ZitatOriginal von Steinar
Und was diesen Schwachsinn von unterschiedlichen Sportarten anbelangt
Vielleicht war das etwas unglücklich ausgedrückt. Es war nicht qualitativ gemeint. Ich kann die Qualität des derzeitigen Frauenhandballs gar nicht beurteilen. Aber es sind für mich zwei verschiedene - sagen wir - Themenbereiche. Und davon interessiert mich persönlich eben einer sehr, der andere fast gar nicht. Und das wird anderen wohl auch so gehen, manchen auch mit umgekehrter Präferenz.
ZitatMauerblümchen
Handball ist historisch gesehen doch ein Frauensport
Wenn schon Unterscheidung, dann wohl eher Handball und Männerhandball.
Ich habe nicht zwischen "Handball" und Frauenhandball unterschieden, sondern zwischen Männer- und Frauenhandball. Was die historische Entwicklung angeht, muß man etwas differenzieren. Handball ist vom "Erfinder" Heiser nicht als "Frauensport" entwickelt worden, sondern als Bewegungsspiel für Mädchen an höheren Schulen. Diese "Erfindung" war kein Sport im eigentlichen Sinne (= Wettkampfspiel), sondern eine Art Lauf- und Fangspiel ohne jeglichen Kampfcharakter (kurz: Der Ball motiviert die jungen Damen zur Bewegung, ohne daß sie sich dabei schmutzig machen oder gar einander treten oder schubsen müssen.), und ist damit eher im Turnbereich anzusiedeln (Dazu muß man vielleicht anmerken, daß Sport und Turnen bis in die 1930er Jahre nicht nur als verschiedene, sondern als gegensätzliche Dinge aufgefasst wurden, was heute kaum noch im Bewußtsein ist).
Das eigentliche Handballspiel (dann als Sport) entsteht erst durch die Modifikationen von Schelenz, der das Spiel gezielt zur "deutschen" Konkurenz zum "englischen" Fußball umgestaltet. Und dieses Spiel wirdin der Zwischenkriegszeit im Wettkampfbereich so gut wie ausschließlich von Männern gespielt und entwickelt. Erst nach dem Krieg entsteht ein nennenswerter Wettspielbetrieb bei den Frauen, und in der ursprünglichen Variante (Großfeld) auch nur sehr punktuell, in der DDR übrigens zügiger und organisierter als in der Bundesrepublik.
ZitatOriginal von Steinar
Der Spiegel ist nun auch nicht gerade ein "Special Interest"-Produkt. Größere Auflage ermöglicht halt geringe Preise für jedes einzelne Heft, bzw. mehr Inhalt für das gleiche Geld. Wenn in Deutschland der Markt wäre für eine HM-Auflage von einer Millionen wie beim Spiegel, dann würde das vielleicht anders aussehen.
Gut, Der Spiegel ist vielleicht nicht ein ganz so treffender Vergleich. Aber da werden die Seiten wenigstens überwiegend mit Text gefüllt. Ich glaube, daß man das Auflagepotential beim HM besser ausschöpfen könnte, wenn man das Verhältnis Preis / Inhalt in eine beliebige Richtung anpassen würde. Ich bin Spiegel-Abonnent und habe da das Gefühl, daß ich für mein Geld eine angemessene Gegenleistung bekomme. Beim HM hatte ich das zuletzt nicht mehr.
Ich sage nicht, daß 4 € generell zu viel für ein monatlich erscheinendes Fachmagazin sind. Dafür muß es aber auch was bieten. Das Layout der Hefte ist sogar schön und modern - kein Zweifel, das Ding sieht richtig gut aus - aber es steht einfach zu wenig drin. Ein Beispiel: In der letzten regulären Ausgabe, die ich gekauft habe, das war 11/09, zähle ich von den 80 Seiten (ohne Umschlag) summa sumarum etwa 27 volle Seiten reine Fototapete (Ganzseiter, Halbseitige Bilder ohne Betextung etc.). Dazu kommen Rubriken wie Hall of Fame, zwei Seiten Gesichtsmuskelübungen mit Lars Christiansen, eine Doppelseite "Geschenkideen" für Weihnachten (ohne Anzeigen-Kennung), Glosse (die8), "Fanmeile" usw. Die Fotos sind teilweise sogar schick, und die die kleinen Rubriken sind schöne Auflockerungen, aber ein Fachmagazin besteht im Kern doch aus redaktionellen Beiträgen und eventuell noch Statsitiken - alles zusammengerechnet machen diese aber gerade mal etwa 28 volle Seiten aus, inklusive Vorwort und des oben schon erwähnten "Brigitte-Artikels". Und ein Drittel tatsächlicher Inhalt scheint mir dann doch deutlich zuwenig Beef im Bun*, Zweimannredaktion hin oder her. Wenn ich vier Euro für ein Heft ausgebe und nach einer Zugfahrt von Chemnitz nach Leipzig (56 Minuten + bahnübliche Nachspielzeit) das Gefühl habe, das Ding ausgelesen zu haben, stimmt was nicht.
*Entschuldigung für die Wiederholungen dieses Kalauers, aber der passt hier einfach zu gut.