Wahl 2008 - Hessen

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    Wobei im eigentlichen Sinne noch schlimmer, denn Ypsilanti ist lediglich in die von der CDU gestellte Falle getrieben worden, Koch hat dies aus eigenem Antrieb so scharf formuliert.

    Andrea Ypsilanti vor der Wahl:
    * “Ich schließe eine Koalition mit der Linkspartei aus.” (20.05.2007, spiegel.de)
    * “Natürlich schließe ich eine Koalition mit der bei uns sehr kommunistisch geprägten Linkspartei aus.” (01.11.2007, WAZ)
    * “Die Linken sind für uns keine zukunftsfähige Partei, deswegen wird es keine wie auch immer geartete Zusammenarbeit in Hessen geben.” (13.01.2008, FASZ)

    Ich weiß ja nicht, ob die Fragen immer von Koch gestellt wurden.

    Zitat

    Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass es mehrere Personen gab, die mit der Entscheidung nicht einverstanden waren, sich von den Linken tolerieren zu lassen in Reihen der SPD, so ist es aus Sicht der Partei ein Unding, in der vorentscheidenden Abstimmung sowas zu vollziehen. Metzger hat von vornherein klar gemacht, wie sie entscheidet. Aber die anderen drei Nein-Sager haben nicht offen gesagt, wie sie stimmen. Und das finde ich ein Armutszeugnis. Damit dürften sich alle drei der Kandidaten von sämtlichen Parteiämtern verabschiedet haben.

    Das haben die drei in der Pressekonferenz gerade eben schon einmal gerade gerückt. Ein Armutszeugnis wäre es für mich, gegen seine Überzeugung zu stimmen. Oder immer so zu als ob und dann geheim dagegen zu stimmen. Ich habe großen Respekt vor diesen vier Personen, die sicher für eine Menge anderer in ihrer Partei stehen.

    Oskar verdamme ich nicht. Ich nehme ihn nicht für voll. Einer, der sein Ministeramt auf diese Art und Weise zurückgegeben hat, der hatte seine Chance, Dinge zu ändern. Er wird als der große Lügenbaron aus dem Saarland in die Geschichtsbücher eingehen. Mehr nicht.

  • Na, das war doch heute erstaunlich un-intrigant. Die 4 haben Ypsilanti nicht heimlich gemeuchelt wie seinerzeit es mit Simonis geschah.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Wenn Walter,Tesch und Everts schon vor wochen ihr Signal gesendet
    hätten wären doch alle über die 3 hergefallen und sie bearbeitet ohne
    ende das sie doch zustimmen.
    Eventuell wären sie auch andersweitig abgesägt worden.

    Gegen das eigene gewissen nur aus FraktionsZWANG zu handeln halte
    für viel schlimmer.

    Sie haben gerade rechtzeitig die Leine gezogen und nicht erst bei der Wahl.

    HELDEN MÜSSEN STERBEN-LEGENDEN LEBEN EWIG

  • Der im allgemeinen aber übliche Fraktionszwang ist mit Sicherheit auch ein Problem. Im Normalfall klären die Parteien eben vorher ab, wann es Gewissenswahlen gibt und wann Fraktionszwang herrscht. ;) (vgl. Bundeswehreinsätze, da wurde im Vorfeld extrem betont, dass jeder nur seines Gewissens verpflichtet ist.)

    Grundsätzlich hat Ypsi halt einen Riesenbock geschossen, in dem sie die Zusammenarbeit im Vorfeld ausgeschlossen hat. Da werden ihr aber auch mit Sicherheit einige Berater eben dazu geraten haben. Wenn man thematisch so auf einer Wellenlänge ist, wie Hessen-SPD und Hessen-Linke, dann muss man eigentlich zusammenarbeiten können, sofern es sich um demokratische Parteien handelt.

    Ypsi hat alle möglichen Mittel zur Abwahl von Koch ausgenutzt, wenn da eben vier Leute aus der eigenen Partei lieber weiterhin einen Koch haben, dann sei dem nun mal so. Frage ist ja vielmehr nun, wie es in der Seifenoper "Hessischer Landtag" weitergeht. Der einzige Ausweg aus dem Schlamassel sind eben jetzt noch Neuwahlen oder man lässt die Linken, die halt mal ihre Stimme dem Lager Rot-Grün und mal dem Lager Schwarz-Gelb geben eben weiterhin regieren. :D

    Fraglich ist jedoch, welche Führungspersönlichkeit man in der Hessen-SPD präsentieren kann. Weiter Links als Ypsi geht ja nicht, da droht dann aber auch ein weiterer Stimmenverlust ins linke Lager, den man nur auffangen könnte, wenn die CDU wieder Koch aufstellt. Von den vier Abweichlern wird es wohl auch eher keiner werden, obwohl man eben gerade einen dieser vier als "Aufrichtigen" geradezu perfekt vermarkten könnte, aber so viel Mumm hätte keine Partei, als das sie die Königsmörder quasi selbst erhebt. Also, welche Politiker wären als Alternativen vorhanden?

    Was will Al-Wazir nun machen, nachdem es ja eigentlich auf Jahre hin keine Zusammenarbeit mit der SPD geben dürfte, weil das Ding ja nun gescheitert ist.

    Bei der CDU sehe ich da am ehesten noch Jung, der als Führungskraft auftreten könnte. Vielleicht sehen Insider ja noch jemand anderes. Mit Koch wird man jedenfalls genauso Schiffbruch erleiden und eigentlich könnte es sich die Hessen-CDU es sich doch leisten einen Kandidaten aus der Mitte zu bevorzugen oder muss man eventuell den Einzug eines rechten Lagers fürchten?

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (3. November 2008 um 17:11)

  • Also ich kann das nicht mehr ernst nehmen. Da arbeitet einen Koalitionsvertrag mit aus, um dann kurz vor der formalen Entscheidung dann doch sein Gewissen zu erleichtern. Ausser Metzger sind die anderen drei Rebellen ebenso falsch, wie es Ypsilanti selber ist. Da ging es nur um persönliche Eitelkeiten, sonst nix! Vor allem hätte man die Kohle für diverse Sonderparteitage sparen können.

    Als grundsätzlicher SPD-Wähler würde ich wohl als Hesse einfach zu Hause bleiben. Wirkliche Alternativen gibt es nicht, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Koch freiwillig in die 2. Reihe geht.

    • Offizieller Beitrag

    Nach außen ein Sieg des Grundgesetzes (Abgeordnete sind nur dem eigenen Gewissen unterworfen) über den Fraktionszwang! Das ist positiv und demokratisch (und hätte es sicher weder bei FDP noch der Union gegeben).

    Leider bleibt die Erkenntnis, dass man mit rechtspopulistischem Wahlkampf in Deutschland offenbar doch Ministerpräsident werden (bleiben) kann. Das stimmt sehr betrüblich.

  • Die einzig bedauernswerten Aspekte bei dieser Entscheidung sind meiner Meinung nach dass Koch weiterhin, auch wenn nur kommissarisch, im Amt bleibt, und dass die im Koalitationsvertrag beschlossenen Änderungen des hessischen Bildungswesen nun nicht zustande kommen.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (3. November 2008 um 20:19)

  • Logischerweise kommen jetzt schon die ersten knaller aus der Ecke
    und wollen die Abweichler aus der Partei werfen.

    Münterfering auch ganz übel drauf:

    SPD-Chef Franz Müntefering hat das Vorgehen der Abweichler in Hessen scharf kritisiert. "Ich rede nicht von einem Komplott", sagte Müntefering am Montag in Berlin. Aber die Abweichler hätten ihre Entscheidung zu einem Zeitpunkt getroffen, zu dem ein "verantwortliches Gegensteuern nicht mehr möglich war".


    Da haben wirs ja.Hätten sich die 3 früher aus der Deckung gewagt
    dann wäre gegengesteuert worden.

    HELDEN MÜSSEN STERBEN-LEGENDEN LEBEN EWIG

  • Richtih. Das war für die 3 der wohl beste Zeitpunkt. Man hat ja gesehen, was mit Metzger passiert ist.

    Ich denke es wird Neuwahlen geben, die SPD unter 25% absacken und die CDU mit wehenden Fahnen und einer absoluten MEhrheit ins Parlament einziehen.

  • Zitat

    Original von eckes99
    Da haben wirs ja.Hätten sich die 3 früher aus der Deckung gewagt
    dann wäre gegengesteuert worden.


    ...wobei die Art und Weise des Gegensteuerns eine Bandbreite von-bis umfassen kann. Und selbst ein übel gelaunter Münte wird keine Gewalt nutzen wollen... ;)


    Was Herrn Walter angeht: Der hat seine Bedenken hinsichtlich der Linkspartei offenbar dann nicht als Hinderungsgrund gesehen, für Ypsilanti abzustimmen, solange er einen Ministerposten bekommen sollte. Jedenfalls laut [url=http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,588036,00.html]Spiegel Online:[/url]

    Zitat

    "Walter hatte sich vor allem auch daran gestört, dass er nicht Wirtschaftsminister der neuen Regierung werden sollte - sondern statt ihm Ypsilantis Intimus Hermann Scheer, dessen Rolle in der Landes-SPD nicht unumstritten ist."

    Ob das so stimmt... Auszuschließen ist es nicht. Und es würde leider allzu gut in das klischeebehaftete Bild der Politiker passen, die sich für ihre eigenen Pfründe interessieren, vielleicht noch um die der Partei.

    Insgesamt hat sich die älteste Parteienwahrheit über die Steigerungsformen des Wortes "Feind" einmal mehr bestätigt: Feind - Todfeind - Parteifreund

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Zitat

    Original von Wieland
    sagt mal jungs. irgendwie ist es so ruhig hier geworden. ich hätte ja noch mal nen comment von scrollan erwartet.


    Hatte er sich zu anderen Themen als einzelnen Handballspielen, THW Kiel und HSV Hamburg geäußert?

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Das einzige was den drei vorgeworfen werden muss, ist der Zeitpunkt ihrer Erleuchtung.

    Ansonsten kann man nur dankbar sein, dass es noch mutige Abgeordnete gibt, die nicht um jeden Preis die Macht anstreben und dabei auch vor der Zusammenarbeit mit extremistischen Parteien nicht zurückschrecken.

    Die einst so stolze SPD ist von der Duldung durch eine linksextremistische Partei abhängig und sogar bereit, diesen Pakt einzugehen. Den Begriff "Demokratisch" sollte die SPD ebenso schnell aus ihrem Namen streichen wie die CDU das "christlich".

    Die Linkspartei ist in ihrer Zielsetzung verfassungsfeindlich, sie sägt massiv an den Grundrechten Eigentum, Berufsfreiheit und am allgemeinen Persönlichkeitsrecht und der allgemeinen Handlungsfreiheit.
    Sie ist nicht einen Deut besser als die Rechten.

    Jede Partei, die mit solchen Extremisten zusammenarbeit, verliert ihre demokratische Legitimation.

    Die SPD wäre gut beraten, sich schnellstmöglich von Leuten wie Ypsilanti oder Scheer zu trennen. Denn solange solche Typen, die dem roten Jörg Haider aus dem Saarland hinterherrennen, was zu sagen haben, wird die SPD nicht zur Ruhe kommen.

  • Jürgen Walter hat sein Amt als stellvertretender Vorsitzender der hessischen SPD niedergelegt.


    Als Grund sagte Walter er sei von der Partei dazu aufgefordert worden.

    Super SPD so wirds was in Hessen mit euch


    Achtung Ironie meinerseits:

    Am besten Walter geht jetzt zur CDU lässt sich da als Kandidat aufstellen und
    wird bei Neuwahlen Ministerpräsident in Hessen

    Das wäre der absolute Hessengau für die SPD

    HELDEN MÜSSEN STERBEN-LEGENDEN LEBEN EWIG

  • Wat können wir nu davon lernen:

    Die einzige gesicherte Konstante in der Geschichte der SPD ist die Bereitschaft von Mitgliedern ihres rechten Flügels sich der Schweinhündischkeit anheim zu geben.

    Wenn man oder frau linke Politik verwirklicht haben will -und selbige tut dringend not- dann sollte man oder frau auch entsprechend wählen.

    Die SPD hat die demokratische Linke nach rechts verlassen und ist immer noch schwer beleidigt über die Tatsache, das sich dort im freien Raum jemand breit macht.

    Münteferings Albtraum:
    Es ist Wahlabend, die SPD hat 37% der Stimmen, die Linke freundliche 20%. Lafontaine steht neben ihm vor den Fernsehkameras und sagt:
    Kumpel, wegen den alten Zeiten: Ihr schlagt vor, wer Kanzler wird, ihr besetzt alle Ministerpositionen und Staatssekretäre. Wir wollen keinen Anteil, wir tragen alles mit. Einzige Bedingung: Ihr setzt Euer Wahlprogramm und noch zwei oder drei Dinge aus dem aktuellen Parteiprogramm um...... und zwar ohne Abstriche.

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

  • Münteferings Albtraum:
    Es ist Wahlabend, die SPD hat 37% der Stimmen


    Hast wohl das komma vergessen und eher 3,7% gemeint :hi: ;)

    Wenns zu Neuwahlen in Hessen kommen sollte und die SPD kommt auf
    über 25% dann ist den Hessen eh nicht mehr zu helfen.
    Dann haben sie es auch verdient.

    HELDEN MÜSSEN STERBEN-LEGENDEN LEBEN EWIG

  • Naja, da wird wieder viel von den Spitzenkandidaten abhängen. Beide Spitzenkandidaten der letzten Wahl sind eben nicht mehr tragbar, um das Bundesland zu regieren.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.