Finanzielle Lage der HSG Nordhorn

    • Offizieller Beitrag

    Was in Nordhorn offensichtlich noch niemand so recht realisiert hat:

    Wenn am 30. April noch vorläufige Insolvenzverwaltung besteht, bedeutet das den Zwangsabstieg. Es gäbe dann zwar noch eine kleine Nachbesserungsfrist, aber die immer wieder publizierte "Taktik", die Eröffnung des Insoverfahrens bis zum 1.7. hinauszuzögern, klappt nicht!

    Spätestens am Ende der Einspruchsfrist gegen den ablehnenden Bescheid muss der vorl. Insolvenzverwalter bescheinigen, dass es keine Insolvenzgünde mehr gibt! Vermutlich spätstens Ende Mai muss alles bezahlt oder verglichen sein, sonst ist es mit der ersten Liga vorbei. Es könnte dann mit der neuen Gesellschaft Antrag für die zweite Liga gestellt werden. Aber auch der müsste erst durchgehen...

    Noch einmal langsam die Szenarien:

    -wird die Serie nicht zuende gespielt --> Zwangsabstieg in RL (weil die 2. dort spielt, sonst Landesverband)

    - wird (nach Ergebnis des Gutachtens des vorl. I-Verwalters) das I-Verfahren vor dem 1.7. eröffnet oder mangels Masse eingestellt --> Zwangsabstieg

    - bescheinigt der vorl. I-Verwalter, dass die Zahlungsunfähigkeit nicht nur droht, sondern tatsächlich vorliegt --> Zwansabstieg

    - besteht am 30. April noch I-Verwaltung (es ist aber noch kein I-Verfahren eröffnet oder mangels Masse eingestellt worden ) --> Zwangsabstieg.

    Um den zu verhindern, müssen die Insolvenzgründe entfallen und das muss vom vorl. I-Verwalter bestätigt und bei Gericht eingereicht werden. Dann würde das Gericht die vorl. Insoverwaltung aufheben. Das alles muss vor dem 30. April passieren.

    Gelingt dies nicht, dann:
    Bescheid der HBL über Abstieg, dagegen Einspruchsmöglichkeit innerhalb einer Woche. Wenn vorl. I-Verwalter innerhalb dieser Woche den Wegfall der Insogründe bescheinigen kann, ist der Abstieg auch vermieden. Sonst besteht nur noch Klagemöglichkeit vor dem ständigen Schiedsgericht der HBL, da können dann aber keine neuen Tatsachen mehr vorgetragen werden (= Nachbesserungen).

    Die genaue letzte Frist zur Erstligarettung lässt sich also heute noch nicht ausmachen, sie dürfte aber spätestens (!) so um den 25. Mai auslaufen.

    Es wird also keine Bescheinigung (s. Artikel oben) geben!

  • HSG: Zwangsabstieg in die 2. Liga
    Insolvenzverfahren wird eröffnet - Spielbetrieb läuft weiter
    Die Rettung des Handball-Bundesligisten HSG Nordhorn ist nicht gelungen: Drei Wochen nach dem Insolvenzantrag beim Amtsgericht Nordhorn wird Anfang nächster Woche das Insolvenzverfahren eröffnet. Das bestätigte der vorläufige Insolvenzverwalter Ulrich Zerrath den GN. Damit ist der Zwangsabstieg in die 2. Bundesliga nicht mehr abzuwenden. "Grund sind die Zahlungsunfähigkeit und die Überschuldung. Die Deckungslücke ist zu hoch, als dass sie bis zum Stichtag 30. April hätte geschlossen werden können", sagte der Recklingshauser. Die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren wird die laufende Saison zu Ende spielen. Danach übernimmt die HSG Nordhorn-Lingen GmbH die Trägerschaft des zukünftigen Zweitligisten. Sie wird nach Angaben von Zerrath "ohne Altlasten" ihre Arbeit aufnehmen können.


    gn-online

  • Zitat

    Original von TGR

    Was soll daran gut sein? :nein: :nein: :nein: :nein: :nein: :nein: :nein: :nein: :nein:

    Gut daran ist, dass Nordhorn sich nicht schon wieder durchmogelt, so wie in den letzten Jahren geschehen. In meinen Augen ist das Gerechtigkeit.

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

  • Zitat

    (Mein Beileid nur für die tapferen Nordhorner Fans.)

    In Anbetracht der vorgestrigen Ereignisse auch für so etwas Beileid zu haben kann ich nicht ganz nachvollziehen.
    Das entwertet doch weitaus schlimmere Geschehnisse ungemein...

  • Zitat

    Original von SteamboatWillie

    In Anbetracht der vorgestrigen Ereignisse auch für so etwas Beileid zu haben kann ich nicht ganz nachvollziehen.
    Das entwertet doch weitaus schlimmere Geschehnisse ungemein...


    Das ist vielleicht eine Frage der Formulierung. Darf man "Beileid" nur in wirklich ernsten Fällen wünschen? Vielleicht. Nach dem vorgestrigen Unglück sicher eine schlechte Formulierung, da relativiert sich so manches "Problem". Auch vor dem Hintergrund der Ereignisse in Darfur, im Kongo oder im Gazastreifen wäre das Wort sicher besser angebracht.
    Mir tut es um den Verein und um die Macher in Nordhorn kein bisschen Leid, nur mit den Fans dort kann ich mitfühlen.

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

    Einmal editiert, zuletzt von Müllers Omar (5. März 2009 um 16:48)

  • Natürlich wäre der Zwangsabstieg hart für die Fans der HSG. Andererseits brachte ihnen dasselbe Geschäftsgebaren im letzten Jahr u.a. die Freude über einen Europapokalsieg und die Teilnahme am Final Four. Zudem würde der geplante Neuanfang in der zweiten Bundesliga weiterhin hochklassigen Handball in Nordhorn bedeuten. Es hätte also weitaus schlimmer kommen können. Fans anderer Mannschaften müssen auch miterleben wie ihre Mannschaft aus sportlichen Gründen absteigt.


    Ich hätte noch eine Frage an die Juristen:
    Ist es wirklich so einfach möglich eine GmbH über eine Insolvenz abzuwickeln und gleichzeitig eine neue GmbH zu gründen, die zwar alle Aufgaben und Strukturen der alten GmbH übernimmt, aber nichts von deren Altlasten wissen will?

  • quelle EXPRESS.de


    Die HSG Nordhorn meldet Insovenz an.
    Foto: ddp
    Sanierung gescheitert!
    VfL-Pokalgegner Nordhorn meldet Insolvenz anNächster Schlag für den deutschen Handball. Die HSG Nordhorn wird am kommenden Montag das Insolvenzverfahren einleiten.
    Neueste Meldungen › Mehr aus Handball › Das bedeutet: Das Sanierungskonzept ist gescheitert, der EHF-Pokalsieger mindestens in die zweite Liga absteigen. "Wir sind heute davon informiert worden, dass es nicht weiter geht", sagt ein HSG-Profi dem EXPRESS. Der vorläufige Insolvenzverwalter Ulrich Zerrat hatte den Profis das mittgeteilt.

    Der Spielbetrieb ist nur noch bis zum 15. April gesichert. Zum Pokalviertelfinale am kommenden Mittwoch in Gummersbach will die Mannschaft aber in jedem Fall noch antreten.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Arcosh
    Ich hätte noch eine Frage an die Juristen:
    Ist es wirklich so einfach möglich eine GmbH über eine Insolvenz abzuwickeln und gleichzeitig eine neue GmbH zu gründen, die zwar alle Aufgaben und Strukturen der alten GmbH übernimmt, aber nichts von deren Altlasten wissen will?

    Nein, das funktioniert aus verschiedenen Gründen nicht.

  • Und gleich noch eine Frage an unseren Haus- und Hofjuristen: Kann Nordhorn noch Pokalsieger werden, wenn das Insolvenzverfahren eröffnet ist? Und dürfte die Mannschaft dann in der kommenden Saison im Europapokal antreten?

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein

    Nein, das funktioniert aus verschiedenen Gründen nicht.

    Vielleicht noch mal weitergehend gefragt: Ist die HBL-Lizenz eigentlich ein übertragbares Wirtschaftsgut der alten GmbH, oder wer ist "Eigentümer" dieser Lizenz? Könnte der Insolvenzverwalter diese sozusagen meistbietend verkaufen, oder ist die Lizenz an die Ursprungsvereine gebunden?

  • Zitat

    Original von Lothar Frohwein
    1) Ja, denn es spielt nicht die GmbH, sondern der Verein.
    2) Kommt auf die Ligazugehörigkeit an. Regionalligisten akzeptiert die EHF nicht, s. Essen 2005, Zweitligisten schon.

    Das die EHF das nicht akzeptiert halte ich auch für eine "Urban Legend", aber auch egal. Die HBL meldet an den DHB und der DHB meldet an die EHF. Diese Entscheidung wurde damals getroffen, bevor die EHF das auf dem Tisch hatte. Warum sollte die EHF damit auch ein Problem haben. Schließlich bringt ein RL-Verein aus Deutschland immer noch ein höheres Niveau mit, als eine Mannschaft aus dem Kosovo.

    Bin ja mal gespannt, ob noch Spieler wechseln.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von dpa, bspw. FTD
    Durch die zwei Pleiten wird es sportlich keinen Kampf mehr um den Klassenverbleib geben. «Das trifft uns hart. Wir müssen alles daransetzen, dass das demnächst sportlich entschieden wird und nicht wirtschaftlich», sagte Bohmann.

    Falsch!

    Stralsund ist sportlicher Absteiger! Zumindest sofern sie sich nicht auf Platz 16 retten können, wovon ich nicht ausgehe. Damit ist der Abstieg teilweise sportlich entschieden worden.

    Zum Nachlesen:
    http://www.handball-world.com/o.red.c/news.p…ahl=18935&GID=1

  • das tut mir echt leid für die HSG....

    vielleicht sollte man jetzt die eingleisigkeit der 2.liga noch einmal üerdenken, denn wenn es in der 1.liga immernoch vermehrt finanzielle probleme gibt, wie soll das dann erst in der eingleisigen 2. aussehen???

    mit sportlichen grüßen

    max

    Wenn du tot bist,
    dann weisst du nicht,
    dass du tot bist.

    ES IST NUR SCHWERER FÜR DIE ANDEREN.

    Genauso ist es,
    wenn du blöd bist.

  • Zitat

    Original von Ronaldo

    Falsch!

    Stralsund ist sportlicher Absteiger! Zumindest sofern sie sich nicht auf Platz 16 retten können, wovon ich nicht ausgehe. Damit ist der Abstieg teilweise sportlich entschieden worden.

    Zum Nachlesen:
    http://www.handball-world.com/o.red.c/news.p…ahl=18935&GID=1


    In der sid-Meldung wird Bohmann folgendermaßen zitiert:

    Zitat

    Obwohl mit Essen und Nordhorn zwei Absteiger aus der Bundesliga feststehen, wird es wohl noch einen weiteren direkten Absteiger geben. "Der 17. und der 18. der Tabelle steigen aber auf jeden Fall ab", meinte Bohmann. Daher würde nach der derzeitigen Tabellensituation auch der Stralsunder HV den Gang in die 2. Liga antreten müssen.

    Die beiden Zweitplatzierten der 2. Ligen Nord und Süd würden im direkten Aufeinandertreffen den dritten Aufsteiger neben den beiden Meistern der 2. Liga ermitteln, ohne dass ein Relegationsspiel gegen den Drittletzten der Bundesliga nötig werden würde.


    Quelle: Handelsblatt

    Einmal editiert, zuletzt von Arcosh (5. März 2009 um 18:41)