TV Großwallstadt
ZitatAlles anzeigenSaisoneröffnungspressekonferenz des TV Grosswallstadt
Am gestrigen Mittwoch fand in den Räumlichkeiten des TVG-Partners Contax die alljährliche Saisoneröffnungspressekonferenz statt. Von Seiten des mainfränkischen Bundesligisten erschienen Michael Roth, Co-Trainer Raimo Wilde und die beiden Geschäftsführer Georg Ballmann und Sascha Schnobrich, um die anwesenden Journalisten über die Neuerungen der kommenden Saison zu informieren und nach einem Rückblick auf die abgelaufene Spielzeit einen Ausblick auf die am 26. August beginnende Saison 2006/2007 zu geben.
Im Folgenden die Statements der Verantwortlichen Georg Ballmann und Michael Roth:
Rückblick
Georg Ballmann:
"Wir haben zwar in der abgelaufenen Saison unser intern gesetztes Ziel Europapokalplatz knapp verfehlt, was uns auch geärgert hat, aber unterm Strich muss man auch sehen, dass sich viel getan hat beim TV Grosswallstadt. Die Saison ist positiv verlaufen, und die Zuschauerbilanz hat sich wie bereits in der Saison davor nochmals gesteigert. Hierbei ist vor allem anzumerken, dass es nicht nur mehr Zuschauer sind, die die Heimspiele besuchen, sondern auch, dass die Stimmung in der Halle erheblich besser ist als noch die Jahre zuvor. Mit dem Länderspiel am 7. Januar gegen die Schweiz haben wir einen neuen VIP-Raum in der Unterfrankenhalle Aschaffenburg eingeweiht, der dazu führte, dass das Interesse der Sponsoren zugenommen hat. Der TVG versteht sich als Plattform und Veranstalter am bayrischen Untermain, bei dem sich Unternehmen wohl fühlen."
Michael Roth:
"Beim TVG hat man in der letzten Saison einen großen Sprung gewagt. Mit gleich acht bzw. mit den späteren Verpflichtungen von Wael Horri und Nichlas Holm Jörgensen zehn Neuzugängen wurde hier einiges verändert. Als Ziel hatten wir zu Beginn der Saison einen einstelligen Tabellenplatz ausgegeben. Dieses Ziel wurde auch erreicht, und während der Saison haben wir natürlich auch vom EHF-Pokal geträumt, als er in Reichweite war. Bedenkt man, dass wir zu Beginn der Saison einige Verletzungsprobleme hatten, dann hätte es ohne diese Ausfälle am Ende der letzten Runde auch noch besser aussehen können.Wichtig ist mir, dass wir unsere Philosophie schnellen und herzerfrischenden Handball zu spielen umgesetzt haben. Die Mannschaft war immer top motiviert, und auch die Euphorie im Umfeld half zu der Serie von elf Heimsiegen in Folge bei. Die Qualität der letztjährigen Mannschaft zeigte sich aber auch darin, dass wir in den Auswärtsspielen fast immer auf Augenhöhe waren, in Hamburg und Lemgo haben wir sogar gewonnen.
Mit Dominik Klein und Daniel Brack haben uns zwei Spieler verlassen, wobei wir für Daniel Brack mit Anders Oechsler einen mehr als gleichwertigen Ersatz gefunden haben. Die Qualität eines Dominik Klein ist bekannt, aber mit Andreas Kunz wird er gut vertreten. Andi ist ein echter Leistungsträger im Team, und dann ist da noch Gregor Schmeißer, der noch recht jung ist, jetzt aber schon über die Schnelligkeit eines Dominik Klein verfügt."
Ausblick
Georg Ballmann:
"In der kommenden Runde möchten wir den bereits begonnenen Weg fortführen, wobei vor allem wichtig ist, dass die Mannschaft nun konstanter und cleverer agiert. Die Vorbereitung zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind und das Saisonziel heißt wie bereits letztes Jahr einstelliger Tabellenplatz. Und wenn sich die Möglichkeit ergibt, ist da natürlich noch die Perspektive EHF-Pokal. Allerdings gibt es da noch andere Mannschaften, die sich erheblich verstärkt haben, wie beispielsweise der HSV Hamburg oder die SG Kronau/Östringen. Auch bleibt abzuwarten, ob wir dieses Jahr verletzungsfrei durch die Saison kommen, denn davon hängt die Platzierung zu großen Teilen ab.Auch außerhalb des Feldes wollen wir uns weiter entwickeln, was beispielsweise die VIP-Betreuung angeht. Auch freut mich mitteilen zu können, dass wir mit unserem langjährigen Partner e.on Bayern den Vertrag um zwei Jahre verlängern konnten. Mit f.a.n. frankenstolz hat ein Partner hier aus der Region sein Engagement zu unserer Zufriedenheit deutlich erhöht. Wir verstehen den TVG als eine Art Türöffner und Plattform der Region, wobei wichtig ist, dass sich der Begriff der Region etwas verschoben hat. Wir sind zwar der einzige bayrische Erstligaverein, doch trotzdem bleibt zu beachten, dass München weiter weg ist als beispielsweise das Rhein-Main-Gebiet, das wir auch versuchen zu erschließen. Das heißt nicht, dass wir unsere Wurzeln ablegen, wir sehen uns als bayrischer Verein, aber wir haben eben auch viele Zuschauer aus dem Rhein-Main-Gebiet, und das sollten wir nutzen.
Weiterhin planen wir die Mannschaftsauftritte zu erhöhen. Wir hatten zwar bereits letztes Jahr mehr öffentliche Auftritte als jemals zuvor, aber wir können dies noch erhöhen, um die Mannschaft, die menschlich total homogen ist und diese Auftritte gerne macht, noch großflächiger zu präsentieren.
Dadurch, dass sich unser Dauerkartenverkauf erhöht hat - wir liegen momentan bei 1450 und rechnen mit 1500 - beabsichtigen wir auch unseren Zuschauerschnitt anzuheben. Natürlich sind uns die Pläne bekannt in Frankfurt eine große Arena zu bauen, aber ein Umzug nach Frankfurt steht für uns genauso wenig zur Debatte wie ein Umzug nach München. Wir stehen zu unserer Region und spielen weiterhin in der Unterfrankenhalle Aschaffenburg und der Sparkassen-Arena Elsenfeld. Über einen Umzug können wir nachdenken, wenn es uns mal so geht wie dem THW Kiel, dass wir immer ausverkauft sind."
Michael Roth:
"Die von mir bereits angesprochene Qualität konnten wir mit der Verpflichtung von Anders Oechsler, der sehr variabel und erfahren ist, steigern. Auch probieren wir nun andere Systeme aus, um unsere Effektivität zu steigern. So haben wir am letzten Wochenende in Sindelfingen eine kompakte 6:0-Abwehr gespielt, die uns nun hilft auch auf Spielsysteme, die uns bisher nicht so lagen, besser reagieren zu können.Weiterhin zeigt das erhöhte Trainingspensum der letzten Saison nun seinen Effekt. Die Jungs kamen alle fit aus der Pause zurück. Wir haben in der siebenwöchigen Vorbereitung vierzig Trainingseinheiten und zusätzlich 19 Spiele, davon 13 gegen Bundesligamannschaften, absolviert. Bisher sind wir überall auf Augenhöhe, standen beim Sparkassen-Cup trotz parallelem Trainingslager im Finale. Dort haben wir zwar verloren, aber wenn man bedenkt, dass wir in den sechs Tagen vorher auf fünf Bundesligisten getroffen sind und immer gewonnen haben, ist das schon eine enorme Leistung. Vor allem, wenn man weiß, dass auch Alexander Petersson die ganze Zeit ausgefallen ist. Die Mannschaft hat gekämpft und Moral gezeigt, so dass dieses Mammutprogramm auch viel Selbstvertrauen gegeben hat. Allerdings darf man nicht vergessen, dass zwischen unseren knapp 2 Millionen Etat und den 5-6 Millionen der Top-Clubs noch ein großer Unterschied herrscht.
Auch ist nach diesem Abschnitt der Vorbereitung zu sagen, dass sich Anders Oechsler als echter Glücksgriff erwiesen hat, der durch seine Erfahrung auch in kritischen Situationen die richtige Entscheidung trifft. Auch Slava Lochman trainiert wieder mit, ist aber auch noch nicht wieder topfit. Dasselbe gilt für Jan-Olaf Immel, der zwar in der Abwehr wieder einsatzfähig ist, im Angriff verfügt er aber noch nicht wieder über das Niveau eines Erstligaspielers. Es bleibt abzuwarten, wie es sich bei ihm entwickelt. Momentan befindet er sich noch im Wiedereingliederungsprozess.
In der Pause haben wir akribisch gearbeitet, um in der Vorbereitung unsere Schwächen zu verbessern. So hat Raimo Wilde von jedem Spieler eine eigene Statistik erarbeitet. Positiv ist dabei zu erwähnen, dass die Mannschaft bei den Gegenstößen mit der Spitze der Liga mithalten kann. Andererseits gibt es da auch noch die 7m-Statistik, die es zu verbessern gilt, was uns aber wohl mit Andreas Kunz sehr gut gelungen ist, der bisher in der Vorbereitung bei 37 Strafwürfen nur zweimal sein Ziel verfehlte.
Wichtig ist mir aber vor allem der Spaß an der Arbeit. Und ich glaube, dass uns eine gute Mischung zwischen Spaß und harter Arbeit gelungen ist. Außerdem setze ich voll auf Teamarbeit. Das geht beim Trainerteam los, über das Geschäftsstellenteam bis hin zur Mannschaft. Wenn kein Teamgeist herrscht, macht alles nur halb so viel Spaß.
Zum Kader ist zu sagen, dass wir mit 20 Spielern einen sehr großen Kader haben. Allerdings muss man auch sehen, dass wir an unserer Philosophie junge Talente zu fördern weiterhin festhalten, so dass mit Marco Hauk, den Müller-Zwillingen, Hannes Volk, Matthias Ritschel und Gregor Schmeißer sehr junge Spieler im Kader stehen. Wobei man hier durchaus differenzieren muss. Gregor Schmeißer und Marco Hauk sind Kaderspieler, die auch schon über Erstbundesligaerfahrung verfügen. Sehr positiv überrascht hat uns Hannes Volk, der hier mit Sicherheit seinen Weg gehen wird. Und auch Michael und Philipp Müller verfügen über großes Potenzial. Allerdings ist ihnen die Bundesliga noch sehr fremd, und deshalb sollen sie sich erstmal bei Obernburg in der zweiten Liga austoben.
Als Saisonziel ist Platz acht definiert, wobei wir mit fast allen Mannschaften - die Ausnahme bilden Flensburg und Kiel- bisher auf Augenhöhe sind."
Quelle : http://www.tvgrosswallstadt.de