauert das Denken auch manchmal ein bischen länger. Aber ob Du dann den Handball revolutionieren wirst, weiss ich nicht.
    --- Nehmen wir diese Sache mit der linken Hand, die den Pass nach links spielen soll (oder bei der Täuschung oder ähnliches). Das Ganze läuft ja in der Entwicklungspsychologie bzw. der Medizin unter dem Oberbegriff "SEITIGKEIT". Ich bin da nicht besonders bewandert, aber die Seitigkeit prägt sich ja schon sehr früh aus (im 3. Lebensjahr ??). Du müsstest also sehr früh mit der Gleichseitigkeit anfangen.
    -- Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass Koordinationsübungen sehr helfen, Einseitigkeiten einzuebnen bzw. die Unterschiede verringern. Schau einmal Sportstudenten an, die haben viel weniger Koordinationsmängel als "normale" Handballer. Aber jetzt in der Kita eine Diskussion anzufangen und von der Leiterin zu verlangen, dass gleich viele Bälle mit dem linken wie mit dem rechten Arm geworfen werden müssen ?? Macht das Kind auch nicht so ohne weiteres...
    -- Aber vielleicht ist doch was Wahres bei Deinen Überlegungen dran... Grübel, grübel-

  • Findest Du, dass das eine Revolution wäre LagoTrainer?


    Bei Bewegungen gegen die Wurfhand ist das aus meiner Sicht die einzig sinnvolle Variante für die ersten ein-zwei Schritte. Das der Ball mit dem letzten Schritt in die Wurfhand muss ist klar. Man muss nur mal folgende Überlegungen anstellen:

    1) Wie würdet Ihr gegenüber einem Spieler argumentieren, wenn er mit links abspielen möchte, ihr das aber nicht für richtig haltet?
    2) Wie argumentiert ihr pro linke Hand?

    Für 1) fällt mir nur ein, dass Spieler mit der schwachen Hand eventuell nicht gut genug sind.
    Für 2) fallen mir einige Gründe ein.

    Ich schule das seit mehreren Jahren so und bisher konnte das jede Spielerin und jeder Spieler umsetzen. Es geht in der Regel ja um Pässe über kurze oder sehr kurze Strecken. Das ist überhaupt kein Problem.

  • es ist doch immer wieder spannend zu beobachten, wieviele leute, die sich gedanklich offenbar mit der individuellen ausbildung von sportlern beschäftigen noch nicht einmal einen blick in die rahmentrainingskonzeption oder standardliteratur werfen oder sich sonst wie fortbilden ...

    diese "revolution", beidseitigkeit zu schulen wird von allen - kompetenten - seiten bereits seit jahren gefordert. betrifft aber nicht nur, die ausbildung der wurf-/passhand, sondern z. b. auch das sprungbein. warum das trotzdem von den trainern in den relevanten bereichen nicht umgesetzt wird, musst du vermutlich jeden einzelnen für sich fragen... im prinzip ist es aber vermutlich wie bei einer diät... das problem ist bekannt, das theoretische wissen ist evtl. sogar vorhanden ... aber es scheitert mal wieder an der umsetzung. ansonsten ist das eine diskussion, die genau so effektiv ist, wie: wäre es für einen übergewichtigen sinnvoll, weniger zu essen?

  • Nee, talentschmiede, Du hast es nicht begriffen, wie ich argumentiert habe. Ich habe überhaupt GAR NIX gegen beidseitige Schulung oder Sprungwürfe trainieren mit dem falschen Bein und so. Sondern es gibt eben auf dieser Welt ne ganze Menge Rechtshänder und einige wenige Linkshänder und so gut wie keine Beidhänder. Das ist erst mal ein Fakt und die Kinder kommen als Rechts- oder Linkshänder in das erste Handballtraining. So. ---
    Und ich sage NUR, dass ich ja dann erst anfangen kann, Beidseitigkeit zu schulen. Und dass es sehr, sehr schwer ist und jahrelange Übung erfordert, mit der Nichtwurfhand dasselbe zu machen wie mit der Wurfhand.---
    Mehr habe ich nicht gesagt.
    -- Und dass die allermeisten Menschen eben die Übung mit demjenigen Arm lieber machen, mit dem sie die Übung eben besser hinkriegen bzw. die Sache ÜBERHAUPT erst mal einigermassen zum ersten Mal hinkriegen, dass ist auch Fakt.
    --- Ich muss aber auch dauernd Kompromisse schliessen mit meinen mittelmässigen (!) Nachwuchstalenten: Sie machen eben lieber die Körpertäuschung automatisiert auf eine Art und Weise. Und dann bin ich glücklich darüber, dass sie diese ÜBERHAUPT mal machen in einem Spiel. Habt Ihr denn nur Jahrhundert-Talente ??