ZitatAlles anzeigenTHW stößt an seine Grenzen - andere Clubs nicht
Kiel - Früher, das ist in der Handball-Bundesliga noch nicht lange her. Im Mai 2002 feierte der THW Kiel seine zehnte Meisterschaft, der TBV Lemgo spielte brav in der Lipperlandhalle, die Rhein-Neckar-Löwen dümpelten als SG Kronau zahnlos in der Zweiten Liga und den HSV Hamburg gab es noch gar nicht. Fünf Jahre später hat sich die Welt verändert.
Der THW, inzwischen Rekordmeister, ist zwar noch immer das Aushängeschild einer boomenden Sportart. Doch die Konkurrenz ist stärker denn je. "Sportlich können wir noch mithalten", sagt THW-Manager Uwe Schwenker, "wirtschaftlich haben uns einige Vereine überholt." So wie der TBV Lemgo, der seine Zukunft Ende August in die Hände der heristo AG gab, einem der größten Produzenten für Heimtiernahrung in Europa (1,6 Milliarden Euro Jahresumsatz). ProVital, eine der zahlreichen Marken des Sponsors, der einen Vier-Jahres-Vertrag unterschrieb und kurzfristig 1,6 Millionen Euro zur Verfügung stellt, sollte sogar Bestandteil des Vereinsnamens werden. Doch die Handball-Bundesliga (HBL) lehnte "TBV ProVital Lemgo" ab. Eine derartige Umbenennung, so HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann, gäben die Statuten nicht her. Noch nicht.
Der Traditionsverein zahlte dennoch einen Preis: So sitzen im siebenköpfigen Aufsichtsrat nun vier heristo-Vertreter und Ralf Weber, der Sohn des Textilunternehmers Gerry Weber, der in Halle das gleichnamige Stadion bauen ließ, in dem der TBV am Sonntag Kiel (28:35) unterlag. Weber Senior war es auch, der Michael Kraus von Göppingen nach Ostwestfalen lockte. Der Shooting-Star der WM und ehemalige "Bravo Boy des Jahres" darf als Model die neue Herrenmode der Firma Gerry Weber präsentieren, deren Börsenwert auf 528 Millionen Euro taxiert wird.
Geld spielt auch in Mannheim keine Rolle. Dietmar Hopp, einer der fünf SAP-Gründerväter und mit einem Privatvermögen von 1,2 Milliarden Euro einer der reichsten Männer der Welt, unterstützt neben Eishockey-Meister Adler Mannheim und dem Fußball-Zweitligisten TSG Hoffenheim auch die "Rhein-Neckar Löwen". Sohn Daniel sitzt im Wirtschaftsbeirat des Handball-Bundesligisten, der in der hochmodernen SAP-Arena spielt. "Die Halle hat Dietmar Hopp bar bezahlt", weiß Geschäftsführer Thorsten Storm, "hier sind ein paar Mark und viel Sachverstand zu Hause." Für die finanzstarken "Löwen" ist es auch keine Hürde, mit Grzegorz Tkaczyk und Karol Bielecki zwei polnische Vizeweltmeister kurzfristig beim SC Magdeburg auszulösen und die Gehälter (jeweils rund 300 000 Euro brutto) zu übernehmen. Auch beim HSV Hamburg, der von seinem Präsidenten, dem Ahrensburger Geschäftsmann Andreas Rudolph ("Ich bin ein Handball-Verrückter"), jährlich mit zwei Millionen Euro gespeist wird, ist nach turbulenten Jahren und der Verpflichtung von Manager Peter Krebs, dessen Vertrag gestern vorzeitig um zwei Jahre bis 2010 verlängert wurde, Ruhe eingekehrt. Zudem sind die Rahmenbedingungen erstklassig. So entsteht neben der Color Line Arena eine weitere Halle (Baukosten zwölf Millionen Euro), die der Vizemeister ab Herbst 2008 als Trainingsstätte nutzen kann.
Im Bezahlen von Ablösesummen zählt der THW, der in den letzten zwei Jahren rund 1,5 Millionen Euro an andere Klubs überwies, zwar zu den Hechten im Karpfenteich. Doch während Lemgo, Mannheim und Hamburg immer größere Schecks ausstellen, scheint der THW (Etat 6,6 Millionen Euro) an seine Grenzen zu stoßen. Mit einer stets ausverkauften Halle und Ticketpreisen, die jüngst um satte elf Prozent erhöht wurden, hat der Meister sein Zuschauerpotenzial ausgeschöpft. Und von den Fernsehanstalten (pro Jahr rund 70 000 Euro) ist kein Geldsegen zu erwarten. "Für uns ist es deshalb lebensnotwendig, dass wir uns für die Champions League qualifizieren", weiß Schwenker, der hier in der vergangenen Saison allein an Prämien 515 000 Euro verdiente. "Wenn wir an der Spitze bleiben wollen, müssen wir uns bald etwas einfallen lassen. Sonst spielen wir in ein paar Jahren nur noch um Platz vier."
Hoffnungen, Hauptsponsor Provinzial (Vertrag bis 2010/angeblich 350 000 Euro plus Prämien im Jahr) würde sich vorzeitig beim Ligakonkurrenten SG Flensburg-Handewitt (2009/angeblich 300 000 Euro plus Prämien) verabschieden, um den THW stärker zu unterstützen, entbehren jeder Grundlage. Die Provinzial ist zwar gewillt, ihr Engagement bei der SG deutlich zu reduzieren. Doch das eingesparte Geld, so war aus Unternehmenskreisen zu hören, würde auf keinen Fall in die Kasse des Triple-Gewinners fließen.
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.11.2007)
Die veränderte Handballwelt
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Ein typischer Paarmann

Der arme THW, dessen Wachstumsmöglichkeiten eigentlich schon seit Jahren erschöpft sind, und der immer weiter einen größeren Etat zu Stande bekommt.
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"Für uns ist es deshalb lebensnotwendig, dass wir uns für die Champions League qualifizieren", weiß Schwenker, der hier in der vergangenen Saison allein an Prämien 515 000 Euro verdiente.Hat US etwa Angst, dass er seine Titelsammlung bald vervollständigen könnte, wenn die anderen ihm das Kielwasser abgraben?
ach so:
Die SG Kronau/Östringen existierte im Mai 2002 noch gar nicht. Die traten erstmals in der Saison 02/03 auf den Plan. Damals war das noch der TSV Baden Östringen, der da so zahnlos die Vizemeisterschaft im Süden gewann, und die HSG Kronau/Bad Schönborn, die sich als Neunter aus der Zweiten Liga Süd verabschiedete. -
Außer den Klarstellungen von meteokoebes,hätte ich auch noch zwei drei Mäkeleien anzubringen....

SAP hat drei Gründer ausschließlich,egal was Herr Paarmann, wo auch immer, abgeschrieben hat.
Auch ist Vadder Hopp kein direkter Sponsor,wir dürfen nur in seine Halle...
die aber für seinen Sohn gebaut wurde bzw.für dessen Eishockeybegeisterung.
Woher man im Norden die Finanzen der Familie Hopp glaubt zu kennen ist mir echt schleierhaft.....Eigentlich fehlt mir unter dem Machwerk nur noch ein Spendenaufruf...
Es könnte allerdings sein daß man vor lauter Tränen des Mitleids die Kontoverbindung nicht lesen kann....
Vorlaut -
Ich hol gleich mein Taschentuch heraus und
mit. -
Das nennt man dann wohl jammern auf hohem Niveau.

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Original von Jenny
Das ist vielleicht noch ganz interessant. Ist schon ein gigantisch großer Betrag zur Deckung des Betrags. Und auch wenn das nur eine "angeblich" Angabe ist, dürfte es wohl gut die Größenordnung wiederspiegeln.
Nur als kleine Bestätigung, dass die Mäzentheorie in kiel wohl nicht ganz funktioniert.
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Original von Elusis
Das nennt man dann wohl jammern auf hohem Niveau.
Das ist ja in Kiel nichts Neues...
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Original von vorlaut
SAP hat drei Gründer ausschließlich,egal was Herr Paarmann, wo auch immer, abgeschrieben hat.
Vermutlich ergoogelt und das noch falsch, wie so einiges andere mehr. Ist aber heute üblich, dass Google- und Wikipedia Copy & Paste-Schreiberlinge durchs Netz ziehen. Vielleicht empfiehlt jemand Paarmann & Co einmal, die jährlichen Forbeslisten in der Printversion sich zur Pflichtlektüre zu machen. Dann würde man(n) vielleicht auch annähernd das reale Vermögen eines Hopp kennen.
Ansonsten ist der Beitrag genau so gut wie der komische TeeeHaaahWeeeh.
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Also ich würde nicht so weit gehen den Beitrag zum weltweit besten Zeitungsartikel des letzten Jahres zu erklären. Aber gut, wenn das deine Einschätzung ist...

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Was erwartet ihr? Der Paarmann betitelte uns schon als Schwaben in einem Vorbericht - das finde ich viel schlimmer als dieser jämmerliche Text hier oben. Ganz schwach, wenn man bedenkt das er Journalist ist.
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paarmann ist kein journalist, sondern hagiograph.
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Anbei ein gutes Interview!
ZitatAlles anzeigen
"Wir haben die neuen Transfermethoden weder exklusiv, noch erfunden" - Thorsten Storm im InterviewVorzeitige Vertragsabschlüsse für noch gebundene Spieler sind in Mode. Diese im Fußballgeschäft längst vertrauten Praktiken sorgen in der Handballszene derzeit für etliche Schlagzeilen. Und sie forcieren innerhalb der HBL heftige Diskussionen um Vertragstreue, Moral, Berufsethik und Wettbewerbsverzerrung. Jüngstes Beispiel ist Magdeburgs polnisches Rückraumduo Tkaczyk/Bielecki, das vor geraumer Zeit schon bei den Rhein-Neckar Löwen für die Zeit ab Sommer 2008 unterschrieb und nun in Krisenzeiten des SCM eine vorzeitige Trennung anstrebte, um sofort nach Mannheim wechseln zu können. Löwen-Manager Thorsten Storm stellte sich den Fragen von Frank Schneller.
Thorsten Storm
Foto: Christopher Monz
Die Rhein-Neckar Löwen schließen Verträge mit langer Vorlaufzeit zunehmend häufiger, so auch beim Transfer Sigurdssons vom VfL Gummersbach, doch liegen sie damit nur im Trend. Einem weit verbreiteten Trend, wie viele Beispiele belegen (Jicha von Lemgo oder Lund von Nordhorn nach Kiel, Velyky von den Rhein-Neckar Löwen zum HSV, Kraus von Göppingen nach Lemgo, Lijewski von Flensburg nach Hamburg).Wie steht der Manager der Rhein-Neckar Löwen, Thorsten Storm, angesichts der jüngsten Entwicklungen den kritischen Tönen gegenüber?
Thorsten Storm:
Jedenfalls nicht heuchlerisch oder populistisch. Perspektivisch planen gehört heutzutage eben zum Geschäft dazu. Wir wollen hier in der Rhein-Neckar-Region eine Top-Mannschaft aufbauen und können dabei in der heutigen Zeit nicht mehr wie Turnvater Jahn vorgehen, Die jüngste Kritik aus Magdeburg oder Gummersbach relativiere ich. Wir haben diese Methoden schließlich nicht exklusiv und schon gar nicht erfunden. Maße ich mir deshalb an, den moralischen Zeigefinger zu heben? Nein.Sondern?
Thorsten Storm:
Solange alles seriös und nicht hinter dem Rücken der anderen Vereine abläuft, muss man wohl erkennen und sich damit abfinden, dass diese neue Transferpolitik zeitgemäß ist. Ob es einem nun gefällt oder nicht. Ein Verein muss eben Planungssicherheit herbeiführen, das verursacht nun mal einen derartigen Wettbewerb auf dem Spielermarkt. Dabei sind natürlich die Topvereine im Fokus und insofern auch schnell in der - wie ich finde, oberflächlichen - Kritik. Gerade im jüngsten Beispiel Gudjon Valur Sigurdssons sind wir für den VfL Gummersbach stets transparent vorgegangen. Da lief nichts Heimliches. Also ist es auch nicht verwerflich. Schließlich ergeht es uns ja mit Oleg Velyky und dem HSV nicht anders. Gegenseitige Kritik ist angesichts dieser Umstände doch deplaziert.Sie erachten die Konstellation, das Spieler jetzt schon wissen, dass Ihre Zukunft ab - beispielsweise 2009 oder 2010 bei einem anderen Klub als ihrem jetzigen liegt, nicht als bedenklich?
Thorsten Storm:
Als gewöhnungsbedürftig schon, aber als bedenklich? Das hieße ja, dass man nahezu jedem Spieler unterstellt, dass er sich nicht mehr richtig reinhängt für seinen aktuellen Arbeitgeber. Charakterschwäche wäre das. Wollen wir die jedem Profi-Handballer unterstellen? Wenn Verein und Spieler fair miteinander umgehen, kann es doch völlig professionell und positiv ablaufen. Siehe Oleg Velyky und die Rhein-Neckar Löwen. Oleg weiß seit geraumer Zeit, dass er nach Hamburg wechseln wird. Dennoch gibt er alles für sein Team, ist mit Herzblut bei der Sache und will sich mit einem Titel verabschieden. Er fühlt sich wohl bei uns - auch deshalb, weil wir ihn trotz seiner Entscheidung, uns zu verlassen, als vollwertige Persönlichkeit respektieren und bis zum letzten Tag seiner Zugehörigkeit auf ihn zählen - ohne irgendwelche unterschwellige Bedenken oder Vorwürfe, er würde sich schon zurücknehmen. Das ist ein sauberes Verhältnis. Oder glauben Sie, ein Mann wie Sigurdsson lässt seinen VfL Gummersbach jetzt im Stich oder spielt mit weniger Engagement, weil er sich entschieden hat, 2009 zu uns zu kommen?Es gibt aber auch Gegenbeispiele. Den beiden Magdeburgern Karol Bielecki und Grzegorz Tkaczyk wurde zuletzt mehr fast schon Arbeitsverweigerung unterstellt. Sie bekamen in Magdeburg riesige Probleme, seit bekannt war, dass sie zu den Rhein-Neckar-Löwen wechseln. Ihr Arbeitgeber wurde heftig kritisiert deswegen. Stefan Kretzschmar beispielsweise benutzte den Begriff "Aasgeier".
Thorsten Storm:
Das ist purer Populismus und Augenwischerei. Stefan ist eben mit Herzblut bei der Sache - und als Novize im Managementbereich offenbar noch zu emotional. Wenn es um "seinen" SCM geht, verliert er den Überblick und das Gespür dafür, was man von sich geben sollte und was nicht. Doch das ist ja bereits eine ältere Geschichte, die ich gar nicht wieder aufwärmen möchte. Lassen wir sie kalt. Es ist zu diesem speziellen Thema schon so viel gesagt und geschrieben worden. Von mir nur noch soviel dazu: Zum damaligen Zeitpunkt der Verpflichtung von Karol und Grzegorz waren wir längst nicht der einzige Interessent, der sich um das Duo bemühte. Und: In der Art und Weise, wie Karol und Grzegorz in ihrem jetzigen Umfeld angefeindet und als Sündenböcke für die dortige Krise vorgeschoben werden, ist bzw. war es doch nicht besonders verwunderlich, dass die Spieler nicht mehr Top-Leistungen abrufen können und lieber vorzeitig wechseln.Genau das aber ist es doch, was Kritiker mit "Zersetzungsstrategie" oder Wettbewerbsverzerrung umschreiben und anprangern. Im direkten Duell zwischen Noch- und zukünftigem Arbeitgeber vor kurzem wirkten beide derart gehemmt, dass Ihr Team in Magdeburg relativ locker gewinnen konnte - was die Diskussionen um Moral und Geschäftemacherei wieder entfachte ...
Thorsten Storm:
Haben die zwei etwa alleine gegen uns gespielt? Was will man den beiden denn unterstellen? Man muss Sport und seine mentalen Komponenten schon begreifen, um sich ein Urteil zu erlauben. Als unser Trainer Iouri Chevtzov und ich in die Magdeburger Halle kamen und die allgegenwärtige Feindseligkeit gegenüber Karol und Grzegorz regelrecht spürten, sagte unser Trainer: "Thorsten, die zwei schießen uns heute entweder ab, oder sie sind so gehemmt, dass sie uns nicht gefährlich werden - dazwischen wird es nichts geben." Zweiteres trat ein. Chevtzov hatte recht. Er ist eben ein Fachmann, er lebt und fühlt Handball und weiß, wie es in einem Sportler aussehen kann. Irgendwelche populistischen Kommentare oder Darstellungen Dritter sind für mich nicht relevant, verstehen Sie. Es kommt auch immer darauf an, wie sich der abgebende Verein verhält, solange der Spieler noch bei ihm unter Vertrag steht. Das wird bei der ganzen Diskussion völlig vernachlässigt.Würden Sie sich dagegen wehren, wenn die HBL nach neuen Ansätzen suchen würde, mit denen sich die derzeitigen Transfergepflogenheiten und ihre Auswüchse regulieren ließen?
Thorsten Storm:
Das erforderte absolute Solidarität untereinander, denn nur mit Statuten und Paragraphen lässt sich das nicht regeln oder verändern. Grundsätzlich kann man darüber sprechen, aber man wird das Rad der Zeit vermutlich nicht mehr zurückdrehen können. Und: Man dürfte sich dabei auch arbeitsrechtlich nicht auf dünnes Eis begeben, was schwer zu bewerkstelligen wäre, nehme ich an. Grundsätzlich gebe ich zu bedenken: Alle schreien nach mehr Professionalität, alle streben dem großen Vorbild Fußball nach - dann muss man sich auch den Begleiterscheinungen stellen und der Entwicklung entsprechend Rechnung tragen.Kurzum: Willkommen im Profisport...
Thorsten Storm:
Ja. Moral und guter Umgang müssen dabei ja nicht zwangsläufig auf der Strecke bleiben.(c) Handball-World.de
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Du solltest doch ... OsloStar das eigentliche Interview nur in ein paar Zeilen anreißen und dann direkt verlinken, damit die Klicks dort stimmen :D.
Aber ansonsten ist das Interview top.
Hopp-Theo-Hopp, zeigt's den Jammer;(lappen.
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naja... im letzten Absatz unterschlägt er halt, daß es im Fußball da zumindest auf dem Papier eine Einschränkung gibt. Ansonsten hat er natürlich recht, die Retortenvereine sind für die Entwicklung zu früh vorab geschlossenen Verträgen nicht verantwortlich, wenn man da einen Verein im Handbal als Vorreiter nennen will, wird es wohl der THW sein.
Ich verstehe allerdings nicht so ganz, was an Paarmanns Text (der natürlich nicht unparteiisch geschrieben ist, er schreibt halt für die KN und nicht für die FAZ oder eine andere überregionale Zeitung...) so falsch sein soll. Dann stimmt die Anzahl der SAP-Gründer halt nicht, und vllt. ist auch das Privatvermögen von Herrn Hopp um ein paar 100 Millionen falsch geschätzt. So what? Warum sollte man das (reichlich irrelevante) Zeugs gründlicher recherchieren als mithilfe von z.B. wiki, der Artikel steht im Sportteil und nicht unter Wirtschaft... das, was daran interessant ist, ist: Hopp hat durch SAP ein riesiges Vermögen verdient und kann sich jetzt im Handball (Fußball, Eishockey...) kaufen, was immer er will. Der Haupteinnahmeposten von Kröten und H$V ist ein Einzelsponsor. Der, wenn es nötig und erwünscht ist, quasi beliebig nachlegen kann. Der Haupteinnahmeposten des THW sind die Zuschauer. Und die sind so ganz allmählich am Limit. Im Gegensatz zu den Millionenstädten Köln und Hamburg lässt sich eine noch größere Halle in Kiel kaum wirtschaftlich betreiben (geschweige denn die Baukosten refinanzieren), und im Gegensatz zu Mannheim ist halt kein Privatmann vorhanden, der mal eben ne Halle von dem Format bezahlt. Und auch in Kiel können die Leute nicht unbegrenzt Geld für Handball ausgeben, also können die Preise auch nicht signifikant erhöht werden. Bleiben Steigerungen durch zusätzliche Kleinsponsoren und ganz eventuell findet sich ja mal ein Hauptsponsor, der mehr zahlen will und kann als die 350k von der Provinzial. Trotzdem kann man mittelfristig wahrscheinlich kaum mit den Mitteln mithalten, die in Hamburg und Mannheim, und neuerdings evtl. auch in Lemgo vorhanden sind. Es sei denn, man fände wie der TBV einen echten Großsponsor.
ach ja, Jammern auf verdammt hohem Niveau ist das natürlich, wenn man befürchtet, eventuell in Zukunft nur noch um Platz 4 spielen zu können.. Das ändert aber nichts daran, daß das Wachstumspotential des THW geringer ist als das der Hauptkonkurrenten.
muahaha... irgendwie frag ich mich ja immer, wie nadiner die offenbar üblen Qualen überlebt hat, als der bööööööse Turnverein letzte Saison einen Titel nach dem anderen gewonnen hat

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Zitat
Original von UlfN
Das ist vielleicht noch ganz interessant. Ist schon ein gigantisch großer Betrag zur Deckung des Betrags. Und auch wenn das nur eine "angeblich" Angabe ist, dürfte es wohl gut die Größenordnung wiederspiegeln.
Nur als kleine Bestätigung, dass die Mäzentheorie in kiel wohl nicht ganz funktioniert.
Da stellt sich allerdings die Frage, wie hoch die Prämien sind
(z.B. eine Prämie zum Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes usw.)Es will doch nicht ernsthaft irgendjemand erzählen, daß das Engagement der Provinzial bei 350 000€ liegt, wenn der THW weder CL noch Meisterschaft gewinnt.
Die Verdummungsabsicht bei der Angabe erscheint mir offensichtlich.
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Kannst ja, wenn du mal Zeit hast, die Dauerkartenpreise zur Hand nehmen, die Plätze in der jeweiligen Kategorie in der OH zählen (der Plan ist afaik öffentlich verfügbar) und dann mal ausrechnen, welcher Teil des Etats alleine durch die Zuschauereinnahmen gedeckt wird. Ich bin dafür zu faul

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Das sind alles Rechnungen für die uns die Grundlage fehlen - z.B. müßte doch auch die Hallenmiete für die OH beachtlich sein! (früher war die hohe Hallenmiete ein Standardthema des THW-Klageliedes)
Und dann muß man noch berücksichtigen, daß die OH ja im Besitz von THW-Gesellschaftern ist - und auch Miese einfährt (rechnet man das auch zu den Kosten, die der THW verursacht? usw.)
Aber diese (meist unsinnigen) Etatdiskussionen hatten wir ja schon.
Interessant und aussagekräftig wird es erst, wenn Paarmann die Gehaltskosten des THW-Kaders + die Aufwendungen für Transfers mal beziffert - aber das wird er sein lassen
Und: dann vielleicht noch zum Vergleich die Zahlen aus Mannheim und Hamburg. -
Zitat
Original von Bilbo
muahaha... irgendwie frag ich mich ja immer, wie nadiner die offenbar üblen Qualen überlebt hat, als der bööööööse Turnverein letzte Saison einen Titel nach dem anderen gewonnen hat

Da es ja das letzte Mal war, hielten sich die erfragten Qualen in Grenzen. Und ab der nächsten Saison dürfte es dann gar keine mehr geben. Sollte es doch noch einmal zu einer Notlage kommen, dann pfeife ich mir eben ein paar Tavor oder Tafil ein und juut isses. In dem darauf folgenden Rausch erlebe ich dann im Unterbewusstsein den Kieler Ab
stieg ... schon alleine deshalb lohnt sichs. -
Zitat
Dann stimmt die Anzahl der SAP-Gründer halt nicht, und vllt. ist auch das Privatvermögen von Herrn Hopp um ein paar 100 Millionen falsch geschätzt. So what?
ähem, wie bitte? einen guten journalisten macht zuallererst aus, daß er sorgfältig recherchiert. fakten prüfen ist eines der wichtigsten dinge überhaupt. und wikipedia reicht da eben nicht, das wird einem nicht ohne grund um die ohren gehauen, wenn man es in der wissenschaft als quelle angeben will...
leider sieht die realität ja längst anders aus, aber eigentlich ist auch der sportjournalismus noch journalismus. die leute in dem bereich, die ernsthaft arbeiten (können), kann man in deutschland aber fast an ein paar händen abzählen.
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nun, von den beiden Punkten ist nur einer überhaupt wirklich recherchierbar. Oder ist das Privatvermögen von Herrn Hopp tatsächlich offengelegt? Und mir geht es in einem Artikel über Handball halt meilenweit sonstwo vorbei, wieviele Leute irgendeine Softwareklitsche gegründet haben, die sich zufällig zu nem Milliardengeschäft entwickelt hat. Es ist aber bezeichnend, daß sich fast alle hier an solchen Nebensätzen im Artikel hochziehen.
Und mal nebenbei:
ZitatDas Unternehmen wurde 1972 von fünf IBM-Mitarbeitern gegründet
Quelle: http://www.sap.com/germany/company/index.epx
Also, wenn man Journalisten diskreditieren will, sollte man evtl. wirkliche Fehler suchen.
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