Stralsund droht Insolvenz - Schulden im «sechsstelligen Bereich»

  • Sollten sich die Vorwürfe erhärten, ist die Lage sogar schlimmer als angenommen. Etwas skeptisch bin ich noch gegenüber dem Medium, da es eine kostenlose Anzeigenzeitung ist. Zwar sind nicht alle Anzeigenzeitungen grundsätzlich für den Altpapierkorb, aber ich stell mir da schon die Frage, wieso dieser Bericht vorerst dort aufgetaucht ist und nicht in der Tageszeitung. Möglich wäre natürlich, daß nur diese Anzeigenzeitung wegen der Brisanz bereit war den Bericht abzudrucken.

    Bei fiktiven Sponsorenverträgen muß ich dann auch eventuell meine Auffassung, daß die Mannschaft des SHV grundsätzlich finanzierbar ist, in Frage stellen. Denn unkontrollierbar Schulden machen ist eine Sache, wirkliche Einnahmen vorzutäuschen ist gravierender. Aufgrund des häufigen Auffallens von Haack, wäre wohl auch bei den Gesellschaftern der Spielbetriebs-GmbH stärkere Kontrollen als nur oberflächige Kontrollen von z.B. Kontoauszügen nötig gewesen. Aber gut, das Verhalten von Haack wäre (wenn alles stimmt) aber auf jeden Fall kriminell gewesen. Da lässt sich auch nicht alles durch Kontrollen verhindern.

  • Wenn sich dieser Vorwurf als wahr herausstellt, wäre das nicht nur für Stralsund der GAU, sondern auch für die HBL. Wenn sich herausstellt, dass die nicht mal in der Lage sind, die Echtheit der vorgelegten Zahlen festzustellen, dürfte das Vertrauen von Sponsoren und Fans wohl endgültig gegen null tendieren. Zur Zeit betreiben die Medien ja ohnehin - ob berechtigt oder nicht, darüber kann man streiten - ziemliches HBL-Bashing. In der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen wurde schon von der größten Liga-Krise seit der Gründung 1977 gesprochen. Da käme so eine Meldung gerade recht.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von BasilFawlty
    Wenn sich dieser Vorwurf als wahr herausstellt, wäre das nicht nur für Stralsund der GAU, sondern auch für die HBL. Wenn sich herausstellt, dass die nicht mal in der Lage sind, die Echtheit der vorgelegten Zahlen festzustellen, dürfte das Vertrauen von Sponsoren und Fans wohl endgültig gegen null tendieren. Zur Zeit betreiben die Medien ja ohnehin - ob berechtigt oder nicht, darüber kann man streiten - ziemliches HBL-Bashing. In der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen wurde schon von der größten Liga-Krise seit der Gründung 1977 gesprochen. Da käme so eine Meldung gerade recht.

    Das sehe ich genau anders herum.

    Wenn Lizenzunterlagen nachweislich gefälscht wurden, dann entlastet das die HBL und die lokalen Aufsichtsgremien. Letztere sicherlich nur teilweise, die sind am Geschehen dran und müssen auf die Finger schauen.

    Aber gegen kriminelle Energie ist man zwar nicht machtlos, aber es kann nicht erwartet werden, dass die HBL gegen jeden theoretisch denkbaren Betrug Vorkehrungen trifft.

  • Sehe ich genauso, wie Ronald. Betrug aufzudecken ist nicht mehr Aufgabe des HBL. Da wird es dann Interessant für den Gesetzgeber.
    Zumal das, so wie es klingt und wenn es denn stimmt, auch auffliegen musste und dumm war, denn nur durch fälschen von Kontoauszügen kann man vielleicht kurzfristig vermitteln, das Geld da ist, aber man kann damit ja noch nichts bezahle.
    Sei es drum, das Prüfen der Echtheit der Unterlagen ist nicht unbedingt Aufgabe der HBL. Wenn es nicht offensichtlich ist, dann kann man da m.E. der HBL keinen Strick draus ziehen und dann wird auch die Entscheidung zur Lizenzerteilung auch im Nachhinein richtig.

  • Das ist natürlich auch eine Sichtweise. Wobei ihr mich nicht falsch verstehen dürft: Ich bin auch nicht dafür, der HBL aus den aktuellen Problemen einen Strick zu drehen, denn Schuld an finanziellen Problemen sind letztlich immer die Vereine selbst, die HBL kann man dafür nur begrenzt haftbar machen, aber ihre Hände in Unschuld waschen darf sie natürlich auch nicht. Nur werfen Probleme wie die momentanen (für den Handball-Laien) auch ein schlechtes Licht auf die Liga, und die großenteils ohnehin nicht sonderlich pro Handball eingestellten Medien können sowas dann gut nutzen, um negativ über Handball zu berichten. Das ist meine Befürchtung an der Sache. Aber noch weiss man ja auch nichts genaues, hoffen wir einfach, dass das ganze eh nur eine Provinzblatt-Ente ist.

    • Offizieller Beitrag

    Keine Sorge, der HBL gibt es genug vorzuwerfen, damit es für mehr als einen Strick reicht - um mal in Deiner Bildersprache zu bleiben. Denn Nordhorn und Essen kamen alles andere als überraschend, auch wenn auf Seiten der HBL bis zuletzt ein anderer Eindruck erweckt wurde. Stralsund gab es auch genügend Alarmzeichen, weitere werden (kurzfristig?) folgen.

    Letztlich sind die Vereine selbst verantwortlich und müssen eigene Absicherungs- und Kontrollmechanismen aufbauen. So eben wie jedes andere mittelständische Unternehmen dieser Größenordnung. Im Sinne eines geordneten Spielbetriebs muss aber auch die HBL weitere Vorkehrungen treffen um die Grenzen zu definieren.

    Nur eben im konkreten Fall eines möglichen Betruges sehe ich das anders. Passende Kontrollmechanismen bei Verein und HBL hätten schon früher die Probleme aufzeigen können. Aber ich fordere eben nicht, dass die HBL auch noch gegen betrügerische Aktivitäten Vorkehrungen trifft. Dafür gibt es dann die Staatsanwaltschaft.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn monatelang die Gehälter nicht gezahlt werden, muss der Ligaverband einschreiten dürfen, einschreiten und auch künftig die Gehaltszalungen kontrollieren (derzeit wieder aus aktuellem Anlass). Tut er es nicht, muss er sich Veräumnisse und Unterstützung von Wettbewerbsverzerrung/schlechter Außenwirkung vorwerfen lassen.

    Wenn es ohne solche äußeren Anzeichen wie ausbleibende Gehaltszahlungen einen Betrug gibt, kann die HBL dafür nicht verantwortlich sein. Wie denn auch? Aber sobald es hinreichend Anzeichen für einen möglichen Betrug gibt, muss geprüft und ggf. eingeschritten werden.

  • Ein Problem für die HBL liegt auch darin, daß die Unterlagen, die gefälscht wurden, wohl auch nicht vorgelegt werden mussten. Die Prüfung von Kondoauszügen oder Sponsorenverträgen gehört nicht zur Aufgabe der Lizenzkommission. Da hat eventuell auch der Wirtschaftsprüfer (vielleicht sogar vorsätzlich) Mist gebaut.

    Eine Konsequenz der HBL könnte sein, daß man nicht jeden beliebigen Wirtschaftsprüfer zulässt. Zwar ist die Anforderung ja eigentlich schon hoch (Wirtschafts- oder Steuerprüfer wird man ja nicht nach einem 6-Wochen-Crashkurs), aber die vorgeworfenen Verstöße sind ja nicht unbedingt trickreiche Finten, sondern dürften bei einer normalen Plausibilätskontrolle schon auffallen. Eine Idee: Man richtet eine WP-Komission ein, die für bestimmte Regionen die jeweiligen Prüfer bestimmt. Durch die Planungssicherheit für die Prüfer könnte man eventuell die Kosten gering halten. Da die Prüfer zentral ausgewählt wurden, sind Absprachen zwischen den Betriebsgesellschaften und den Prüfern schwieriger.

    Unter dem Strich aber würde das alles natürlich etwas mehr Geld kosten. Aber im Rahmen einer stabileren Finanzlage ist das sinnvoller, als weiterzumachen wie bisher. Generell bin ich auch für hohe Anforderungen in der höchsten Spielklasse in einer Profisportart. Auch wenn dadurch die ein oder andere Überraschung eines "Kleinen" ausbleibt, wird damit einfach die Wahrscheinlichkeit verringert, daß man sich in die Bundesliga reinwurschtelt und so lange weitermacht bis man insolvent wird. Diese Entwicklung kann man eigentlich in allen Sportarten beobachten. Im Profisport kann man aber meiner Meinung nicht mehr erwarten, daß alles auf den Sport bezogen wird. Wie der Name schon sagt, verdienen beim Profisport Menschen Geld und damit wird eine reine Fokussierung auf das Sportliche obsolet. Automatisches Aufsteigen da man Erster in der 2.Liga war, geht einfach nicht mehr.

  • Zitat

    Original von jochenj
    Eine Konsequenz der HBL könnte sein, daß man nicht jeden beliebigen Wirtschaftsprüfer zulässt. Zwar ist die Anforderung ja eigentlich schon hoch (Wirtschafts- oder Steuerprüfer wird man ja nicht nach einem 6-Wochen-Crashkurs), aber die vorgeworfenen Verstöße sind ja nicht unbedingt trickreiche Finten, sondern dürften bei einer normalen Plausibilätskontrolle schon auffallen.

    Eben darum sollte das jeder WP auch entdecken, wenn das Gegenstand der von der HBL erwarteten Prüfungshandlungen ist. Vielleicht sind die ja einfach nur nicht ausreichend?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von jochenj
    Eine Konsequenz der HBL könnte sein, daß man nicht jeden beliebigen Wirtschaftsprüfer zulässt.

    Vielleicht sollte die HBL auch einfach noch mal unabhängige WP beauftragen, die die Unterlagen einer Plausibilitätskontrolle unterziehen - im Auftrag der HBL. Ob allerdings von Seiten der HBL eine derart scharfe Kontrolle wirklich gewünscht ist, ist eine ganz andere Frage ... aber das wurde ja auch schon mehrfach angesprochen.

  • Zitat

    Original von Gottfried
    Eben darum sollte das jeder WP auch entdecken, wenn das Gegenstand der von der HBL erwarteten Prüfungshandlungen ist. Vielleicht sind die ja einfach nur nicht ausreichend?

    Das habe ich doch darüber ausgeführt. Die HBL muß und sollte auch nicht jeden Beleg prüfen. Da wäre der Aufwand exorbitant. Sie will und soll das Endergebnis auch nochmal kontrollieren. Wenn aber auf dem Weg zum Ergebnis gepfuscht wird, ist das nicht immer auch im Ergebnis zu sehen (z.B. Kontoauszug fälschen). Die Einschaltung von Wirtschafts- und Steuerprüfern soll ja gerade dazu führen, daß auf diesem Weg alles ordentlich abläuft. Diese Prüfer haben eine intensive Ausbildung und Prüfung hinter sich und gelten als Vertrauenspersonen.

    Teddy
    Die abgegeben Unterlagen dürften in der Regel immer plausibel sein. In der Lizenzkommission sitzen ja jetzt auch keine Personen, die keine Bilanzen lesen können. Das Problem liegt meiner Meinung eher auf dem Weg zum Prüfungsvermerk des Abschlussprüfers des Vereins (s.o.)

    3 Mal editiert, zuletzt von jochenj (23. November 2008 um 12:01)

  • Die Kontoauszüge sollten hier doch nur den Gesellschaftern und nicht einem Wirtschaftsprüfer vorgelegt werden. Ein WP holt sich in der Regel immer eine Saldenbestätigung von der Bank direkt.

    Steuerprüfer genießen Vertrauen? Lord Vader wird es freuen. ;)

  • Bei der Behauptung Kontoauszug-Fälschung stellt sich dann aber die Frage, wieso dann der WP das so abgenommen hat. Denn anscheinend wurden die höheren Schulden, die durch die Fälschung verschleiert werden sollten, ja nicht in den Lizenzunterlagen angezeigt (also hat sich der WP keine entsprechende Bankauskunft eingeholt). Die ganzen Probleme ergeben sich ja einmal durch nicht angezeigte Kredite und zusätzlich durch falsche Einnahmebelege (z.B. Sponsorenverträge).

    Rechtlich gesehen sollte ein Steuer- oder Wirtschaftsprüfer eine Vertrauensperson sein. Aber anscheinend reicht das Vertrauen nicht mehr für jeden Prüfer aus.

    Einmal editiert, zuletzt von jochenj (23. November 2008 um 12:27)

  • was ist eigentlich aus der idee geworden, eine art ombudsmann einzusetzen, d.h. einen ansprechpartner für spieler, welcher ihr gehalt nicht rechtzeitig bekommen. ich meine, dass dies mal eine bohmannsche idee war, welche eine überlegung wert war.

  • Zitat

    Original von jochenj
    Bei der Behauptung Kontoauszug-Fälschung stellt sich dann aber die Frage, wieso dann der WP das so abgenommen hat. Denn anscheinend wurden die höheren Schulden, die durch die Fälschung verschleiert werden sollten, ja nicht in den Lizenzunterlagen angezeigt (also hat sich der WP keine entsprechende Bankauskunft eingeholt). Die ganzen Probleme ergeben sich ja einmal durch nicht angezeigte Kredite und zusätzlich durch falsche Einnahmebelege (z.B. Sponsorenverträge).

    Rechtlich gesehen sollte ein Steuer- oder Wirtschaftsprüfer eine Vertrauensperson sein. Aber anscheinend reicht das Vertrauen nicht mehr für jeden Prüfer aus.

    Ich finde es schon interessant, was Du für eine Auffassung von den Aufgaben und Möglichkeiten eines WPs hast.
    Wenn der WP schlechte Arbeit geleistet haben sollte, wird ihm das schon angelastet werden. So sollte er unbedingt unabhängig sein, alle die an der Prüfung teilnehmen, das müssen sie auch unterschreiben.
    und der Wirtschaftsprüfer selber wird, ob seiner ordentlichen Prüfungen regelmäßig geprüft. Sollten die nicht korrekt sein, so darf er nicht mehr prüfen.
    Möglichkeiten zum Betrug gibt es immer, dagegen ist letztendlich auch ein WP nicht unbedingt gefeilt.
    Sicher gibt es die standardmäßigen Saldenkontrollen bei Banken, Lieferanten und Kunden. Mag sein, dass die noch nicht überall korrekt durchgeführt werde, anschreiben sollte z.B. der WP und nicht der Mandant, aber das wird dann im zweifel bei der nächsten Turnusmäßigen Prüfung angemahnt.
    Was soll den eine Kommision der HBL zur Entscheidung des WPs besser können, als das, was das IDW macht? Willst Du eine 2. Prüfung der WPs durch WPs durchführen? Was soll das kosten? Wer soll das bezahlen?
    Ich würde mit solchen Vorwürfen, vor allem dem

    Zitat

    Da hat eventuell auch der Wirtschaftsprüfer (vielleicht sogar vorsätzlich) Mist gebaut.

    etwas vorsichtiger sein.
    Das soll sich erst mal heraus stellen, wenn dem so ist, mag das gerade bei einem Insolvenzfall passieren, denn dann werden die WPs geprüft.
    Und dem sind sich die WPs durchaus bewust, und was für Kosten durch die Durchhaftung entstehen können.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Gottfried
    Die Kontoauszüge sollten hier doch nur den Gesellschaftern und nicht einem Wirtschaftsprüfer vorgelegt werden. Ein WP holt sich in der Regel immer eine Saldenbestätigung von der Bank direkt.

    Steuerprüfer genießen Vertrauen? Lord Vader wird es freuen. ;)


    Wenn das mit den Auszügen immer so wäre, dann wäre Flowtex auch früher aufgefallen ;) Leider holen sie die nicht immer selbst.

    Natürlich genießen Steuerprüfer Vertrauen :lol:

  • Zitat

    Original von UlfN
    Wenn der WP schlechte Arbeit geleistet haben sollte, wird ihm das schon angelastet werden. So sollte er unbedingt unabhängig sein, alle die an der Prüfung teilnehmen, das müssen sie auch unterschreiben.
    und der Wirtschaftsprüfer selber wird, ob seiner ordentlichen Prüfungen regelmäßig geprüft. Sollten die nicht korrekt sein, so darf er nicht mehr prüfen.

    Sind WP bzw. Steuerberater alles unfehlbare Personen? Das Problem, das ich angesprochen habe, ist nicht, daß es einmal jetzt eventuell passiert ist, sondern wie das in Zukunft verhindert werden kann. Mit einer Trial-and-Error-Einstellung kommt man da nicht weit.
    Mit dem Hintergrund der rechtlichen und v.a. wirtschatlichen Einflussmöglichkeit des GF auf einen WP/SB kann ich mir schon vorstellen, daß da der ein oder andere WP überlegt, ob er einen Auftrag trotz eines gewissen Risikos annimmt.

    Zitat

    Möglichkeiten zum Betrug gibt es immer, dagegen ist letztendlich auch ein WP nicht unbedingt gefeilt.

    Das bestreite ich nicht. Die im Zeitungsartikel vorgeworfenen Sachverhalte sind meiner Meinung nach aber keine komplizierten Manipulationen, sondern offensichtliche Manipulationen, die mit internen Plausibilitätskontrollen hätten aufgedeckt werden können.

    Zitat

    Was soll den eine Kommision der HBL zur Entscheidung des WPs besser können, als das, was das IDW macht? Willst Du eine 2. Prüfung der WPs durch WPs durchführen? Was soll das kosten? Wer soll das bezahlen?

    Das IDW hat da gar nichts mit zu tun. Es geht ja nicht um die allgemeine Qualifikation bzw. Prüfung von WPs, sondern um eine Gewährleistung hoher Auflagen der Mitglieder der HBL. Diese Anforderungen sind größer da mit einer Insolvenz nicht nur die Eigentümer geschädigt werden sondern vor allem das Image einer Liga darunter leidet. Weiterhin sind die zeitlichen Anforderungen größer als bei üblichen Prüfungsarbeiten.
    Die HBL nimmt dann keine Prüfungen ab, sondern wählt bestimmte WPs bzw. SBs aus, die durch ihre Reputation und Erfahrung die Wahrscheinlichkeit senken, daß sich Privatleute und Vereine/Betriebsgesellschaften durch offensichtliche Manipulationen Vorteile verschaffen.
    Auf die Bezahlung bin ich bereits in vorhergehenden Beiträgen eingegangen. Da eine Prüfung bzw. Abnahme der Unterlagen durch einen WP/SB sowieso Kosten entstehen, sind die zusätzlichen Kosten durch die zentrale Auswahl der WPs/SB nicht exorbitant hoch. Daß eine höheres Maß an Sicherheit Geld kostet müsste eigentlich allen klar sein. Wie diese Kosten entstehen hängt vom entsprechenden Sicherheitsmodell ab.

    Zitat

    Ich würde mit solchen Vorwürfen, vor allem dem

    etwas vorsichtiger sein.

    Wieso soll ich denn da vorsichtig sein? Einmal beziehe ich mich in allen Aussagen auf den zitierten Zeitungsartikel, der abgesehen von der Wahl des Mediums (kostenlose Anzeigenzeitung), aufgrund der vielen Details einen glaubwürdigen Eindruck macht. Ich spekuliere also nicht wild aufgrund eines vagen Gerüchts (aus einem Forum z.B.), sondern ziehe meine Schlüsse mit Vorbehalt des Wahrheitsgehaltes aus einem Zeitungsartikel.
    Auch verunglimpfe ich hier ja nicht allgemein den Beruf des Wirtschaftsprüfers und des Steuerberaters. Die entsprechende Person hat aber eine allgemeine Verantwortung bei der Unterzeichnung der Unterlagen übernommen und dieser muß sie sich auch stellen.

  • Okay, das entscheidene Wort heißt "vorsätzlich".
    Und nebenbei ist die Unterstellung, die IDWs können sich selbst nicht kontrollieren und würden nur nach dem Prinzip "Trial & Error" arbeiten, auch ganz schön nett.
    Natürlich hat ein WP eine Verantwortung aufgrund seiner Siegelvergabe. Inwiefern hier tatsächlich eine Pflichtverletzung, noch dazu eine vorsätzliche vorlag, mag ich nicht entscheiden.

    Zu den renommierten WPs - Es ist doch Blödsinn zu glauben, dass man durch eine zentrale Vergabe nun die "besten" WPs bekommt.Woran soll das gemessen werden. Am Namen? Sagt doch nichts über das eingesetzte Prüfungsteam aus. Und eine zentrale Vergabestelle wird die WPs vor Ort nicht unbedingt kennen.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass E&Y, PWC, KPMG, DTT oder wer auch immer unterjährig wie hier beschrieben, die Kontoauszüge eingehend prüft, so dass eine geschickte Fälschung auffällt bzw. die unbedingt Saldenbestätigungen einholen, ohne dass es dazu einen gesonderten Auftrag gibt, ist wohl auch nicht so hoch. Die holen sich auch nur Kopien der Auszüge zum Stichtag im PDF-Format.
    An der Auftragsgestaltung mag man vielleicht arbeiten, aber das hat erst mal nichts mit dem prüfenden WP zu tun.
    Und wenn die Auftragsgestaltung bekannt ist, mögen sich andere Betrugsmöglichkeiten ergeben.
    Und warum jetzt unbedingt an einem Sportunternehmen eine höhere Prüfanforderung gestellt werden muss, an ein Unternehmen, das zahlreiche Arbeitnehmer und Lieferanten zu bezahlen hat, erschließt sich mir nebenbei auch nicht.
    Der dort durch Betrug entstehende Schaden ist nun auch nicht gering.

  • Zitat

    Original von UlfN
    Okay, das entscheidene Wort heißt "vorsätzlich".
    Und nebenbei ist die Unterstellung, die IDWs können sich selbst nicht kontrollieren und würden nur nach dem Prinzip "Trial & Error" arbeiten, auch ganz schön nett.

    Wo unterstelle ich denn, daß das IDW sich selbst nicht kontrolliert? Da hast Du meine Aussage falsch verstanden. Ich habe mit Trial-and-Error nicht auf das Prüfungssystem der IDW bzw. der WP-Systematik angespielt. Ein Trial-and-Error Verfahren aus der Sicht der HBL nach "wir lassen die Spielbetriebsgesellschaften den Prüfer auswählen wie immer und wenn da etwas schief geht, ist das egal, einfach wieder von vorne anfangen" bringt nichts weiter.

    Zitat

    Die Wahrscheinlichkeit, dass E&Y, PWC, KPMG, DTT oder wer auch immer unterjährig wie hier beschrieben, die Kontoauszüge eingehend prüft, so dass eine geschickte Fälschung auffällt bzw. die unbedingt Saldenbestätigungen einholen, ohne dass es dazu einen gesonderten Auftrag gibt, ist wohl auch nicht so hoch. Die holen sich auch nur Kopien der Auszüge zum Stichtag im PDF-Format.

    Es müssen ja nicht gleich die Marktführer sein. Ziel soll vor allem sein die WP zu kennen und eventuell auch intensiver darauf zu schulen, was in Sportbetriebsgesellschaften besonders zu beachten ist.

    Zitat

    Und warum jetzt unbedingt an einem Sportunternehmen eine höhere Prüfanforderung gestellt werden muss, an ein Unternehmen, das zahlreiche Arbeitnehmer und Lieferanten zu bezahlen hat, erschließt sich mir nebenbei auch nicht.
    Der dort durch Betrug entstehende Schaden ist nun auch nicht gering.

    Und was ist mit der Liga? In der Profisportbranche müssen sich die dort tätigen Gesellschaften wie in keiner anderen Branche sich zusätzlich "screenen" lassen. Oder muß ein Schreiner sich neuerdings von einer Lizenzkommission bewerben? Eine Insolvenz schädigt nicht nur die üblichen Gläubiger, sondern schädigt auch die Beteiligten der "Solidar-Gemeinschaft" Liga auf immaterieller Ebene. Sowohl für einen kleinen Club als auch für den THW Kiel sind trotz Europa-Liga Gerüchten die Bundesliga die Geschäftsbasis. Ohne die Liga könnten die Clubs schlicht nicht existieren bzw. hätten nicht die verdiente Anerkennung.