Löhr: "Das sind einfach die schönsten Spiele"
Hirschberg. Handballherz was willst du mehr: Wenn am Samstag um 19.30 Uhr der TV Großsachsen und die SG Leutershausen in der Baden-Württemberg-Oberliga aufeinander treffen, gibt es an der Bergstraße kein Halten mehr. Es ist das Spitzenspiel des 9. Spieltages, in dem nicht nur die beste Offensive (SGL) die stärkste Abwehr (TVG) der Liga fordert, sondern auch das Duell zweier Ortsrivalen. Zudem reisen die "Roten Teufel" als Tabellenführer in die Sachsenhalle und wollen den Tabellenzweiten aus Großsachsen weiter auf Distanz halten. Ausverkaufte Halle, einige Stehplatzkarten werden noch an der Abendkasse angeboten - die Voraussetzungen für das Hirschberger Ortsderby könnten nicht besser sein. Vor der Partie standen TVG-Trainer Michael Sahm und SGL-Coach Holger Löhr unserer Zeitung Rede und Antwort.
Herr Löhr, Sie sind mit ihrer jungen Mannschaft auch nach dem 8. Spieltag immer noch ungeschlagen und sorgen für Furore. Wie bewerten sie den bisherigen Saisonverlauf und die Entwicklung ihrer "jungen Wilden?"
HolgerLöhr: Wir haben ein Team auf dem Feld und das ist die wichtigste Erkenntnis. Die Jungs haben individuell immer noch viele Hochs und Tiefs und es fehlt die Konstanz. Aber das ist normal und wenn wir uns in Geduld üben, werden wir noch viel Spaß an dieser Mannschaft haben.
Herr Sahm, Ihr Team hatte auswärts zunächst Probleme, hat sich aber gefangen und ist mit vier Siegen in Folge neben Balingen Leutershausens ärgster Verfolger. Wie beurteilen sie den Leistungsstand ihrer Sieben?
MichaelSahm: Wir haben in den letzten Partien bewiesen, wozu wir in der Lage sind und konnten endlich auch in der Fremde überzeugen. Die Mannschaft ist gut aufgestellt, hat aber vor allem in der Offensive noch Steigerungspotenzial.
In der letzten Saison endeten die Derbys knapp mit 27:26 und 21:22 aus Sicht des TVG. Was erwarten sie am Samstag für eine Partie und wie groß ist die Vorfreude vor ausverkauftem Haus?
Sahm: Ich erwarte wie auch im letzten Jahr eine enge und ausgeglichene Partie, in der die Defensive zum entscheidenden Faktor wird. Die Mannschaft mit der größeren Aggressivität wird am Ende auch erfolgreich sein. Leutershausen ist ein absolutes Top-Team und auch individuell eine Klasse für sich. Wir wollen deren starke Offensive so weit wie möglich einschränken und gehen zuversichtlich in diese Begegnung. Wir haben riesen Respekt, aber keine Angst vor der SGL und freuen uns sehr auf die Partie.
Löhr: Das sind die schönsten Spiele und die Jungs sollen die Partie genießen und Spaß haben. Wir stehen vor einer großen Herausforderung, aber wir sind noch ungeschlagen und verspüren keinen Druck. Ich erwarte eine enge Begegnung, in der die Defensive über Sieg oder Niederlage entscheidet. Beide Teams haben einen ausgeglichenen Kader und auch die Tagesform wird eine Rolle spielen.
Wie sieht die personelle Situation aus?
Sahm: Hinter dem Einsatz von Tobias Kohl steht aufgrund einer Kehlkopfprellung ein dickes Fragezeichen. Ob und inwieweit er uns am Samstag helfen kann, steht noch in den Sternen und wird sich erst kurzfristig entscheiden. Dafür ist Marc Nüßel wieder mit von der Partie und steht uns nach seinen Rückenbeschwerden wieder zur Verfügung.
Löhr: Bis auf den Langzeitverletzten Elmar Patzwald sind alle Mann an Bord. fa
Weinheimer Nachrichten Artikel vom: 07.11.2008
"Verstecken geht nicht mehr"
Birkenau. "Wir müssen jetzt ohnehin gegen jeden Gegner spielen als wäre es der Weltmeister", sagt Peter Jano, neuer Trainer des Handball-Oberligisten TSV Birkenau. Am Samstag ab 20 Uhr kommt zwar "nur" der TV Oppenweiler, aber nach der Verunsicherung, die derzeit in der Mannschaft herrscht, ist auch der eine hohe Hürde.
Trotzdem ist Jan Fremr - seit Jahren Birkenauer Teamkapitän und Identifikationsfigur beim TSV - davon überzeugt, dass der Knoten irgendwann platzen muss. Am liebsten natürlich gleich am Samstag. "Die Mannschaft ist intakt und hat das Potenzial zu mehr. Das wissen wir alle", sagt der 31-jährige Linksaußen. "Natürlich ist der Druck nach dem Trainerwechsel jetzt noch größer als vorher. Auf jeden einzelnen. Denn verstecken kann sich jetzt niemand mehr."
Dass dabei Peter Jano nicht nur am Spielfeldrand, sondern auch mit Kurzeinsätzen auf dem Platz Impulse setzen kann, das hofft auch Jan Fremr. "Er strahlt Ruhe aus, ist eine Führungsperson. Das sind Rudi Varak und Tomas Lanci eigentlich auch, aber die sind neu. Peter kennt die Mannschaft. Und diese positiven Impulse müssen wir nun einfach umsetzen." AT
Handball-Oberliga: TSV Birkenau - TV Oppenweiler am Samstag, 20 Uhr, Langenberghalle
Weinheimer Nachrichten Artikel vom: 07.11.2008