Handball-Boom dauert an

Oberliga-SH

Handball-Boom dauert an
Der durch den WM-Titelgewinn der deutschen Männer ausgelöste Handball-Boom hält auch knapp einen Monat nach dem WM-Finale von Köln weiter an.
Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Instituts "Sport und Markt" hervor.
Demnach ist die Zahl der Handball-Fans um über 10 Millionen von 36,4 auf 46,9 Millionen Bundesbürger gestiegen.
"Das ist ein Wahnsinnswert, den außer Fußball keine andere Sportart erreicht", sagt Stephan Schröder als Mitglied der Geschäftsleitung von "Sport und Markt".
Quelle: http://www.sport1.de

Also ich weiß nicht....46,9 Mio. "Fans" hört sich für mich sehr hochgegriffen an!

Yvonne

Definiere "FAN" und glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast...

ctproud

Zum Thema Boom ist mir noch was interessantes in die Hände gefallen, nämlich eine Handballwoche... interessant sind das Datum und der Text ganz unten auf der Seite.

Ich traue einigen Funktionären zu, dass der Boom (der jetzt grösser ist) genauso wieder in Vergessenheit gerät...

Bis dann
Carsten

Mado92

naja, der "boom" 03 war kein wirklicher boom, zumindest nicht in so einem großem stil
jetzt kann man von einigen millionen sprchen, da waren es vl ne mio

Fremdlingerin

Wenn der Boom mal auch auf den Frauen-Handball überschwappen würde.....

Brummsel

Zitat

Original von Fremdlingerin
Wenn der Boom mal auch auf den Frauen-Handball überschwappen würde.....

Das ist doch beim Frauenfußball nicht anders. Auch wenn die Frauen-Nationalmannschaft in letzter Zeit mehr Titel geholt hat. Aber die Diskussion zum Vergleich Männer- und Frauensport hatten wir schon an anderer Stelle.

Stenimaus

"Handballvereine – Partner der Schulen"

(Red./26.3.2007-16:55) Oberberg - Unter dem Motto „Handballvereine – Partner der Schulen“ verabredeten in Düsseldorf das Ministerium für Schule und Weiterbildung, der Deutsche Handballbund und der Westdeutsche Handball-Verband eine enge Kooperation.

Die in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen unterzeichnete Vereinbarung sieht unter anderem vor, Lehrkräfte und Übungsleiter, die in Schulsportgemeinschaften oder bei außerunterrichtlichen Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten und im Ganztagsbereich eingesetzt sind, qualifiziert fortzubilden.

Zusätzlich wird eine Handreichung für Sportlehrer der Sekundarstufe I entwickelt. Die DHB-Broschüre „Spiele mit Hand & Ball“, die sich vor allem an die Lehrkräfte in Grundschulen und an die Jugendtrainer richtet und bereits kurz vor der WM erschien, wird überarbeitet und neu aufgelegt.

„Wir erhoffen uns von dieser intensiven Zusammenarbeit von Schulen und Vereinen einen echten Motivationsschub. Beide Seiten – Schulen und Vereine – können so ihre Stärken einbringen und vom anderen profitieren“, so die NRW-Schulministerin Barbara Sommer. Bei der Unterzeichnung der Vereinbarung dankte die Ministerin zunächst DHB-Bundestrainer Heiner Brand: „Sie haben es geschafft, drei Millionen Schulkinder zu motivieren. Seit der WM wird in den Grund- und Hauptschulen in den Pausen Handball gespielt.“

Heiner Brand zeigte sich erfreut, dass die Anstrengungen nach der WM schon jetzt erste Früchte tragen: „Handball fördert nicht nur die Basismotorik wie Laufen und Springen, sondern hat auch eine hohe gesellschafts-politische Bedeutung. Junge Menschen lernen, sich in der Gruppe zu bewegen. Ein so toller Sport sollte im Sportunterricht fest verankert sein.“

DHB-Präsident Ulrich Strombach verwies auf verschiedene Aktivitäten, die durch das große Interesse nach der WM auf Verbands- und Vereinsebene ins Leben gerufen wurden. „Auch wenn wir in der glücklichen Lage sind, eine der wenigen Verbände im DOSB zu sein, der keinen Mitgliederschwund zu beklagen hat und gerade in der Alterstruktur bis 14 Jahre steigende Zahlen vorweist, nimmt die Zusammenführung und Kooperation der Handballvereine mit den Schulen in unserer Zielsetzung eine gewichtige Rolle ein.“

Frank Gebhardt, der Vize-Präsident des Westdeutschen Handball-Verbandes, sieht dem Projekt zuversichtlich entgegen: „Die Landesverbände und Vereine werden voll mitziehen und ihre ehrenamtlichen Kräfte einbringen.“

Quelle: oberberg-aktuell.de

Oberliga-SH

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NRW-Vereine sechs Monate nach der Handball-WM
Erst der Titel, jetzt der Boom
Von Ingo Neumayer

Vor einem halben Jahr wurde die Handball-WM in Deutschland angepfiffen. Sie endete mit dem Titelgewinn der deutschen Mannschaft und begeisterten Fans. Medien und Funktionäre sahen für den Sport eine goldene Zukunft nahen. Die scheint sechs Monate nach dem Titelgewinn zumindest teilweise angebrochen zu sein.

Gewaltige Euphorie
Die Euphorie war gewaltig. Mehr als 16 Millionen Zuschauer sahen das WM-Finale am Bildschirm, über 20.000 Fans feierten am Abend des 04.02.07 die deutsche Mannschaft vor dem Kölner Rathaus. Eine Woche nach dem Titelgewinn vermeldete der Deutsche Handballbund einen riesigen Zulauf an Kindern und Jugendlichen.

"Trend zeigt noch nach oben"
Sechs Monate danach hat sich die Lage in den Vereinen ein wenig normalisiert. "Der Trend ist etwas abgeebbt, zeigt aber immer noch nach oben", sagt Frank Gebhardt, Vizepräsident des Westdeutschen Handballverbandes. Daniel Last vom TBV Lemgo bestätigt dies: "Es gibt zwar keine Massen an neuen Mitgliedern. Aber wir haben ein erhöhtes Interesse bemerkt." Und nicht nur traditionsreiche Handball-Hochburgen wie Lemgo, Gummersbach oder Minden profitieren vom Boom. Auch in unterklassigen Vereinen tut sich etwas. So verzeichnete etwa die Handball-Abteilung des 1. FC Köln, deren Herrenmannschaft in der 2. Kreisklasse spielt, 30 Neuanmeldungen. Dort ist sogar ein Förderverein gegründet worden, der gezielt auf Schüler zugeht, um sie für den Handball zu werben.

Wie bei Boris Becker 1985?

Die aktuelle Situation sei mit Boris Beckers Wimbledon-Sieg 1985 vergleichbar, sagt Helmut Duell vom Kölner Institut für Sportentwicklung und Freizeitforschung: "Handball hat im Moment eine Stellung in der Sportlandschaft, die er noch nie innehatte." Man müsse jedoch aufpassen, dass der vorhandene Effekt nicht verpufft. Als Beispiel nennt er die Basketballer, die es versäumt hätten, auf dem Europameistertitel 1993 aufzubauen. Um den Handballsport zu fördern und wieder stärker im Sportunterricht zu verankern, haben die Verbände mit dem Schulministerium einen Kooperationsvertrag geschlossen. Die Vereine stellen sich in den Schulen vor und die Handballausbildung der Lehrer wurde verstärkt. Duell begrüßt dies: "Handball war in den Schulen fast verschwunden. Die Lehrer hatten keine Ahnung von dem Sport, hielten Handball für brutal."

Kapazitäten der Vereine erschöpft
Allerdings: Zu viele Neumitglieder auf einen Schlag können die Vereine gar nicht verkraften. Um die Trainingsgruppen zu vergrößern, müssten vielerorts erst einmal neue Jugendtrainer ausgebildet werden, so Handballfunktionär Gebhardt. Außerdem hätten viele Vereine ein Platzproblem: "Die Sporthallen sind jetzt schon oft ausgebucht. Da kann man nicht einfach zusätzliche Trainingsstunden veranstalten."

Handballer in neuen Sphären

Auch in anderen Bereichen macht sich der WM-Gewinn positiv bemerkbar. Die Nachfrage nach Handball-Sportartikeln sei deutlich gestiegen, so Peter Thürl vom Verband der Sportfachhändler. Zudem wurden durch neue Fernseh-Verträge weitere Geldquellen erschlossen. "Handball hat einen gesteigerten Marktwert", sagt Markus Hausdorf vom Zweitligisten HSG Düsseldorf. Das hat auch Manager Jochen Bergener beobachtet, der unter anderem die Lemgoer WM-Stars Florian Kehrmann und Michael Kraus betreut: "Die Begehrlichkeiten sind größer geworden. Wir bekommen viele Anfragen von Ausrüstern, Sponsoren, anderen Vereinen. Wir konnten für unsere Spieler Verträge abschließen, die vor einem Jahr noch nicht möglich gewesen wären." Von den Summen, die Fußballer einstreichen, seien seine Klienten aber weit entfernt, sagt Bergener. "Wir freuen uns, dass überhaupt Interesse von Sponsorenseite da ist. Früher gab es das nicht."

Nationalmannschaft als Zugpferd

So lange die Profis Erfolg haben, werde auch der Nachwuchsbereich boomen, glaubt der ehemalige Nationalspieler Duell: "Die Kleinsten träumen immer von den Größten. Erfolge der Nationalmannschaft strahlen ab." Allerdings gelte die Verbindung auch im negativen Fall. "Wenn die Mannschaft in den kommenden Jahren wieder unter ferner liefen agiert, ist auch die Euphorie in den Vereinen schnell wieder vorbei." Schon in fast genau einem halben Jahr wird sich zeigen, wie es weitergeht. Dann beginnt in Norwegen die Handball-Europameisterschaft
http://www.wdr.de

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