ZitatAlles anzeigen"Gehen nicht zum Ballermann"
München - Der Kampf gegen den Abstieg aus der Handball-Bundesliga hat sich am vorletzten Spieltag noch einmal zugespitzt.
Während Minden und Düsseldorf die Planungen für ein weiteres Jahr im Oberhaus beginnen können, gibt es am 34. Spieltag ein Fernduell Wetzlar kontra Wilhelmshaven - mit einer ungewissen Komponente: dem HSV.
Gegen den Pokalsieger gibt es Vorwürfe wegen einer möglichen Wettbewerbsverzerrung. Grund: ein Trip der Hamburger nach Mallorca. Die Liga brodelt.
Die Ausgangssituation: Minden gewann am Samstag in Hamburg und ist mit 21:45 Punkten und aufgrund des Torverhältnisses (-67) als 13. praktisch gerettet. Düsseldorf (14., 21:45, -129) siegte in Wilhelmshaven und kann daheim gegen Absteiger Pfullingen-Stuttgart mit einem Punktgewinn alles klar machen.
Fernduell zwischen Wetzlar und WHV
Bleiben Wetzlar und Wilhelmshaven, die um den rettenden 15. Platz streiten. Der Verlierer muss als 16. in die Relegation. Beide sind punktgleich (19:47) und weisen nahezu die gleiche Tordifferenz auf (HSG -106, WHV -107). Während die Niedersachsen den schweren Gang zur heimstarken MT Melsungen antreten, trifft Wetzlar daheim auf den HSV.
Doch wie fit werden die Hamburger am kommenden Samstag sein? Der Pokalsieger hebt am Montag um 11.20 Uhr zu einem Kurztrip nach Mallorca ab, der offiziell als Trainingslager tituliert wurde. Auf der Ferieninsel feiert bereits Kiels Team den Titelgewinn.
Donnerstagabend geht es für den HSV zurück nach Deutschland. Nach dem Flug nach Frankfurt steht am nächsten Tag ein Training in der Main-Metropole auf dem Programm.
Kritik aus Düsseldorf
Die Befürchtung: Der HSV könnte die Zügel schleifen lassen. Pikant: Trainer Martin Schwalb wechselte während der Saison aus Wetzlar zum HSV.
Kein Wunder also, dass die Konkurrenz aufgeschreckt ist. "Das ist ein mittelschwerer Skandal. Ich habe dafür kein Verständnis", sagt Frank Flatten, Manager der HSG Düsseldorf.
"Diese Entscheidung ist einzig und allein Sache des HSV, auch wenn man auf den ersten Blick über Sinn und Zweck eines Trainingslagers für ein bedeutungsloses letztes Spiel nachdenken muss", sagt Richard Ratka, Trainer von GWD Minden.
Schwalb wehrt sich
Der HSV will indes von solchen Vorwürfen nichts wissen. Trainer Martin Schwalb verwehrt sich gegen dagegen.
"Wir werden nicht zum Ballermann gehen", sagt der Coach gegenüber Sport1.de. "Die Reise ist lange geplant, als Belohnung für die Mannschaft für diese Saison. Wir wollen sie auch mal aus dem normalen Trainings-Trott rausbekommen." Und Schwalb verspricht: "Wir werden ein ordentliches Spiel in Wetzlar abliefern, da braucht sich keiner Sorgen zu machen."
Davon geht auch Ratka aus: "Hamburg kann sich nach dieser Fahrt keine Niederlage leisten. Damit würden sie sich nicht nur lächerlich machen, sondern auch ihr Image beschädigen."
Der HSV steht unter Beobachtung.
Michael Schwartz
quelle: sport1. de
Richard Ratka trifft da genau meine Meinung!