vielleicht sind die finanziellen probleme der zweitligisten einen eigenen thread wert.
In Niestetal scheinen sich ja derzeit die Bücher leider zu schließen.
Eisenach vermeldet heute eine Unterdeckung des laufenden Etats um 100.000 Euro. Das sind ja bei einer dreiviertel mio. etat auch über den Daumen gepeilt 15 Prozent.
Interessant ist das sich ständig wiederholende Muster. In Niestetal hierß es vor ein paar Wochen noch, Sponsoren hätten ihre Zusagen nicht eingehalten und man würde erst einmal Abschlagszahlungen vornehmen. Jetzt liest es sich so, als wäre gar nichts mehr da.
Aus Eisenach kommen recht detailierte Zahlen, doch auch hier ist die Frage was passiert, wenn die noch fehlenden 90 Riesen nicht zusammen kommen. Werden die Spieler dann auch auf ein oder zwei Gehälter verzichten müssen? Eisenach scheint mir sogar noch gut dran zu sein. Die sind für mich die Überraschung der Saison. Mit dem Kader so gut mitzuspielen ist ein starke Leistung. Mal angenommen es wäre schief gegangen und der ThSV stände im Abstiegskampf, wieviele Zuschauer würden dann kommen. Unter diesen Voraussetzungen mit einer derartigen Unterdeckung in die Saison zu gehen ist doch sehr mutig. Insbesondere, da man vor nicht allzu langer Zeit schon mal durch eine Insolvenz gegangen ist.
Leutershausen geisterte hier vor einiger Zeit durchs Forum. Gibt es da Neuigkeiten?
ZitatAlles anzeigenhSV Eisenach fehlen noch 100 000 Euro am Saison-Etat
hSV Eisenach fehlen noch 100 000 Euro am Saison-EtatFoto: walz-fotografie.de
Zweitligist ThSV Eisenach fehlen noch rund 100.000 Euro am Saisonetat von knapp einer dreiviertel Million Euro. Die Finanzlücke bei der den Spielbetrieb absichernden Eisenacher Marketing GmbH hat bereits zu Saisonbeginn geklafft. Um sie zu schließen, hat der Verein bei seiner Mitgliederversammlung am Montagabend zu Aktions- und Spendenwochen aufgerufen. Die Vereinsmitglieder wählten den seit 2004 nach dem Rücktritt des vorherigen Präsidenten Detlev Gollhardt amtierenden Präsidenten Gerhard Sippel nun auch offiziell. Der 61 Jahre alte Schulleiter des Eisenacher Elisabeth-Gymnasiums wurde einstimmig für die kommenden zwei Jahre gewählt."Wer ohne Zuversicht beginnt, hat kaum die Kraft, etwas zu vollenden, was er begonnen hat", unter diesen Leitspruch stellte Gerhard Sippel, der amtierende Präsident, seinen Rechenschaftsbericht zur turnusmäßigen Mitgliederversammlung des ThSV Eisenach. Seit dem Frühjahr 2004, dem Rücktritt des im November 2003 gewählten Präsidenten Detlev Gollhardt, führte der Schulleiter des Eisenacher Elisabeth-Gymnasiums amtierend den Handballverein. Der 61-jährige steht auch weiterhin an der Spitze. Er erhielt das einstimmige Votum aller anwesenden stimmberechtigten Mitglieder für eine 2-jährige Amtszeit als Präsident.
Gerhard Sippel schätzte das Berichtsjahr in mehrerlei Hinsicht als erfolgreich ein: "Das Besinnen auf unsere Stärken, die erfolgreiche Nachwuchsarbeit, trägt mehr und mehr für alle sichtbare Früchte. Die Zusammensetzung der heutigen 1. Männermannschaft ist ein erstes Ergebnis, ein wegweisender Schritt in die richtige Richtung. Die direkten Ergebnisse unserer Nachwuchsmannschaften im letzten Spieljahr bewerte ich positiv. Mit dem Einstieg der A-Jugend in die Regionalliga gab es eine neue Herausforderung, die mit einem Platz in der Spitzengruppe bisher bravorös gemeistert wurde. Das Talenteprojekt mit dem Internat als ganz wichtiger Bestandteil strahlt in die Region, ins gesamte Bundesgebiet aus und ist in seiner Art, den Strukturen, vorbildlich; auch wenn noch nicht alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Die allgemeine Stimmungslage unter den Mitgliedern, den Zuschauern, den Fans hat sich merklich gebessert."
Diese Ergebnisse werte der ThSV-Präsident als Ergebnis wichtiger Weichenstellungen. Die Erarbeitung neuer Konzepte, strukturelle Veränderungen, Neubesetzungen der Mannschaften mit Übungsleitern und Spielern würden, so Gerhard Sippel, nicht sofort zu spürbaren positiven Ergebnissen führen. Sportlich befindet sich der ThSV Eisenach also in ruhigem Gewässer. Das Aushängeschild, das Zweitbundesligateam, hat 15 Pluszähler auf dem Konto, rangiert im Vorderfeld der Tabelle. Die Früchte der eigenen erfolgreichen Nachwuchsarbeit werden langsam geerntet, auch wenn es mit Simon Herold ein großes Torhütertalent zu einem nationalen und internationalen Spitzenclub, zur SG Flensburg/Handewitt zog.
Der ThSV Eisenach führt unterdessen weiterhin einen rigorosen Sparkurs, dem bereits einschneidende Maßnahmen vorausgingen. Der Etat der ThSV-Marketing GmbH, nicht Bestandteil der Berichte des Vereins, sei beispielsweise um ein Drittel reduziert worden. Die gesamte wirtschaftliche Situation mache halt auch um den ThSV Eisenach keinen Bogen. "Wir hoffen auf verbesserte Rahmenbedingungen vom Bund, Land und der Kommune", unterstrich Gerhard Sippel. Die Stadt Eisenach, vertreten durch ihren Oberbürgermeister und Vereinsmitglied Gerhard Schneider, steht freilich ihrem sportlichen Aushängeschild nach Kräften zur Seite. Besonders dankbar wurde die Nachricht vom Präsidenten des Thüringer Handballverbandes Wolfgang Birth aufgenommen, dass die Finanzierung der Stelle des Nachwuchskoordinators Edmund Nositschka "gesichert scheint".
Schatzmeister Shpetim Alaj musste ein kleines Minus in der Bilanz verkünden. 174.573,00 Euro Einnahmen stehen 176.034,00 Euro Ausgaben gegenüber. Er verbuchte 78.612,00 Euro weniger Einnahmen wie im Geschäftsjahr 03/04. Logischerweise mussten auch die Ausgaben um etwa 30 Prozent gekürzt werden. "Eisenach muss sich zum Bundesliga-Handball bekennen", rief Gerhard Sippel der Versammlung im Foyer der Werner-Aßmann-Halle zu. Er konstatierte eine gewisse Zurückhaltung des Eisenacher Mittelstandes hinsichtlich des ThSV Eisenach. Neben des langjährigen Hauptsponsors e-on/ Thüringer Energie brauche der ThSV Eisenach noch weitere Co-Hauptsponsoren und Sponsoren. Die Finanzdecke ist beim ThSV Eisenach nämlich zu kurz. "Wir sind noch im Tal, doch blicken nach oben", veranschaulichte der ThSV-Präsident die angespannte Situation. Der neue Marketing-Geschäftsführer Walter Oppel sei mit großem Engagement am Werke.
Die anwesenden Mitgliedern erteilten dem Vorstand einstimmig die Entlastung. Einmütig ging es dann auch bei den Wahlen zu. Neuer Vizepräsident wurde der 56-jährige Mediziner Dr. Rainer Hartwich. Mit Uwe Schreiber, dem Torhüter der Aufstiegsmannschaft von 1997, übernimmt ein ehemals Aktiver Verantwortung. Der inzwischen 39-jährige stellt sich den Aufgaben des Geschäftsführers des Vereins. Der bisherige Geschäftsführer Udo Stöber wurde zum Vorstandsmitglied Finanzen gewählt. Der SPD-Landtagsabgeordnete Heiko Gentzel, der dieses Ehrenamt bisher inne hatte, stellte sich aus Zeitgründen nicht zur Wiederwahl. "Landtagskollege" Christian Köckert von der CDU wurde als Vorstandsmitglied Wirtschaft wiedergewählt. Für Fragen des Rechts ist im Vorstand weiterhin Jörn Riedenklau zuständig. Den Bereich Sponsoring hat künftig Gero Schäfer vom Möbelhaus Cranz& Schäfer als Aufgabenfeld. Neuer Jugendwart des ThSV Eisenach ist Knut Schauer, seit geraumer Zeit im direkten Umfeld des Vereins vielfältig tätig. Pressewart bleibt unverändert Thomas Levknecht.
Geehrt wurden für ihre ehrenamtliche Tätigkeit bei der Organisation und Durchführung der Punktspiele in den verschiedenen Spielklassen Knut Schauer, Detlef Pohl und Christian Dietzel. Als langjähriger "guter Geist" in der ThSV-Geschäftsstelle wurde Heinz Ruppert geehrt, der zum 30.10.05 als hauptamtlicher Mitarbeiter ausgeschieden ist, dem Verein jedoch stundenweise noch in der Geschäftsstelle zur Verfügung steht. Zum Schluss der Mitgliederversammlung ergriff Gerhard Sippel nochmals das Wort, legte die aktuelle finanzielle Situation der Marketing GmbH offen dar. "Wir sind in die Saison 05/06 mit einer Etat-Unterdeckung in Höhe von 100.00 Euro gegangenen. Wir hatten gehofft, durch mehr zahlende Zuschauer, durch die Gewinnung neuer Sponsoren, diese Lücke zu schließen", erklärte der ThSV-Chef.
Aktionswochen des ThSV Eisenach um Etatlücke zu schließen
Während der Mitgliedervollversammlung haben der Vorstand des ThSV Eisenach und Aufsichtsrat der ThSV-Marketing GmbH daher zu Aktionswochen im Zeitraum zwischen dem 28.11.05 bis zum 31.01.06 aufgerufen, um die bestehende Finanzlücke im Etat des Zweitbundesligasektors in Höhe von 100.000 Euro zu schließen. Die finanzielle Gesundung sei trotz einer drastischen Reduzierung der Personalkosten für die 1. Mannschaft, einer Verschlankung der Geschäftsstelle noch nicht wie erhofft vorangeschritten. "Das ist ein ungewöhnlicher Weg, doch wir wollen damit guten Bundesligahandball auch künftig in Eisenach anbieten können, die Nachwuchsarbeit weiterhin in bester Qualität gestalten", erklärte der neue Präsident zum Spendenaufruf.
"Der ThSV Eisenach braucht Engagement auf breitester Ebene. Jeder kann helfen, ob mit 1 oder 10 oder 1000 Euro", appelliert Gerhard Sippel an die Spendenbereitschaft der Anhänger des ThSV Eisenach, der Freunde des Bundesligahandballs in der Wartburgstadt. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran, stellte 500 Euro bereit. Spontan schlossen sich andere, wie Ex-Präsident Frank Seidenzahl, Schatzmeister Shpetim Alaj, Aufsichtsratsvorsitzender Günter Oßwald, Eisenachs Oberbürgermeister Gerhard Schneider, Fleischermeister Günter Oppel und andere an, sodass binnen kürzester Zeit 8.000 Euro für diesen Zweck gespendet wurden. "Dies soll ein Signal für jetzige und mögliche neue Sponsoren sein", unterstrich Gerhard Sippel. "Jeder zahlende Zuschauer unterstützt diese Aktion ebenso. Eine Halbjahresdauerkarte wäre beispielsweise ein attraktives Geschenk zum Weihnachtsfest", ergänzte ThSV-Schatzmeister Shpetim Alaj.
Der ThSV Eisenach bittet um Spenden unter dem Motto "Wir helfen dem ThSV" auf das Konto des ThSV Eisenach bei der Wartburg-Sparkasse, BLZ 840 55 050, Konto-Nr. 15776