Doping und die Zukunft des Sports

  • Ich schließe Doping in keiner Sportart aus. Aber Doping mit Eigenblut macht doch nur Sinn wenn ich einen genauen Tag im Auge habe und dort dann meine Ausdauerleistung erhöhen will. Also bei Fußball und Handball eher weniger wirksam. Oder übersehe ich hier etwas?

    Wenn man das Blutdoping so abpasst, dass man zu einer WM oder zum Finale bzw Finalturnier der Champions-Leage oder des nationalen Pokals die 10 % mehr Leistung erbringen kann, die man sich davon verspricht, könnte das durchaus Sinn machen.
    Aber Doping macht in einer Mannschaftssportart ja eh grundsätzlich keinen Sinn. :lol: :hi:

    Gut, Baseball würde ich hiervon wohl tatsächlich ausklammern. ;)

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Aber Doping macht in einer Mannschaftssportart ja eh grundsätzlich keinen Sinn.


    Ich kann mir keine Sportart vorstellen, in der Doping nicht "Sinn" machen würde. Und gerade bei Spielern von Mannschaftssportarten, die nicht genügend Pausen zwischen den Spielen haben, können Mittelchen/unerlaubte Methoden, die zur schnelleren Regeneration dienen oder die Verletzungsfolgen kaschieren, schon "hilfreich" sein.

  • Die eleganteste Form des Doping ist die Ausnahmeerlaubnis. Ist aber meiner Wahrnehmung nach nur für Sportler aus Werte-Demokratien zu haben.
    Z.B. die asthmatischen norwegischen Wintersportler.

  • Die eleganteste Form des Doping ist die Ausnahmeerlaubnis. Ist aber meiner Wahrnehmung nach nur für Sportler aus Werte-Demokratien zu haben.
    Z.B. die asthmatischen norwegischen Wintersportler.

    Die Art und Weise wie bei diesen norwegischen Sportlern mit der" Leistungssteigerung" verfahren wird wundert und stört mich schon lange.

  • Man sollte mal nicht annehmen, dass der Herr Schmidt sich nur mit Blutdoping auskennt.
    Die Infusion zum Final4 oder zur WM/EM macht ja durchaus einen Unterschied.
    Ansonsten natuerlich was zur Regeneration oder Reha.

    Bridge
    Vielleicht bekommen die anderen Spieler ja Angst, wenn da so ein Testosteron Monster mit am Tisch sitzt ...

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Sun Yang, Wahnsinn, wie hier die Welt verarscht wird.

    Auch erstaunlich, daß es hier nicht 1 Wort zum Kokser Beutler gab/ gibt.
    Aber ist ja nur Koks gewesen, offensichtlich hoffähig in dieser Gesellschaft.

    Einmal editiert, zuletzt von Celje 2002 (17. November 2019 um 18:27)

  • Russland wird von Olympia und Fußball-WM ausgeschlossen. Klick. Da die UEFA sich nicht der WADA angeschlossen hat, darf Russland jedoch bei der EM 2020 (u.a. Spiele in St. Petersburg) teilnehmen. Ich mag solche Konsequenz...

    [Kurz OT: Fällt Sportpolitik oder wie man die Doping-Thematik einordnen mag unter die gleiche Forumsrichtlinie wie allgemeine Politik?]


    Auch erstaunlich, daß es hier nicht 1 Wort zum Kokser Beutler gab/ gibt.
    Aber ist ja nur Koks gewesen, offensichtlich hoffähig in dieser Gesellschaft.

    Das würde ich grundsätzlich so nicht sagen, aber Kokain ist halt kein "typisches" Dopingmittel. Typische Dopingmittel sind doch leistungsfördernde Substanzen, die in mehr oder minder dubiosen pharmakologischen Laboren hergestellt werden und im weitesten Sinne unter der Überschrift "Medizin" laufen. Kokain ist eine Droge. Was völlig anderes. ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von Brummsel (9. Dezember 2019 um 13:41)

  • +++ bißchen off-topic +++++

    Buchtipp genehm?1

    Tyler Hamilton
    The Secret Race

    (deutscher Titel, saublöd: Die Radsportmafia und ihre schmutzigen Geschäfte)

    Tyler Hamilton war der "Adjudant" von Lance Armstrong. Ich hatte das Buch verschlungen und es ist mein persönliches Buch des Jahres (auch wenn es schon von 2014 ist). Ein gutes Buch ist für mich u.a. dann gegeben, wenn man es aus mehreren Ebenen betrachten kann und die Erzählweise flüssig ist. Natürlich steht die Dopingthematik ganz oben und dies in atemberaubender Offenheit. The Secret Race ist eben der viel bessere Titel, weil es damit schon umreißt das Rennen stattfinden: Offene auf der Straße, geheime gegen andere Rennställe und gegen die Dopingagenturen. Andere Ebenen sind zB die ganz persönliche Tragik des Tyler Hamilton, der als semi naiver US Boy ins ultraharte Tourgeschäft einsteigt; seine Wandlungen, seine Rechtfertigungen, seine Zweifel. Generell spannend ist auch der intime Blick hinter die Kulissen des Radsport"Zirkus".

    hier mal war Tyler Hamilton auch im Sportstudio:
    Tyler Hamilton - Sportstudio - 45min

    mit Petko so geht nicht!
    (Velimir Petkovic
    [b]
    Mein Herz schlägt links, der Kopf arbeitet rechts und die Brieftasche ist in den USA (André Kostolany)

  • In der aktuellen ARD-Reportage "Geheimsache Doping: Hau rein die Pille!" (09.06.2020, 22:45 Uhr, ARD bzw. bereits in der Mediathek verfügbar) geht es um Schmerzmittelmissbrauch und falschen Ehrgeiz der Spieler im deutschen Fußball. Es geht um die gesundheitlichen Risiken und darum ob die "Leistungssteigerung" durch das Ausblenden von Schmerzen eine Form von Doping ist bzw. sein sollte. Ein Thema, dass sich sicherlich auch auf den Handballsport übertragen ließe, wo Schmerzmittel in vielen Ligen leider ebenso zum Alltag gehören.

    Zitat

    Neven Subotic (Union Berlin), einer der erfahrensten Bundesligaspieler, fordert mehr Aufklärung: "Was ich in den letzten 14 Jahren mitbekommen habe, ist, dass Ibuprofen wie Smarties verteilt wird. Für jedes kleine Aua gibt es quasi pauschal Ibuprofen".

    Quelle: Presseportal

    Zitat

    Neben der TV-Dokumentation im Ersten werden die zentralen Ergebnisse der Recherche von ARD-Dopingredaktion und Correctiv am Dienstag, 9. Juni 2020, ab 7:00 Uhr auf der Internetseite pillenkick.de veröffentlicht.

    Quelle: Presseportal

  • Das ist im Fußball aber nichts neues. schon in den 80er Jahren war es gang und gäbe sich "fitspritzen" zu lassen oder auch Schmerzmittel zu nehmen.

    Ein Beispiel hierfür ist K.H. Förster der dann nach seiner Karriere an chronischen Schmerzen litt und sich das Fußgelenk versteifen lassen musste. In seinem Wikipedia Profil ist das alles sehr gut beschrieben.

  • ich hab mir den bericht angesehen-
    empfinde das jetzt insgesamt als nichts grosses neues-
    allerdings für mich 1-2 nummern zu gross aufgehängt-
    wenn da ein fussballer sagt, ibuprofen wurden wie smarties verteilt...na ja....

    für mich ist das sicher nicht in ordnung- nur wurde mir im bericht von einigen "einzelschicksalen" auf die masse geschlossen,
    das trifft m.e. nicht den kern....
    noch dazu sicher nicht wie teilweise im ddr sport : "du nimmst das jetzt" - sondern eher im hintergrund latend dies
    " wie weit kann ich gehen damit ich noch ein jahr soviel verdiene wie andere im ganzen leben" offensichtlich ein leitbild war,
    nicht für die niedrigeren klassen, aber da geht es sicher auch nicht so weit.

    wenn dann jemand wegen depris nach 2 jahren nicht mehr spielt ....scheisse-klar- gibts aber in anderen berufen auch-
    und hatte im freiburg/ bayern wechsler sein übergrosses comming-out

    insgesamt ein informativer beitrag- für mich aber im bereich profifussballer ohne die bedeutung, die ihm zugerechnet
    werden sollte.....

  • Machen wir uns nichts vor, viele Handballer nehmen Schmerzmittel vor und nach fast jedem Training und Spiel. Da gab es auch mal ein Interview, ich glaube mit Glandorf, der das ganz gut beschrieb und auch in einem Zusammenhang mit der Überbelastung durch den Spielplan brachte.

  • Kretzsche plauderte da auch vor Jahren schon ganz locker drüber. 2 Voltaren vorm Spiel waren ganz normal.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Lövgren sagte mal, ohne Voltaren käme er morgens nicht aus dem Bett, das Selbe sagte Anja Pärsson.

    Ach ja, Ivan Klasnic
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    Das war 2008, er hat sich damit seine Nieren ruiniert.

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    • Offizieller Beitrag

    Vor einigen Jahren war im Runners World mal ein Artikel , da ging es um Schmerzmittel bei Volksläufen und Marathonläufen. Ich meine mich zu erinnern dass lt diesem Artikel ca. 50 % der Teilnehmer Schmerzmittel einnahmen.