4:2-Abwehr in der C-Jugend - sinnvoll?

  • Hallo in die Runde! Ich hoffe schon jetzt auf viele Antworten und eine freudige Diskussion!

    Ich bin Trainerin einer weibl. C-Jugend und habe ein Verständnis-Problem mit der offensiven Abwehr im Jugendbereich.

    Eine Mannschaft aus unserer Staffel spielt eine 4:2 - Abwehr (4 Verteidiger im Nahbereich, 2 Verteidiger in der Fernwurfzone). Dies entspricht zwar dem Begriff "2-Linien-Abwehr" in der Grundaufstellung, während eines Angriffs zogen sich aber die 2 offensiven Verteidiger auch in die Nahwurfzone zurück (durch Einläufer, begleiten usw). Dadurch geht die Abwehr in eine 5:1 oder gar 6:0 über, was wiederum nicht erlaubt ist.

    Ich habe versucht den Schiedsrichtern das Problem zu erläutern, sie waren aber nicht gesprächsbereit, erkannten nicht einmal den Unterschied zwischen 4:2 und 2:4 - schlimm genug.

    Wie soll ich als Trainer jetzt reagieren, wenn sie wieder mit einer solchen 4:2 gegen uns spielen? Um den Charakter der offensiven Abwehr beizubehalten müsste bei einem Einläufer zB. ein Abwehrspieler mitlaufen, ein anderer dafür offensiv raustreten laut meinem Verständnis.

    In den "Durchführungsbestimmungen für eine einheitliche Wettkampfstruktur im Kinder und Jugendhandball" des HV Brandenburg steht als Empfohlene Spielweise für die C-Jugend auch die 4:2-Abwehr drin. Als Beispiele stehen dann drunter noch 2:4-Abwehr. Das wiederspricht sich doch.

    Wer nachlesen will: http://www.hv-brandenburg.de unten rechts "Konzepte"

    Was soll ich tun? Meine Mädels sind junger Jahrgang C, natürlich können sie mit einer defensiven 5:1 oder 6:0 nicht so gut klar.

    Mit freundlichen Grüßen!
    Katrin

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Hallo Katrin,
    eine 4-2 ist erlaubt und damit fertig. Das 4-2 Deckungen (in der weibl. C-Jgd) dazu neigen sich nach hinten sinken zu lassen kann man sehr oft sehen.
    Du solltest eine 4-2 Deckung da angreifen wo sie ihre Schwachstellen hat. Und das ist naturgemäss auf den Aussenpostionen. Ich treffe in ca. 50% aller Spiele auf eine 4-2 und mittlerweile haben meine Mädels das sehr ordentlich drauf eine 4-2 zu knacken. Gute Raumaufteilung (weit aussen stehende RL/RR), wenn Aussen einlaufen muss der Rückraum ausgleichen, gegen die Bewegungsrichtung der Deckung spielen (Rückpass RM-RL/RR-Eckenaussen), Aussenangreifer stossen hinter dem Rücken der vorgezogenen Abwehrspielerin auf die Deckung und spielen dann parallel weiter bis der andere Aussen frei gespielt ist. Das sind ein paar Stichworte, hoffe du kannst etwas damit anfangen.

    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Hi Katrin,

    du wirst es kaum schaffen, Schiedsrichter für deine Regelauslegung zu gewinnen. Vielfach sind Schieris diese Bestimmungen nicht bekannt, oder sie ignorieren sie einfach, weil es ja im Grunde taktische Sachen und keine Regelfragen sind.

    Da musst du jetzt also durch.

    Wir Rolf schon schrub, bist du jetzt gefragt. Wenn du herkömmlich mit einem Kreisläufer spielst, dürfte deine RM-Spielerin erwartungsgemäß viel Platz haben, vor allem, wenn die Aussenspielerinnen auch wirklich aussen spielen und sich nicht dort aufhalten, wo die Freiwurflinie ins Seitenaus geht. Wenn diese Spielerinnen konsequent ohne Ball einlaufen und als Anspielstation oder Sperre dienen, sollte da etwas machbar sein.

    Ich sehe immer wieder Spielerinnen auf RM, die dem "Ruf" dieser Position nicht gerecht werden. Stelle dort nicht deine "Lieblingsspielerin" auf (wie es leider viele Trainer machen), sondern eine, die auch mal aus dem Rückraum abzieht. Die "Lieblingsspielerin" kann sich dann an einer der Vorgezogenen oder auf aussen austoben. Lasse die Mädchen rotieren, oft kommen Gegner mit so etwas gar nicht klar.

    Du könntest natürlich auch zwei Kreisläufer einsetzen, aber dann besteht die Gefahrm, dass euer Gegner noch defensiver wird.

    Ärgere dich nicht über Mannschaften, die nicht offensiv in der Deckung spielen, sondern sie es als Aufgabe an, deine Mannschaft gegen solche Mannschaften vorzubereiten. In der B-Jugend werdet ihr dann irgendwann gegen echte 6:0 Deckungen spielen.

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Ja stimmt ja eigentlich! Es ist egal wie eine Herausforderung. Ich bin dem unvorbereitet begegnet und da ich mich mit 3 D-Jugendlichen und 5 C-Jugendlichen durch die C-Saison boxe ärgert mich das natürlich erst recht.

    Die offensive Abwehrregelung hat doch ihren Sinn, ich versteh nicht warum andere Trainer versuchen durch 4:2 zB das zu umgehen. Ich tu doch meinen Mädels keinen Gefallen sie defensiv in der Abwehr zu schulen. :pillepalle:

    Gibts noch mehr Tipps, wie ich mich auf das Rückspiel vorbereiten kann?

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Zitat

    Original von pueppi

    Die offensive Abwehrregelung hat doch ihren Sinn, ich versteh nicht warum andere Trainer versuchen durch 4:2 zB das zu umgehen. Ich tu doch meinen Mädels keinen Gefallen sie defensiv in der Abwehr zu schulen. :pillepalle:

    a) sie haben es nicht begriffen
    b) sie wollen es nicht begreifen
    c) sie lassen sich nicht von irgend welchen Funktionären in die taktik reinreden
    d) ...

    Ich habe mir abgewöhnt, mich über andere aufzuregen. Wir messen uns nicht an anderen, sondern ziehen unser Ding durch.

    gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • dass dieser 4:2 kram in der wunderschönen rtk drin ist, ist tatsächlich ein einziger unfug. abgesehen von melsungen habe ich noch keine (keine) mannschaft gesehen, die dieses hochkomplizierte ding wirklich überzeugend durchspielt. warum dann kinder und jugendliche so etwas spielen dürfen/sollen, entzieht sich mir. resultat ist meistens eine geschönte 5+1 -- diesmal mit zwei gestalten, die irgendwo vorne rumdotzen, während sich hinten halt vier statt fünf die hacken wundlaufen.

  • Ich erinnere mich dunkel an einen Artikel von Peter Feddern in der Handballtraining über Übergänge. Er wies darauf hin, dass ein Übergang nicht nur von 3:3 zu 2:4 funktioniert, sondern auch umgekehrt. Als Beispiel nannte er Essen mit Fraatz und Quarti. Bei Ballbesitz linke Seite schlich sich Fraatz im Rücken seines Gegenspielers vom Kreis zurück in den rechten Rückraum und hatte dadurch einige Schritte mehr Platz als üblich. Abschluß über ihn oder RA. Ich könnte mir vorstellen, dass Übergänge "verkehrt herum" eine C-Jgd. mit einer 4:2 Abwehr ebenso verwirren können wie die Positionswechsel, die Harmi beschreibt.

    Nicht aufregen - aus der Halle fegen! :head:

    Willkommen zurück, pueppi!

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Ich erinnere mich dunkel an einen Artikel von Peter Feddern in der Handballtraining über Übergänge. Er wies darauf hin, dass ein Übergang nicht nur von 3:3 zu 2:4 funktioniert, sondern auch umgekehrt. Als Beispiel nannte er Essen mit Fraatz und Quarti. Bei Ballbesitz linke Seite schlich sich Fraatz im Rücken seines Gegenspielers vom Kreis zurück in den rechten Rückraum und hatte dadurch einige Schritte mehr Platz als üblich. Abschluß über ihn oder RA. Ich könnte mir vorstellen, dass Übergänge "verkehrt herum" eine C-Jgd. mit einer 4:2 Abwehr ebenso verwirren können wie die Positionswechsel, die Harmi beschreibt.

    Nicht aufregen - aus der Halle fegen! :head:

    Willkommen zurück, pueppi!

    meine güte. das muss ja noch zu den schönengutenalten schwarz-weiß-zeiten gewesen sein... ;)

  • Eine 4:2 Abwehr für eine C-Jugend ist verdammt schwer. Eine 4:0+2, in der die beiden Halbverteidiger den Rückraum Links und den Rückraum Rechts konsequent decken, kann ich mir da schon eher vorstellen.

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    dass dieser 4:2 kram in der wunderschönen rtk drin ist, ist tatsächlich ein einziger unfug. abgesehen von melsungen habe ich noch keine (keine) mannschaft gesehen, die dieses hochkomplizierte ding wirklich überzeugend durchspielt. warum dann kinder und jugendliche so etwas spielen dürfen/sollen, entzieht sich mir. resultat ist meistens eine geschönte 5+1 -- diesmal mit zwei gestalten, die irgendwo vorne rumdotzen, während sich hinten halt vier statt fünf die hacken wundlaufen.

    Ich sehe eigentlich auch selten 4:2 Deckungen in der C-Jugend, zumindest nicht oberhalb Kreisebene. In der D und E ist es für viele Trainer leider immer noch ein "Mittel", viele Bälle abzufangen. :pillepalle:

    Vor 25 Jahren haben wir in der B-Jugend 4:2 gespielt, als "Vorbereitung" auf die 6:0. Als unser Torwart nach dem dritten Saisonspiel drohte, wegen der vielen Gegentore aufzuhören, hat unser Trainer umgestellt auf 5:1.....


    @ härter_schneller: trainiertst du eigentlich auch eine Jugendmannschaft und wenn ja, welche? (nur mal aus Interesse)

    gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Bitte bedenkt das es mir um die RTK geht und den Grundgedanken der offensiven Abwehr. Ein Übergang zu 5:1 ist also genau das, was nicht gespielt werden darf... aber gespielt wird.

    4:0+2 ist auch verboten, da keine Einzelmanndeckung erlaubt ist.
    Auch das ist in der RTK aber nicht exakt geregelt, da nicht ausdrüclkich drin steht, dass bei offensiver Abwehr ZUSÄTZLICH keine Manndeckung eraubt ist.

    Ich könnte (um das Regelwerk zu umgehen) laut unserem Kreisschierilehrwart eine 1:4 + 1 - Abwehr spielen. Also Offensive 1:5, bei der einer als Manndecker rausgeht.

    Aber zurück zum Thema, ich muss gegen eine 4:2 spielen, die sich in eine 5:1 oder 6:0 während des Angriffs verändert, obwohl meine Mädchen das Spiel gegen eine defensive Abwehr nur im Überzahlfall können. WAS ALSO TUN?

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Das Problem für den Trainer ist wohl der Zeitpunkt in der Jugendarbeit, wo man von der Manndeckung zur Raumdeckung wechselt. Die Rtk sieht wohl da das Alter 13-14 vor, also 2. Jahr C-Jugend.
    Wenn dann der 1. Jahrgang auf den 2. trifft, dann passiert das wohl, was du angesprochen hast.
    Manndeckung trifft auf Raumdeckung :D.
    Also bleibt uns eigentlich nur eins übrig. Wir fangen schon im 1. Jahr mit der Umstellung an, damit wir beides können und richten unser Angriffsverhalten flexibel auf die jeweilige Abwehr.
    Hoffentlich liege ich da richtig? :rolleyes:

  • Versuche es mit beweglichem Spiel. Vergiss die "Positionsangriffe" und lasse die Mädels sich bewegen und auf den Positionen rotieren. Nutze die Kreisläuferin als Anspielstation zum Doppelpass und Sperre setzen, lasse die Mädels immer wieder 1:1 gegen die beiden Indianer spielen, lasse die Aussenspielerinnen immer wieder ohne Ball einlaufen, mal am Kreis, mal am Rückraum,

    to be continued...

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Zitat

    Original von harmi
    Versuche es mit beweglichem Spiel. Vergiss die "Positionsangriffe" und lasse die Mädels sich bewegen und auf den Positionen rotieren. Nutze die Kreisläuferin als Anspielstation zum Doppelpass und Sperre setzen, lasse die Mädels immer wieder 1:1 gegen die beiden Indianer spielen, lasse die Aussenspielerinnen immer wieder ohne Ball einlaufen, mal am Kreis, mal am Rückraum,

    to be continued...

    Gruß, harmi

    ist das jetzt off-topic? :unschuldig:
    warste bei frau wolf bei der halbzeitansprache oder was? ;)

  • Zitat

    Original von härter_schneller

    ist das jetzt off-topic? :unschuldig:
    warste bei frau wolf bei der halbzeitansprache oder was? ;)

    Vielleicht soltest du mal alle Beiträge lesen, und auf Fragen antworten und zum Thema beitragen, statt auf anderer Leute Antworten dumme Kommentare abzugeben. :rolleyes:

    ich habe lediglich auf auf folgende Frage geantwortet:

    Zitat

    original von pueppi
    Aber zurück zum Thema, ich muss gegen eine 4:2 spielen, die sich in eine 5:1 oder 6:0 während des Angriffs verändert, obwohl meine Mädchen das Spiel gegen eine defensive Abwehr nur im Überzahlfall können. WAS ALSO TUN?

    Ich kann jetzt noch dazu schreiben, dass man auch mal über einen Deckungsblock werfen soll, wenn der Gegner defensiv steht, aber das ist ja Bauernhandball und wird von einigen Leuten hier nicht so gerne gesehen, der Ball muss ja ins Tor getragen werden. ;(

    Nebenbei hatte ich dir auch eine Frage in diesem Thread gestellt, vielleicht findest du sie ja ;)

    Und wer ist Frau Wolf? ?(


    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    Einmal editiert, zuletzt von harmi (30. Januar 2006 um 06:23)

  • Ich habe hier mal auszugsweise die Rtk, was das Alter 13-14 Jahre angeht. Hier ist zwar die 4:2 Abwehr nicht genannt, sie gehört aber zur 2 Linien Abwehr und kann defensiv, wie auch offensiv gespielt werden.

    "DHB-Rahmentrainingskonzeption 2002 – 8
    Rahmentrainingskonzeption
    des Deutschen Handball-Bundes
    2002 bis 2005
    Stand: Februar 2004
    Inhaltsbaustein: Spielverhalten – Individuelle Ausbildung
    Offensives Abwehrspiel betont die zentrale Grundsituation im Handball: 1 gegen 1. Beginnend mit Formen
    der Manndeckung wird über erst offensive Formen der Raumdeckung der Bogen zu den klassischen
    Abwehrsystemen 3:2:1, 5:1 und 6:0 gespannt.
    Der aus dieser Abwehr resultierende Handlungsdruck für die Angreifer fördert auch deren Ausbildung,
    insbesondere im Spiel 1 gegen1 ohne Ball.
    Grundlagenschulung (bis 12 Jahre)
    1 gegen 1 in der Manndeckung erlernen
    Im Spiel 4+1 bei den Minis und im Spiel 6 gegen 6 bei E- und D-Jugendlichen werden die Grundelemente
    der Manndeckung ausgebildet. Der Abwehrspieler lernt, seinen Gegner ständig zu suchen, sich auf dem
    Spielfeld zu orientieren und die Aktionen des Gegners nicht nur zu verfolgen, sondern diese vielmehr
    vorherzuahnen, zu antizipieren. Das Angriffsspiel wird von den individuellen Aktionen (Freilaufen, Anbieten,
    Durchbruch mit Ball etc.) geprägt. Dabei werden die Angreifer – speziell im Spiel ohne Ball – durch die
    Manndeckung unter einen hohen Handlungsdruck gesetzt.
    Grundlagentraining (13 bis 14 Jahre)
    Individuelle Grundlagen im Positionsspiel
    Der Wechsel von der mann- zur raumorientierten Spielweise in der 2-Linien-Abwehr erfordert eine
    Erweiterung der individuellen Aufgaben des Abwehrspielers: Hilfs- und Sicherungsaufgaben bei
    Durchbrüchen auf benachbarten Spielpositionen und die Ausbildung von Regelbewegungen in der Abwehr.
    Im Angriff wird das Positionsspiel eingeführt: die Einnahme der verschiedenen Spielpositionen LA, RA, KM,
    RL, RM, RR (Positionierung) und die Ausbildung von Angriffsgrundbewegungen auf der eigenen Position
    (seitliche Bewegungen, Stoßbewegung), um sich gegenüber dem heraustretenden Abwehrspieler einen
    räumlich-dynamischen Vorsprung zu verschaffen (Anlaufen der Nahtstellen).
    DHB-Rahmentrainingskonzeption 2002 – 8
    Kleingruppenspiel in Breite und Tiefe
    Das kooperative Verhalten in der Grundlagenschulung umfasst die Basiselemente des Zusammenspiels wie
    beispielsweise das Doppelpassspiel in der Breite und der Tiefe („Give & Go“). Aufgrund der durch die
    Manndeckung bestehenden großen Räume sind diese Spielhandlungen für alle Spieler gefordert. Die
    mannorientierte Spielweise in der Abwehr erfordert als Reaktion das Begleiten, was zusätzlich mit dem
    Vorteil einer konstanten Gegenspielerzuordnung verbunden ist.
    DHB-Rahmentrainingskonzeption 2002 – 8
    Grundlagentraining (13 bis 14 Jahre)
    Kooperationen im Positionsspiel
    Im Übergang zum Spiel in verkleinerten Räumen werden die kooperativen Grundformen Parallelstoß,
    Kreuzen, Doppelpass und Sperre entwickelt. Schwerpunkt in der Ausbildung muss nun das gezielte
    Schaffen und Nutzen von Räumen – z.B. durch gezielten Einsatz von Lauftäuschungen und raumöffnenden
    Bewegungen – sein.
    Für die Abwehr stellt sich unter der Prämisse des raumorientierten Spiels die Aufgabe, die kooperativen
    Spielhandlungen durch Übergeben/Übernehmen und verstärkt zur Anwendung kommende Hilfs- und
    Sicherungsfunktionen zu beantworten. Dadurch wird im Angriff nun nach dem Schaffen eines Spielvorteils
    auch das gezielte Weiterspielen notwendig.
    Grundlagentraining (13 bis 14 Jahre)
    Entwicklung der Spielphasen im Positionsspiel
    Im Zielspiel der 13- und 14-Jährigen müssen die nun verkleinerten Spielräume genutzt werden. Dazu bedarf
    es einer effektiven Raumaufteilung durch eine entsprechende Positionierung im 3:3-Angriff. Dies beinhaltet
    die Besetzung der Ecken- bzw. Linienaußenpositionen sowie eine breite Aufstellung der Rückraumspieler.
    Im Wandel zur raumorientierten Spielweise kann das Positionsspiel mit Aufbau-, Vorbereitungs- und
    Abschlussphase eingeführt werden.
    Das Abwehrspiel sollte in den unterschiedlichen Spielhälften zumindest phasenweise variabel gestaltet
    werden, so dass dem Angriff unterschiedliche Aufgaben gestellt werden (beispielsweise Entwicklung von
    Fernwurfqualitäten).
    Inhaltsbaustein: Spielverhalten – Gegenstoß
    Tempohandball moderner Prägung ist eine deutlich zu beobachtende Tendenz. Ein gegenstoßorientiertes
    Spiel ist deshalb ein wichtiger Bestandteil im langfristigen Leistungsaufbau. Spieler, die eine grundsätzliche
    Gegenstoßbereitschaft erlernt haben, sind auch leichter in der Lage, das Tempo zu dosieren. Spieler, die
    aber nie das Tempospiel entwickelt haben, werden sich unter höheren Anforderungen schwer tun.
    Grundlagenschulung (bis 12 Jahre)
    Schnelles Umschalten schon früh lernen
    Wird eine offensive Manndeckung z. B. über das ganze Spielfeld gespielt, kann der Ball schon in der
    gegnerischen Hälfte wieder zurückgewonnen werden. Die Spiefeldüberquerung kann im Zusammenspiel
    oder auch im Dribbling erfolgen. Generell ergeben sich in der Manndeckung immer wieder Ballgewinne z. B.
    durch Abfangen von Pässen, Erkämpfen von freien Bällen oder im Dribbling herausgespielten Bällen. Je
    nach Situation können sich gegenstoß-ähnliche Situationen z. B. Dribbling aus dem Mittelfeld in Richtung
    Tor ergeben.
    Grundlagentraining (13 bis 14 Jahre)
    Tempospiel in der Kleingruppe
    Die Gegenstoßorientierung muß auch in das Zielspiel 6 gegen 6 transferiert werden. Den technischen
    Voraussetzungen angepasst, sollte das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff in Kleingruppen forciert
    werden. Mit schnellen, kurzen Pässen in 2er- und 3er-Gruppen sollte das Mittelfeld überbrückt werden.
    Unter Ausnutzung des Raumes müssen dann in der Kleingruppe die Über-, Gleich- oder auch
    Unterzahlsituationen gelöst und aus dem Gegenstoß heraus Abschlussaktionen herausgespielt werden.
    Gleichzeitig sollte eine offensive Abwehr von Gegenstößen im Mittelfeld forciert werden."

  • Zitat

    Original von harmi
    (...)

    Vielleicht soltest du mal alle Beiträge lesen, und auf Fragen antworten und zum Thema beitragen, statt auf anderer Leute Antworten dumme Kommentare abzugeben. :rolleyes:
    Gruß, harmi

    ok, mißverständnis.

    ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass deine antwort ein hohes niveau an spielerischer und technisch-taktischer qualität voraussetzt. sperren setzen und annehmen zu können, 1:1 in großen Räumen setzen und lösen, weiterspielen aus übergängen - wer das alles in der c-jugend kann, hut ab.
    frau wolf (renate) ist coach bei bayer leverkusen. ;)

  • Zitat

    Original von harmi

    Ich kann jetzt noch dazu schreiben, dass man auch mal über einen Deckungsblock werfen soll, wenn der Gegner defensiv steht, aber das ist ja Bauernhandball und wird von einigen Leuten hier nicht so gerne gesehen, der Ball muss ja ins Tor getragen werden. ;(
    Gruß, harmi

    Aus Standartsituationen (Freiwurf) können meine Mädels sehr gut über Defensiv-Blöcke werfen. Aber du hast schon recht, das werde ich in Vorbereitung des Spiels mal aus Spielsituationen heraus fordern. Denke ich habe 2 potentielle Mädels dafür.

    Finde nicht, dass das Bauernhandball ist, wenn man das nicht allzu oft macht... :P .... es sei denn, ich erzwinge laufend nen Freiwurf und baller über die Deckung. Das hab ich auch schon erlebt.

    Wenn sowas gg mich gespielt wird, hab ich 'ne super Blockerin (ohne Furcht das Mädel) und eine die Konter läuft... klappt fast immer. :baeh:

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Zitat

    Original von härter_schneller

    ok, mißverständnis.

    ich wollte nur zum ausdruck bringen, dass deine antwort ein hohes niveau an spielerischer und technisch-taktischer qualität voraussetzt. sperren setzen und annehmen zu können, 1:1 in großen Räumen setzen und lösen, weiterspielen aus übergängen - wer das alles in der c-jugend kann, hut ab.
    frau wolf (renate) ist coach bei bayer leverkusen. ;)

    OK, kein Problem für mich ;)

    Du hast sicher nicht ganz Unrecht, mit dem was du schreibst, aber um nicht off topic zu werden, habe ich einen neuen Thread eröffnet:


    Positionsangriff im Jugendhandball

    @ pueppi: wenigstens du verstehst mich :D

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    Einmal editiert, zuletzt von harmi (30. Januar 2006 um 11:13)