Der Wahlkampf ist da – wie ist euer Eindruck

  • Auch wenn die Gefahr groß ist, dass so ein Thread ganz schnell vollgetrollt wird, will ich mal einen Versuch starten. Ab und an haben sich hier ja auch interessante Diskussionen zum Thema Politik im allgemeinen ergeben.
    Als Ex-Ossi mit noch aktiver Erinnerung an die DDR ist so ein Wahlkampf für mich immer wieder faszinierend. Früher brachte ja der Hauswart die Wahlzettel vorbei und machte unterschwellig klar, dass eine Teilnahme bei der Wahl, die keine Machtoption beinhaltete, sehr erwünscht wäre. Heute kann es einem passieren, dass der OB-Kandidat im Wahlkampf persönlich vor der Tür steht und um die Stimme wirbt.

    Ich finde es äusserst spannend, wie die Parteien im Vorfeld der Wahl versuchen eigene Schwächen zu übertünchen und beim Gegner in offenen Wunden zu bohren. Von dem was ich aus anderen Ländern so kenne halte ich unseren Wahlkampf auch für recht kultiviert und da es am Ende auch drei oder vier theoretische Koalitionskombinationen geben könnte auch recht spannend.
    Spätestens seit dem letzten Montag hat der aktive Wahlkampf begonnen. Die Stadt ist vollgepflastert mit Plakaten. Wird wohl fast überall im Lande so sein.
    Diesen Wahlkampf finde ich im Vergleich zu den Vorgängern insgesamt bisher am laschesten. Vielleicht kommt ja noch was, aber denkwürdige Kaninchen, die noch aus dem Hut gezaubert werden, würden mich überraschen. Eines dieser Kaninchen war bei der letzten Wahl beispielsweise die uralte Kopie die Umweltminister Gabriel auf einmal in seinem Ministerium fand, die belegen sollte, dass Kohl ein ganz schlimmer Atomlobbyist gewesen ist. Auch gab es damals mehr Einheizer. Frau Nahles beispielsweise ist ist völlig verstummt. Einzig Oppermann gibt den Klassensprecher. Interessant finde ich, dass die Grünen mit der Veggie Tag Debatte der FDP eine Steilvorlage geben. Wie kann man so eine Initiative im Wahlkampf raushauen? Damit mache ich Punkte beim Stammwähler, aber unentschiedene Wähler werden sich wieder an Grünendebatten wie die 5-Mark-für- den-Liter-Benzin erinnern und die FDP kann darauf mit dem Verweis auf Kampf gegen Bevormundung reagieren. Interessant auch, dass bisher niemand in die sich anbahnenden Schuldenschnittlüge für Griechenland drein haut. Aus meiner Sicht der einzige echte wandelnde Zombie der Koalition. Weiterhin bemerkenswert, dass die SPD rot-rot-grün ausschliesst. Die Linke ist doch mit Riexinger/Kippinger an der Spitze deutlich kalkulierbarer geworden und für nur rot-grün wird es nach Stand der Dinge wohl nicht reichen. Mit rot-rot-grün als Option würde es richtig spannend werden.

  • Ich finde dieser Wahlkampf zeigt leider allzu deutlich, wie
    es aktuell um unsere Politik bestellt ist. Es gibt kaum klare Aussagen, welche
    konkreten Lösungen die Parteien für die großen Probleme (EU, demografischer
    Wandel, Sozial- und Finanzpolitik, Umwelt) anzubieten haben. Vielmehr wird aus
    einer Empfehlung, einen Veggie-Day einzuführen, eine Riesennummer gemacht. Das
    lenkt ganz offensichtlich davon ab, dass man a) entweder wirklich keinen Plan
    hat, wie man politisch Einfluss auf die Probleme nehmen kann oder b) man die
    unangenehmen Wahrheiten (noch) nicht nennen mag. Der Wahlkampf wird von der
    bestehenden Bundesregierung dominiert. Die CDU hat alle Ecke dermaßen rund gelutscht,
    dass sie für die Opposition kaum noch Angriffsflächen bietet, der
    Junior-Partner prollt ein bisschen rum, um die 5 % Hürde zu nehmen. Zudem
    scheinen mir SPD und Grüne nicht in der Lage zu sein, die durchaus vorhandenen
    Defizite der Bundesregierung offen zu legen, weil sie einfach in den Medien
    nicht die gewünschte Deutungshoheit erreichen. Insofern läuft für Merkel wohl
    alles nach Plan. Mir scheint sie eh so flexibel zu sein, dass ihr am Ende
    völlig egal ist, mit wem sie zusammen regiert, Hauptsache die Macht bleibt
    erhalten. Und notfalls würde die es auch mit den Grünen machen. Was
    zugegebenermaßen einen gewissen Reiz hätte.

  • Das interessanteste an dieser Bundestagswahl ist für mich der in unserer Gemeinde parallel dazu durchgeführte Bürgerentscheid über ein neues Gewerbegebiet...da kann man endlich einmal Poliitik aktiv mitgestalten.....ansonsten stimme ich meinem Vorredner vollkommen zu...die etablierten politischen Parteien haben sich auch in vielen Dingen soweit angenähert, dass es letztlich wenig Unterschiede für den Bürger machen wird ob CDU/FDP, SPD/Grüne oder gar eine grosse Koalition ( wahrscheinlichste Lösung falls die FDP nicht in den Bundestag kommen sollte) an die Regierung kommt...die Alternativparteien haben m-E. überhaupt keine tragfähigen Konzepte, das gilt insbesondere für die Piraten deren wichtigste Wahlkampfthemen z.B. freies U-Bahn-Fahren sind

  • Ich sehe es ähnlich wie madmanner: konkrete Lösungen werden (absichtlich) verschwiegen und jeder drischt nur auf den anderen ein. Wo keine Lösungen aufgezeigt werden, kann auch keine Angriffsfläche für den politischen Gegner gezeigt werden. Ab und zu wird mal von leichten Steueränderungen geredet, aber wie es mit der EURO-Krise weitergehen soll, wie unsere Steuer- und vor allem die Solzeialsysteme fortentwickelt werden sollen, dazu ist kaum etwas konkretes zu hören.
    Erstaunlich finde ich, dass bei uns in der Stadt die FDP unheimlich viele Wahlplakate aufgehangen hat. Da hat wohl jemand große Angst, unter die 5% zu fallen, was ich persönlich gar nicht so schlimm fände. Der FDP fehlt m.M.n. von allen das klarsten Profil.
    Für mich ist der Wahlkampf insgesamt noch sehr dröge. Vielleicht ändert sich das noch, wenn der Großteil der Bundesländer keine Ferien mehr hat. Aber ich rechne auch nicht mehr mit großen Überraschungen. Das schon gebrachte weiße Kaninchen wird wohl nicht mehr aus dem Hut gezaubert werden können. Die NSA Bespitzelung trifft wohl beide Großparteien so gleichermaßen, dass sich niemand wirklich traut, daraus Kapital zu schlagen, obwohl das vielleicht durchaus Potential hätte, daraus Wahlkampftheater zu machen.
    Die Überraschung des letzten Jahres die Piraten haben sich durch eigenes Unvermögen selbst ins Abseits gestellt. Von denen ist auch nichts zu erwarten und sich glaube nicht, dass sie den Einzug in den Bundestag schaffen werden.

  • Ich habe als nicht in Deutschland lebend den Eindruck, dass im Prinzip gar kein echter Wahlkampf stattfindet. Das liegt zum einen daran, dass mit Steinbrück ein echter Herausforderer fehlt und zum anderen in Deutschland die Furcht vor Veränderungen vorherrscht. Man ist vielleicht mit dem Status Quo nicht zufrieden, befürchtet aber, das irgendwelche Veränderungen alles nur noch schlechter machen.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Im Großen und Ganzen kann ich mich den Vorrednern anschließen. Das Schlimmste für mich ist, das wir bei dieser Wahl eigentlich gar keine Wahl haben, weil sich die großen Parteien in ihren Programmen wirklich nur noch marginal untescheiden. Erstmals in meiner langen Karriere als aktiver Wähler (ich habe noch keine Wahl ausgelassen) weiß ich bis dato nicht wo ich mein Kreuzchen denn machen soll.

    CDU ? - Besteht eigentlich nur aus Frau Merkel. Deren Beliebtheitswerte beim Volk sind für mich nicht zu erklären, da sie im Moment alles aussitzt, sich nicht konkret äußert und wohl nur auf die lethargische SPD verlassen kann. Trotz aller Skandälchen in den letzten Jahren.

    SPD ? - Die ehemalige Arbeiterpartei hat sich in großen Teilen der CDU angenähert und diese schon hier und da mal rechts überholt. Die Quittung wurde in den letzten Wahlen ja schon erteilt. Nur noch rund 25% sprechen da Bände. Konnte bislang keine der Steilvorlagen, die die Regierungskoalition zuhauf geliefert hat, auch nur annähernd verwerten.

    FDP ? - Kein weiterer Kommentar da reine Klientelpartei

    Grüne ? - Von der einstmals innovativen und sicherlich für Deutschland sehr wichtigen Protestbewegung verkommen zur reinen Verbotspartei (Veggie Day, Fahrverbote u.s.w) und wichtigsten Vertreter des neuen Spießbürger- und Gutmenschentums

    Linke, Piraten und alle rechten Gruppierungen stehen für mich nicht zur Debatte. Bleibt eigentlich nur noch die AfD. Aber die haben ja bislang auch noch nicht wirklich ein Profil gewonnen. Und ein Euroaustritt wäre für mich indiskutabel.

    Zum Glück bleibt noch ein Monat Zeit eine Entscheidung zu finden. Das wird aber, zumindest für mich, schwerer denn je. Zumal von jetzt noch teilweise vollmundigen Versprechungen (Steuersenkungen Strompreisbremse u.v.m.) nach der Wahl, wie eigentlich immer, nicht mehr die Rede sein wird. Im Gegenteil ist zu befürchten, das nach dem 22. September das ganze Ausmaß der Politik der letzten Jahre deutlich sichtbar werden wird. Ich befürchte da wird noch einiges Unangenehme auf uns zukommen und es werden sich noch viele die Augen reiben.

  • Was ich bezeichnend finde, sind die Wahlplakate der CSU in Bayern: Dort werden auch in Franken (!) "Heimatbilder" gezeigt und daneben steht dann: "Heimat CSU". Ein Wahlkampf, der nicht um politische Themen geht, sondern nur Emotionen auslöst, ist doch kein Wahlkampf. Also bitte. Auch die SPD bekleckert sich hier nicht gerade mit Ruhm, sondern zeigt Christian Ude (in dem Fall für die Landtagswahl, was aber auch kein Unterschied ist), der das Wort "WORT" in der Hand hält, und drüber steht: "Ein Ministerpräsident, der Wort hält". Primitiver geht's doch wohl nicht. Einzig die Grünen überzeugen mit Themen. Sie sind die einzigen, die ein Steuersystem exakt und konkret vorgerechnet haben, die Schlagworte wie "Mensch vor Bank" von sich geben, was ich im Übrigen sehr gut finde und die Gesetzesvorschläge wie den Veggie-Day machen (was übrigens kein Verbot darstellt, wie mein Vorredner FEH gesagt hat, sondern ihrer klaren ökologischen Richtlinie entspricht. Keiner wird gezwungen, in einer staatlich geförderten Kantine zu essen). Die CDU/CSU dagegen schlägt Steuerentlastungen vor, die, wie sie in den letzten vier Jahren gezeigt haben, eh nicht umgesetzt werden, und das finde ich einfach schade.

  • Kann es sein, das die SPD + Grünen in diesen Zeiten garnicht regieren und Verantwortung übernehmen wollen ?(

  • Zitat

    die Schlagworte wie "Mensch vor Bank" von sich geben, was ich im Übrigen sehr gut finde und die Gesetzesvorschläge wie den Veggie-Day machen (was übrigens kein Verbot darstellt, wie mein Vorredner FEH gesagt hat, sondern ihrer klaren ökologischen Richtlinie entspricht

    Das meinte ich mit meinem Eingangspost, dass solche Threads die Gefahr haben zu vertrollen, da es User gibt die dann gleich die Vorzüge ihrer Partei hervorheben. Aber gut, noch hält sich der Ton ja im Rahmen, von daher ein kurzer Einwand. Meines Wissens nach gibt es schon heute eigentlich die keine Kantine, welche nicht täglich, mindestens ein vegetarisches Gericht anbietet. Ich selbst esse fleischarm (maximal 2x pro Woche), würde mich also freuen. Letztlich wäre der Veggietag aber ein Gedenktag, der uns jede Woche an die Schlechtigkeit der Massentierhaltung erinnern soll. Ab dann darf man sich an genau einem Tag in der Woche, wo man vielleicht gerade Bock auf Fleisch hat, beschränken. Das meinte FEH mit den ewigen Gutmenschen und Moralaposteln bei der Grünen, die so abtörnen. Wenn man das weiterdenkt könnte ja auch irgendwann der Kaltduschtag kommen, da gut für den Kreislauf und gut für die Stromrechnung. Nun wirst Du auch wissen, wo ich in der Regel mein Kreuz mache. Ich wollte ja auch nur darauf hinweisen, dass ein Veggietag für die eigene Klientel vielleicht ganz gut im Wahlprogramm ist, aber neue Wähler erreiche ich damit nicht, da der politische Gegner eben genau darauf wartet. Nun ist das Thema noch klein, wäre mal interessant so eine Debatte bei Maischberger etc. anzusetzen. Das würde dem Thema etwas Zug verhelfen. Genau diese Zuspitzung fehlt einem als Wähler ja gerade vor den Wahlen, damit man die Unterschiede erkennen kann. Da aber die meisten Partein ihre Wähler in der großen Mitte fischen, wird das eigene Profil vor der Wahl noch mehr als sonst verschleiert. Ist zumindest meine Küchentheorie.

  • Das mit diesem "Veggietag" ist doch ohnehin reiner Populismus, da das sehr viele Kantinen ohnehin schon so handhaben, z.B. auch die Schulkantine unseres Sohnes...da brauch ich keine "Gestezesinitiative" für so etwas, der Bürger ist doch schon etwas mündiger als viele bei den Grünen zu denken scheinen...abgesehen davon halte ich es für daneben den Leuten per Gesetz quasi "vorschreiben" zu wollen was sie am besten essen sollten...da gibt es denke ich weit wichtigere Themen, und dass man für den Wahlkampf einen solchen Aufhänger nimmt zeigt doch, dass es in Wirklichkeit in der Tat kein richtiger "Wahlkampf" ist

  • abgesehen davon halte ich es für daneben den Leuten per Gesetz quasi "vorschreiben" zu wollen was sie am besten essen sollten...


    Der Fairness halber muss man sagen, dass die Grünen nie von einem Gesetz geredet haben, dass hat eben der politische Gegner so hingedreht. Es geht um "Unterstützung", da hiermit wohl nicht moralischer Beistand und Werbung auf der eigene homepage gemeint ist, kann es sich ja nur um Subventionen handeln.

  • Einzig die Grünen überzeugen mit Themen. Sie sind die einzigen, die ein Steuersystem exakt und konkret vorgerechnet haben, die Schlagworte wie "Mensch vor Bank" von sich geben, was ich im Übrigen sehr gut finde und die Gesetzesvorschläge wie den Veggie-Day machen (was übrigens kein Verbot darstellt, wie mein Vorredner FEH gesagt hat, sondern ihrer klaren ökologischen Richtlinie entspricht. Keiner wird gezwungen, in einer staatlich geförderten Kantine zu essen). Die CDU/CSU dagegen schlägt Steuerentlastungen vor, die, wie sie in den letzten vier Jahren gezeigt haben, eh nicht umgesetzt werden, und das finde ich einfach schade.

    Soso, die Grünen haben ein Steuersystem exakt vorgerechnet.
    Wenn Du damit meinst, die Steuersätze stumpf zu erhöhen, dann ist ja ne tolle Rechnung. :lol:
    Und die Steuerentlastungen von CDU/CSU suche ich auch schon lange.

    Aber es ist ja gut, wenn sich jemand noch so klar positioniert.

    Der Veggie-Tag ist in der Tag nur eine reine Absichtserklärung. Kann ich mit leben, lebe ich eh schon danach.

  • Ist überhaupt richtiger Wahlkampf?

    Die CDU sagt, Mutti wirds schon richten.
    Die SPD ist die Partei, die alles nicht gewesen sein will (Hartz, NSA, Bahnprivatisierung usw.)
    Die FDP bekommt genügend Leihstimmen von der CDU, hat man doch bereits bei den letzten Landtagswahlen gesehen.
    Die Grünen mit ihrem Veggieday. Für Deutschland mit angeblich christlicher Tradition ist der Freitag sowieso Veggieday, das sollten sowohl die Kühnast, die danach ruft, als die Pastorentochter Angie, die bei dem Thema versucht abzugrätschen, wissen.
    Die Linke kann heiße Luft machen, in Verantwortung kommen sie aktuell sowieso nicht.

    Piraten, AfD ???

  • Kann es sein, das die SPD + Grünen in diesen Zeiten garnicht regieren und Verantwortung übernehmen wollen ?(

    Den Eindruck erweckt es ja in der Tat und ist wohl auch nicht von der Hand zu weisen. Wenn man sich im politischen Berlin umhört, sind für die Zeit nach der Wahl von Merkel schon weitreichende Zusagen in Richtung Eurobonds, Schuldenschnitt für Griechenland etc, gemacht worden. Derzeit geht es nur noch ums wording für die Instrumente. Die aktuelle Regierung streitet damit Schuldenvergemeinschaftung ab, die sie defacto schon mit trägt. Die neue Regierung muss zwangsläufig in der selben Richtung handeln. Dass da der Gedanke von Suppe selbst auslöffeln aufkommt, liegt nahe. Andererseits muss die Stimmung zwischen den Regierungsparteien immer neue Tiefpunkte erreichen, so dass eine Fortsetzung der aktuellen Koalition eher unwahrscheinlich ist. Westerwelle wird nur noch über die auswärtigen Beschlüsse des Kanzleramts informiert, Rösler ist untergetaucht und die Weinkönigin spielt Wahlkampf, ohne dass ihn wer versteht. Der Rest der Minister ist mit ihren speziellen Skandälchen so beschäftigt, dass man sie eh nur mehr in Untersuchungsausschüssen wahrnimmt. Ich schätzt mal, dass die große Koalition ausgemacht ist, die SPD die Führung darin als aussichtslos betrachtet und sich jetzt in aller Ruhe auf den Juniorpartner vorbereitet. Muss man nicht mehr sooo viel Wahlkampf für machen.

    Am lustigsten finde ich persönlich die Aufregung um den veggie-Day. Das steht seit fast vier Monaten im Wahlprogramm der Grünen und wenn's die Bild auspackt regt sich der gemeine Deutsche mehr darüber auf, als über die Datenausspähung. Extra3 nannte es Burger-Rechte vor Bürgerrechte. Dass User wie Gottfried da permanent und immer noch eine Vorschrift draus machen, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Das paßt halt zu gut ins Weltbild, als das man die Realität dahinter zugeben könnte. Andererseits schafft es Union und FDP tatsächlich im Jahr 2013 bei vielen die Urinstinkte der Steinzeit zu wecken, muss man fast Respekt davor haben. Also vor der Kampagne und nicht den am veggie-Day verhungernden Wählern.... ;)

  • Wenn Du damit meinst, die Steuersätze stumpf zu erhöhen, dann ist ja ne tolle Rechnung. :lol:
    Und die Steuerentlastungen von CDU/CSU suche ich auch schon lange.


    1. Man hat als Bürger eben die Wahl: Ein gerechtes und kompliziertes Steuersystem, oder ein ungerechtes, dafür aber auch einfaches. Das ist auch der Schmu, den die FDP treibt, denn beides zusammen funktioniert schlicht und einfach nicht. Ich für meine Seite würde ein gerechtes und kompliziertes nehmen.
    2. 30 Milliarden Mehrausgaben durch Steuersenkungen. Wahlprogramm. Lesen bitte.

  • Am lustigsten finde ich persönlich die Aufregung um den veggie-Day. Das steht seit fast vier Monaten im Wahlprogramm der Grünen und wenn's die Bild auspackt regt sich der gemeine Deutsche mehr darüber auf, als über die Datenausspähung. Extra3 nannte es Burger-Rechte vor Bürgerrechte. Dass User wie Gottfried da permanent und immer noch eine Vorschrift draus machen, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Das paßt halt zu gut ins Weltbild, als das man die Realität dahinter zugeben könnte. Andererseits schafft es Union und FDP tatsächlich im Jahr 2013 bei vielen die Urinstinkte der Steinzeit zu wecken, muss man fast Respekt davor haben. Also vor der Kampagne und nicht den am veggie-Day verhungernden Wählern.... ;)


    Props!! Exakt richtig.

  • Aktuell halte ich alle im Bundestag vertretenen Parteien für nicht wählbar.
    Entweder es fehlt ein Finanzierungskonzept oder es beinhaltet heiße Luft oder die totale Überwachung. Auch alles was einem nicht passt, pauschal verbieten ist so eine Sache, die ich auch nicht mag. Auch wenn der Veggi-Tag bei den Grünen seit 4 Monaten im Programm steht, zeigt er deutlich, dass hier die Partei ihre Ansichten mit dem Vorschlaghammer durchsetzen will (Rauchverbot, Öffnungszeiten, Fleischkonsum, Tempo auf Autobahnen). Daher erst recht nicht wählbar. Mal abgesehen davon, dass das Steuersystem der Grünen am Ende die Single-Haushalte entlasten wird und Familien belasten.

    Aber auch die bisher sich herauskristallisierten 2 Parteien (Piraten und AfD) sind in keinster Weise wählbar. Aber es treten 25 Splittergruppierungen an, und aktuell macht die Partei mit der Faulenquote bei mir das Rennen.

    Ich werde wählen gehen und auch eine gültige Stimme abgeben...die Frage ist nur für wen...das wird sich wohl erst am Wahltag entscheiden.

    Viele Grüße
    :hi:

    Einmal editiert, zuletzt von Snuffmaster (16. August 2013 um 20:33)

  • Auch wenn der Veggi-Tag bei den Grünen seit 4 Monaten im Programm steht, zeigt er deutlich, dass hier die Partei ihre Ansichten mit dem Vorschlaghammer durchsetzen will (Rauchverbot, Öffnungszeiten, Fleischkonsum, Tempo auf Autobahnen). Daher erst recht nicht wählbar. Mal abgesehen davon, dass das Steuersystem der Grünen am Ende die Single-Haushalte entlasten wird und Familien belasten.


    Welche Partei will ihre Ansichten nicht möglichst schnell durchsetzen??

    Letzteres stimmt nicht, aus 2 Dingen:
    1. Es geht nicht um Familien, sondern um Ehepaare. In Deutschland haben ca 25% aller nicht verheirateten Ehepaare minderjährige Kinder. Das Ehegattensplitting wollen sie abschaffen, und das würde alle Ehepaare betreffen, nicht aber die Familien.
    2. Belasten würde es die Ehepaare/Familien auch nicht. Ich bin Mitglied einer vierköpfigen Familie, wir verdienen ca 5000 im Monat zusammen. Wir würden am Ende mehr Geld haben als vorher nach dem Steuersystem der Grünen. Singles würden noch mehr mehr haben, aber auch Familien mehr. Von Belasten kann also keine Rede sein. Nur die Superreichen werden belastet, was genau der richtige Schritt ist.

  • 2. Belasten würde es die Ehepaare/Familien auch nicht. Ich bin Mitglied einer vierköpfigen Familie, wir verdienen ca 5000 im Monat zusammen. Wir würden am Ende mehr Geld haben als vorher nach dem Steuersystem der Grünen. Singles würden noch mehr mehr haben, aber auch Familien mehr. Von Belasten kann also keine Rede sein. Nur die Superreichen werden belastet, was genau der richtige Schritt ist.

    Da gebe ich dir recht...faktisch würde mehr im Geldbeutel sein! Aber die Gegenrechnung was das Leben dann mehr kostet sollte dann auch mit eingerechnet werden. Bei einer Grünen Regierungsbeteiligung wird Strom,Benzin und wahrscheinlich auch noch andere Güter (z.B. Fleisch :D) garantiert teurer :D

    Was den Wahlkampf angeht...naja diese zum Teil schmutzigen Geschichten, die komischer Weise jetzt ausgegraben werden, nerven mich...mir fehlen Themen und vorallem Wege wohin alles gehen soll :(

    Bislang wusste ich lange im Vorwege wen ich wähle aber heute...mmmmmmmm....ich bin echt unentschlossen. Ausser für Grün und extreme Parteien bin ich für alles offen :D

    In diesem Sinne Yes weekend--wählt Horst Schlemmer ;)

  • Bislang deute ich die Posts hier in überwiegender Mehrheit so, das.......

    ..... die meisten nicht wissen wen sie wählen sollen bzw.
    .... alle Parteien für eher unwählbar halten.

    Wenn der Rest der Bevölkerung ebenso denken sollte, werden wir im September ein historisches Tief bei der Wahlbeteiligung erleben. Wäre im Prinzip ja wirklich das Beste um den Damen und Herren in Berlin einen Denkzettel zu verpassen. Aber ich glaube selbst das würden die Parteidemagogen noch schönreden. Und ändern tut man damit ja im Endeffekt auch nichts. :nein: