Artikel aus der Thüringer Allgemeinen/Marco Alles / 12.11.13 / TA
Erfurt. Selbst die lange Rückreise aus Rumänien
hat nicht ausgereicht, um den Ärger zu verdauen: "Ich bin noch immer
stinksauer", sagte Herbert Müller, als der THC-Tross am Montagabend in
Erfurt ankam. "Dieses Spiel wurde verschoben.
Wir sind von den slowenischen Schiedsrichtern klar betrogen worden",
schimpfte der Trainer über die Begleitumstände der
Champions-League-Partie in Baia Mare
(19:20). Schon im Vorfeld war dies seine größte Sorge gewesen, weil in
südosteu-ropäischen Ländern "aus Kassen für die Schiedsrichter kein
Geheimnis gemacht wird".An Dreistigkeit nicht zu
überbieten seien allerdings die Aussagen von rumänischen
Klub-Verantwortlichen nach der Begegnung gewesen: "Der Bürgermeister hat
zu mir gesagt, dass sie mit zehn Toren hätten gewinnen müssen; bei dem
Geld, was er den Schiedsrichtern gegeben hat", sagte der THC-Trainer.
Ein Schlag ins Gesicht hätte nicht mehr schmerzen können.Müller kündigte eine offizielle Beschwerde beim europäischen Handballverband (EHF) an. "So ein Betrug schadet ja nicht nur uns, sondern dem ganzen
Sport." Allerdings rechnet er nicht mit einer tiefgehenden Untersuchung
der Vorgänge. Zu häufig wären solche Vorkommnisse schon unter den
Teppich gekehrt worden. "Aber diesmal kann und werde ich nicht still
sein", sagte er.
Sportlich lässt wenigstens der knappe 28:27-Sieg von Györ bei Hypo Niederösterreich den Thüringerinnen alle Chancen offen. Ein Erfolg mit mindestens sechs Treffern Vorsprung am Sonntag in Nordhausen gegen Hypo würde Vorrundenplatz zwei und das Weiterkommen bedeuten. Vorausgesetzt: Baie Mare überrascht nicht auch in Györ.Doch zunächst gilt es für den THC am morgigen Mittwoch in Trier (19.30 Uhr), die nächste DHB-Pokalrunde zu erreichen.