Spielplandiskussion 1. Bundesliga - Finale im Stadion?

  • Och, ich fände das ganz charmant, wenn die Play Off-Spiele - so sie denn kommen, was ich aber leider für sehr wahrscheinlich halte - "aus Termingründen" alle in Turnhallen verlegt werden müssten. Es wäre dann sicher ganz interessant zu beobachten, wie die Erzexperten in der Liga-Geschäftsführung darauf reagieren würden - verschieben bis die große Halle frei ist? Montags Vormittags spielen lassen? Oder gleich die Verlegung ins örtliche Fußballstadion fordern? Es ist ja Vieles denkbar.

  • I Meines Erachtens war es ein Unglück, dass Leipzig damals als Olympia-Ort ausgewählt wurde und dadurch London konkurrenzlos geworden war*). Wahrscheinlich hätte Hamburg die Bewerbung gewonnen und der HSV seit 2012 auch eine attraktive 9000er Halle, mindestens als Alternative, gehabt.

    :lol:

    Ähh, London hat sich gegen Paris, Madrid, Moskau und New York durchgesetzt. Da find ich das doch mal eine recht steile These, dass Hamburg "die Bewerbung wahrscheinlich gewonnen hätte". Obwohl, das Argument, der HSV brauche eine kleinere Halle, hätte sicher viele IOC Delegierte überzeugt ...

  • Och, ich fände das ganz charmant, wenn die Play Off-Spiele - so sie denn kommen, was ich aber leider für sehr wahrscheinlich halte - "aus Termingründen" alle in Turnhallen verlegt werden müssten.


    Hat es alles schon gegeben. Saison 1969/70, Halbfinale Leutershausen - Gummersbach, Hinspiel: 1200 Zuschauer, Rückspiel: 850 Zuschauer, beide Spiele ausverkauft. Die Folge waren die allerersten "Hallenstandards" des DHB, zumindest für die KO-Spiele.

  • Zitat

    In Berlin haben die Füchse mit ihrer "eigenen" Halle schon einen sehr großen Vorteil.

    So ganz alleine gehört die uns aber auch nicht.
    Dort muss man sich mit den Volleyballern arrangieren - und auch bei denen gibt's ggf. Play-Off-Spiele.
    Und manchmal machen auch Sonderveranstaltungen wie z.B. ein komischer Bundesvisions-Contest einem einen Strich durch die Terminplanung und man muss in eine Radsporthalle ausweichen...

  • In der SAP Arena, wie in allen Multfunktionshallen, sind ständig Veranstaltungen. Und wenn man Termine blockt, dann muß man auch die Hallenmiete (wahrscheinlich reduziert um einige Kostenblöcke wie Reinigung, Wachdienst, Einlaßkontrolle und Catering) bezahlen. Da bei Playoffs (nehmen wir mal Best of 3 an) es von der Plazierung nach Ende der regulären Spiele abhängt, heißt das, dass die Löwen für jede Runde drei Termine blocken müßten, wovon im Extremfall alle 3 verfallen.
    Und es auch nicht klar, ob die Halle überhaupt für die Playoffs blockiert werden kann. Denn viele Termine sind weit länger als ein Jahr schon verplant und gebucht.

  • Ähh, London hat sich gegen Paris, Madrid, Moskau und New York durchgesetzt. Da find ich das doch mal eine recht steile These, dass Hamburg "die Bewerbung wahrscheinlich gewonnen hätte".


    Jein. These ja, aber "steil"? Ich finde jetzt nicht mehr einen entsprechenden Artikel, aber damals kamen aus der IOC-Ecke Stimmen, die meinten, dass Deutschland die "falsche Stadt" gewählt hätte. Zustimmungen zu Hamburg, wenn es diese geworden wäre, wurden zumindest angedeutet.

    Aber das wird hier OT.


  • Hat es alles schon gegeben. Saison 1969/70, Halbfinale Leutershausen - Gummersbach, Hinspiel: 1200 Zuschauer, Rückspiel: 850 Zuschauer, beide Spiele ausverkauft. Die Folge waren die allerersten "Hallenstandards" des DHB, zumindest für die KO-Spiele.

    Da taucht bei mir ja gleich die Frage auf was passiert, wenn sich durch eine Reihe glücklicher Umstände zum Beispiel mal Eisenach für die Play Offs qualifiziert? Die Aßmannhalle ist der HBL ja schon für Punktspiele zu "popelig" und nicht TV-gerecht genug. Wenn die Tsunamiwelle der Handballbegeisterung und medialen Aufmerksamkeit, die sich die HBL-Geschäftsführung zurechtphantasiert von den Play Offs verspricht, dann auf die Liga zuschwappt, muß man ja für die Play Offs schon einen ordentlichen Tempel des Handballsports aufbieten, von denen es in Westthüringen meines Wissens bloß leider nicht ganz so viele gibt - das örtliche Fußballstadion kommt auch eher nicht in Frage. Was dann? Müsste der ThSV dann in die Kölnarena ausweichen oder in der Chemnitzer Messe spielen? (wobei in diese wiederum bei Handballspielen ungefähr 6.000 Nasen und bestimmt vier Dutzend Kameras reinpassen. Eine der unterbewertetesten Veranstaltungshallen Deutschlands, in der leider nur selten attraktive Veranstaltungen stattfinden.)

    Und natürlich sind da die Probleme, die 2105 oben schon anpricht. Theoretisch müssten ja alle 18 Clubs erstmal für alle möglichen Play-Off-Termine eine "geeignete" Halle blocken. Bei Best-of-Three ab Viertelfinale mit neutralem Endspiel sind das schon sechs Pflichtblocks, wobei pro Runde mindestens ein Termin umsonst geblockt wäre. Bei den Multifunktionsarenen gar nicht durchführbar, die husten doch dem Verein was, wenn er sechs Termine im Mai/Juni blocken will und dann erst Anfang oder Mitte Mai mitteilen kann, a. ob überhaupt und b. welche davon in Anspruch genommen werden müssen. Das geht halt wiederum vielleicht in der Aßmann-Halle oder beim TuS Nettelstedt, aber doch nicht in der SAP oder O2, wo jeden Tag irgendwas los ist und wenn es nur Bühnenab-/aufbau für Udo Jürgens ist.

    Ein "Turnhallenfiasko" ist für den Fall, das die Play Offs tatsächlich kommen also gar nicht so unwahrscheinlich. Und das wird Manchem vielleicht ein Fünkchen Realismus in die Kommerzsuppe spucken.

  • Hallo,

    ich bin hier neu, aber lese schon eine ganze Weile diesen Thread hier und wollte mal auch zur Wort melden.

    Play-Offs und Finale im Stadion
    Ich finde generell "Play-Offs" sehr interessant und bin der Meinung, dassPlay-Off-Spiele immer Spannung mit sich bringt. Allerdings stellt sich hier die Frage in welchen System dieser Modus ausgetragen werden muss. Best of Three? Einfaches KO-System (Hin- und Rückrunde)?
    Ein Finale im Stadion würde nur dann Sinn machen, wenn das bisherige Play-Off-System in einer einfachen KO-System gespeitl wird, sprich Hin- und Rückrunde. Sonst ist es schwachsinnig, dass die Spiele bis zur Halbfinale im einem, sagen wir mal, "Best of Three"-Modus gespielt wird und nur das Finale mit einem einzigen Spiel bestritten wird.

    SPielstätten-Fiasko
    Könnte in der Tat das große Problem werden für die deutschen Clubs, wenn ein Play-Off-System eingeführt werden soll. Vor allem, wenn die Play-Off-Spiele in einer sehr großen Arena gespielt werden soll.


    geforderte Weltliga
    Ich habe nix gegen eine geschlossene Liga oder besser gesagt eine Franchise-Liga. Aber gleich eine Liga fordern, der um die ganze Welt stattfinden soll ist aktuell absluter Blödsinn.
    Ich wäre für eine eigenständige Europaliga, wo die Clubs aus Europäischen Grpß-Städten kommen und Vereinsnamen, wie "Franfurt Galaxy" oder "Barcelona Dragons", haben. Man soll von klein Anfangen eher man von einer Weltliga spricht.

  • geforderte Weltliga

    Ich wäre für eine eigenständige Europaliga, wo die Clubs aus Europäischen Grpß-Städten kommen und Vereinsnamen, wie "Franfurt Galaxy" oder "Barcelona Dragons", haben. Man soll von klein Anfangen eher man von einer Weltliga spricht.


    Soviel Konsumorientierung macht fassungs- und sprachlos.

  • (...)
    Ich wäre für eine eigenständige Europaliga, wo die Clubs aus Europäischen Grpß-Städten kommen und Vereinsnamen, wie "Franfurt Galaxy" oder "Barcelona Dragons", haben. Man soll von klein Anfangen eher man von einer Weltliga spricht.


    Dann kommt aus Deutschland ja nur Hamburg in Frage. Und mann müsste Handball in London und Rom erstmal dem Publikum nahebringen. In Madrid hat es ja trotz Handballvergangenheit gerade nicht funktioniert und in Paris musste ein Scheich kommen, um dem Handball wieder neue Klasse einzuhauchen. Damit verschreckt man aber die Fans in jetzigen Standorten in den kleineren Städten. Das braucht eine so große Anschubfinanzierung, dass sich das vermutlich nicht rechnet.

  • Was mich bei den ganzen negativen Äußerungen zum Thema Stadion ja wundert, ist, dass ich über das Finale der WM 2017, das in der neu errichteten Arena 92, einem Rugbystadion mit einer Kapazität für 32000 Zuschauer, noch kein einziges Wort gehört habe.

  • Was mich bei den ganzen negativen Äußerungen zum Thema Stadion ja wundert, ist, dass ich über das Finale der WM 2017, das in der neu errichteten Arena 92, einem Rugbystadion mit einer Kapazität für 32000 Zuschauer, noch kein einziges Wort gehört habe.


    ...vermutlich weil kaum jemand so weit im voraus denkt bzw diesen Fakt realisiert hat (ich hatte das auch nicht auf dem Schirm). Das ist immerhin noch über drei Jahre hin, inklusive der olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016. ;)
    Und ehrlichgesagt, ein Handballspiel in einem Fußball- oder Rugbystadion finde ich lange nicht so skurril wie eine WM in einem traditionellen Handball-Land wie Qatar.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Was mich bei den ganzen negativen Äußerungen zum Thema Stadion ja wundert, ist, dass ich über das Finale der WM 2017, das in der neu errichteten Arena 92, einem Rugbystadion mit einer Kapazität für 32000 Zuschauer, noch kein einziges Wort gehört habe.


    Die dazu veröffentlichten Konzept-Bilder zeigen, dass die Planungen einen Aufbau wie damals in der Arena auf Schalke vorsehen. Das Handball-Feld ist um 90° gegenüber dem Fußballfeld gedreht, so dass nur die Hälfte des Stadions genutzt wird. Auf diese Weise sind die Zuschauer relativ nah dran am Feld, aber die Zuschauerkapazität dürfte sich auf ca. 20 - 25.000 verringern. (Darüber lächseln die Herren Bohmann, Storm und Rudolph nur müde wenn sie sich von 50.000 zahlenden Handballfans im Frankfurter Stadion hochleben lassen. ;) )

    [Blockierte Grafik: http://img703.imageshack.us/img703/2523/35copie.jpg]

  • [...] die Zuschauerkapazität dürfte sich auf ca. 20 - 25.000 verringern. (Darüber lächseln die Herren Bohmann, Storm und Rudolph nur müde wenn sie sich von 50.000 zahlenden Handballfans im Frankfurter Stadion hochleben lassen. ;) )

    fr.wikipedia.org meint dazu:
    "L'Arena 92 sera une salle modulable et polyvalente capable d'accueillir 25 000 spectateurs en mode stade de rugby et de 10 000 à 40 000 spectateurs en mode concert"

    en.wikipedia.org erwähnt einen "indoor sports"-Modus mittels beweglicher Tribüne um den Innenraum zu verkleinern:
    "In its rugby configuration, it will have a capacity of 32,000. For concerts, it will be able to seat 40,000. Finally, a movable stand will allow it to be used for indoor sports, with a capacity as low as 5,000."

    [i.e. nach meinem Verständnis mindestens 5.000, nicht standardmäßig. Bei einer beweglichen Querseitentribüne (was ist in diesen neumodischen viereckigen Stadien eigentlich das Äquivalent zu "Kurve"?) dürfte das ja variabel sein]

  • fr.wikipedia.org meint dazu:
    "L'Arena 92 sera une salle modulable et polyvalente capable d'accueillir 25 000 spectateurs en mode stade de rugby et de 10 000 à 40 000 spectateurs en mode concert"

    en.wikipedia.org erwähnt einen "indoor sports"-Modus mittels beweglicher Tribüne um den Innenraum zu verkleinern:
    "In its rugby configuration, it will have a capacity of 32,000. For concerts, it will be able to seat 40,000. Finally, a movable stand will allow it to be used for indoor sports, with a capacity as low as 5,000."

    [i.e. nach meinem Verständnis mindestens 5.000, nicht standardmäßig. Bei einer beweglichen Querseitentribüne (was ist in diesen neumodischen viereckigen Stadien eigentlich das Äquivalent zu "Kurve"?) dürfte das ja variabel sein]


    Je nach Kapazität der Veranstaltung wird das Stadion verkleinert indem von der Querseite ausgehend eine Trennwand den Innenraum verkleinert.

    [Blockierte Grafik: http://notrecourbevoie.files.wordpress.com/2010/07/racing_92_stade.png]

  • Aha. Die Evolution der Mehrfachturnhalle also. Schönes DIng eigentlich. Von den Spielfeldmaßen könnte man damit ja zwei parallele Handballspiele austragen. Übertragen auf die Ideenflut der HBL-Führung könnte man damit das Bundesliga-Endspiel 2015 und das Eröffnungsspiel 2015/16 in einer Doppelveranstaltung austragen. Live im Abo-TV nur mit PiP oder XHD-Splitscreen-Option buchbar. The sky is (not always) the limit.

  • Sind schon einige geile Ideen hier :D
    Nur doof, falls Bohmann hier mitliest, den Sarkmus nicht checkt und dann einige der Spinnereien von hier bald wirklich auf der Agenda stehen.

    Easy, easy baby, es kommt meine Zeit!

  • Der Größenwahn lässt grüssen und die 500 Millionen für so ein Objekt liegen auf der Strasse,
    erinnert mich stark an die Fußball WM in Südafrika wo Milliarden in Stadien und Umfeld investiert wurden
    und heute sich kein Verein in der Umgebung die Stadionmiete lesten kann

    • Offizieller Beitrag

    Hübsches Ding die Arena 92. Vor allem in grandioser Lage, nur wenige Meter vom "Grande Arche" und direkt neben dem Friedhof...

    Wenn es einem Pariser Vorort und einem Rugby-Verein möglich ist so ein Ding zu bauen, muss die HBL so etwas doch auch hinbekommen!? Mir schwebt da die HBL-Arena in Berlin zwischen Reichstag und Bundeskanzleramt vor. In der eigenen Halle bzw. Stadion muss man dann auch keine Terminüberschneidungen befürchten ;)

  • Hübsches Ding die Arena 92. Vor allem in grandioser Lage, nur wenige Meter vom "Grande Arche" und direkt neben dem Friedhof...

    Wenn es einem Pariser Vorort und einem Rugby-Verein möglich ist so ein Ding zu bauen, muss die HBL so etwas doch auch hinbekommen!? Mir schwebt da die HBL-Arena in Berlin zwischen Reichstag und Bundeskanzleramt vor. In der eigenen Halle bzw. Stadion muss man dann auch keine Terminüberschneidungen befürchten ;)

    Da ist doch die große Wiese ("Platz der Republik") auf der früher auch gerne mal Freizeitfußball gespielt wurde. Fehlen nur noch drei Tribünen (Die Reichstagstreppe dient ja heute schon praktisch als Stehplatztribüne beim stundenlangen Warten der Touristen auf Einlass).