Farbe schwarz und quo vadis Schiedsrichterei?

  • Ich bin mir sicher, dass auch Fußball Schiedsrichternachwuchssorgen hat, sonst würde ich es nicht schreiben.

    Es könnte durchaus sein, dass eine früherer Beginn der Schieriausbildung positive Effekte hat, mein Punkt zielte aber in eine andere Richtung:

    1. Ich habe bemängelt, dass der Umgangston ständig rauher wird. Das liegt vermutlich wirklich an der steigenden Individualisierung der Gesellschaft und dem damit verbundenen höheren Frustrationsfaktoren, die ihr Ventil bei Banbalitäten, wie dem Sport suchen.

    2. Ich bin der Meinung, zu modernem, schnelligkeitsbezogenem Handball gehört auch eine Schieriausbildung, die stärker den Dialog zwischen Mannschaften und Spielleiter sucht (Schaffung von Verständnis füreinander). Das scheitert aber zumindest bei uns hauptsächlich an mangelndem Interesse der Vereine/MV´s.

    Das richtige Einstiegsalter oder SR- Coaches sind für mich hier unterrangige Punkte der Diskussion, da sie die Umsetzungsebene betreffen, also die praktische Umsetzung der Zielstellung bezwecken. Ich möchte aber die Zielstellung umformulieren.

    Mhhh, ich hoffe ich habe das jetzt nicht zu kompliziert ausgedrückt, aber mir fällt es nicht besser ein.

    Es ist nur ein Spiel!

  • Ich mags jetzt nich umformulieren, deshalb ja, es gibt sicher auch Kreise und Bezirke wo auch im Fussball Probleme mit Schiedsrichtern auftauchen.

    Und ja, die Fluktration im Alter so um die 20 ist im Fussball extrem hoch und das hat was damit zu tuen, das bei z.B. einem C-Klasse Spiel ein sehr rauer Umgangston herscht und einige dazu keine Lust haben.

    Dennoch haben die Fussballer kein wirkliches Problem, weil zuvor schon eine extrem Breite Basisarbeit gemacht wird und die Fussballer es nicht wie die Handballer kennen, das nach dem ersten Jahr über 80% der Neulinge aufhören. (DHB - Zahlen).

    Und genau da sollte man meines Erachtens ansetzen, einfach mal schauen, was machen die anders und besser. Und Oberleutnant, wie wir das Ding nennen ist egal, die Zielsetzung die wir beide angehen ist die gleiche. Es muss sich in der Ausbildung und dem Umgang miteinander etwas ändern.


    Zitat

    Original von SteamboatWillie


    Was mich an deiner Haltung etwas irritiert. Du vermittelst zumindest auf mich den Eindruck einer massiven Entweder-Oder Sicht. Entweder deine Meinung und ich mache das rein aus Spaß und zahle deshalb wie für jedes Hobby drauf oder die anderen die deiner Meinung nach nur wegen des Geldes pfeifen.
    Deine Meinung (sofern ich sie richtig verstehe, korrigiere mich wenn nicht) sehe ich als loblich aber in der Breite nicht realistisch an, die andere trifft auf kaum einen SR zu.

    Um daraufnoch mal einzugehen, Ich vertrete da ausschließlich meine Meinung und lasse da nicht einen Millimeter davon ab. Ich erwarte aber auch nicht, das alle das prinzipiell so sehen. Aber eine Diskussion ob Schwarz für Schiedsrichter oder nciht, in einer Zeit in der den Mannschaften schwarze Trikots genehmigt werden ist bei den Einnahmen die man als Schiedsrichter hat unzeitgemäß. Und da kam meine Argumentation her. Und wer nicht bereit ist Geld in mindestens drei Trikots zu investieren, die Torhüter kann man meiner Meinung nach gerade in den unteren Klassen außen vor lassen, der ist dann in meinen Augen Geldgeil.


    Zitat

    Original von SteamboatWillie


    Wenn du so konsequent die Meinung vertrittst für ein Hobby müsse man halt etwas bezahlen kannst du das auch weiterführen und Entschädigungen für Übungsleiter streichen. Trainieren ist ja zumindest an der Basis mehr oder weniger auch ein Hobby. Wenn wir dabei sind können wir dann auch für die Basis jede Form von Sponsoring und Unterstützung streichen schließlich könne die Kiddies für ihr Hobby ja auch mal was gescheites zahlen. Und wenn sie kein Geld haben sollen sie halt keinen Sport machen sondern Briefmarken sammeln oder Bücher lesen. Dann gibts halt keine neuen Bälle, keine Sporttaschen, keine Trikots, keine Trainingsanzüge vom Verein. Denn auch das gehört ja zur Bezahlung womit wir dann auch wieder beim Ursprung dieser Diskussion wären.

    Natürlich alles etwas dramatisiert dargestellt aber letztendlich führt das nur deine wie ich finde recht krasse Haltung (Wer nicht zahlen will soll nach Hause gehen) fort.

    Finde ich gar nicht dramatisiert dargestellt sondern eigentlich auf den Punkt getroffen.

    Ich stell dazu einfach mal ein paar Fragen, die mit meiner Haltung Geld ins Hobby zu investieren vielleicht nicht aufkämen.

    Warum wechseln Jugendliche den Verein um beim anderen alles gestellt zu bekommen?
    Warum spielen manche Vereine mit uralt Trikots oder haben nur 6 Leibchen?
    Warum entstehen JSG´s?
    Warum haben wir im Ländlichen Bereich ein en Vereinsrückgang, teilweise auch in Städten?
    Wird beim Klassenfeind Fussball mehr Geld investiert?
    Bekommen alle Trainer auch in den unterklassischen Vereinen Aufwandsentschädigung?
    Werden eigentlich zum Teil saftige Mitgliedsbeiträge von Jugendlichen erhoben?

    w...............................................


    Ich könnte es noch weiter führen, aber ich denke das langt. Und jetzt denk doch mal über das was du geschrieben hast nach.

    Einmal editiert, zuletzt von sunny-1 (29. Mai 2008 um 19:55)

  • Also eine Frage kann ich beantworten: Im Fussball wird definitiv mehr Geld in die Hand genommen, da es einfach DER Breitensport in Deutschland ist. Deshalb gibt der "Bäcker Müller" auch eher ein Sponsorengeld, denn für unseren geliebten Sport, der eben nicht in jeder 100- Seelen- Gemeinde einen Verein hervor bringt.

    Es ist nur ein Spiel!

  • Also.... meine Meinung zu ehrenamtlicher Tätigkeit im Sport... nach einigen Jährchen Erfahrung:

    Es muss was übrig bleiben Höherwertigen Idealismus können sich die meisten nicht leisten....

    Wenn Übungsleiter, Schiedsrichter, Kampfrichter draufzahlen, bleiben sehr schnell nur noch ganz wenige derselben übrig.

    Wenn ich als Sportlehrer mit Spezialausbildung in meiner Sportart im Breitensport erfolgreich arbeite, erwarte ich keine angemessene Aufwandsentschädigung, allerdings würde ich auch nicht für den Mindestlohn meine Zeit opfern.

    Wenn meine Sportlerinnen eine Kampfrichterausbildung machen und sich an Wochenenden ganze Tage in die Sporthalle setzen, erwarte ich. und sorge auch dafür, dass ein paar Euro Anerkennung für die Mädels rüberwachsen.

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

    Einmal editiert, zuletzt von tausendfeuer (29. Mai 2008 um 21:25)

  • Hier leben scheinbar einige hinter dem Mond. Die wenigsten Vereine können sich eine angemessene Aufwandsentschädigung leisten.

    Mein Sohn ist in unserem Verein in einem Trainerteam mit 2 weiteren Trainern tätig. Unser Verein stellt jeder Mannschaft, unabhängig davon wieviele Trainer aktiv sind 50,-€ zur Verfügung. Das reicht im Endeffekt noch nicht mal für Telefon und Fahrkosten.

    Wenn ich dann sowas hier lese:

    Zitat

    Original von tausendfeuer

    Wenn ich als Sportlehrer mit Spezialausbildung in meiner Sportart im Breitensport erfolgreich arbeite, erwarte ich keine angemessene Aufwandsentschädigung, allerdings würde ich auch nicht für den Mindestlohn meine Zeit opfern.

    dann krieg ich das große Kotzen.

    Dann arbeite doch nicht im Breitensport, lass dir deine Ausbildung vergolden und geh in den Profisport. Was, die wollen dich nicht.......oder du willst dein Beamtentum nicht aufgeben. Ist deine Nebentätigkeit deinem Dienstherrn eigentlich bekannt?

    Wenn solche Ideale unseren Kindern im Breitensport vermittelt werden, danngute Nacht Breitensport. Was machst du eigentlich, wenn der Verein deinen Lohn nicht mehr aufbringen kann? Dann sind dir die Kinder scheinbar egal. So kommt das was du hier schreibst zumindest an.

    Bei deinen Sportlerinnen mag das was du schreibst zutreffen. Da wäre aber noch zu definieren, was ein paar Euro sind und ob diese vielleicht auch schon voll Erwerbstätig sind.

    Und um das abzurunden. Unser Verein hat für die nächste Saison insgesamt ab der E-Jugend 17 Mannschaften gemeldet, in jeder Mannschaft gibt es mindestens 2 Trainer. Bedeutet aber auch, erst mal 10200,- Euro für die Trainer. Alle mindestens 2x Training die Woche, Vorbereitungszeit, Turniere, Spiele wärend der Saison, Trainersitzung........ Wer will hier seine Zeit bezahlt haben?? Wer ist als Schiedsrichter schlecht bezahlt und jammert?

    Für diese 17 Mannschaften sind am Wochenende übrigens 15 Schiedsrichter zu bezahlen, 2 Mannschaften müssen vom Verein angesetzt werden.

    Eines kann ich euch sicher sagen, die Beiträge reichen dafür nicht Trainingsanzüge zahlen die Eltern, sonst nicht finanzierbar, Trikotsätze gehen nur mit einer Kostenbeteiligung über einen Sponsor, den die Mannschaft oder der Trainer oftmals selbst suchen muss. Manchmal sinds auch die Eltern.

    Insofern kosten nicht nur meine Hobbys sondern auch die meiner Familie Geld. Und nein, ich bin kein Millionär und muss für das Geld was ich verdiene Arbeiten gehen.

    Aber eines weis ich gewiss, das was ich hier schildere ist im Breitensport die Regel. Unabhängig von der Sportart.

    2 Mal editiert, zuletzt von sunny-1 (29. Mai 2008 um 23:30)

  • Mein Verein nimmt Vereinsbeiträge. die an der unteren Grenze dessen liegen, was der Landessportbund duldet. Wer weniger nimmt, kriegt keine Zuschüsse mehr, weil dann des LSB annimmt, das der Verein es nicht nötig hat. Der Verein nähert sich trotz deutlich besserer Vergütungen als das was du schilderst (auch in der Handballabteilung) keinesfalls der Pleite. Im Gegenteil. Für die anderen konkurrierenden Vereine im gleichen Ort trifft das Gleiche zu.
    Der Landessportbund gibt den Vereinen Geld, um Übungsleiter zu bezahlen und das ist mit Sicherheit mehr, als 50 Euro pro Saison.

    Entweder in Deinem Verein gibt es eine extrem ungünstige Mitgliederstruktur, oder.....

    Die andere Seite, die meiner Meinung nach im Breitensport nicht mit Geld honoriert gehört, sind Vorstandstätigkeit, Funktionärswesen, politische Arbeit im und für den Sport.

    PS: ich bin kein Beamter.

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

    Einmal editiert, zuletzt von tausendfeuer (29. Mai 2008 um 23:56)

  • Als erste habe ich nicht von 50,-Euro pro Saison sondern wenn man die Gesamtsumme herunterrechnet von 50,-Euro/Monat pro Mannschaft geschrieben.

    Das ganze teilweise durch drei, dann bleibt eben nicht viel im Monat übrig.

    Es gibt nicht nur Handball, sondern 13 andere Abteilungen mit allen möglichen Altersgruppen.

    Unser Vorstand erhält nichts. Ist Satzungsmäßig festgelegt. 2,50 pro Jugendlicher im Monat ist wohl nicht sehr viel

    Klar gibts Geld, aber das muss auf alle Abteilungen so aufgeteilt werden, dass sich keiner beschweren kann.

    Und wenn du kein Beamter bist, dann solltest du das entsprechend schreiben. Wenn du von dir als Sportlehrer sprichst dann verbindet man das zuerst mit Schule.

  • 50 Euro sind für nen alten Handballer ohne besondere der eine Jugendmannschaft mit ein bis zweimal Training pro Woche betreut ok. Wenn es durch drei geht, ist das problematisch. Eine Trainer der ein Jugend Oberligajugendmannschaft betreut , drei bis viermal Training in der Woche macht, sollte entsprechend mehr bekommen und bekommt sie in den mir bekannten Vereinen auch.

    Meine derzeitige Aufwandsentschädigung liegt mit 8 Euro pro Stunde am unteren Rande dessen, was bei uns in der Gegend für Gerätturntraining im Breitensport gebräuchlich ist. Es geht normal bis zu 12 Euro mit Ausreissern noch weiter nach oben bei gut geführten (aber auch teuren) Großvereinen. Kampfrichterinnen (zumeist ältere Schülerinnen und Studentinnen) bekommen bei uns im Verband für einen kompletten Wettkampftag ca 40 Euro.

    Ich denke, dass diese Größenordnungen vertretbarund notwendig sind, um auch zukünftig ausreichend qualifizierte Übungsleiter und Schiedsrichter zu finden.

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

  • Ich habe 6 Jahre lang Trainer gemacht, davon 3 Jahre 2 Jugendmannschaften, eine davon in der Oberliga. Ich war gleichzeitig Abteilungsleiter mit entsprechendem Aufwand für höherklassige Mannschaften und Jugend.

    Und jetzt kommts: Ich habe in der ganzen Zeit nicht eine müde Mark bzw. Euro verlangt ! Und das obwohl ich selbst nicht viel Geld hatte. Ich hab sogar vollen Mitgliedsbeitrag gezahlt und für Trikots und Anzüge Sponsoren aufgetrieben.

    Mir war es wichtiger, dass das Geld dort ankommt, wo es hingehört, nämlich zu den Jugendmannschaften, die keine Sponsoren finden können. Es war immer schön zu sehen, wie sich die Kinder sich gefreut, wenn ich ihnen einen Satz Trikots oder ein paar neue Bälle geben konnte oder eine Freizeitmaßnahme finanzierbar war.

    Ich stehe nicht auf dem Standpunkt, immer und für alles Geld erwarten
    zu müssen. Ich kann auch aus immateriellen Erfolgen eine Bestätigung erfahren. Wenn ich Geld verdienen will, nehme ich einen Zweitjob an, aber ich nutze nicht mein Hobby als Nebenerwerbsquelle.

  • Irgendwie sehe ich hier immer noch ein massives schwarz-weiß denken.
    Ausbeutung in der einen oder anderen Richtung kann definitiv nicht das Ziel sein.
    Ich bin sicher, kein SR und kein anderer Ehrenamtlicher hat das Ziel sich durch seine Tätigkeit finanziell zu bereichern oder dies als Erwerbsquelle zu verstehen.
    Es kann aber auch nicht sein, das Ehrenamtliche absolut ohne eine Art der Entschädigung ihr halbes Leben (im Falle von Trainern mehreren Mannschaften) für einen Verein opfern.
    Ich kann mir zumindest hier in Westfalen keinen Trainer vorstellen, der Oberligamannschaften trainiert ohne dafür etwas zu bekommen. Wenn dem so ist wird man meiner Meinung nach über den Tisch gezogen. Und wenn man jetzt mit dem "besser den Kiddies geben" kommt so sollte man doch auch bedenken dass ein zumindest teilweise entschädigter Trainer durchaus mehr engagement aufbringen könnte als jemand der das Just for fun macht. Zumal man zumindest in der OL sogar schon von halbwegs gehobenem Niveau ausgehen sollte. Also warum sollten dann nicht alle beteiligten auch in gehobenem Niveau beteiligt werden.

    Sunny, was du sagst stimmt meiner meinung nach vorne und hinten nicht. Ich habe wirklich noch nie davon gehört, der Fußball hätte bei den SR kein Nachwuchsproblem. Vielleicht in deinem Kreis aber bundesweit ist dem so. Dass kann man wirklich fast wöchentlich in diversen Medien lesen. Dann die Geschichte mit deinem Sohn

    Zitat

    Mein Sohn ist in unserem Verein in einem Trainerteam mit 2 weiteren Trainern tätig. Unser Verein stellt jeder Mannschaft, unabhängig davon wieviele Trainer aktiv sind 50,-€ zur Verfügung. Das reicht im Endeffekt noch nicht mal für Telefon und Fahrkosten.

    Zitat

    Als erste habe ich nicht von 50,-Euro pro Saison sondern wenn man die Gesamtsumme herunterrechnet von 50,-Euro/Monat pro Mannschaft geschrieben.

    Ich bin mir mehr als sicher es gibt ausreichend Personen die die eine oder andere tätigkeit im verein gänzlich umsonst machen, ohne die würde es sicher nicht gehen und denen gebürt lob und Anerkennung.
    Die Folge dessen kann aber nicht sein, dass man sich diesen Anpasst und niemandem etwas zahlt sondern sollte eher, dass jeder zumindest teilweise entschädigt wird.

    Ich habe schon am Anfang dieses Threads gesagt, dass ich kein Freund massiv erhöhter SR Kosten bin da ich dass dann durch erhöhte Mitgliedsbeiträge, nicht bezuschusste Ausrüstung, etc ohnehin direkt wieder zurüch gebe aber ohne ein zumindest teilweise Kostendeckende Tätigkeit würden wir von heute auf morgen ein massives Problem haben und könnten den Spielbetrieb gleich einstellen.
    Ob ich am WE 2 Stunden oder 10 Stunden wegen der Pfeiferei unterwegs bin ist mir egal, aber wenn ich durch die Entschädigung nicht mal die materiellen Kosten auffangen kann würde ich sofort aufhöhren und damit bin ich sicher nicht allein.

  • Zitat

    Ob ich am WE 2 Stunden oder 10 Stunden wegen der Pfeiferei unterwegs bin ist mir egal, aber wenn ich durch die Entschädigung nicht mal die materiellen Kosten auffangen kann würde ich sofort aufhöhren und damit bin ich sicher nicht allein.

    Da stimme rich mit meinem Vorredener über ein.

    sunny-1
    für meine Trainer tätigkeit möchte ich ja auch nichts haben außer evtl einen kleinen Obolus, den ich auch bekomme, waren bisher 3€ auf die Stunde in meinem alten Verein.
    Grund dazu ist, ich fahre etwa 75km bis ich im Training bin und habe daher ander Kosten wie du wenn du im Ort oder nachbar Ort trainierst.
    Wenn du fragst warum ich da trainiere, ich bin Student und bin mit meiner heimat verbunden wo ich später auch wieder hin möchte, daher werde ich mir bei mir hier unten nichts suchen wo ich was trainieren werde, und bau mir so was zu Hause auf.

  • Zitat

    Original von SteamboatWillie
    ...
    Ich bin sicher, kein SR und kein anderer Ehrenamtlicher hat das Ziel sich durch seine Tätigkeit finanziell zu bereichern oder dies als Erwerbsquelle zu verstehen.
    ...
    Ob ich am WE 2 Stunden oder 10 Stunden wegen der Pfeiferei unterwegs bin ist mir egal, aber wenn ich durch die Entschädigung nicht mal die materiellen Kosten auffangen kann würde ich sofort aufhöhren und damit bin ich sicher nicht allein.

    Schöner hätte ich meine Ansicht nicht zusammenfassen können.

    Reich werden kann man mit dem Pfeifen/Trainer sein in den unteren Klassen bestimmt nicht und ich denke auch nicht, dass dies der Anspruch sein kann und soll. Aber wenn ein kleines Plus am Ende eines oft langen Tages dabei herausspringt, so ist das auch ein kleines Stück Motivation sich weiter zu engagieren...
    Btw. das kleine Plus verwende ich z.B. um am Ende der Runde mit meiner Familie ein schönes Vielen-Dank-Wochenende zu verbringen, denn schließlich geht nichts, wenn die Familie nicht mitspielt ;)

    In diesem Sinne

    Gruß
    Hörtie

    Einmal editiert, zuletzt von Hoertie (30. Mai 2008 um 12:10)

  • also, ich sehe das so:

    egal ob man jetzt Schiri ist oder Trainer, man macht das nicht des Geldes wegen (schon überhauptgarnicht bei Jugendmannschaften) und ich sehe es auch eher als ehrenamtliche Tätigkeit, denn das Geld was ich bekomme dämpft nur meine eigenen Kosten, meistens deckt es sie nichtmal.
    Es ist also schon wichtig, dass ein Schiedsrichter eine gewisse entschädigung bekommt, vor allem wenn er dreimal im Monat 30km zum Spiel fahren muss, wir wollen ja auch junge Schiedsrichter, die evtl. noch zur Schule gehen und kein eigenes Geld verdienen und nicht nur (aber natürlich auch) ältere.

  • Ich lese hier immer nur ich bekomme, ein Obulus muss sein und und und.....

    Klar ist es schön, einen Teil der Kosten ersetzt zu bekommen, aber wenn ich die Zeit mit dem Geld verrechne, dann hätte ich auch gerne den unteren Satz von 8,-€ die Stunde.

    Ich bekomme nicht genug, um annähernd Kostendeckend aktiv als Schiri unterwegs zu sein! Aber, und das unterscheidet mich von euch, ich würde auch pfeifen wenn ich noch mehr eigenes Geld zuschießen müsste.

    Was mache ich jetzt im Sommer? Ich klappere das eine oder andere Turnier ab, obwohl weder eine unsereer Mannschaften dort spielt noch ich die Veranstalter kenne, und pfeife ganz ohne Geld zu erhalten. Mir macht das einfach nur Spaß.

    Für die Anfahrt von bis zu 200km nehme ich nichts. Meistens gibt es Essen und trinken, das wars. Achso, das Dankeschön darf ich nicht vergessen. Für mich ist das aktive Unterstützung des Sportes den ich mag und ausübung eines meiner Hobbys.

    Aber legt Ihr nur weiter wert auf Kostenerstattung. Und schaut mal über eure Schultern, welcher kleine Verein vor 10 Jahren bei euch noch aktiv war und mitlerweile wegen nicht mehr zu finanzierender Kosten die Jugendarbeit eingestellt hat oder gar nicht mehr existiert.

  • Offensichtlich verfügst du über genügend finanziellen und terminlichen Spielraum, um dir dein Hobby so gestaltet zu leisten. Gleichzeitig aber allen Anderen mangelnde Integrität vorzuwerfen, die aus den verschiedenen Gründen anderer Meinung sind als du, ist unangebracht und zeugt von mangelnder Objektivität und Kompromissbereitschaft.

    Es ist nur ein Spiel!

  • Solange die Vereine der Oberliga sich Trainer für 500,- € im Monat leisten können und solange ich mich von den "Fans" in Ausübung meines Hobbys beschimpfen und beleidigen lassen muss, solange habe ich definitiv kein schlechtes Gewissen von diesen Vereinen, die das Geld sonstwo zum Fenster rauswerfen und nicht in der Lage sind, ihre "Fans" in den Griff zu bekommen, Geld zu fordern. Die Vereine mögen pleite sein, aber das liegt definitiv nicht an den SR-Kosten.

    Ich leide nicht am Albert-Schweitzer-Syndrom und verlange das auch von niemandem.

    Wenn jemand das komplett ohne Obulus macht, ok, aber soviel Selbstherrlichkeit und Selbstgerechtigkeit, das auch von anderen zu fordern, muss nicht sein.

  • Zitat

    Original von Oberleutnant
    Offensichtlich verfügst du über genügend finanziellen und terminlichen Spielraum, um dir dein Hobby so gestaltet zu leisten. Gleichzeitig aber allen Anderen mangelnde Integrität vorzuwerfen, die aus den verschiedenen Gründen anderer Meinung sind als du, ist unangebracht und zeugt von mangelnder Objektivität und Kompromissbereitschaft.

    Ich gebe dir recht. Ich verdiene genug eigenes Geld, um mir mein Hobby so wie ich es gestalte leisten zu können.

    Und mangelonde Integrität werfe ich nicht pauschal allen vor, die pfeifen, sondern denen die hier die Meinung vertreten, die Vereine haben genug Geld und wenn Sie weniger bekommen, dann hören Sie mit dem pfeifen auf.

    Für die, deren finanzielle Mittel noch nicht ausreichen weil Sie sich z.B. noch in der Ausbildung befinden um Ihr Hobby zu finanzieren, habe ich verständnis.

    Nur das sind ja wohl die wenigsten hier

  • Ich denke es sind schon einige hier die noch Studenten sind oder noch in der Ausbildung sind.
    Ich zumindest bin es noch bis 2011 wenn alles so läuft wie ich es möchte. Und auch wenn ich mal genug verdienen sollte werde ich zumindest in der Saison noch normal abrechnen, den das ist dann das Geld mit dem ich meine Sonderwünsche erfülle. Oder dann mit Freunden weggeh, den die müssen in der Zeit ja auf mich verzichten.
    Wenn du meinst bei mir ist es net viel was ich pfeife. Ich komm in den letzten Jahren immer auf über 30 Spiele (pfeife seit ich 16 bin), dazu kommen noch die eigenen Spiele so 20, und dann noch die Spieltage die ich mit meiner Mannschaft habe (etwa 6) macht zusammen 56 Termine, nun kannst du mal schauen wieviel Wochenenden die Saison hat. Das heißt ich bin fast jeden Tag am Wochenende weg und hab so gut wie keins frei. Dieses Jahr hatte ich frei die WE zwischen den Jahren. Sonst war ich immer unterwegs.
    Und ich denke nicht das meine Kosten dazu gedeckt wurden mit den Terminen wo ich was dafür bekam. Anbei mal grob überschlagen.
    Trainer bekam ich in der Stunde 3€ das waren dann im Jahr so etwa 150€ plus pro Spiel etwa 50€ macht bei mir zusammen 1700€ im Jahr.
    Davon muss man dann die Spritkosten Abziehen. Fürs Training etwa 10€ Spritkosten pro Woche. macht bei 40 Training im Jahr 400€. Dazu noch die Kosten zu den Spielen 6 Spieltage mit Spritkosten von etwa 20 € 120€. Dann die Kosten zu den Spielen 20€ pro Spiel macht 600€. Dazu kommen dann noch andere Abnutzungen vom Auto im Jahr von 200 € etwa

    Ausgerechnet.
    1650
    - 400
    - 120
    - 600
    - 200
    =330

    Bleiben also noch 330€ übrig und ich denke die sind auch net übertrieben wenn ich sage die hab ich mir verdient mit dem Stress.

  • es geht mir nichtmal darum nur meine Kosten zu decken.

    Fakt ist: wenn ich kein Geld für die Fahrt bekommen würde (und bei mir geht alles in Tank) dann könnte ich nicht mal Pfeifen weil ich nicht mehr zu den Spielen kommen würde!

  • Zitat

    Original von skaeb
    es geht mir nichtmal darum nur meine Kosten zu decken.

    Fakt ist: wenn ich kein Geld für die Fahrt bekommen würde (und bei mir geht alles in Tank) dann könnte ich nicht mal Pfeifen weil ich nicht mehr zu den Spielen kommen würde!

    Wobei die 30ct/km gab es ja schon, als der Liter Diesel noch 1,00 EUR gekostet hat. Rein rechnerisch macht derzeit jeder ca. 40 ct/km Miese :/:

    Bei teilweise 500km für ein Spiel sind das 200 EUR

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land