Achtjähriger zu schüchtern/zu vorsichtig für diesen Sport?

  • Hallo!

    Ich bin kein Trainer sondern nur Vater und habe vom Handball kaum Ahnung. (Falls ich hier falsch bin, bitte verschieben und Sorry im Voraus).
    Mein Sohn spielt seit über einem Jahr in einer Mini-Mix-Manschaft, macht regelmäßig das wöchentliche Training mit und hat recht viel Spaß am Handball.
    Wenn ich bei den Punktspielen zusehe, merke ich aber doch, dass er sehr sehr unsicher ist und kein Selbstvertrauen hat. Man sieht ihm an, dass er froh ist, wenn er den Ball nicht zugeworfen bekommt. Einige in seiner Mannschaft - teils jünger und kleiner als - sind da das komplette Gegenteil. Sie geben keinen Ball verloren, nehmen Gegnern gekonnt den Ball ab, prellen in wahnsinnsgeschwindigkeit Richtung Tor und fetzen den Ball per Sprungwurf ins selbige. Deren Eltern sind oder waren meist selber Handballer.
    Tja. Mein Junge kommt da nicht mit. Der Trainer lässt ihn in den 40 Minuten rund 5 - 8 Minuten spielen. Verstehe ich auch.
    Macht das alles noch Sinn oder sollte er sich lieber eine andere Sportart suchen bevor er nach den Sommerferien in die E-Jugend kommt?

    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Hubbl (30. April 2008 um 09:15)

  • Hallo Hubble,

    Erstmal sollte zählen: Solange dein Sohn Spaß am Handball hat, weiter spielen lassen!

    Das Selbstvertrauen kommt mit den ersten Erfolgen (Pokal,Tore, usw.) an denen er beteiligt ist. Hinzu kommt das er mit 8 Jahren noch viel Zeit hat um sich zu verbessern. Ich selbst habe in meine Zeit als E-Jugend Trainer immer wieder beobachtet wie stark ein Spieler in kürzester Zeit werden kann. Wie in jeder Sportart gibt es auch im Handball die üblichen "Spätzünder". Ein Jahr Training in den Minis ist meiner Meinung nach aber auch nicht ausreichend um sagen zu können ob aus dem Spieler (Kind!!) mal ein echt guter Handballer wird oder nicht. In diesen Altersklassen sollte es Hauptsächlich um den Spaß am Spiel und in der Mannschaft gehen.

    Desweiteren gilt der Grundsatz: Es wird immer jemanden geben der besser ist!
    Wie Du schon sagtest spielen viele Kinder Handball dessen Eltern auch Handball spielen. Diese sind dann aber meistens auch schon mit dem Kinderwagen in die Sporthalle gekommen und konnten Werfen bevor sie überhaupt richtig sprechen konnten. So beobachte ich es jedenfalls bei uns im Verein immer wieder.

    Also nicht voreilig handeln!

    Viele Grüsse,
    Beini ;o)

  • Hallo,
    ich glaube nicht, dass man im Alter von 8 Jahren schon richtig beurteilen kann, ob ein/e Spieler/in gut oder schlecht ist. Vielmehr kommt es in diesem Alter darauf an wie ein/e Spieler/in trainier/gefördert wird.

    Wenn Handball deinem Sohn so viel Spaß macht, wie du sagst, solltest du ihn nach Möglichkeiten unterstützen und keine Wunderdinge von ihm erwarten. Auch viele kleine Schritte führen zum Ziel. Außerdem denke ich, dass die bzw. der/die Trainer/in dir auch ein paar Tips geben können, wie du mit deinem Sohn daheim spielerisch Dinge üben kannst. Durch kleine Hand-Auge-Koordinations-Übungen, Koordinationsübungen, etc. die als Spiel verpackt sind, wird sich dein Sohn sehr wahrscheinlich verbessern und durch das gemeinsame Üben/Spielen wird eure Beziehung bestimmt nicht schlechter.
    Wie gesagt, unterstütze ihn, sprich ihm Mut zu und kritisiere ihn nicht nach jedem Fehler(ich will nicht behaupten dass du das gemacht hast) das hilft dem Selbstvertrauen und damit auch seinem Spiel.

    Viel Glück und Spass

    NEVER MIND THE BALL, PLAY THE MAN

  • Erstmal würde ich das alles unterschreiben.
    Ein kleines Beispiel. Der Nationaltorwart (Henning Fritz) hat erst mit 10 Jahren angefangen Handball zu spielen. Schau was aus ihm geworden ist. Also unterstütze deinen Sohn und sag ihm was er gut gemacht hat. Stelle NIE die schlechten Dinge heraus. Zumindest am Anfang solltest du dies nicht tun...

    Der kommende Deutsche Meister kommt aus Schleswig-Holstein und heißt SG Flensburg-Handewitt

    Vorsicht, manchmal wird intelligenter Humor verwendet (IRONIE)

  • also...ich habe damals in der d-jugend angefang und mein erstes spi9el hat ich auch erst nach einem jahr..damals bin ich auch immer übers feld getorkelt und war relativ froh wenn ich nicht den ball hatte. aber nach einer saison und einer vorbereitung mit nem echt gutem trainer is das auch nicht mehr so^^ natürlich bin ich auch zwischen durch immer unsicher was ich machen soll aber nach und nach wird das routine und man macht das ausm FF. und solange dein sohn spass am handball hat würde ich dir raten ihm NIE zu raten sich eine andere sportart zu suichen..besonders in so früher zeit noch nicht! und solange er spass hat soll er weiter machne

    :hi: moin kaptain pommes :hi: :D

  • Hallo,

    mir ging es mit meinem Sohn ähnlich. Er hat mit knapp 7 Jahren das Handball spielen angefangen. Ich habe ihm geholfen wo es nur ging (habe selbst Handball gespielt und bin in der Halle groß geworden).

    Doch im 2.Jahr E-Jugend fragte ich mich dann ob es denn wirklich der richtige Sport für ihn ist. Als ich mit ihm darüber redete, meinte er, es macht ihm Spaß und er möchte auf jeden Fall weiter machen. Ich hatte aber den Verdacht das er es nur mir zu liebe machte, da er wusste das Handball mein Lieblingssport ist. So bin ich damals zur Trainerin gegangen und habe mit ihr gesprochen. Sie bestätigte mir das er im Training mit vollem Elan dabei ist und sich voll rein hängt. Sie meinte er wird sich entwickeln und hat auch seine Position noch nicht wirklich gefunden. So habe ich ihn also beim Handball gelassen.

    Mittlerweile steht er im Tor :pillepalle: und hat sich super entwickelt. Er ist immer noch voll dabei und würde am liebsten jeden Tag trainieren. Spielt nun D-Jugend und hilft so ab und an schon in der C-Jugend aus. Auch heute helfe ich ihm noch wo ich kann.

    Also wie du siehst, es muss nicht immer gleich alles klappen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Der eine braucht etwas mehr Zeit als der andere, und solange er Spaß hat und gerne ins Training geht....

    LASS IHN GEHEN UND UNTERSTÜTZE IHN!!!


    Grüße Schwabenpower :hi:

    Grüße Schwabenpower :hi:

  • Hallo Hubi,

    ich trainiere seit Jahren Mannschaften von Minis bis C-Jgd. Auch ich stimme den Vorrednern zu. Solange dein Sohn Spaß hat, ist alles ok. Wenn er mal keinen Spaß mehr hat, wird er sich bemerkbar machen und aufhören. Baue ihn auf (Motivation ihn und beschäftige dich und ihn mit dem Ball) alles andere kommt von alleine.
    Gehe auch davon aus, dass alle Kinder unterschiedliche Charaktere haben (zurückhaltend bis frech) und dementsprechend auch auf dem Spielfeld auftreten. Auch sollte man eines nicht vergessen, viele Kinder haben in diesem Alter noch gewaltig Koordinations und Konzentrationsprobleme. Du wirst bei den Minis immer wieder Kinder finden, die in den Spielen und beim Training auf dem Spielfeld stehen und träumen.
    Ich gebe aber auch zu, dass es Kinder gibt, bei denen ich als Trainer fast verzweifle, aber solange sie Spaß haben... .
    Lass mal alles auf dich zukommen, dann wirst du im Laufe der Zeit die ersten Erfolge sehen. Frage den Trainer, was ihr zuhause vielleicht machen könnt, um deinen Sohn noch etwas mehr nach vorne zu bringen (s.o.).

    Gruss Jürgen

  • Ich möchte auch nochmal alles unterschreiben, was bisher geschrieben wurde und noch einen kleinen Satz hinzufügen, der in den untern Altersgruppen das Wichtigste ist!

    Spielerlebnis vor Spielergebnis!

    Die Kinder sollen Spaß am Handball haben und das hat dein Sohn ja anscheinend! Wichtig ist, dass du ihn nicht unter Druck setzt, das machen Eltern nämlich oft (soll keine Unterstellung sein), denn genau dadurch kann man ihnen die Lust nehmen.

    Tut mir Leid, dass ich da nochmal explizit drauf hinweiße, aber mir sind Eltern die von der Tribüne brüllen nur allzu gut bekannt.

  • Zitat

    Original von orange
    Spielerlebnis vor Spielergebnis!


    Den Satz kannte ich bisher nur von Doc Brack.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Auch von der Seite der Trainingslehre kann ich dich beruhigen. Dort wird auch zwischen Früh- und Spätentwicklern unterschieden.

    Wenn es deinem Sohn Spaß macht, lass ihn spielen. Wie die anderen schon geschrieben haben kannst du ja auch ein bissl mit ihm üben wenn ihr beiden möchtet.

    Eine spätere Entwicklung ist durchaus auch ein Chance. Die Kids können dadurch lernen, sich etwas erarbeiten/antrainieren zu müssen/können. Mit dieser Menatlität überholen sie dann oft Talente, denen alles zugeflogen ist, aber sich nie für ihren Erfolg groß anstrengen mussten.

  • Schönen dank für die informativen Antworten.

    Ich hätte die Threadüberschrift nicht so drastisch formulieren sollen.
    Besser hätte "zu schüchtern" oder "zu nett" oder "zu vorsichtig" gepasst als das plumpe "zu schlecht".
    edit: Hab es mal geändert.

    Der Tenor Eurer Antworten ist klar: Spielen lassen, so lange es ihm Spass macht. Stimmt! Ich lasse ihn auch gerne weitermachen, so lange er Lust hat. Nur tut es mir ab und zu leid, wenn ich meinen Jungen da unten im Spiel ein wenig untergehen sehe.

    Er ist ja mit vollem Elan dabei, läuft immer in Richtung der Action aber wenn er dort angekommen ist, bricht die Ratlosigkeit bei ihm aus ;)
    Ich bin nicht der Typ Vater, der von der Tribüne gröhlt, allerdings habe ich ihn auch schon öfters nach dem Spiel gefragt, ob er nicht mal langsam ein Tor werfen wolle. Das war sicherlich nicht richtig von mir.

    Zitat

    Original von Zockerkönig
    Ich gebe aber auch zu, dass es Kinder gibt, bei denen ich als Trainer fast verzweifle, aber solange sie Spaß haben...


    Ich hoffe mal, das alle Trainer so denken und nicht die etwas Schüchteneren KInder nur als Belastung des Teams sehen.

    Naja, ich gehe mal davon aus, dass irgendwann der Knoten platzt und er sich mal ein wenig lockerer und unbekümmerter präsentiert. Ich wäre der letzte, der ihm Vorwürfe machen würde, wenn der Ball beim Torwurf meilenweit daneben geht oder nach hinten aus der Hand rutscht. Hauptsache er traut sich.
    Denn werfen kann er. Wenn er mir im Garten den Ball engegen wirft, summt es schon ordentlich in meinen Händen. :)

    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von Hubbl (30. April 2008 um 09:16)

  • Hi,

    eine Gegenfrage: Werden in der Mannschaft Deines Sohnes die Positionen durchgewechselt? Hat er bspw. schon einmal im Tor spielen dürfen?

    Gruß,
    M.I.B

  • Ich habe schone vieler solcher Jungs dabei gehabt! Immer mal die Ruhe! Orientiere dich nicht an Minis, die Sprungwürfe können! Das ist nicht die Normalität. Ich verbiete sie meinen Minis zu Spieltagen!!!

    Kannst ja vor dem nächsten Punktspiel mal was mit ihm ausmachen:
    2x sicher fangen und abspielen - dann gehts Eis essen oder so.
    Hat einer meiner Zwergenväter mal gemacht. Sein Sohn hat ihn super happy angestrahlt nach seinem zweiten sicheren Pass und sich im Rest des Tages mehr zugetraut. Ich weiß es nicht mehr genau, aber er hat damals noch 5 oder 6 sichere Pässe gespielt.

    Es geht nicht immer um den Torerfolg! Der Ball muss ja auch transportiert werden, fang doch da erstmal an! Wenn er das kann, ok, dann der nächte Schritt: Torwürfe. Ob die dann drin sind, ist doch egal! Eine Lücke und werfen. Das ist wahnsinnig schwer für die Kids, alles gleichzeitig zu beachten.

    Mal so am Rande: Unverbesserliche Eltern, die nach 80 Minuten noch zu ihrem Kind schreien :schrei: LAUF SCHNELLER!
    kann man zu gewissen Anlässen wie Weihnachtsfeier, Saisonabschluss oder sonstiges mundtot machen, indem man mal Väter gegen Söhne spielen lässt und das nicht nur 2x 10 Minuten!! :devil:
    Die mit der größten Klappe, brauchen meist zuerst ein Sauerstoffzelt.

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Hallo Hubble,

    ich kann mich nur meinen Vorrednern anschließen. Wichtig ist das dein Sohn Spaß hat, alles andere bringt die Zeit mit sich. Ich habe 2 Kinder die auch im Minialter angefangen haben Handball zu spielen. Mein Sohn freute sich über jedes Tor, auch die die ins eigene Netz gegangen sind. Da dachten wir, der wird es nie verstehen, heute spielt er in der B Jugend in der höchsten Klasse. Unsere Tochter bekam in den Minis selten den Ball (sie war das einzige Mädchen), bei ihr hat die "Belohnung" auch super geklappt. Wir hatten ihr versprochen sie dürfe einen Schluck Cola trinken, wenn sie einmal auf's Tor wirft. Das nahm sie sehr ernst, sie hat geworfen und getroffen! "Darf ich jetzt ein ganzes Glas trinken?" :lol: Da war der "Knoten" geplatzt!

    :hi:Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade daraus! :hi:

  • Hat denn Björn das Spiel inzwischen verstanden? ;)

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat Püppi "Mal so am Rande: Unverbesserliche Eltern, die nach 80 Minuten noch zu ihrem Kind schreien LAUF SCHNELLER!
    kann man zu gewissen Anlässen wie Weihnachtsfeier, Saisonabschluss oder sonstiges mundtot machen, indem man mal Väter gegen Söhne spielen lässt und das nicht nur 2x 10 Minuten!!"

    Kann ich nur zustimmen, habe ich auch schon gemacht. Das witzige dara war, das Engagement das die Eltern (die Papas) entwickelt haben um nicht von den Kids ausgespielt zu werden. Bei einem Punktespiel hätte es die eine od. andere 2 Min. gegeben.

  • Zickenbändiger: ich dachte das hättest du ihm in 2 Jahren in der Regionsauswahl beigebracht, oder sollte ich daran zweifeln ;)

    :hi:Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, mach Limonade daraus! :hi:

  • Zitat

    Original von M.I.B
    Hi,

    eine Gegenfrage: Werden in der Mannschaft Deines Sohnes die Positionen durchgewechselt? Hat er bspw. schon einmal im Tor spielen dürfen?

    Gruß,
    M.I.B

    Ja. Da wird schon mal gewechselt und er sagt nie nein dazu, im Tor zu stehen.

    Gruß

  • Und wie macht er sich so im Tor? Hat er Angst vor dem Ball, oder "steht er seinen Mann"? ;)


    Grüße Schwabenpower :hi:

    Grüße Schwabenpower :hi: