• Offizieller Beitrag

    @ Tretjock

    Meine Aussage bezog sich auf das Diskutieren wegen des Trainings. Auch der beste Trainer macht aus einem Ackergaul kein Rennpferd - womit ich nicht Fäth meine, der mE den Durchbruch schaffen wird

  • Grundsätzlich finde ich es gar nicht verkehrt, wenn ein Spieler den Sinn einer Übung verstehen möchte. Eigentlich macht das sogar einen Führungsspieler aus. Und die Antwort: "War bei uns in der UdSSR auch so" halte ich da nur für bedingt überzeugend.

    Und um den Bezug zum Isländer aufzunehmen. Alfred Gislason hat mal erklärt, dass er sich als Spieler schon die besten Trainingsübungen notiert hatte. Man kann ja mal in Kiel nachfragen, ob 100 Sprünge den "Sprung" ins Buch geschafft hat.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Hallo


    ich freue mich für jeden neuen deutschen Spieler, der es schafft, das Vertrauen seines Trainers zu gewinnen und mit Einsatzzeiten belohnt zu werden.

    Leider sorgen immer erst verletzungsbedingte Personal- oder Finanzengpässe dafür, dass die unterschätzten

    "Trainingsteilnehmer" ranmüssen.

    Siehe auch Gensheimer und Groetzki bei den RNL.

    Da man meist immer nur Aussenspieler oder Torhüter (die kaum Einsaetze kriegen) als junge deutsche Talente

    in den Spieleraufgeboten sieht, kann natürlich auch nicht der erforderliche Nachschub für den Rückraum kommen oder ?

    Die 5-Minuten-Einsätze, wenns Spiel gelaufen ist, bringen die Jungs nicht weiter.

    Scheissegal , ob hier "Experten" meinen, die Anforderungen einer HBL2 seien zu weit von der HBL1 entfernt, um für talentierte Junioren - oder Jugendnationalspieler ein Sprungbrett für internationale Einsätze, sprich A-NM zu sein.

    Es ist in jedem Fall besser ,als auf der Tribuene der HBL1 zu sitzen , die Bank warmzuhalten oder die Ballnetze zu transportieren. Irgendwann kommt sich auch der motivierteste Nachwuchsspieler vera....t vor.

    Schaut Euch doch auch mal an, wieviele Ex- oder aktuelle Jugend- oder Juniorennationaltorhüter keine Einsatzzeiten bekommen oder wo bei Verletzung des TW No 1, lieber routinierte "Alt-Torhüter" engagiert werden !!


    Gruß


    nosp

  • @nosp: Nicht falsch verstehen. Sicher bringt viel Einsatzzeit in der 2. Bundesliga einen Spieler weiter, als das in der ersten Liga der Fall ist - auch wenn das der Bundestrainer ja selbst anders sieht. Wobei noch niemand weiß, wie sich das in der künftig eingleisigen Zweiten Liga entwickelt. Denn die Vereine, die mit kleinem Budget ausbilden wie Obernburg, Altenholz,... werden aussterben. Da ja eh alle Vereine mittlerweile als GmbH geführt werden, kann man auch Handballer als "Ausbildungsberuf" mit einem Tarifvertrag für Youngster versehen. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • Dieser Absatz bietet vielleicht einen interessanten Erklärungsansatz, warum die Clubs der HBL so risikoscheu sind, was den Einsatz von "Azubis" angeht: fehlende Geduld oder besser gesagt erheblicher kurzfristiger Erfolgsdruck auf allen Ebenen der Liga.

    Es gibt in der HBL praktisch kein Mittelfeld, kaum Mannschaften zwischen "gut und böse". Dadurch, dass sich bis zu 8 Mannschaften für den Europapokal qualifizieren können, machen sich vielleicht 10-12 Mannschaften Hoffnung auf die Teilnahme an den prestigeträchtigen Wettbewerben. Der Rest der Liga muss aufpassen, den Klassenerhalt zu sichern. Es gilt praktisch für alle Teams: Jeder Punktverlust gefährdet die Ziele.

    Ein weiterer Punkt könnte sein, dass die Etats in der Liga in den letzten Jahren, auch in Folge des WM-Booms, deutlich gestiegen sind. Wer seinem Publikum Preiserhöhungen zumutet und seinen Sponsoren mehr Geld "aus dem Kreuz leiert", steht auch (zumindest gefühlt) in der Pflicht, bessere Ergebnisse/Tabellenplätze abzuliefern. Wer die Spirale nicht mitdreht, läuft Gefahr, zurückzufallen und womöglich bald nicht mehr dabei zu sein bei "der besten Liga der Welt".

    Wir hatten in dieser halben Saison bereits 7 (?) Trainerentlassungen. Wer mag den Trainern da verdenken, dass sie wenig Experimentierfreude verspüren und lieber mit erfahreneren Leuten "auf Nummer sicher" spielen lassen?

    Ich denke, diese Mechanismen und "Gesetzmäßigkeiten" sollte man bedenken, wenn man nach Lösungen für eine bessere Einbindung von Talenten in die Liga sucht. Ein "Verteufeln" der Vereine und ihrer Verantwortlichen hilft jedenfalls nicht weiter, solange die Rahmenbedingungen so sind wie sie jetzt sind.

  • Also zur Druckentlastung dann doch Verkleinerung der Liga und Einführung von Play-offs.

    Inwiefern würde das den Erfolgsdruck mindern? Ich würde meinen, das erhöht den Druck eher.

  • Zitat

    Ich denke, diese Mechanismen und "Gesetzmäßigkeiten" sollte man bedenken, wenn man nach Lösungen für eine bessere Einbindung von Talenten in die Liga sucht. Ein "Verteufeln" der Vereine und ihrer Verantwortlichen hilft jedenfalls nicht weiter, solange die Rahmenbedingungen so sind wie sie jetzt sind.

    Ganz genau. Die Frage aber bleibt: Wer hat die Rahmenbedingungen geschaffen und wer wollte dieses im wesentlichen genau so haben? Und wer trägt die Funktionärsclique die das zu verantworten hat?

    An denen darf nähmlich ganz offensichtlich auch keiner "kratzen"....

  • Wöller, das ganze heisst doch Leistungssport, oder? Die Rahmenbedingungen - beste und teuerste Liga der Welt - sind ja nicht von einer Clique am Reissbrett entworfen worden, sondern das Ergebnis einer Professionalisierung, die über 20 Jahre gedauert hat.

    Wärest du als Trainer, Spieler, Gesellschafter, Sponsor oder Fan damit zufrieden, wenn für deine Mannschaft entschieden würde: "Wir sind satt, wir wollen nicht mehr Geld haben, und sind mit einem Platz im Mittelfeld zufrieden"?

  • Ganz genau. Die Frage aber bleibt: Wer hat die Rahmenbedingungen geschaffen und wer wollte dieses im wesentlichen genau so haben? Und wer trägt die Funktionärsclique die das zu verantworten hat?

    An denen darf nähmlich ganz offensichtlich auch keiner "kratzen"....


    Es hindert Dich doch niemand, zu kratzen. Nur zu ...

    Meiner Meinung nach bringt es allerdings wenig, Schuldfragen zu klären, wenn man an Lösungen und Verbesserungen für die Zukunft interessiert ist. Die aktuelle Situation ist doch Ergebnis von sehr langfristigen Prozessen.

    Die Freizügigkeit in einem Vereinten Europa ist aus meiner Sicht ein ganz hohes Gut, eine großartige Errungenschaft, die in meiner Werteskala um Welten über dem Erfolg oder Nichterfolg von irgendwelchen Nationalmannschaften steht. Es steht Dir natürlich frei, zum Wohle des deutschen Handballnachwuchses, Herrn Adenauer und die anderen Gründungsväter der EWG/EG/EU zu verdammen und den Austritt aus der EU zu fordern ... ;)

    Als Liebhaber der Sportart Handball, die ich selber mehr als 20 Jahre leidenschaftlich ausgeübt habe, kann ich grundsätzlich auch nicht so furchtbar schlimmes an der Entwicklung unserer Eliteliga finden. Ich finde es gut, dass wir in unseren Hallen viele der weltbesten Könner sehen können, dass große Arenen statt kleiner Schulturnhallen gefüllt werden, dass unsere Sportart eine hohe mediale Präsenz besitzt.

    Nichtsdestotrotz bin ich der Auffassung, dass es für die Entwicklung des Handballs wichtig ist, eine erfolgreiche Nationalmannschaft und gute deutsche Spieler zu haben und Talente zu fördern. Da kann man gerne "meinem" Verein vorwerfen, in den letzten 20 Jahren zu wenig dafür getan zu haben, das sehe ich auch so.

    Nur bringen uns -wie gesagt - Schuldzuweisungen nicht weiter. Es gilt, die berechtigten Interessen der Vereine und die erforderliche Einbindung des Nachwuchses unter den Bedingungen der "besten Liga der Welt" und der Freizügigkeit im Vereinten Europa unter einen Hut zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger. Sollte doch nen Klacks sein für die Task Force ... ;)

  • ojessen:
    Mir gings in diesem Zusammenhang mehr darum, dass die Vereine ja mit dem System HBL leben und das auch so wollen. Die (von heindaddel) bemängelten Rahmenbedingungen sind also doch auch so gewollt. Von daher muß man sich an der Stelle auch an diese Seite wenden, wenn man Veränderungen haben will und nicht nur auf dem DHB rum dreschen...

    Was haben wir denn von der besten, tollsten, schönsten und vor allem teuersten Liga der Welt? Vereine die den Bach runter gehen, Verträge die nichts mehr Wert sind, Vorbilder (für unsere Jugendspieler) die nur danach gehen, wo sie die meißte Kohle verdienen und bei den entspr. Statments zum nächsten Wechsel lügen dass sich die Balken biegen, Showveranstaltungen bei denen die Regeln mitlerweile so verbogen sind, dass massenhaft Tore fallen und noch mehr Zuschauer Ihr Event sehen, und, und, und,......TOLL!!
    heindaddel:

    Zitat

    Die Freizügigkeit in einem Vereinten Europa ist aus meiner Sicht ein ganz hohes Gut, eine großartige Errungenschaft, die in meiner Werteskala um Welten über dem Erfolg oder Nichterfolg von irgendwelchen Nationalmannschaften steht.

    Sehe ich auch so, keine Frage!!

    Zitat

    Als Liebhaber der Sportart Handball, die ich selber mehr als 20 Jahre leidenschaftlich ausgeübt habe, kann ich grundsätzlich auch nicht so furchtbar schlimmes an der Entwicklung unserer Eliteliga finden.

    Sehe ich anders, wie oben zu lesen. Und ich habe ähnlich lange aktiv auf der Platte gestanden. Meine Arbeit als Trainer (in den letzten Jahren vor allem im Nachwuchsbereich) läßt mich einiges anders sehen....

    Zitat


    Nur bringen uns -wie gesagt - Schuldzuweisungen nicht weiter. Es gilt, die berechtigten Interessen der Vereine und die erforderliche Einbindung des Nachwuchses unter den Bedingungen der "besten Liga der Welt" und der Freizügigkeit im Vereinten Europa unter einen Hut zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger. Sollte doch nen Klacks sein für die Task Force ...

    Darin sehe ich das Problem. Da kann man Europa durchaus außen vor lassen. Andere Liegen sind auch in Europa zu Hause... ;)

    Das es nicht einfach wird, keine Frage! Und ich gebe Dir recht, Schuldzuweisungen VON WEM UND IN WELCHE RICHTUNG AUCH IMMER helfen nicht weiter

    Einmal editiert, zuletzt von Wöller (7. Februar 2011 um 12:44)

  • Nur kurz: Warum gibt es denn aus deiner Sicht nur noch Vorbilder, die dem schnellen Geld hinterherlaufen? Warum können sich deutsche Nachwuchsspieler nicht auch den Einsatz eines Jicha, den unbedingten Siegeswillen eines Omeyer, die Verschmitztheit eines Balic usw. usf. zum Vorbild nehmen?

    Und es bleibt die Frage, was an den Rahmenbedingungen ist denn schlecht für die deutsche Nationalmannschaft? Es gibt für gute Spieler ordentliches Geld zu verdienen, und die Liga bietet jedes Wochenende die Möglichkeit, auf höchstem Niveau zu spielen, wo selbst Balingen Kiel schlagen kann, und Dormagen aus Kiel einen Punkt entführen konnte.

    Es bleibt einfach bei den entgegengesetzten Interessen: Vom Marketingwert her abgesehen, sind die Nationalmannschaften für die Vereine eine reine Belastung, es liegt also an den Nationalmannschaften den Vereinen klar zu machen, welche Vorteile ein Engagement in irgendeiner Form für die Vereine hat. Um es ganz drastisch zu formulieren: Ich habe den Eindruck, dass Heiner Brand glaubt, die Liga habe den einzigen Zweck, ihm Spieler zur Verfügung zu stellen. Und so lange er diese Einstellung nicht korrigiert, wird es mit ihm zu keiner Lösung mit den Vereinen kommen.

  • So gibt es eben immer unterschiedliche Meinungen.

    Ich habe den Eindruck , der HBL und Ihren Vereinen geht es um nichts anderes als Kohle machen ohne Rücksicht auf Verluste (an wem und wo auch immer) Das gebaren dieser Liga finde ich persönlich immer mehr zum kotzen und das hat für mich nix mit dem Abschneiden der Nationalmannschaft zu tun. Die Art und Weise wie dort eine Show aufgebaut wird hat eben nichts mehr mit meinem Sport zu tun, für den ich lange Zeit mehr als 25 Stunden in der Woche investiert habe. Übrigens mit tollen Gegenleistungen (nahezu) nicht finanzielle Art.....

    Aber jedem das seine....

  • Man kann auch grundsätzlich die Frage stellen, ob in einem "vereinten" Europa noch nationale Ligen als oberste Spielklasse und Nationalmannschaftsturniere ihre Berechtigung haben.

    Original von rro.ch
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  • Man kann auch grundsätzlich die Frage stellen, ob in einem "vereinten" Europa noch nationale Ligen als oberste Spielklasse und Nationalmannschaftsturniere ihre Berechtigung haben.

    Ja, kann man.
    Bei ner WM tritt dann ein EU-Team an, was vom Rest der Welt ziemlich unschlagbar sein dürfte.
    Ne EU-Liga als oberste Klasse dürfte aber finanziell wohl noch ne Nummer zu groß sein für den Handball.

    Statt Nationalteams aufgrund des Passes könnte man sie ja nach Wohnsitz besetzen. Dann hätte Deutschland gute Aussichten.
    Oder Ligen-Auswahlen, Endspiel dann wohl HBL - Asobal ...

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Wenn das in der Taskforce auch so passiert, dass man vor lauter Betrachtung aus vielen Blickwinkeln vom Thema abkommt !?

    Irgendwiee hatten wir doch begonnen darüber nachzudenken, was in der HBL zu tun wäre, um dt.Nachwuchstalente

    im Kader und Wettkampf einzusetzen und kurz- bis mittelfristig Voraussetzungen zu schaffen, dass es wieder deutsche Rückraumspieler gibt, die in Wettkämpfen der A-Nationalmannschaft eingesetzt werden können.

    Und wie man einen Fördertopf füllen könnte, um Vereine zu entlasten, die dt. TALENTE ausbilden und solche ihren Obulus entrichten, die vor lauter Werbegeldern nicht wissen, welchen Welt- oder Europastar sie noch verpflichten sollen.

    D.h. irgendwo einen Ausgleich schaffen zwischen Wünschen, dringenden Bedürfnissen und derzeitigen Gegebenheiten.


    Gruß


    Nosp

  • Die Frage ist nicht, wie erhalten deutsche Talente Einsatzzeit in der HBL, sondern wie werden deutsche Talente zu internationalen Spitzenspielern. Das ist ei enormer Unterschied.

    Original von rro.ch
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  • A (Ausbildung zu internationalen Spitzenspielern) impliziert B (Einsätze in der HBL) aber aus B folgt nicht automatisch A - Das ist das Problem an dem ganzen Zusammenhang. Er ist nicht allgemeingültig.

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