Unberechtigtes T-T-O während klarer Torgelegenheit

  • Hallo zusammen,
    Gestern guck ich mir ein Spiel unserer männl. C-Jugend in der OL-Quali an und sehe da folgende Szene:
    Spielstand 23:22 in der 48.Minute für A als Spieler von B durchbricht und eine wirklich klare Torgelegenheit hatte (er war frei durch, nicht abgestanden, gar nichts). Kurz vor dem Wurf höre ich einen Pfiff vom Zeitnehmer und registiere eine erhobene grüne Karte. Zwei Sekunden später springt die Zeitnehmerin auf und erklärt sie habe einen Fehler gemacht, da die abwehrende Mannschaft beantragt hat.

    Ich habe vorhinnen gleich mal mit meinem Partner drüber gesprochen aber wir sind uns nicht einig geworden... ;)

    Daher meine Frage:

    Wie hätte das Spiel nun fortgesetzt werden müssen??

    Dear Mr. President
    [...]
    What do you feel when you see all the homeless on the street?
    Who do you pray for at night before you go to sleep?
    What do you feel when you look in the mirror?
    Are you proud?
    [...]
    Aus: Pink, Dear Mr. President

  • Also vom Gefühl und aus den Diskussionen würde ich sagen 7-Meter für B und Rückgabe der TTO-Karte. Aber ohne Regelbezug.

    La bella vita

    It’s a beautiful life, so let it in your heart

    My bella vita

    It’s a beautiful life, no matter who you are

  • Da hat Sabi , meines Wissens nach, vollkommen Recht.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • stimmt habs grad nachgeguckt:

    Zitat

    Regel 14:1
    Auf 7-m-Wurf wird entschieden bei:
    [...]
    b) unberechtigtem Pfiff während einer klaren Torgelegenheit;
    [...]

  • guuuut... hatte ich doch recht ;) Die SR in dem Spiel haben übrigens auf FW entschieden...

    Dankeschön!

    Dear Mr. President
    [...]
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  • joa, klarer regelverstoß, aber ein Sportgericht würde dazu wohl immer "nicht spielentscheidend" sagen ;)

  • na und? Siebenmeter muss ja erstmal reingemacht werden... :rolleyes: Ichbin der Überzeugung, daß Sportgerichte einen Regelverstoß so lange als nicht spielentscheidend betrachten, wie man es sich irgendwie zurechtspinnen kann, daß er es nicht gewesen sei.

  • ich weiß nicht wo ihr da den Regelverstoß gesehn habt... Die Beurteilung der klaren Torgelegenheit ist immernoch eine TATSACHENENTSCHEIDUNG oder?

    Dear Mr. President
    [...]
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  • Zitat

    Original von Bilbo
    ach ja, stimmt, wenn die SR hinterher lügen und sich darauf rausreden ;)

    Das hat nichts mit lügen oder herausreden zu tun. Die Beurteilung, ob es sich um eine klare Torgelegenheit handelt, liegt einzig und allein bei den SR. Was meinst du, wie viele Regelverstöße es ansonsten pro Spiel gäbe?

  • Bilbo: Lasse hat da vollkommen recht... ein nicht gegebener 7-m kann niemals zu einem Einspruch führen oder was sagen unsere Juristen dazu??? ;)

    EDIT: war vllt. etwas blöde formuliert ;) Ein FW statt einem 7-m kann nie zu einem Einspruch führen^^

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    Einmal editiert, zuletzt von Peterle (24. Mai 2007 um 08:53)

  • Zitat

    Original von Peterle
    Bilbo: Lasse hat da vollkommen recht... ein nicht gegebener 7-m kann niemals zu einem Einspruch führen oder was sagen unsere Juristen dazu??? ;)

    EDIT: war vllt. etwas blöde formuliert ;) Ein FW statt einem 7-m kann nie zu einem Einspruch führen^^

    Das ist schon richtig gewesen. Um mal ein krasses Beispiel dazu zu bringen: Verbleibene Zeit 5 Sekunden, Spielstand 21:20 für B. Spieler A4 läuft bei einem Tempogegenstoß auf das Tor zu. B5 kommt von hinten und stößt ihn etwa 8 Meter vor dem Tor zu Boden (für den unparteiischen Zuschauer auf der Tribüne klar zu erkennen, dass dies nicht regelkonform war). Die SR meinen aber, dass A4 über seine eigenen Füße gestolpert ist und beenden das Spiel (die 5 Sekunden sind natürlich mittlerweile um).

    In diesem Fall also kein 7m, kein FW und kein Regelverstoß der SR, da sie die Situation anders eingeschätzt haben.

    Ob sich dann noch andere Instanzen (nehmen wir mal an, den SR wird Schiebung unterstellt) damit befassen, ist eine andere Sache, aber in erster Linie steht die Tatsachenentscheidung und ein Einspruch ist reine Geldverschwendung.

  • Zitat

    Original von Lasse
    Ob sich dann noch andere Instanzen (nehmen wir mal an, den SR wird Schiebung unterstellt) damit befassen, ist eine andere Sache, aber in erster Linie steht die Tatsachenentscheidung und ein Einspruch ist reine Geldverschwendung.

    ... und das ist schade.
    Im Prinzip ist man damit der Willkuer einiger Schiedsrichter ausgesetzt.

    Die Frage ist dann aber auch wie man es anders regeln will?
    Wenn man das Einspruchsverfahren "freundlicher" oder "Chancenreicher" gestaltet laeuft man Gefahr nach jedem Spiel 10 Einsprueche zu erhalten!
    (10 ist uebertrieben.... schon klar! ;) )

  • Zitat

    Original von Handballexperte
    ... und das ist schade.
    Im Prinzip ist man damit der Willkuer einiger Schiedsrichter ausgesetzt.

    Warum Willkür??? Der Schiedsrichter ist nunmal die höchste Instanz auf dem Spielfeld und eine solche Instanz muss es geben... Das einige Kollegen vielleicht nicht sooo regelfest sind und auch mal Fehlentscheidungen treffen ist doch keine Willkür...

    Oder beziehst du Willkür auf Schiebung bzw. Parteiergreifung?? Dann finde ich übertreibst du mit deinem "einige" gewaltig... Denn mal ganz ehrlich - diese Schiedsrichter gibt es zwar aber das sind vllt... (übertrieben) 0,0001% aller Schiedsrichter und nur wegen dieser Minderheit kann man nicht das gesamte Rechtssystem des Handballsportes auf den Kopf stellen.

    Außerdem gehören diese Fehlentscheidungen genau so zum Sport wie Fehlwürfe oder verpatzte Abwehraktionen.

    Dear Mr. President
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    Einmal editiert, zuletzt von Peterle (24. Mai 2007 um 09:55)

  • Zitat

    Original von Peterle

    Warum Willkür??? Der Schiedsrichter ist nunmal die höchste Instanz auf dem Spielfeld und eine solche Instanz muss es geben... Das einige Kollegen vielleicht nicht sooo regelfest sind und auch mal Fehlentscheidungen treffen ist doch keine Willkür...

    Oder beziehst du Willkür auf Schiebung bzw. Parteiergreifung?? Dann finde ich übertreibst du mit deinem "einige" gewaltig... Denn man ganz ehrlich diese Schiedsrichter gibt es zwar aber es sind vllt... (übertrieben) 0,0001% aller Schiedsrichter und nur wegen dieser Minderheit kann man nicht das gesamte Rechtssystem des Handballsportes auf den Kopf stellen.

    Ich meinte das auf eine fehlende Kontrollinstanz bezogen.
    Ich wollte in keiner Weise sagen, dass Schiedsrichter bewusst Fehlentscheidungen treffen. Ausserdem ist selbstverstaendlich, dass Schiedsrichter auch fehler machen. Nur wenn ein Schiedsrichter aus der Reihe faellt zieht das (sogut wie) keine Konsequenzen nach sich. Bei einem Spieler ist das durchaus anders!

    Es muss, wie es auch auf Seite der Spieler sein sollte, eine reelle Moeglichkeit geben, gegen klare Fehlentscheidungen/Regelverstoesse vorzugehen. Das sehe ich den momentanen System leider nicht.
    Einsprueche, selbst wenn berechtig, haben in den wenigsten faellen eine Chance.

    Bitte nagel mich nun nicht auf Worte wie "einige", "wenigsten", etc. fest.

    Allerdings denke ich, kommen wir vom Ausgangsthema ein wenig ab und sollten vielleicht wieder dahin zurueck kommen.

    Ueber Sportgerichte, grundsaetzliche Schiedsrichter dinge, wird sicherlich schon in anderen Thread zu genuege diskutiert.

  • Zitat

    Original von Lasse

    Das hat nichts mit lügen oder herausreden zu tun. Die Beurteilung, ob es sich um eine klare Torgelegenheit handelt, liegt einzig und allein bei den SR. Was meinst du, wie viele Regelverstöße es ansonsten pro Spiel gäbe?

    ich unterstelle, wenn der Spieler frei vor dem Tor steht beim Pfiff vom kampfgericht, wenn die SR daraufhin nur FW geben, daß sie die Regel nicht kannten. So inkompetent, daß sie in dem Fall eine klare Torgelegenheit verneinen, können keine SR sein. Eine falsche Wahrnehmung ist was völlig anderes.

  • Zitat

    Original von Bilbo

    ich unterstelle, wenn der Spieler frei vor dem Tor steht beim Pfiff vom kampfgericht, wenn die SR daraufhin nur FW geben, daß sie die Regel nicht kannten. So inkompetent, daß sie in dem Fall eine klare Torgelegenheit verneinen, können keine SR sein. Eine falsche Wahrnehmung ist was völlig anderes.

    Da stimme ich Bilbo zu. Ein deratiger Fakll eriegnete sich im übrigen vorletzte Saison sogar in der ersten Frauenbundesliga, glücklicherweise war Fehler nicht spielentscheidend damals.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (26. Mai 2007 um 12:25)

  • Also wenn ein Spieler mal einen schlechten Tag dann wird er direkt rausgeworfen oder wie?
    Zudem werden die SR ja auch mehrmals pro Saison beobachtet. Eine noch häufigere Beobachtung zB würde ja auch mehr Kosten verursachen die ja automatisch auf die Vereine umgewälzt werden.
    Zudem muss man auch mal sagen, dass die Vereine schliuchtweg nicht unparteiisch sind. Schon gar nicht die teilnehmenden Spieler. Im WHV zB hat man die Beurteilung der SR durch die MV vor 2 Jahren abgeschafft weil deren Ergebnisse teil massiv von denen der Beobachter abwichen.
    Es ist aus meiner Sicht unmöglich absolut fehlerfrei zu pfeifen. Von daher muss man einfach auch mit Fehlern leben.
    Wie stellst du dir denn ein vorgehen vor?

    Einmal editiert, zuletzt von tobinho (28. Mai 2007 um 10:22)

  • es IST unmöglich fehlerfrei zu pfeifen, das steht völlig außer Frage. Regelverstöße zu vermeiden ist aber dann doch möglich ;)