Der langjährige kubanische Präsident Fidel Castro hat definitiv seinen Rückzug aus der Staatsführung erklärt. Der seit 18 Monaten erkrankte Revolutionsführer kündigte am Dienstag in der Internetausgabe der Parteizeitung "Granma" an, er werde aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr für die Ämter des Staatsratsvorsitzenden und des Oberkommandierenden der Streitkräfte kandidieren.
Nationalversammlung bestimmt eine neue Regierung
Castro war seit fast fünf Jahrzehnten in dem kommunistischen Land an der Macht. Am kommenden Sonntag tritt die neue Nationalversammlung zusammen, um die Mitglieder der künftigen Regierung zu bestimmen.
Auch die Streitkräfte brauchen einen neuen Chef
"Meinen Landsleuten, die mich neulich in die Nationalversammlung gewählt haben, wo wichtige Abkommen über das Schicksal unserer Revolution getroffen werden müssen, teile ich mit, dass ich die Ämter des Staatsratsvorsitzenden und des Oberkommandierenden der Streitkräfte weder anstrebe noch akzeptieren werde, ich wiederhole anstreben noch akzeptieren werde", führte Castro aus.
Er möchte Jüngeren Platz machen
Castro hatte diese Ämter krankheitsbedingt am 31. Juli 2006 seinem jüngeren Bruder Raúl (76) übertragen. Seither ist er wegen seiner angeschlagenen Gesundheit nicht mehr öffentlich aufgetreten. Zum ersten Mal hatte er im Dezember des vergangenen Jahres über die Möglichkeit gesprochen, auf die Leitung des Staates zu verzichten. Damals sagte er, er werde sich nicht an Macht und Ämter klammern, sondern er sei bereit, Jüngeren Platz zu machen.