Was man sät, das wird man ernten.
Nach der für Deutschland bescheidenen WM-2011 zerbrechen wir uns alle den Kopf über das, was zu machen ist. Einige sehen einen Hauptgrund im Jugendbereich.:
Für Thüringens Landestrainer Wolfgang Mosebach liegen einige Ursachen des Scheiterns bereits im Jugendbereich. "Wie die Nordländer zum Beispiel Passen und Fangen trainieren, ist mit uns nicht vergleichbar", erklärt er. Das scheitere schon am Klebemittelverbot in den meisten Hallen. Auch die individuelle Ausbildung sei unterentwickelt. Finten, Durchsetzungsvermögen, Abwehrverhalten, Schlag- oder gar Hüftwürfe - es gäbe viele Defizite. "Statt vier-, fünfmal wie in Skandinavien trainieren unsere Mädchen in den Vereinen ein-, zweimal die Woche. Da bleibt vieles auf der Strecke, weil auch schon wieder die Spielvorbereitung für das Wochenende auf dem Programm steht."
da bastelt sich mal wieder jemand die zahlen zusammen wie er es gerade braucht. Auch in deutschland trainieren die ambitionierten talente deutlich mehr als ein, zwei mal. Allerdings oftmals bei mehreren teams – mit unterschiedlichen trainern, inhalten etc pp. Also in der wjb, der wja und auch noch in einer auswahl, zudem den frauen...
Und im norden ist vieles besser, aber nicht alles. Allerdings gibt es da eben bessere ausbilder und bessere ausbildungsstrukturen. Wenn in einem leistungsstützpunkt wie den dänischen colleges eben viel, aber auch gut trainiert wird, dann komm,t da was raus. Wenn, wie ganz offensichtlich in deutschland, in den "leistungsstützpunkten" viel, aber eben nicht so gut trainiert wird, eben weniger...
Bei solchen aussagen frage ich mich eher, wie es sein kann, das auch spielerinnen des vollzeitinternates in erfurt aus dem training eben dieses kritikers die gleichen defizite haben wie die "aus dem kleinen dorfverein". So wie eine minevskaya, die nur einen sicheren wurf beherrscht und von einer sauberen grundstellung im zweikampf offenbar noch nie etwas gehört hat.
Wenn er da von 1-2 trainingseinheiten spricht, macht das nur sinn für den jugendbereich. Und wenn dann dort die "spielvorbereitung" im mittelpunkt steht, geht es hier nicht um zu wenige trainingsumfänge, sondern um die trainerqualität in der halle. Denn ein kompetenter trainer im ausbildungsberich wird ganz gewiss nicht hingehen und "spielvorbereitung" betreiben – das ist charakteristika des erwachsenenhandballs.
Es ist sicher richtig, dass individuell deutschland den anschluss schon lange verloren hat. Das heht aber nicht nur über umfänge, sondern vor allem über inhalte. Wir haben ganz offenbar ein trainerproblem in deutschland. Und das leider auch in parallelorganisationen – wie den verbänden, die (wenn es dort ein echtes interesse am frauenhandball geben würde) die defizite in der ausbildung mittels zusatzförderung beheben und lindern könnten.
Zwei Worte zu Minevskaja: trotz ihrer Schwachpunkte, war sie die stärkste deutsche Spielerin der Juniorinnen bei der EM-2011. Ich würde es als gefährlich für die Juniorinnen bezeichnen, dass sie so abhängig von Minevskaja sind-obwohl Du ausgerechnet sie als "Schwachpunkt" siehst. Das dürfte nochmals das Desaster im Jugendbereich unterstreichen. Da sie langfristig verletzt ist, müssen die anderen es reissen. Mal schaun was passiert.
Wenn ich mir unsere Jugendnationalmannschaft anschaue und da feststelle, dass da keine Rückraumspielerin auf halb decken kann, sondern zum Spezialistenwechsel entweder raus geht oder auf Außen geparkt wird, dann wird mir da schon schlecht... Wie heißt das so schön - Abwehrarbeit ist Einstellungssache und dann weiß man, wie es um die Einstellung dann bestellt ist. Aber die Wurfkühe sind ja auch die Prinzessinnen des Kaders, die bis zum geht nicht mehr verhätschelt werden. Und das wirkt auch noch dann bei der einen oder anderen verhinderten Nationalspielerin nach...
Frage: wo gibt es in Deutschland Handball-Internate oder Sport-Schulen/Gynasien wo mehr trainiert wird, als 1 oder 2 mal die Woche?