• Es wäre eigentlich zu begrüßen, wenn die AHF vor ein Gericht ziehen würde, denn dann müsste die IHF ihre Beweise offenlegen, sodass alle in den Skandal verwickelten Personen aufgedeckt würden. Dann könnte die IHF nicht mehr länger versuchen intern im Stillen aus diesem Dilemma herauszukommen.

    Sollten die IHF jedoch keine stichhaltigen Beweise vorliegen haben und die Neuansetzung des Turniers nur aufgrund des öffentlichen Druckes veranlasst haben, dann wäre dies ein weiterer Skandal. Wir sind uns zwar alle einig, dass beim Spiel der Koreaner gegen die Kuwaitis nicht alles mit rechten Dingen ablief, aber Fehlentscheidungen der Schiedsrichter sind juristisch gesehen kein ausreichender Grund für eine Wiederholung eines Spiels - selbst wenn es sich um dutzende Fehlentscheidungen handelt.

    Auch wenn es dem sportlichen Ansehen des Handballs kurzfristig sicherlich Schaden würde, aber ein ordentliches Gerichtsverfahren wäre dennoch der beste Weg um eine schonungslose Aufklärung der Vorgänge herbeizuführen.

  • was erwartest du da? dass irgendein ölscheich auftritt und sagt "ja ich bin bereit alles für meine sonnenstrahlen zu tun"?

    es wird nie beweise für tricks und mauscheleien geben.

    wichtiger ist, dass die europäer endlich mit mehr einigkeit an die ihf gehen und da konsequent nachfolger positionieren. ansonsten ist öl dicker als blut.

  • Nein ich erwarte nicht, dass da jemand von Seiten der AHF etwas zugibt. Allerdings liegt die Beweislast auf Seiten der IHF. Vor Gericht müsste die IHF erst einmal die Neuansetzung des Turniers rechtfertigen. Bislang gibt es meines Wissens keine offizielle Begründung für diesen Schritt. Als Grund für die Neuansetzung kann es eigentlich nur zwei Möglichkeiten geben:
    [list=a]
    [*]Die IHF hat Beweise, dass die Schiedsrichter bestochen wurden bzw. das anderweitig von Außen Einfluss genommen wurde. In diesem Fall ist die Sache klar.

    [*]Die IHF kann nichts dergleichen belegen und hat auf Druck der Öffentlichkeit das Prinzip der Tatsachenentscheidung aufgehoben. Sollte dies der Fall sein, dann können wir demnächst anfangen darüber zu diskutieren, ab wievielen Fehlentscheidungen ein Spiel wiederholt werden muss - und das will jawohl niemand.
    [/list=a]

    Und dass unter europäischer Führung in der IHF weniger gemauschelt würde, ist zunächst auch nur eine utopische Annahme. Ein Blick auf die Bundesliga reicht doch schon um zu sehen, dass bei so mancher Entscheidung der HBL alte Freunde ihre Beziehungen spielen lassen, wenn es darum geht mal eine Auge zuzudrücken. Und da ist sicherlich kein Öl im Spiel.

  • Nunja, für das Spiel der Kuwaitis gibt es TV-aufnahmen. Bei dem Turnier der Frauen in Kasachstan gibt es bislang noch keine öffentlichen Beweismittel, wenn ich das richtig sehe. Zumal da auch die Situation komplizierter erschien, da es ja zum Dreiervergleich kam.

    Interessant ist immer auch dieser Punkt "Unter der Hoheit der IHF" - Alle anderen lassen da ihre offiziellen Meisterschaften entscheiden. Da wird auch keine "Unter der Hoheit der IHF" ausgetragen. Da hätte sich aber auch weniger mauscheln lassen. ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Im Zusammenhang mit der IHF/Asien-Affäre hat IHF-Präsident Moustafa gegen den deutschen Journalisten Erik Eggers vor dem Hamburger Landgericht eine einstweilige Verfügung erwirkt. Danach darf Eggers bestimmte Behauptungen über Moustafa, die er in internationalen Zeitungen gemacht hatte, nicht mehr wiederholen. Andernfalls droht ihm ein Bussgeld von bis zu 250 000 Euro.

    Weiss irgendjemand hier mehr???

  • rechtlich kann sich moustafa wohl nur daran stören, dass in den artikel behauptet wird, dass er angeblich in die ganze geschichte persönlich verwickelt sei.

    250 000 euro sind aber ne ganze menge holz.

    übrigens hat der IHF das gleich auf seine HP gesetzt http://www.ihf.info

    Zitat

    The district court of the city of Hamburg approved the IHF's appeal for an interim injunction against the journalist Erik Eggers (Landgericht Hamburg, 4.1.2008, Az: 324 O 1127/07). Eggers had published false allegations concerning IHF President Dr Hassan Moustafa in various well known Swiss and German publications.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (15. Januar 2008 um 14:26)

  • dem Gezeter könnte das IOC ganz einfach ein Ende setzen, in dem sie festlegt, daß das Qauliturnier mit offiziellen IHF-Schiedsrichtern wiederholt wird oder keine Asiatische Mannschaft bei Olympia teilnimmt.

    Die IHF hat dann nicht mehr den schwarzen Peter und muß nur noch den richtigen Schiedsrichtereinsatz überwachen.

    TV Gottmadingen

    Meister Bezirksliga Bodensee 2007/2008

  • Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen hat Südkorea das Ticket für Peking 2008 gelöst und in beiden Fällen gegen Japan gewonnen. Das Ganze scheint jedoch noch unter dem Vorbehalt zu stehen, dass die AHF vor internationale Sportschiedsgericht gehen könnte, was bereits angekündigt wurde. Die Spannung bleibt erhalten...

    Ich hoffe für Nick, dass es jetzt dabei bleibt und die AHF sich nicht vor Gericht durchsetzt.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Bis zur Austragung der Damenqualiturniere (für die ja Korea durch die WM-Platzierung qualifiziert wäre) ist nicht mehr viel Zeit. Der fünfte Platz in Frankreich würde dafür sorgen, dass gar kein Turnier planbar wäre.

    Spanien, Kroatien, Ungarn müssten ihre Reisen doppelt planen. Von daher ist Eile beim Verfahren geboten. Zudem ist ein Platz noch völlig offen, da ja in der Neuauflage nur 2 Teams an der Qualifikation teilgenommen haben, Asien aber bei den Frauen drei Plätze (1 direkter + 2 Qualiturnierplätze) vergeben darf. Theoretisch vorstellbar ist für mich, dass man den an Afrika (Drittbester Kontinent), Ozeanien (hat keinen direkten Platz) oder vielleicht sogar an Dänemark (Titelverteidiger) vergibt.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Das steht bei sport.zdf.de:


    Aufruhr in Asien
    Kontinentalverband will
    Wiederholungsturniere
    anfechten
    von Erik Eggers

    Der Handball-Skandal um die asiatische Olympia-Qualifikation geht offenbar in die nächste Runde. Nach Informationen von ZDFonline lässt die Asian Handball-Federation das Wiederholungsturnier anfechten, das beide südkoreanische Teams gewonnen hatten.


    Es scheint wie ein Fortsetzungsroman, von dem keiner weiß, wann der letzte Teil kommt. In der Geschichte des Skandals, der die Internationale Handball-Föderation (IHF) in die größte Krise ihrer Geschichte stürzte, ist am Ende alles möglich.
    Fest steht: Die beiden asiatischen Olympia-Qualifikationsturniere, bei denen vor rund fünf Monaten Kasachstan (Frauen) und Kuwait (Herren) als Olympiateilnehmer ermittelt worden waren, sind derart offensichtlich manipuliert worden, dass sich die IHF Mitte Dezember gezwungen sah, beide Turniere wiederholen zu lassen. Ein einmaliger Vorgang in der Geschichte der modernen Olympischen Spiele. Bei der Neuansetzung vergangene Woche in Tokio ging jeweils Favorit Südkorea als Sieger hervor.
    Aber das war nach Lage der Dinge keineswegs die Schlusspointe in dieser Geschichte mit vielen sportpolitischen Facetten. Nach Informationen von ZDFonline lässt die Asian Handball-Federation (AHF) die Wiederholungen vor der Arbitration Commission der IHF anfechten.
    Der AHF-Präsident, der einflussreiche kuwaitische Scheich Ahmed Al Fahad Al Sabah, hat vergangene Woche erklärt, alle juristischen Möglichkeiten ausschöpfen zu wollen. Will heißen: Der Ölmagnat geht notfalls auch bis vor die höchste sportrechtliche Instanz, dem Court of Arbitration (CAS) in Lausanne. Und auch ein Verfahren vor einem ordentlichen Zivilgericht ist denkbar. Die Wiederholung sei “mit den Gesetzen der IHF nicht vereinbar”, wettert der Scheich.
    Juristisch gesehen, scheint die AHF nicht chancenlos. Zwar verfügten die beiden jordanischen Schiedsrichter Alshobaki/Hirzallach, die das Skandalspiel der Männer zwischen Kuwait und Südkorea (28:20) leiteten, nicht über die nötige IHF-Lizenz. Aber die Koreaner ließen trotz 38 (!) Fehlentscheidungen, die allein Kuwait zugute kamen, keinen Protest im Spielprotokoll vermerken.
    Und bei einer Pressekonferenz am Rande der EM räumte der ägyptische IHF-Präsident Hassan Moustafa erstmals öffentlich ein, dass er sogar persönlich an der kurzfristigen Absetzung der Schiedsrichter Lemme/Ullrich beteiligt war. Die beiden Deutschen sollten eigentlich die Partie Kuwait - Südkorea leiten, erfuhren aber wenige Stunden vor dem Anpfiff, dass die Jordanier an ihrer Stelle pfeifen werden.
    Es sei richtig, dass er diese Ansetzung des Duos Lemme/Ullrich schon während der Junioren-WM in Mazedonien (August 2007) nicht gut geheißen habe, erklärte Moustafa am Rande der EM, weil “es nicht üblich ist, dass die Schiedsrichter schon drei Wochen vorher feststehen.” Eine bemerkenswerte Einlassung, denn das Gegenteil ist eigentlich der Fall: Der Weltverband nominiert die Schiedsrichterpaare für IHF-Veranstaltungen üblicherweise sehr langfristig.
    Auch den Vorwurf, er sei schon vor den Qualifikationsturnieren einen Pakt mit dem AHF-Präsidenten eingegangen, bestritt Moustafa vehement. “Ich habe keine Geschäfte gemacht”, beteuerte Moustafa, als er mit einem peinlichen Fax des Scheichs konfrontiert wurde. In diesem Schreiben aus dem Juli 2007 erinnerte Al Sabah den IHF-Boss Moustafa daran, dass er ihm doch “persönlich versprochen” hatte, dass die AHF (und nicht die IHF) für alle Qualifikationen verantwortlich sei, er im Gegenzug für den IHF-Kongress in Madrid seine Entmachtung nicht betrieben habe.
    Insider berichten, dass der kuwaitsche Scheich nun die Absetzung Moustafas mit allergrößter Energie betreibt. Al Sabah, der einst zu den Wahlkampfhelfern des seit 2000 amtierenden Moustafa zählte, soll sich derzeit in Wien aufhalten. Dort will er dem Vernehmen nach mit den Spitzenfunktionären der Europäischen Handball-Föderation (EHF) die Modalitäten für einen Außerordentlichen Kongress aushandeln, der dafür nötig wäre.
    Doch auch der Scheich, den nicht nur die Ostasiaten als Drahtzieher der jahrelangen Korruption in Asien bezichtigen, steht schwer unter Druck. Droht ihm in Gestalt des ehemaligen AHF-Vizepräsidenten Mohammed Abul (Bahrain) nun erstmals Ärger auch im arabischen Raum. Die kuwaitische Clique habe die “schlechtesten Schiedsrichter aus Ländern ohne Handball-Ligen” ins Land geholt, dort getestet, ob sie auch käuflich seien, bevor sie in entsprechende Positionen in der AHF lanciert wurden, berichtete Abul detailreich in der Zeitung “Gulf Daily News”. “Das Problem ist, dass man die Bestechung nicht sehen kann. Das wird immer im Geheimen getan.”
    Gleichzeitig fordert Abul als Mitglied des Olympischen Komitees von Bahrain das Internationale Olympische Komitee (IOC) dazu auf, die Korruption im asiatischen Handball zu bekämpfen - und sich vor allem dem Scheich zu widmen. “Der AHF-Präsident ist Mitglied des IOC. Das IOC hat die Kraft, eines seiner Mitglieder, das nicht der Olympischen Charta folgt, zu untersuchen.”
    Ein für IOC-Präsident Jacques Rogge allerdings außerordentlich heikler Fall. Gilt Al Sabah, der auch noch Präsident der asiatischen olympischen Verbände ist, doch als einer der einflussreichsten IOC-Funktionäre. Der Handballskandal hat jedenfalls längst auch eine olympische Dimension.

  • alles nichts neues. allerdings sollte kollege eggers bei der 27. wiederholung dieses absatzes endlich mal berücksichtigen, das man gegen tatsachenentscheidungen von schiedsrichtern keinen einspruch einlegen kann. auch wenn es 38 oder 3800 "fehlerhafte" waren. hier wird gerade ein einmaliger präzendenzfall geschaffen.

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    alles nichts neues. allerdings sollte kollege eggers bei der 27. wiederholung dieses absatzes endlich mal berücksichtigen, das man gegen tatsachenentscheidungen von schiedsrichtern keinen einspruch einlegen kann. auch wenn es 38 oder 3800 "fehlerhafte" waren. hier wird gerade ein einmaliger präzendenzfall geschaffen.

    Es gab jedoch andere Ungereimtheiten, bspw. die kurzfristige Absetzung des Schirieduos Lemme/Ullrich, ohne dass die IHF damit einverstanden war, so dass die Wiederholung meiner Meinung nach auf jedenfall gerechtfertigt war.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • meine güte, dass das spiel an sich verschoben wurde halte ich für gegeben. das heißt aber nicht, dass die dilletantische art und weise mit der die ihf an die "aufarbeitung" der sache gegangen ist, nun nicht zum bumerang werden kann.

    legalistisch sind die argumente der ahf nicht von der hand zu weisen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Outsider81

    Es gab jedoch andere Ungereimtheiten, bspw. die kurzfristige Absetzung des Schirieduos Lemme/Ullrich, ohne dass die IHF damit einverstanden war, so dass die Wiederholung meiner Meinung nach auf jedenfall gerechtfertigt war.


    Ob es Ungereimtheiten gab - oder auch nicht - ist nicht so sehr relevant. Aber gibt es eine Verankerung in den Bestimmungen für dieses Quali-Turnier, die es ermöglicht ein Ergebnis zu revidieren ? Wenn nicht, dann ist die Neuansetzung auch nicht viel besser als ein verschobenes Turnier. Allerdings sollten dann die Grundlagen in den Statuten geschaffen werden.

  • 13.02.2008
    CAS soll Olympia-Streit schlichten

    Der Streit zwischen dem Weltverband IHF und der asiatischen Konföderation AHF um die Neuauflage der Olympia-Qualifikation soll vom Internationalen Sportgerichtshof CAS beigelegt werden.
    Laut dem japanischen Nachrichtendienst "Kyodo News" sollen sich IHF-Präsident Hassan Moustafa und AHF-Chef Scheich Ahmad Al-Fahad Al-Sabah deswegen bereits am Sonntag in Lausanne getroffen haben.
    "Ich denke, es ist richtig, den CAS anzurufen. Wir können so nicht weitermachen", sagte Moustafa.

    (Quelle:http://www.sport1.de)

    "Wat? Dä Papst tritt zurück? Und wat säht sing Frau dozu?"

    BIELSTEINER JECK
    ungläubig auf die Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI.
    (aus OVZ vom 12.02.2013)

  • Ich denke, das ist ein guter Weg. Ich hoff, beide Seiten akzeptierten dann auch die Entscheidung der CAS.

    Einmal editiert, zuletzt von Ide71 (13. Februar 2008 um 23:54)

  • Ich denke der CAS geht da rein nach Spielordnungen und Bestimmungen und da fast alle Entscheidungen der SR eines Spiel Tatsachenentscheidungen sind dürfte das Ergebnis mit Sicherheit sein, dass die Neuansetzung regelwidrig war, da auf formalem Weg keine Fehler bei der Durchführung der Qualifikation gemacht worden sind.

    Ob das jetzt ein guter Weg ist?