Marken im deutschen Profisport 2012

  • Liebe Handballfans,

    nachdem Handball-World schon auf die diesjährige Befragung hingewiesen hat (Neuauflage der Studie "Marken im deutschen Spitzensport") möchte ich das hier ebenfalls tun.

    Wie schon im letzten Jahr, so suchen wir auch 2012 nach den Marken im deutschen Profisport. Bisher haben über 3.600 Sportfans an der aktuellen Online-Erhebung teilgenommen. Doch während im letzten Jahr die meisten Umfrage-Teilnehmer aus dem Handball kamen, sind die Fans der deutschen Fußball-, Eishockey- und Basketball-Bundesligisten in diesem Jahr offensichtlich aktiver als die Handballfans. Nicht nur aufgrund meiner persönlichen Leidenschaft für den Handball bin ich der Meinung, dass man das noch ändern sollten. Von daher bitte ich alle Handballfans, Ihre Stimme hier abzugeben:

    http://www.soscisurvey.de/sportmarken2012

    Parallel zur Fanbefragung läuft dieses Jahr auch eine Befragung aller Bundesligisten. Somit haben wir die Möglichkeit, das Selbstbild der Vereine mit dem Fremdbild der Fans abzugleichen. Schon jetzt sind hier spannende Ergebnisse zu beobachten. Die Umfrage gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Meinung über Ihren Verein abzugeben und somit zu einem aussagefähigen Ergebnis in Bezug auf Ihren und andere Vereine der HBL beizutragen.

    Die Ergebnisse werden wir allen an der Vereinsbefragung teilnehmenden Vereinen zukommen lassen und via Handball-World natürlich auch die interessantesten Ergebnisse in Bezug auf die HBL präsentieren.

    Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Mit besten Grüßen

    André Bühler

  • Kurz vor Toreschluss möchten wir noch einmal auf unsere Umfrage zum Thema "Marken im deutschen Profisport 2012" hinweisen.

    Bisher haben über 4.000 Sportfans an der Befragung teilgenommen - davon rund 900 Handballfans. Die aktuelle Teilnehmertabelle führt Frisch Auf Göppingen an, die SG Flensburg-Handewitt konnte bisher am wenigsten Teilnehmer verbuchen:

    • Frisch Auf Göppingen (209 Teilnehmer)
    • SC Magdeburg (141)
    • THW Kiel (91)
    • TuS Nettelstedt-Lübbecke (88)
    • HSG Wetzlar (86)
    • TBV Lemgo (57)
    • TUSEM Essen (46)
    • Rhein-Neckar Löwen (33)
    • HSV Hamburg (26)
    • VfL Gummersbach (22)
    • GWD Minden (19)
    • HBW Balingen-Weilstetten (18)
    • Füchse Berlin (17)
    • TV Großwallstadt (11)
    • TV 1893 Neuhausen (6)
    • TSV Hannover-Burgdorf (5)
    • MT Melsungen (4)
    • SG Flensburg-Handewitt (3)


    Bis zum 07. Oktober läuft die Befragung noch und wir würden uns freuen, wenn sich die Teilnehmerzahl im Bereich Handball noch weiter steigert. Wer seinen Club in der Teilnehmertabelle noch etwas höher steigen lassen möchte, kann gerne in den jeweiligen Fanforen auf unsere Umfrage aufmerksam machen. Unter folgendem Link kann man an der Befragung teilnehmen:

    Fragebogen

    Parallel zur Online-Fanerhebung läuft zurzeit auch eine postalische Vereinsbefragung, an der sich bisher 53 von 86 Sportvereinen beteiligt haben. Die geringste Rücklaufquote ist hier leider bei den HBL-Vereinen festzustellen. Dies ist umso verwunderlicher, da wir allen teilnehmenden Vereinen eine kostenlose Exklusivanalyse ihres Vereins zukommen lassen. Während die Vereine der anderen Bundesligen dieses Angebot gerne annehmen, wollen die HBL-Vereine scheinbar nicht wissen, wie sie öffentlich wahrgenommen werden. Dies ist wiederum eine Aussage für sich und passt zur derzeitigen Diskussion bzgl. Professionalität im deutschen Handball.

  • Zitat

    Während die Vereine der anderen Bundesligen dieses Angebot gerne annehmen, wollen die HBL-Vereine scheinbar nicht wissen, wie sie öffentlich wahrgenommen werden. Dies ist wiederum eine Aussage für sich und passt zur derzeitigen Diskussion bzgl. Professionalität im deutschen Handball.

    So hoch würde ich das jetzt gar nicht aufhängen.
    Ich glaube nur, dass inzwischen eine gewisse Abstimmungsmüdigkeit eingekehrt ist, wenn man jedes Jahr das gleiche gefragt wird.

    "Plastikclub oder Kultmarke" ? - so was wurden die Handballfans schon im Mai 2011 gefragt. Das Ergebnis wurde veröffentlicht... jetzt kommt man schon wieder mit einer Umfrage à la "Wird der Erfolg von Mannschaft x gekauft ? Ist das Team y regional verwurzelt ? etc. ..."

    Von daher glaube ich nicht, dass dies mit mangelnder Professionalität im deutschen Handball zu tun hat.
    Aber jedes Jahr die gleiche Umfrage muss auch nicht sein...

  • In der Tat kann man von einer gewissen Abstimmungsmüdigkeit ausgehen, wenn man jedes Jahr zum selben Thema befragt wird. Dies trifft hier allerdings nur bedingt zu.

    Zum einen ist unsere Online-Fanerhebung dieses Jahr anders aufgebaut, die Markenklassifizierung wird anders abgefragt, einige Fragen wurden rausgenommen, andere Fragen kamen neu hinzu. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Fans nun auch die Möglichkeit, ihren eigenen Verein (sowie zwei andere - zufällig ausgewählte - HBL-Clubs) anhand von Attributen zu bewerten.

    Zum anderen haben in diesem Jahr nun auch die Vereine selbst die Möglichkeit, sich zu bewerten. Wir sind uns natürlich darüber im Klaren, dass Sportorganisationen von Umfragewünschen nahezu überschwemmt werden. Allerdings erhalten die Vereine von uns in Form einer exklusiven Vereinsanalyse auch eine Gegenleistung, die im normalen Geschäftsbetrieb mehrere tausend Euro kostet. Diese Wertigkeit wurde - im Gegensatz zu einigen HBL-Clubs - von vielen Vereinen anderer Bundesligen erkannt und dankend angenommen. Dass dies in der HBL anders ist, kann viele Gründe haben - mangelnde Professionalität und fehlende Strukturen im Marketingbereich spielen aber auch hier sicherlich eine Rolle.

  • Ich möchte die Umfrage jetzt gewiss nicht schlecht reden...
    Aber ich habe mich beim letzten Mal schon gefragt, was für einen repräsentativen Wert diese Umfrage hat.

    Zum einen kann man sie so oft man möchte wiederholen...
    zum anderen wage ich zu bezweifeln, dass z.B. Schalke-Fans zum Verein Dortmund ehrlich antworten würden... da spielt doch eine Menge an Rivalität mit hinein - von daher wird die Umfrage dadurch verfälscht, dass die Teams mit einer großen Anhängerschaft (oder mit Fans, die die Umfrage einfach 100mal hintereinander machen) den Club-Rivalen schlechte Attribute andichten.

    Also - meinen ehrlichen Respekt vor dem großen Projekt ! Ich fand auch die Ergebnisse letztes Jahr unterhaltsam zu lesen.
    Aber über den Wert dieser Umfrage lässt sich streiten...

  • Dem THW werden von Flensburgern vermutlich auch andere Attribute zugeordnet, als von Fans anderer Vereine. Macht aber auch nichts, denn man wird ja dieseRivalität dann eben auch mal herausarbeiten.

    Wenn man sich hier in der HE umschaut, dann wird TUSEM Essen damit rechnen müssen, dass man ihnen eben immer noch die beiden Insolvenzen 2005 und 2009 anlastet. Obwohl Neuhausen und TUSEM praktisch vergleichbare Stukturen in der Mannschaft aufweisen, ist die Wahrnehmung doch eine völlig andere.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Dies ist umso verwunderlicher, da wir allen teilnehmenden Vereinen eine kostenlose Exklusivanalyse ihres Vereins zukommen lassen. Während die Vereine der anderen Bundesligen dieses Angebot gerne annehmen, wollen die HBL-Vereine scheinbar nicht wissen, wie sie öffentlich wahrgenommen werden. Dies ist wiederum eine Aussage für sich und passt zur derzeitigen Diskussion bzgl. Professionalität im deutschen Handball.

    Vielleicht haben die besagten Vereine einfach kein interesse, Ihre Daten irgendeinem kommerziellem Institut zur Verfügung zu stellen. ihnen deswegen indirekt "Unprofessionalität" zu unterstellen ist schon ein wenig perfide.

  • "Ich möchte die Umfrage jetzt gewiss nicht schlecht reden...
    Aber ich habe mich beim letzten Mal schon gefragt, was für einen repräsentativen Wert diese Umfrage hat."

    Repräsentativität im wissenschaftlichen Sinne kann man mit solchen Umfragen nicht erreichen, da keine Informationen zur Zusammensetzung der Grundgesamtheit vorliegen. Selbstselektion und Antwortehrlichkeit sind ebenfalls Probleme, mit denen die Wissenschaft bei solchen Umfragen zu kämpfen hat. Dennoch erhält man durchaus ein aussagefähiges Bild aufgrund der großen Datenbasis. Bei über 4.000 Teilnehmern machen extreme Ausreißer nur einen verschwindend geringen Teil aus.

    Zitat

    "Zum einen kann man sie so oft man möchte wiederholen... "

    Eine Einzelperson kann die Umfrage für alle fünf zur Auswahl stehenden Ligen machen, das ist richtig. Damit aber jemand nicht zigmal die Umfrage für eine Liga wiederholt und die Ergebnisse dadurch verfälscht werden, kann bei solchen Online-Erhebungen eingestellt werden, dass das Programm die IP-Adresse des Teilnehmers speichert und somit Umfragewiederholungen automatisch aus dem Datensatz geworfen werden (dabei wird natürlich aus Datenschutzgründen keinem der an der Studie beteiligten Personen die IP-Adressen der Teilnehmer angezeigt).

    Zitat

    "zum anderen wage ich zu bezweifeln, dass z.B. Schalke-Fans zum Verein Dortmund ehrlich antworten würden... da spielt doch eine Menge an Rivalität mit hinein - von daher wird die Umfrage dadurch verfälscht, dass die Teams mit einer großen Anhängerschaft (oder mit Fans, die die Umfrage einfach 100mal hintereinander machen) den Club-Rivalen schlechte Attribute andichten. "

    Bei dieser Umfrage geht es doch darum, wie Fans die Vereine wahrnehmen. Und wenn (um bei dem Beispiel zu bleiben), der BVB durch Schalke-Fans negativ bewertet wird, dann spiegelt das doch die Realität wider denn Rivalität ist im Sport (und damit auch im Sportmarketing) ein charakteristisches Merkmal. Das Ungleichgewicht bzgl. der Teilnehmerzahlen ist natürlich ein Problem, kann aber gegebenenfalls durch eine statistische Gewichtung bei der Datenauswertung reduziert werden.

    Zitat

    "Wenn man sich hier in der HE umschaut, dann wird TUSEM Essen damit rechnen müssen, dass man ihnen eben immer noch die beiden Insolvenzen 2005 und 2009 anlastet. Obwohl Neuhausen und TUSEM praktisch vergleichbare Stukturen in der Mannschaft aufweisen, ist die Wahrnehmung doch eine völlig andere. "

    Vollkommen richtig. Noch einmal: es geht uns um die Wahrnehmung der Fans. Und die weicht eben - manchmal mehr und manchmal weniger - von dem Bild ab, das Vereine von sich selbst haben und wie sie (und bisweilen auch ihre eigenen Fans) sich gerne selbst sehen.

    Zitat

    "Vielleicht haben die besagten Vereine einfach kein interesse, Ihre Daten irgendeinem kommerziellem Institut zur Verfügung zu stellen. ihnen deswegen indirekt "Unprofessionalität" zu unterstellen ist schon ein wenig perfide."

    Wenn wir "irgendein kommerzielles Institut" wären, dann hätten wir dafür sogar Verständnis. Wir sind aber ein wissenschaftliches Institut und verfolgen daher ganz andere Ziele. Außerdem - und da wiederhole ich mich gerne - erhalten die Vereine ja auch eine werthaltige Gegenleistung von uns. Natürlich bleibt es jedem Verein selbst überlassen, an der Befragung teilzunehmen oder auch auch nicht teilzunehmen. Fakt ist allerdings, dass die HBL die geringste Teilnahmequote aller fünf zu untersuchenden Ligen aufweist und diesbezüglich sicherlich auch mangelnde Professionalität im Marketingbereich eine Rolle spielt. Denn professionelle Marketingverantwortliche - und das zeigt uns das bisherige Feedback vieler Bundesligisten - ziehen für ihre Marketingentscheidungen zusehends empirische Daten heran. Und wir bieten sie ihnen kostenlos an.

  • Repräsentativität im wissenschaftlichen Sinne kann man mit solchen Umfragen nicht erreichen, da keine Informationen zur Zusammensetzung der Grundgesamtheit vorliegen. Selbstselektion und Antwortehrlichkeit sind ebenfalls Probleme, mit denen die Wissenschaft bei solchen Umfragen zu kämpfen hat. Dennoch erhält man durchaus ein aussagefähiges Bild aufgrund der großen Datenbasis. Bei über 4.000 Teilnehmern machen extreme Ausreißer nur einen verschwindend geringen Teil aus.


    Große Datenbasis? Den Angaben zufolge kommen von den 4000 Teilnehmern lediglich 900 aus dem Handball-Umfeld. Davon wiederum ist knapp die Hälfte nur drei Bundesliga-Vereinen (Göppingen, Magdeburg, Kiel) zuzuordnen. Für den Rest der Vereine ist die statistische Signifikanz der Ergebnisse verschwindend gering und es ließen sich wesentlich Aussage kräftigere Untersuchungen anstellen, wenn die Vereine einmal im Jahr in eigener Halle ihre Zuschauer befragen.

  • Große Datenbasis? Den Angaben zufolge kommen von den 4000 Teilnehmern lediglich 900 aus dem Handball-Umfeld. Davon wiederum ist knapp die Hälfte nur drei Bundesliga-Vereinen (Göppingen, Magdeburg, Kiel) zuzuordnen. Für den Rest der Vereine ist die statistische Signifikanz der Ergebnisse verschwindend gering und es ließen sich wesentlich Aussage kräftigere Untersuchungen anstellen, wenn die Vereine einmal im Jahr in eigener Halle ihre Zuschauer befragen.


    Stimmt! Und wie viele HBL-Vereine führen einmal im Jahr eine Befragung in eigener Halle durch? Ich würde vermuten, die Zahl tendiert gegen Null.

    Aber natürlich ist es richtig, dass - bezogen auf den einzelnen Verein und mit Ausnahme von Göppingen und Magdeburg - die Datenbasis relativ gering ist. Statistisch signifikante Ergebnisse kann man höchstens bei Fallzahlen über 100 generieren. Dass beispielsweise die Ergebnisse bei der MT Melsungen im Hinblick auf die Attributsabfrage durch die eigenen Fans bei vier teilnehmenden Melsungen-Fans keine statistische Signifikanz haben, dürfte jedem einleuchten. Die MT Melsungen wurde bei der Attributsabfrage aber auch von Fans anderer Vereine bewertet und jetzt wird es schon aussagefähiger (aber natürlich noch nicht statistisch signifikant). Und schließlich haben über 900 Handballfans alle HBL-Clubs hinsichtlich der Markenwahrnehmung bewertet und das ist eine durchaus gute Datenbasis (die man mit einer Befragung in der eigenen Halle nur schwer bis gar nicht erreichen kann).

    Der langen Rede kurzer Sinn: natürlich sind wir uns der begrenzten statistischen Signifikanz der Ergebnisse bewußt (und teilen dieses Schicksal mit vielen anderen Wissenschaftlern), dennoch ist die Datenbasis als so gut einzustufen, dass die Ergebnisse dennoch eine gewisse Aussagefähigkeit haben und für die Vereine einen Informationsmehrwert darstellen.