SG Flensburg-Handewitt

  • Mir gefällt es auch das wir mehr Abwehrvarianten haben und da Gottfridson sowieso mein Lieblingsspieler ist, gefällt mir unser Spiel gerade sowieso.

    Trotz allem sollte man auch nicht verkennen, dass wir momentan wohl auch den besten Kader seit der Andersson-Ära haben. Gerade die halblinke Position war ein Großteil der Vranjes-Ära eine Riesenbaustelle, fast schon verflucht, was ja Vranjes erst dazu bewogen hat hier auf zwei Allrounder zu setzen, auch am Kreis gab es Saisons, wo Spieler quasi durchspielen mussten. Zachariassen 2015 durch Heinls Krankheit oder Toft Hansen wegen Zachariassens Kreuzbandriss/immer noch Heinl ein Jahr später.

    Das halte ich auch für die eigentliche Leistung die Vranjes zunächst allein und dann mehr und mehr mit Machulla vollbracht hat. Diese unzähligen kleinen Baustellen nach und nach zu beseitigen. Man bedenke mal....2015 waren unsere Neuzugänge Leute wie Kasper Kisum oder man hat mit Nenadic verlängert. Nichts gegen diese Spieler, vor allem Nenadic hat uns ja sehr geholfen, aber das ist halt ein ganz anderes Niveau als die Leute die man jetzt hat.

  • Der größte Unterschied zwischen Vranjes und Machulla ist, dass Machulla nicht geschwätzig ist. Ein Grund für mich, dass er ein besseres Verhältnis zu den Spielern hat.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Der größte Unterschied zwischen Vranjes und Machulla ist, dass Machulla nicht geschwätzig ist. Ein Grund für mich, dass er ein besseres Verhältnis zu den Spielern hat.

    Geht in die Richtung, aber nicht ganz. Vranjes hat immer sein Ding durchgezogen, ohne Input der Mannschaft. Alles was er gemacht, war auf Autorität ausgelegt und er alleine hat entschieden, wie und was genau abläuft. Dazu gehört nicht nur das spielerische, sondern auch die Organisation Drumherum.

    Machulla hat einen anderen Weg eingeschlagen. Als er übernommen hat, hat er Demokratie und Selbstorganisation in der Mannschaft zugelassen. Desweiteren war ihm der Input der Spieler wichtig. Ich denke, dass er als Co-Trainer wahrgenommen hat, dass die Mannschaft gerne etwas mehr Eigenverantwortung hätte und sei das nur bspw. bzgl. dem Ablauf vor einem Heimspiel. Das ist nicht aus der Luft gegriffen, denn Tobias Karlsson hat sich damals nach dem ersten gemeinsamen Trainingslager in der Form dazu geäußert, indem er sagte, dass sich beide Trainer stark unterscheiden, weil Maik Sachen zulässt.

    Ich will jetzt niemandem zu nahe treten, aber so wie Flensburg momentan Handball spielt, das ist auf die Basis von Ljubomir Vranjes aufgebaut. Ljubo hat die Art und Weise damals mit einem aus der Versenkung geholten Lauge, auf die Beine gestellt. Irgendjemand hat was von Kreuzungen in Vranjes Spiel erzählt, das ist komplett falsch. Sicherlich gibt es in jedem Spielsystem Kreuzungen durch Kooperationen von zwei oder mehreren Spielern im Spielfluss entstehen, aber Vranjes- und Flensburgs System ist Isolationshandball.

    Egal ob ein Aussen ein- und wieder zurückläuft oder ein Kreisläufer wegzieht oder es irgendeine Vorbewegung des Rückraums gibt, das Ziel bleibt gleich: Isolierung eines spezifischen Abwehrspielers d.h. das Kreieren von mehr Raum in dem Sektor, worauf das Attackieren eines 1vs1 starken Spielers in dem Raum folgt. Dieser gewinnt den Zweikampf und daraus entstehen Folgehandlungen, durch das Reagieren der Abwehr. Das war am Anfang Lauge unter Ljubo/Vranjes und jetzt ist es meistens Sögard.

    Machulla hat seitdem er übernommen hat, kein neues System entwickelt, sondern auf bestehende und funktionierende Konzeptionen aufgebaut. Alles andere wäre auch fragwürdig gewesen, weil es der perfekte Spielstil für die Mannschaft ist. Simon Jeppson ist das letzte Beispiel dafür, dass ein Spieler eben nicht zu dem Stil einer Mannschaft passt bzw., dass Machulla keine passende Rolle für ihn gefunden hat. Das einzige, was er gut gelöst hat, war die Überzahl, aber sonst war er in Flensburg auf verlorenem Posten.

    Ich denke, dass es unter Ljubo nicht ganz einfach ist. Autorität steht für ihn an oberster Stelle und ich glaube jeder von uns,kann sich an seine Auszeit erinnern, in der er Zachi die Leviten gelesen hat. Das kann man auch alles in Flensburg machen, wo es wenig Widerstand gibt. Wenn man dann allerdings nach Veszprem geht und man die Mentalität an den Tag legt, alles umzuwerfen, dann braucht man sich nicht wundern, wenn man scheitert. Denn dort hat er auch versucht seinen Spielstil durchzudrücken und erzähl mal einem Laszlo Nagy, der seit Jahrzehnten über Kreuzung kommt bzw. in 2vs2 Situationen mit dem Kreisläufer geht, dass er auf einmal mit seinen 35 konsequent auf die Schnittstelle zwischen 5+6 stoßen soll, da sind Konflikte vorprogrammiert.

    Ein sehr guter Trainer stimmt das System auf die Mannschaft ab und drückt nicht seine eigenen Vorstellung durch. Wenn dann die soziale Kompetenz fehlt bzw. fragwürdig ist, dann entstehen Konflikte, wie in Veszprem und ich glaube, dass man nicht über Ljubos Temperament sprechen muss. Zumindest war einer der Gründe für sein Scheitern, dass er versucht hat, seinen Stil mit der Brechstrange durchzudrücken.

    Ich glaube das unterscheidet die beiden am meisten. Machulla scheint eine sehr hohe soziale Kompetenz zu haben. Er redet viel mit seinen Spielern, deren Input ist ihm wichtig und er gibt ihnen eine gewisse Selbstverantwortung. Genau das wollen doch Spieler. Damit will ich nicht sagen, dass ich Machulla für weniger innovativ halte, sondern die Wichtigkeit der Menschenführung wird einfach extrem unterschätzt. Was bringt mir ein taktisch kompetenter Trainer, wenn derjenige eine mangelhafte soziale Kompetenz hat, nichts.

  • Ich glaube auch das es ein bisschen zu extrem ist diesen Vranjes-Diktator ohne Meinungen neben sich zu zeichnen. Machulla selbst als absolute Vertrauensperson und Co-Trainer den Vranjes installiert hat, ist doch das beste Beispiel dafür das es nicht so gewesen sein kann.

    Zumal verlängerte Arme wie Mogensen und Karlsson ebenfalls gewaltig in die Trainingsarbeit mit einbezogen gewesen sein mussten. Gerade Mogensen hat sich ab 2011 von einem guten Spieler, zu diesem absoluten Gehirn der SG entwickelt, was er mindestens bis 2017 auch uneingeschränkt war. Karlsson das gleiche defensiv. Das geht nicht als Befehlsempfängeroboter eines Übertrainers.

    Zumal...ich verweise abermals auf das Wanne-Interview. Für die jungen Spieler die unter ihm groß geworden sind, war er glaube ich dann auch menschlich nochmal ganz jemand anders.

    Machulla sagt ja auch gerne das Vranjes alles selbst machen wollte, aber das scheint mir eher als Micro-Management (und davon vermutlich auch zuviel) gemeint zu sein, als dieses Klischee eines Sowjet-Trainers.

    Das scheint in der Tat das geniale an Machulla zu sein. Er weiß wo seine Grenzen sind, gerade Richtung Athletik und medizinischer Abteilung. Ich glaube aber auch das man nicht auf der falschen Seite von ihm sein sollte, was vermutlich für die meisten guten Trainer gilt (siehe Mahé).

  • jA1: dein Text ist sehr interessant zu lesen, er enthält allerdings aus meiner Sicht viele falsche Aussagen, ich versuche, auf die wichtigsten einzugehen.

    Zitat

    Ich will jetzt niemandem zu nahe treten, aber so wie Flensburg momentan Handball spielt, das ist auf die Basis von Ljubomir Vranjes aufgebaut. Ljubo hat die Art und Weise damals mit einem aus der Versenkung geholten Lauge, auf die Beine gestellt. Irgendjemand hat was von Kreuzungen in Vranjes Spiel erzählt, das ist komplett falsch. Sicherlich gibt es in jedem Spielsystem Kreuzungen durch Kooperationen von zwei oder mehreren Spielern im Spielfluss entstehen, aber Vranjes- und Flensburgs System ist Isolationshandball.


    Diese These ist rein handballerisch nicht zu halten. Das Spielsystem von allen Vranjes-Mannschaften, die er bisher trainiert hat, hat sich, wie du weiter unten richtig schreibst, wirklich nicht unterschieden, und das auf eine sehr offensichtliche Art und Weise. Das ist auch noch heute bei der slowenischen Nationalmannschaft beobachtbar. Das hat auch nichts mit "irgendwas mit Kreuzungen" zu tun; Vranjes lässt extrem lange, beinahe drucklose Aufbauphasen spielen, um den Gegner "einzulullen". Hier kombiniert er meist ca. drei Auslösehandlungen, die an und für sich bei den meisten Teams allein in einem Angriff stehen, beispielsweise ein Außen-Kreuz mit Rückwechsel, ein hohes Kreisläufer-Kreuz und im Anschluss noch einen leeren Wechsel, Frühestens auf die dritte Auslösehandlung kommt ein Tempowechsel, um zumeist einen Durchbruch zwischen eins und zwei zu initiieren, auch indem der Kreisläufer noch zusätzlich wegzieht.

    Machulla lässt gänzlich anders spielen. Er versucht zunächst, den Schwung aus der zweiten/dritten Welle mitzunehmen, und im Anschluss reicht ihm meist eine (alternativ zwei simultan ablaufende) Auslösehandlungen, die für die Abwehr schwer zu berechnen sind, da der Laufweg des einlaufenden Außenspielers entweder an den Kreis oder zurück auf die Außenposition erfolgen kann. So versucht er verschiedene Druckpunkte zu konstruieren, um eine Unberechenbarkeit zu erzeugen. Flensburg macht im übrigen daher auch viel mehr Tore aus dem Sperre-Absetzen als früher. Im Gegnesatz zu Vranjes' System, das getrost als 100%iger Systemhandball zu beschreiben ist, setzt Flensburg heute also auf ein gut vorbereitetes Kleingruppenspiel. Zu behaupten, dass Vranjes' UND Machullas Spielsystem einfacher Isolationshandball ist, geht also gänzlich an der Realität vorbei.

    Zitat

    Machulla hat seitdem er übernommen hat, kein neues System entwickelt, sondern auf bestehende und funktionierende Konzeptionen aufgebaut. Alles andere wäre auch fragwürdig gewesen, weil es der perfekte Spielstil für die Mannschaft ist. Simon Jeppson ist das letzte Beispiel dafür, dass ein Spieler eben nicht zu dem Stil einer Mannschaft passt bzw., dass Machulla keine passende Rolle für ihn gefunden hat. Das einzige, was er gut gelöst hat, war die Überzahl, aber sonst war er in Flensburg auf verlorenem Posten.


    Auch hier sind zwei in meinen Augen falsche Aussagen enthalten. Wie oben beschrieben, hat Machulla die Angriffsdauer verkürzt und völlig neue, unberechenbarere Systeme eingeführt. Ich sag das mal so deutlich: an eine radikalere Umwälzung des Angriffsspielsystems von zwei aufeinanderfolgenden Trainern kann ich mich ansonsten bei keinem Verein erinnern.
    Auch die Rolle von Jeppsson beschreibst du falsch. Machulla hat sehr wohl, gerade in der Champions-League, versucht, Jeppsson in die Situationen zu bringen, in denen er stark ist. Hat nicht funktioniert, Jeppsson ist ein sehr balldominanter Entscheidungsspieler, seine Athletik und sein Drang zum Tor reichen nicht fürs höchste Niveau. Bei einem Verein wie Erlangen sieht das anders aus, hier performt er, weil die Erwartungen eben zwei drei Nummern kleiner sind. In Überzahl hat er in Flensburg zunächst viel Vertrauen bekommen, dann mal aber so überhaupt nicht funktioniert und das Vertrauen dort dementsprechend auch zurecht wieder entzogen bekommen. Es war also sicherlich nicht "das einzige, was er gut gelöst hat", ansonsten hätte er es weiter machen dürfen.

    Ein sehr guter Trainer stimmt das System auf die Mannschaft ab und drückt nicht seine eigenen Vorstellung durch. Wenn dann die soziale Kompetenz fehlt bzw. fragwürdig ist, dann entstehen Konflikte, wie in Veszprem und ich glaube, dass man nicht über Ljubos Temperament sprechen muss. Zumindest war einer der Gründe für sein Scheitern, dass er versucht hat, seinen Stil mit der Brechstrange durchzudrücken.

    Ich glaube das unterscheidet die beiden am meisten. Machulla scheint eine sehr hohe soziale Kompetenz zu haben. Er redet viel mit seinen Spielern, deren Input ist ihm wichtig und er gibt ihnen eine gewisse Selbstverantwortung. Genau das wollen doch Spieler. Damit will ich nicht sagen, dass ich Machulla für weniger innovativ halte, sondern die Wichtigkeit der Menschenführung wird einfach extrem unterschätzt. Was bringt mir ein taktisch kompetenter Trainer, wenn derjenige eine mangelhafte soziale Kompetenz hat, nichts.

    Hier ist dir absolut zuzustimmen. Umso fragwürdiger ist aber dann deine Schlussfolgerung, dass Machulla komplett auf Vranjes' System aufgebaut hat. Schau dir mal ein Spiel von Kristianstad vor Vranjes Entlassung oder von Slowenien an und sag mir dann nochmal, ob da auch nur annähernd Ähnlichkeiten zu erkennen sind.

  • hattet ihr nicht gesagt, ihr wollt vranjes nicht kleiner machen wie er ist ?
    dann sollte sich die sg auch nicht kleiner machen als sie ist...

    vranjes war für mich zu seiner zeit bei der sg der fast zu 100% passende trainer, mit allen seinen ecken und kanten-
    machulla ist für mich jetzt der fast zu 100% passende trainer, auch mit seiner ganz art-

    ich bezweifel, dass es genauso gut gelaufen wäre, wenn die trainer genau andersherum trainer bei der sg gewesen wären.
    einfach gesagt : die führung der sg hat zur richtien zeit sich für die passenden trainer entschieden.

    ob vranjes nun ein kleiner general ist oder nicht, ob sein system anders ausgerichtet ist oder auch machulla sich mehr mit den
    spielern unterhält - ich denke ein guter/ sehr guter trainer bildet sich fort, ändert feinheiten und sollte sich auch dem anpassen,
    was sein personal hergibt.
    ich finde auch, dass ein trainer immer zu einem bestimmten teil auf die vorarbeit seines vorgängers aufbaut-
    ob nun andere varianten vorher aufgrund des personals oder der aufgabenstellung nicht möglich waren ?
    ich habe zumindest nirgends gehört, dass das team konditionell nicht auf höhe war.

    da die sg doch in den letzten 10 jahren zu den besten 3 teams der hbl zählt, kann doch so viel eigentlich nciht falsch gemacht
    worden sein- egal ob man nun vranjes oder machulla -fan ist.

  • Beuger, deinen Ausführungen muss man aber auch widersprechen, denn Machulla hat durchaus auf dem System von Vranjes aufgebaut. Dies merkt man an den Auftakthandlungen (Kreuzen mit dem Kreisläufer, Auftakt Halb mit Außen zB). Das Kreisläuferspiel, welches bei Vranjes mehr auf Sperren für die Rückraumspieler und das Wegziehen für die Durchbruchsituation beruhte, ist, hat er in der Tat verbessert. Hier wurden mE auch Zachariassen und Toft Hansen nicht gut genug eingesetzt.

    Vranjes Problem war mE die fehlende Flexibilität, was zu der Bezeichnung "Systemtrainer" passt. Hier passt auch die fehlende Integration von Spielern, die auch Stärken im Werfen aus dem Rückraum haben. Konnte Kaufmann noch einigermaßen integriert werden, scheiterte beispielsweise die Stärkung von Djordjic (wobei hier Fehler des Spielers einzubeziehen sind). Das machte das Flensburger Spiel nachher auch etwas ausrechenbar. Dies ist mE auch ein Grund für die verpassten Titel 2016 und 2017. Hier ist Machulla mit mehr Mut und Varianten an die Sache gegangen (5:1 Deckung, mehr Torgefahr über den Kreis). Auch lässt er seinen Spielern mehr Freiraum, Entscheidungen zu treffen, was zB Gottfridsson und Lauge sehr zu nutzen wussten. Daher glaube ich auch, dass ein Semper nach seiner Verletzung noch stärker wird. Ein Magnus Röd brauchte auch ein Jahr, bis er in der Liga Akzente setzen konnte.

    In diesem Zusammenhang greife ich etwas aus dem Flensburger Fanforum auf, nämlich die zukünftige Besetzung des Rückraums. Aktuell ist man mit Gottfridsson (2025), Möller (2023), Sögard (2023) und Mensah (2022) sehr gut aufgestellt. Glaubt man den Spekulationen um eine Rückholaktion von Mensah nach Aalborg, ist eine Verpflichtung eines Sebastian Heymann durchaus etwas, was man ins Auge fassen sollte. Dessen Vertrag läuft auch bis 2022 und besitzt mehr spielerische Qualität, als ihm hier zugetraut wird. Hier ist ja auch die Frage, wie er eingesetzt wird, und da halte ich Machulla für wesentlich weiter als Mayerhoffer. Außerdem hat er den Vorteil, sehr gut in der Abwehr spielen zu können. Das bietet mehr Varianten, das schnelle Spiel über die 2. und 3. Welle aufzuziehen, da Flensburgs Aufbauspieler alle Abwehr spielen können.
    Was aber ebenso wichtig ist, Gottfridsson muss mehr entlastet werden. Hier müssen mehr Alternativen geschaffen werden, was nur über Praxis geht. Holpert scheint man die Rolle nicht zuzutrauen. Allgemein darf man sich gerne fragen, was Flensburg mit einer Jugendakademie will, wenn man doch keine Spieler in der ersten Liga bei Flensburg auflaufen. Entweder sind die Trainingsmethoden falsch oder die Spieler erhalten einfach nicht früh genug Verantwortung und Praxis. Das wird tatsächlich in den skandinavischen Ländern besser gemacht.

    Handball ist hart, sollte aber immer fair sein...

  • Allgemein darf man sich gerne fragen, was Flensburg mit einer Jugendakademie will, wenn man doch keine Spieler in der ersten Liga bei Flensburg auflaufen. Entweder sind die Trainingsmethoden falsch oder die Spieler erhalten einfach nicht früh genug Verantwortung und Praxis. Das wird tatsächlich in den skandinavischen Ländern besser gemacht.


    Da ist Deine Erwartungshaltung aber recht hoch! Talente aus der Flensburger Akademie gibt es im Handball schon ein paar. Die Spieler der Akademien sind dazu da, um weitestgehend an den Leistungshandball so nah wie möglich herangeführt zu werden. Mehr kann man doch kaum erwarten...
    Vergleiche es mal mit dem Fußball (was ja vom Standings vergleichbar ist): Welcher Spieler aus den Jugend-Akademien von Bayern München, Juventus Turin, Real Madrid etc. schafft es automatisch in die erste Mannschaft? Die Antwort kennst Du wohl selbst....

    EINMAL FLENSBURG - IMMER FLENSBURG!!!

  • Zitat

    Dies merkt man an den Auftakthandlungen (Kreuzen mit dem Kreisläufer, Auftakt Halb mit Außen zB).


    In meinen Augen grundfalsch. Erstens sind diese Auftakthandlungen, die du beschreibst, absolute Standard-Handballauslösehandlungen, wie sie auch die C-Jugend von Buxtehude spielt. Da braucht Machulla also bestimmt keinen Vranjes, um darauf aufzubauen. Und zweitens ist die Intention beziehungsweise das Ziel der Auslösehandlungen, wie ich in meinem letzten Beitrag ausführlich dargelegt habe, einfach um 180 Grad anders als bei Vranjes. Beispiel außen: Vranjes hat sie benutzt, um die Angriffe in die Länge zu ziehen und den Gegner einzulullen; Machulla benutzt sie, um gezielte Durchbrüche auf den Halbpositionen zu ermöglichen.

    Zitat

    Vranjes Problem war mE die fehlende Flexibilität, was zu der Bezeichnung "Systemtrainer" passt. Hier passt auch die fehlende Integration von Spielern, die auch Stärken im Werfen aus dem Rückraum haben. Konnte Kaufmann noch einigermaßen integriert werden, scheiterte beispielsweise die Stärkung von Djordjic (wobei hier Fehler des Spielers einzubeziehen sind). Das machte das Flensburger Spiel nachher auch etwas ausrechenbar. Dies ist mE auch ein Grund für die verpassten Titel 2016 und 2017. Hier ist Machulla mit mehr Mut und Varianten an die Sache gegangen (5:1 Deckung, mehr Torgefahr über den Kreis). Auch lässt er seinen Spielern mehr Freiraum, Entscheidungen zu treffen, was zB Gottfridsson und Lauge sehr zu nutzen wussten.


    Stimme ich 100% zu.

    Zitat

    Glaubt man den Spekulationen um eine Rückholaktion von Mensah nach Aalborg, ist eine Verpflichtung eines Sebastian Heymann durchaus etwas, was man ins Auge fassen sollte. Dessen Vertrag läuft auch bis 2022 und besitzt mehr spielerische Qualität, als ihm hier zugetraut wird.


    Um Gottes Willen. In Sachen Laufwege, DAS essentielle Kriterium des Flensburger Spiels schlechthin, ist Heymann noch ganz ganz ganz weit hinten dran. Auf dem Gebiet ist ihm sogar Jeppsson himmelweit überlegen. Man kann nicht sinnvollerweise einfach einen Spieler verpflichten, nur weil er eine Qualität hat, die der Mannschaft bis dato tatsächlich noch fehlt, wenn ihm eine andere essentielle Qualität so derart abgeht. Das Shooter-Problem muss Röd besser lösen (wenn Semper fit ist, gemeinsam mit ihm) und wenn Mensah geht, brauchen wir einen jungen, talentierten Allrounder a la Pytlick oder Laerke. Auch in Portugal schlummern da Spieler, die ich mir gut vorstellen könnte, zum Beispiel Maghales, aber dort hat Flensburg vermutlich nicht so viele Scouts. Mensah wurde aufgrund seiner Erfahrung geholt, dieser Bedarf schwindet, indem die anderen Spieler ein zwei Jahre älter sind. Carlsbogard wäre auch ein Kandidat auf meiner Liste.

  • wenn heymann sich so weiterentwickelt
    wird in überschaubarer zeit jeder top verein froh sein, wenn er dort unterschreibt-

    genauso wie wir nicht verhindern können, dass carlsbogard vorv ertragsende geht, wird fag auch nicht verhindern,
    dass heymanns nächster vertrag bei einem anderen verein ist- bei beiden schätzte ich das auch auf deutlich internationalem
    potential ein- solange nicht wieder schwere verletzungen kommen....

    spielerisch ist carlsbogard sicherlich deutlich weiter- dafür heymann eine echte wurfmaschine

  • Flensburg kann sich Heymann sowieso nicht leisten, schon gar nicht als nicht absolute Nummer eins auf der Position. Ich halte Heymann keineswegs für einen schlechten Spieler, aber für Flensburg ist er nicht geeignet. Neben Knorr bei den Löwen kann ich ihn mir sehr gut vorstellen.

  • Die Antwort auf die Frage nach der idealen Besetzung für Flensburgs (rechtshändigen) Rückraum ist sehr komplex, da das von der Spielanlage gestellte Anforderungsprofil für diese Spieler den Markt sehr einschränkt. Mit Mensah hat man hervorragendes Scouting bewiesen, da er alle benötigten Attribute auf internationalem Top-Niveau in sich vereint: Torgefahr aus Tiefe und Distanz, hohe Spielintelligenz, körperliche Robustheit bei gleichzeitig enorm hoher Beweglichkeit und die charakterliche Fähigkeit, den eigenen Egozentrismus dem Wohl des Teams unterzuordnen. Letzteres vermisse ich zum Beispiel bei Sögard immer mal wieder. Solche Spieler findet man nicht wie Sand am Meer und, ohne ansatzweise einem Land zu nahe treten zu wollen, das für solche Spieler nötige Ausbildungsniveau bringen leider nicht so viele Ligen strukturell zustande. Ich kann mir entsprechend nicht vorstellen, dass die SG Mensah im Sommer ziehen lässt und sehe meinen Blick auf ihn darin bestätigt, dass Schmadtke kürzlich irgendwo verlauten ließ, man wolle statt ihn abzugeben sogar potentiell über 22 hinaus mit ihm verlängern.
    Aber da man sich, selbst wenn mit ihm verlängert werden sollte, trotzdem mit der Frage früher oder später auseinandersetzen muss: Meine perspektivischen Wunschspieler wären nach ihrem aktuellen Entwicklungsstand (der wohl unbezahlbare) Timothy N'Guessan von Barcelona und (der wohl hier weitgehend unbekannte) Halil Jaganjac von RK Nexe.

  • Ich sehe außer das man Mensah nicht halten kann, auch keinen Grund aktiv zu werden. Er ist mit der flexibelste Spieler im Kader und füllt seine Rollen ob halbrechts, halbrechts Abwehr, halblinks oder Mitte sehr gut aus. Ich sehe ihn vor allem besser, je länger er in dieser Mannschaft ist. Heute hat man dann auch mal gesehen, wie er im Notfall funktionieren kann.

    Wenn man sich alternativ verstärken muss, wird das in der gleichen Liga geschehen, an die man Mensah verliert.

  • Wieder ein sehr interessantes Interview im Hölle Nord-Podcast und zwar mit Malte Voigt. Vielleicht auch besonders spannend in Verbindung mit dem Wanne-Interview, weil wir hier ja quasi den direkten und ich glaube fast gleichaltrigen Vorgänger von ihm haben. Wird auch im Podcast thematisiert.

    Zwei Dinge...ich habe zumindest seine Vorgängergeneration im Jugendbereich wahrgenommen (so ca. 2-3 Jahre vor seiner Akademie-Zeit), ich wäre echt mal interessiert, wie verklausuliert das mit dem Biertrinken ist, denn die besagte Vorgängergeneration hatte schon massive Party-Tendenzen. Ich gehe mal davon aus das sich das immer weiter profesionalisiert hat.

    Das zweite...ich kann mir bei der Schilderung von Voigt nicht ganz helfen und vermuten, dass er schon ein bisschen den bequemen Weg gewählt hat, rein sportlich gesehen und nach der Ankunft in Altenholz nicht mehr ins kalte Wasser gesprungen ist bis zu den Eulen. Der erste Wechsel und der zweite Wechsel haben ja schon eher die Tendenz Heimat und auch wenn Altenholz einen exzellenten Ruf hat, ist ja gerade dieser Verein dann auch ne Endstation, weil er kaum höhere Ambitionen hat. Ich hoffe für ihn das er, wenn er nach seiner jetzigen Kieler Zeit ein Angebot erhält, die richtige Entscheidung für sich trifft. Sportlich dürfte jetzt die letzte Chance für sowas sein.

  • In der shz.de von heute zum Paris-Spiel steht auch noch was zu dem Svan-Gerücht:

    Zitat

    Ein solch verdienter Spieler hat eine faire und offene Kommunikation zum richtigen Zeitpunkt verdient. Das werden wir dann tun.“ Machulla sagt weiter: „... Und natürlich ist Johan Hansen ein interessanter Spieler, mit dem wir uns sicherlich beschäftigen, sollte es um die Svan-Nachfolge gehen.“ – Quelle: https://www.shz.de/31389432 ©2021


    Tja, kann man draus lesen, was man möchte.

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)

  • Naja, ob es nun J. Hansen wird z. B.? ;)
    In der FL-arena steht noch etwas mehr zur Assage von Machulla und Svan zu früherem Zeitpunkt, auf dänisch:
    fl-arena

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)

  • Ja, beides 2022.
    Noch weit weg und derzeit doch schnuppe, hat Svan heute doch deutlich gezeigt. ;)

    Ich bin ja nicht der schnellste und ich bin auch nicht der stärkste, aber vielleicht bin ich ein schlauer Spieler. (JG24)