29.09.2006
VFL-BOSS VERSPRICHT
Gislason kriegt Rentenvertrag
Von ALEX HAUBRICHS
Reykjavík – Aufbruch in die Heimat: Am Freitagnachmittag landete der VfL „Island“ zum Auswärtstrip bei Fram Reykjavík.
Für den erfolgreichsten Handball-Klub der Welt ist es ein historisches Spiel: Zum ersten Mal spielt Gummersbach in der 1993 gegründeten Königsklasse.
Viele Spieler haben auch noch nie Champions League gespielt. Alfred Gislason aber ist ein alter Hase im wichtigsten Wettbewerb des Klubhandballs. Den SC Magdeburg führte der Trainer 2002 zum bisher einzigen Sieg in der Königsklasse.
Jetzt soll er den VfL zurück in die europäische Spitze führen. „Es gibt bei uns nicht den geringsten Zweifel, dass er das schafft“, sagt Gummersbachs Boss Hans-Peter Krämer. „Uns überrascht eigentlich nur die Geschwindigkeit unserer Entwicklung. Alfred ist der Kopf einer jungen, hungrigen Mannschaft. Unser Vertrauen ist grenzenlos.“
Deshalb will er Nägel mit Köpfen machen. „Solange ich hier bin, wird es keine Trainerentlassung geben. Selbst wenn wir auf Rang 15 stehen würden, wäre ich sicher: An ihm liegt es nicht.“
Bis jetzt läuft Gislasons Vertrag bis 2010. Aber Krämer geht weiter: „Er kann hier arbeiten, so lange er will. Ich biete ihm einen Rentenvertrag an.“
Der Star-Coach ist ein begnadeter Taktiker, ein großartiger Motivator, ein Kumpel-Typ. „Er hat zudem einen Blick für Talente, zieht aber auch die Stars zum VfL – und er ist nicht nur auf den Handball beschränkt“, sagt Krämer.
So liebt es der ehemalige Kreisparkassen-Vorsitzende, mit dem studierten Historiker Gislason und seiner Frau Kara durch Köln zu schlendern und über sein Faible, die romanischen Kirchen, zu diskutieren.
Doch am liebsten schaut er Gislasons Mannschaft beim Handballspielen zu. „Ganz ehrlich: Das hier hat noch nie so viel Spaß gemacht wie mit Alfred und seiner Mannschaft. Diese Jungs werden noch viel erreichen.“
(Quelle:http://www.express.de)