Es betrifft zwar genauso die ZLN, aber da dieses Unterforum stärker frequentiert ist, habe ich mich dafür entschieden diesen Thread hier zu eröffnen.
ZitatAlles anzeigenEingleisige zweite Liga: Informationstreffen in Dortmund
Dem deutschen Handball stehen schwerwiegende Umwälzungen ins Haus. Noch ist sie nicht beschlossen, doch das im Sommer 2006 ins Leben gerufene Gremium mit der Aufgabe, Umsetzungspläne für die eingleisige 2. Bundesliga zu entwickeln, hat am vergangenen Dienstag in Dortmund den Vertretern der Zweitligavereinen einen ersten, aber schon konkreten Modellvorschlag unterbreitet. Auch sind noch nicht alle Punkte zur Umsetzung endgültig ausgearbeitet, trotzdem könnte ein Beschluss zur Umsetzung des Zeitplans schon im Sommer dieses Jahres erfolgen. Uli Derad, kommissarischer Vorsitzender der HBL, und Mark Schober, Leiter Business Development bei der HBL, erläuterten gegenüber handball-world.com das nun vorgelegte Konzept der HBL.
Uli Derad betonte, dass sich die Zweitligisten sich in Dortmund zu einem reinen Informationstreffen zusammengefunden haben, damit alle Zweitligisten den gleichen Wissenstand zum Thema bekommen. Dementsprechend gut besucht war die Veranstaltung. Es habe trotz der Brisanz des Themas eine ruhige und konstruktive Diskussionsatmosphäre geherrscht, es hätten sich viele Zweitligavertreter eingebracht, berichtete Derad. Zur Abstimmung stand das vorgebrachte Konzept des HBL-Vorstandes allerdings nicht, es wurde auch auf eine Probeabstimmung verzichtet.
Das am Dienstag vorgestellte Modell sieht vor, das die Saison 2009/2010 als Qualifikation zur eingleisigen 2. Liga dienen soll. In der Spielzeit sollen die sportlich je zehn besten Teams der ZLN und ZLS ermittelt werden, die dann, entgegen zunächst anders lautenden Informationen, der geplanten 20er Liga bereits in der Saison 2010/2011 angehören sollen.
Mit dem Start der eingleisigen Liga werden sich dann auch einige andere Rahmenbedingungen der Bundesligen ändern. So ist im aktuellen Konzept vorgesehen, die Relegationsrunde zur 1. Bundesliga abzuschaffen, stattdessen sollen die drei besten Zweitligisten aufsteigen und die drei in der Tabelle am Saisonende letztplatzierten Erstligisten sollen dann den direkten Gang in die Zweitklassigkeit antreten.
Wie das Aufstiegsprozedere in die 2. Bundesliga aussehen könnte, ist bis dato noch nicht geklärt. Angedacht ist laut Derad eine Spielklassenstrukturänderung, die eine dritte Liga mit drei oder vier Staffeln ergeben könnte. Deren Bezeichnung ist noch offen, genauso wie die Struktur der nachgeordneten Ligen, die dann allesamt von der Umformung im Bundesliga-Unterhaus betroffen sein werden. Alle Ligen unterhalb der Bundesligen sollen, berichtet Derad, in den Händen der Regionalverbände verbleiben.
„Die Spielklassenstrukturänderung hat nichts zu tun mit einer Regionalverbandsreform. Die HBL kann darüber ja auch gar nicht bestimmen“, so Derad. Zuständig für die Ligastrukturen der dritten und unterklassigen Ligen ist der DHB mit seinen Unterorganisationen, Änderungen müssen über einen Bundestag des Dachverbandes gehen. Die Spielklassenstrukturänderung wird aber auch nur vollzogen werden, wenn auch der Beschluss zur eingleisigen 2. Liga vorliegt. Die HBL wird mit den Regionalverbänden weiterhin in intensiven Gesprächen bleiben, ergänzte Derad.
Wie aber sind die Voraussetzungen für die Beschlussfassung zur eingleisigen Liga? Laut HBL-Satzung ist die HBL Ligaversammlung das Beschlussgremium. Ihr gehören die Vereinsvertreter der 18 Erstligisten und 36 Zweitligisten an. Dem Gremium stehen acht Vorstandsmitglieder vor, von denen drei Vorstandsmitglieder aus Reihen der 2. Liga kommen. Die Stimmrechtsverteilung sieht je ein Stimmrecht für jedes Vorstandsmitglied und auch für jeden Erstligaverein vor. Die Gesamtheit der Zweitligisten hat acht Stimmen. Somit gibt es 34 Stimmberechtigte, 75% der Ligaversammlung (= 26 Stimmen) müssen der Eingleisigkeit zustimmen.
Die Eingleisigkeit könnte schon auf der kommenden Ligaversammlung im Juni beschlossen werden. Noch ungeklärt ist allerdings, wie die Abstimmung vollzogen werden soll. "Wir haben da ein technisches Problem in der HBL-Satzung", so Mark Schober. "Die Zweitligisten haben acht Stimmen, wie aber sollen diese in die Abstimmung einfließen, wenn die Zweitligisten nicht einheitlich für oder gegen die eingleisige 2. Liga sind? Das ist nicht geklärt." Angedacht ist, jedem Zweitligisten eine Stimme zu geben, allerdings soll sich am aktuellen Stimmverhältnis zwischen Vorstand, Erstligisten und Zweitligisten nichts ändern. Also auch die Stimmanteile des Vorstand und der Erstligisten müssten geändert werden. Deshalb wird jetzt geprüft, inwieweit die HBL-Satzung geändert werden kann. Diese Änderung kann allerdings nur durch Beschluss der Ligaversammlung erfolgen. Würde hier eine Lösung gefunden, könnte das Procedere in der nächsten Ligaversammlung so aussehen, dass zuerst die Satzung geändert wird und dann über die Eingleisigkeit abgestimmt wird. Wie auch immer das Abstimmungsverfahren geartet sein wird, rechenerisch wäre es jedenfalls möglich, dass die Zweitligisten die Eingleisigkeit verhindern. Voraussetzung dafür wäre aber absolute Einigkeit hierüber.
Unter dem Strich steht für den Bayer-Manager das Ziel, den Abstand zwischen der Ersten und der Zweiten Liga zu verkürzen. Die Zweitligavertreter jedenfalls sind nach diesen Informationen wieder nach Hause gefahren, um das Thema Eingleisigkeit in ihren Heimatvereinen zu diskutieren. Zwar steht bisher nur ein Modell im Raum, dessen Beschluss könnte aber schon in wenigen Wochen in Betracht kommen.
Quelle: Handball-World.com
Was haltet von diesem Vorhaben?
Sind die Vereine der zweiten Liga schon bereit für eine eingleisige 2. Bundesliga? Was haltet ihr von den Plänen die Relegation abzuschaffen?