• ok. du magst recht haben. söldnertruppe war vielleicht der falsche ausdruck für das, was ich meinte ... nennen wir es retortenmannschaft. und damit meine ich mannschaften, die nicht über jahre hinweg mit punktuellen ergänzungen oder verstärkungen aufgebaut werden, sondern innerhalb kürzester zeit durch massiven einsatz von geld entstehen. und davon kann man bei zehn top-neuzugängen in einer saison durchaus sprechen. wenn diese mannschaft dann tatsächlich so länger zusammenbleibt, wird auch irgendwann mal eine - wenn auch aus der retorte - gewachsene mannschaft. soviel zu meiner definition.

    den hauptunterschied zum hcl sehe ich übrigens darin, dass hier mit einem klaren konzept - immer wieder auch mit erfolg - versucht wird, nachwuchs zu fördern und auch in die erste mannschaft einzubauen. dieses konzept mit 2. mannschaft und kooperationen fehlt mir in thüringen. sollte es doch existieren, wird es offensichtlich - warum auch immer - nicht konsequent genug durchgezogen. jetzt ist die hürde für eigene talente auf jeden fall über jahre hinaus unüberwindbar. und das trotz deutscher meisterschaft der b-jugend.

    bei der sponsorensituation hast du recht. die nachfrage nach hochklassigem frauenhandball ist von dieser seite einfach nicht hoch genug. auch mangels fernsehpräsenz. ein frauenhandballkanal im internet war aber ja meines wissens bislang nicht erwünscht. folge: kaum geld. abwanderung der talente bzw. finanzielle sprünge, die nicht immer gut gehen. wenn alle mal nur das geld ausgeben würden, das sie haben, würden sich auch die gehälter wieder nivellieren. auch wenn das - kurzzeitig auf kosten der qualität der liga geht. wie man an den topclubs viborg und hypo sieht, ist auch international der geldfluss nicht unbegrenzt.

  • Die Aussage mit der Retortenmannschaft amüsiert mich. Ob ich nun in einem Jahr zehn neue Spielerinnen hohle oder jedes Jahr drei bis vier neue Leute, das kommt im Endeffekt auf das Gleiche hinaus. Oder findest Du, dass Teams wie Blomberg (Uhlig, Roch, Thomas, Krause, Müller) oder Sindelfingen (Bohm, Härdter, Baumbach, Breidert, Deen) hier mit Identifikationspotenzial glänzen, wenn die Leistungsträgerinnen oder Stars nur mit Geld an Land gezogen werden? Immer wird hier alles negativ gesehen. Das ist so typisch in Deutschland. Wenn im Fußball deutsche Nationalspieler von Bremen oder Leverkusen zu den Bayern gehen, dann heißt es auch, dass der Verein ja Akteure holt, mit denen man sich identifizieren kann. Ich frage mich ja, inwiefern das nur von der Nationalität abhängen kann (man schaue sich einen Dede bei Borussia Dortmund mal an). Wie viele Münchner spielen denn zum Beispiel bei den Bayern, die sich richtig durchgesetzt haben? Nur Lahm. Und beim Frauenhandball, wo halt jeder Cent in den Kader gesteckt werden muss, um Handball auf hohem Niveau liefern zu können, um so die Fans und Sponsoren bei der Stange zu halten, wird sich aufgeregt, wenn man Spielerinnen von außerhalb dazu nimmt. Wie bereits erwähnt, in Blomberg und in Sindelfingen sind es auch je 5. Und schau Dir mal die Fluktation in Göppingen in den letzten drei Sommern an. Das ist also keine Retorte, aber der THC ist es? Man sollte mal von diesem blödsinnigen Gedanken wegkommen, dass beim THC nur Erfurterinnen spielen, bei den Elfen nur Leverkusenerinnen usw., das ist einfach an der Realität vorbeigelebt.

  • Zitat

    Original von messe

    Mauerblümchen,was is das denn für ein Statment, hat sich in LE. jemand über die Pressemitteilung des THC aufgeregt.An der Hitze kanns ja nicht liegen. :pillepalle: :pillepalle:

    Du hast schon gesehen, was KSO als Herkunft angegeben hat, oder? Falls nicht, da steht ganz klar LEIPZIG drin. Leipzig ist nicht ein Synonym für HCL, auch wenn das mancher bei dem Verein glauben möchte.

    Bankwärmer: Blomberg hat nun seine Spielerinnen weitestgehend mit Zweijahresverträgen ausgestattet. Da war das Austauschen von 10 Spielerinnen nicht auf einmal möglich. Der THC (aber auch Sindelfingen) haben im Gegensatz dazu ja Spielerinnen verpflichtet, obwohl auf der entsprechenden Position noch Spielerinnen unter Vertrag standen. Was will Dago mit einer vierten Linksaußen? Wofür braucht der THC eine dritte (vierte oder fünfte) Spielerin für die Rückraum Mitte? Jahn, Wohlbold, Subke, Popluharova - wozu dann also noch eine van der Wissel? Kann ja nur bedeuten, dass die anderen Spielerinnen, darunter DREI NEUZUGÄNGE, nicht genügend Qualität aufweisen.


    "Wir müssen endlich davon wegkommen, dass für Trainer, Spieler und auch Vereinsfunktionäre die wichtigste Frage vor einem bedeutendem Spiel ist: `Welche Schiesdrichter wurden nominiert?` " - Lino Cervar in Handballwoche 03/2011

    2 Mal editiert, zuletzt von Mauerblümchen (26. Juli 2010 um 11:44)

  • ich hab nicht gesagt, dass das bei anderen vereinen nicht auch so ist und auch nicht, dass ich es da positiv finde (blomberg z. b. ist tatsächlich ein ähnlicher fall, bei dem ich sehr gespannt bin, wie es weitergeht, wenn nächstes jahr heristo wegfällt). die bayern sind allerdings ein ganz ganz schlechter vergleich. 1. sind die was das finanzielle betrifft für ihre gute ausgangssituation aber auch für ihr solides und langfristiges planen bekannt. und 2. durch die entwicklung grade von jungen spielern am aufschwung der deutschen nationalmannschaft trotz (oder wegen) ihrer ganzen topspieler nicht ganz unbeteiligt. neben lahm vergisst du nämlich noch so "no names" wie schweinsteiger, müller oder badstuber, die teilweise schon seit über zehn jahren da im verein sind. aber das geht hier wohl ein wenig am thema vorbei.

    es erwartet keiner, dass topteams nur mit local heroes spielen (wenn sie es sich leisten können). aber zumindest ein klares konzept, das gerne auch mal langfristig angelegt sein darf, mit dem sich fans und sponsoren ebenfalls identifizieren können, wäre sicherlich nicht hinderlich. und - sorry, dass ich darauf jetzt wieder herumreiten muss - die aussagen bei der entlassung von leukefeld und das, was nun dabei herausgekommen ist, sprechen halt nicht unbedingt für langfristiges planen und für transparenz schon gar nicht. hätte man von anfang an gesagt: wir wollen in den nächsten drei jahren deutscher meister werden und wir haben sponsoren, die dieses ziel langfristig mit uns verfolgen, dann würde jetzt vermutlich der einzige kritikpunkt lauten: schade um das internat. und ansonsten käme vermutlich viel respekt auf für die wirtschaftliche leistung in "the middle of nowhere" und angst von seiten der konkurrenz vor dem starken thc. ist aber halt leider nicht so gelaufen ...

  • Zitat

    Du hast schon gesehen, was KSO als Herkunft angegeben hat, oder? Falls nicht, da steht ganz klar LEIPZIG drin. Leipzig ist nicht ein Synonym für HCL, auch wenn das mancher bei dem Verein glauben möchte.

    Ja und, KSO hat lediglich die Pressemitteilung wiedergegeben was ist daran auszusetzen, wie gesagt die Sonne kanns nicht sein. :pillepalle: :pillepalle:

  • Im ursprünglichen Posting eben nicht. Ich hab auch lange überlegt, ob und in welcher Form ich diesen unsäglichen letzten persönlichen Kommentar noch kommentiere. Zumindest war er unpassend, aber ist ja auch mittlerweile rausedititert. Ändert aber nichts daran, dass er eben geschrieben und veröffentlicht wurde und sich sowohl meins, wie auch das von Capitano19 darauf beziehen.


    "Wir müssen endlich davon wegkommen, dass für Trainer, Spieler und auch Vereinsfunktionäre die wichtigste Frage vor einem bedeutendem Spiel ist: `Welche Schiesdrichter wurden nominiert?` " - Lino Cervar in Handballwoche 03/2011

    Einmal editiert, zuletzt von Mauerblümchen (26. Juli 2010 um 12:46)

  • Zitat

    Original von Troya
    ... jetzt ist die hürde für eigene talente auf jeden fall über jahre hinaus unüberwindbar. und das trotz deutscher meisterschaft der b-jugend....

    ...wieder eine Behauptung um die Müller-Brüder (Trainer des THC) zu diffamieren. Scheint so, als ob Du besessen bist, dies zu tun.

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)

  • diese aussage hat überhaupt nichts mit den müller-brüdern zu tun, sondern ganz einfach mit der qualität der spielerinnen, die in erfurt nun in der bundesliga spielen. bei einer so großen zahl von topspielerinnen mit - berechtigtem - anspruch auf spielzeiten sind die möglichkeiten für jeden trainer begrenzt, da junge spielerinnen zu fördern und auch einzusetzen.

  • Zitat

    Original von Troya
    diese aussage hat überhaupt nichts mit den müller-brüdern zu tun, sondern ganz einfach mit der qualität der spielerinnen, die in erfurt nun in der bundesliga spielen. bei einer so großen zahl von topspielerinnen mit - berechtigtem - anspruch auf spielzeiten sind die möglichkeiten für jeden trainer begrenzt, da junge spielerinnen zu fördern und auch einzusetzen.

    Gut. Trotzdem darf man nicht ausschliessen, dass die ein oder andere talentierte Spielerin den Sprung aus der THC-Jugend in die erste Mannschaft schaffen kann. Deine Aussage "jetzt ist die hürde für eigene talente auf jeden fall über jahre hinaus unüberwindbar" scheint mir zu absolutistisch.

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)

  • man darf es nicht ausschließen. die wahrscheinlichkeit ist aber wohl eher gering. die 2. mannschaft dürfte aller wahrscheinlichkeit nach ihre letzte saison in der 3. liga spielen, weil das niveau der regionalliga südwest doch deutlich unter dem der anderen regionalligen lag und der thc 2 schon da nur mit ach und krach die liga gehalten hat. und die 1. mannschaft ist gespickt mit internationalen topstars. nicht unbedingt beste bedingungen für ein talent auf dem sprung. das muss auf hohem niveau spielen um weiter zu kommen. und da sind die möglichkeiten in erfurt nun leider sehr begrenzt.

  • Man kann Talente auch in die 2. Liga ausleihen, denn auch die 3. Liga ist viel zu schlecht, um sich weiterzuentwickeln. Leipzig stellt da eigentlich die Ausnahme da. Nur dort schaffen es sehr regelmäßig die Spielerinnen auch in die erste Mannschaft, aber das wird dort seit jeher mit sehr viel System gemacht. Und auch dort stellen sich die Spielerinnen hinten an.

  • Plöger und Hellriegel sind aus dem Nachwuchs von Halle-Neustadt!
    Ein Beispiel wäre max. Daniels oder früher Wörz.
    Ansonsten kann ich mich auch nur an Linkshänder (Stange - auch die war zwischendurch in Dortmund - oder Müller) oder Torhüter (Milde) erinnern, die aus dem eigenen Nachwuchs des HCL kamen.
    Ansonsten sind es nur zusammengekaufte Spielerinnen, also auch nicht systematisch...!

    Einmal editiert, zuletzt von Anton (28. Juli 2010 um 13:13)

  • Natürlich steckt System dahinter, wenn man eng mit Vereinen wie Halle-Neustadt zusammenarbeitet. Das muss ja nicht direkt über die eigene zweite Mannschaft gehen. Daher auch meine Äußerung, dass die 3. Liga eigentlich zu schlecht ist, um sich zu entwickeln. Mit 16, 17 Jahren kann man bei entsprechendem Talent problemlos in der 2. Liga spielen, man muss es eigentlich sogar. Dazu kommt, dass Leipzig auch sehr bewusst Spielerinnen verleiht. Das geschieht absolut mit Weitsicht und System. So hätte man, bei entsprechender Entwicklung, sicherlich auch Janine Urbannek wieder zum HCL geholt. Auf diesem Weg konnte man sehen, dass sie wohl den eigenen Ansprüchen nicht genügt und hat sich gegen eine Rückholaktion entschieden. Während darüber in Leipzig kaum einer spricht gilt der THC als Söldnertruppe oder Retortenverein. Amüsant, wenn man darüber nachdenkt, wie oft der HC Leipzig bereits den Namen gewechselt hat.

  • Zitat

    Ansonsten kann ich mich auch nur an Linkshänder (Stange - auch die war zwischendurch in Dortmund - oder Müller) oder Torhüter (Milde) erinnern, die aus dem eigenen Nachwuchs des HCL kamen. Ansonsten sind es nur zusammengekaufte Spielerinnen, also auch nicht systematisch...!

    Die Frage ist doch wo man "aus dem Nachwuchs kommen" beginnt zu definieren. Muss der Spieler schon in der E- Jugend im Verein sein? Oder nur in einer Jugendmannschaft, also auch B oder A? Ersteres wäre fast unmöglich bzw. ist sehr unwahrscheinlich (da wären auch Jurak, Reiche, Stange, Wörz und Milde nicht darunter), hat aber weniger mit guter/schlechter Nachwuchsarbeit zu tun.

    Trotzdem muss man dem HCL objektiv gesehen konstantieren, dass trotz der hohen Ansprüche und dem hohen sportlichen Niveau immer junge Spieler den Sprung in den (erweiterten) Kader schaffen. Sicher einer Verdienst einer u.a. sehr guten Nachwuchstrainerin (und der Tatsache dass man sich das Sportgymnasium fast einverleibt hat). Im aktuellen Kader stehen immerhin 6 Spielerinnen aus dem Nachwuchs, und Müller ist ja gerade erst weg...

  • Zitat

    Original von Troya
    man darf es nicht ausschließen. die wahrscheinlichkeit ist aber wohl eher gering. die 2. mannschaft dürfte aller wahrscheinlichkeit nach ihre letzte saison in der 3. liga spielen, weil das niveau der regionalliga südwest doch deutlich unter dem der anderen regionalligen lag und der thc 2 schon da nur mit ach und krach die liga gehalten hat.


    Da hat aber jemand bundesweit den Überblick was das Niveau der ehemaligen Regionalligen betrifft!

  • Ist die Frage, ob man überhaupt schon im Jugendbereich im Verein gespielt haben muss, damit der Verein einen Anteil an der Ausbildung haben kann. Anna Loerper hat bis zum Ende der Jugend offiziell in Kempen gespielt, aber eben schon in Leverkusen mittrainiert. Bei Leipzig und HaNeu ist die Verzahnung doch so eng, dass solche Möglichkeiten auch dort durchgeführt werden.

    Letztlich ist doch die Frage, welche Kooperationsmöglichkeiten der THC hat - Mit Blick auf die aktuelle Bundesligakarte müsste man da schon in ein anderes Bundesland ausweichen und vermutlich mit Magdeburg oder Bad Wildungen (immerhin noch gleicher Regionalverband) eine Kooperation überlegen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Amüsant, wenn man darüber nachdenkt, wie oft der HC Leipzig bereits den Namen gewechselt hat.

    Das hat aber weniger mit Retorte zu tun sondern mit dem Retten der (erfolgreichen) Handballabteilung in die wirtschaftlich neuen Gegebenheiten (SCL -> VfB) bzw. vor dem Untergang des Vereins wegen der (micht erfolgreichen) Fußballer (VfB -> HCL).

  • Zitat

    Original von Grünling
    Da hat aber jemand bundesweit den Überblick was das Niveau der ehemaligen Regionalligen betrifft!

    na ja ... mangels leistungsdichte ist das niveau halt abgesehen von ein paar zentren im südwesten nicht so hoch. um das zu wissen, muss man kein experte sein. da ist das verhältnis ungefähr so wie von bayern zum rest der regionalliga süd ... und nachdem manche der südwest-regionalligisten traditionell in bayern testen und da nicht unbedingt gut abschneiden ...

  • Zitat

    Sicher einer Verdienst einer u.a. sehr guten Nachwuchstrainerin (und der Tatsache dass man sich das Sportgymnasium fast einverleibt hat). Im aktuellen Kader stehen immerhin 6 Spielerinnen aus dem Nachwuchs, und Müller ist ja gerade erst weg...

    Über die "sehr gute Nachwuchstrainerin" gibt es geteilte Meinungen und wenn ich die aktuelle Liste nehme, komme ich nur auf 4 Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs ab B-Jugend (Schuderer, Daniels, Schulze, Kiedrowski) und nicht auf 6 - was aber auch schon viel ist, aber andere Vereine wie Oldenburg auch schaffen...